DE1090967B - Trockenloeschpulver - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Es ist bekannt, feinverteilte feste gasentwickelnde Stoffe zum Löschen von Feuer verschiedenster Art zu verwenden. Das bekannteste derartige Mittel besteht im wesentlichen aus Natriumcarbonat.

Es wurde nun gefunden, daß man mit ausgezeich- "5 netem Erfolg Feuer jeder Art löschen kann, wenn man hierzu ein festes pulverförmiges Gemisch verwendet, das zu 50 bis 90 Teilen aus Monoammoniumphosphat, Diammoniumphosphat oder eines Gemisches dieser Phosphate, 15 bis 30 Teilen Ammoniumsulfat und 8 bis 20 Teilen Bariumsulfat besteht. Am vorteilhaftesten verwendet man ein Gemisch von Monoammoniumphosphat und Diammoniumphosphat der Zusammensetzung, die beim Berühren mit Wasser eine neutrale Reaktion ergibt.

Es wurde ferner gefunden, daß man die Lagerfähigkeit und Rieselfähigkeit dieser Mischung verbessern kann, wenn man bekannte, die Rieselfähigkeit verbessernde und die Hygroskopizität herabsetzende Stoffe zusetzt. Hierzu gehören beispielsweise Magnesiumstearat, feinverteilte, unter dem Handelsnamen »Aerosil« erhältliche, Kieselsäure und Tricalciumphosphat.

In manchen Fällen empfiehlt es sich, auch geringe Mengen eines Formaldehyd-Harnstoff-Kondensations-Produktes zuzusetzen. Zur äußeren Unterscheidung kann das Gemisch angefärbt werden.

Die Wirkung der Mittel kann mitunter dadurch verbessert werden, daß man ihnen geringe Mengen Ammoniumbromid zusetzt.

Es ist bekannt, Trockenlöschmittel zu verwenden, die aus etwa 53 °/o Ammoniumsulfat, 11'% Diammoniumphosphat, 33 % Natriumbicarbonat, 2^fl/o Stearinsäure und 1 %> Kieselsäure bestehen. Es sind ferner Trockenlöschmittel bekannt, die im wesentlichen aus einer Mischung von schwefelsaurem Ammonium oder schwefelsaurem Natrium, phosphorsaurem Ammonium und Bicarbonaten, z. B. Natriumbicarbonat oder Ammoniumbicarbonat, bestehen. Schließlich ist es bekannt, Trockenlöschmitteln, die im wesentlichen aus Carbonaten und Bicarbonaten bestehen, saure Phosphate oder saure Sulfate zuzusetzen, wobei diese Mittel gegebenenfalls auch Bariumsulfat enthalten können. Wie Versuche gezeigt haben, sind, derartige Löschpulver bei weitem nicht so wirksam wie Löschpulver gemäß der Erfindung.

Feuerlöschende Gemische gemäß der Erfindung können in beliebigen Vorrichtungen oder durch Aufstreuen von Hand verwendet werden. Es empfiehlt sich, sie in den üblichen Feuerlöschern zum Aufbringen pulverförmiger Löschmittel zu verwenden.

Die Feuerlöschmittel gemäß der Erfindung eignen sich zum Löschen von Bränden aller Brandklassen.

Trockenlöschpulver

Anmelder:
Chemische Fabrik Grünau

Aktienges ells chaf t,
Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9

Dipl.-Ing. Vollrad Steppe, Illertissen,

und Dr. Wilhelm Schulenburg, Fiankfurt/M.,

sind als Erfinder genannt worden

30 Gewichtsteile
36 Gewichtsteile
22 Gewichtsteile
12 Gewichtsteile

1 Gewichtsteil

2 Gewichtsteile
1 Gewichtsteil

1 Gewichtsteil

2 Gewichtsteile
1 Gewichtsteil

Beispiel 1

Diammoniumphosphat,

Monoammoniumphosphat,

Ammoniumsulfat,

Bariumsulfat,

Magnesiumstearat,

Tricalciumphosphat,

Formaldehyd-Harnstoff-Harz,

feinverteilte Kieselsäure,

Ammoniumbromid,

Miloriblau.

Beispiel 2

66 Gewichtsteile Monoammoniumphosphat,
26 Gewichtsteile Ammoniumsulfat,

8 Gewichtsteile Bariumsulfat,

1 Gewichtsteil feinverteilte Kieselsäure,

1 Gewichtsteil Tricalciumphosphat,

1 Gewichtsteil Magnesiumstearat,

4 Gewichtsteile Formaldehyd-Dicyandiamid-Harz.

2 kg eines Trockenlöschmittels, das nach Beispiel 1 zusammengesetzt ist, werden in einem geschlossenen Gefäß mit Rührwerk mit einer Lösung von 60 g eines niedrigsiedenden, nicht hydrolysierbaren Silicons in ecm Petroläther unter gleichzeitigem Umwälzen besprüht und gut gemischt. Aus dem fertigen Gemisch wird das Lösungsmittel durch Trocknen unter einem geringen Vakuum entfernt. Das so erhaltene Löschpulver ist besonders hydrophob und rieselfähig.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Trockenlöschpulver, dadurch gekennzeichnet,

daß es 50¹ bis 90 Gewichtsteile Monoammoniumphosphat, Diammoniumphosphat oder eines Gemisches dieser Phosphate, 15 bis 30 Gewichtsteile

009 627/250

Ammoniumsulfat und 8 bis 20 Gewichtsteile Bariumsulfat enthält.

2. Trockenlöschpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es geringe Mengen von an sich bekannten, die Rieselfähigkeit verbessernden und die Hygroskopizität herabsetzenden Stoffen enthält.

3. Trockenlöschpulver nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es geringe Mengen eines Formaldehydharzes enthält.

4. Trockenlöschpulver nach einem der Anspräche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es geringe Mengen Ammoniumbromid enthält.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschrift Nr. 485 400;

deutsche Auslegeschriften L 20193 IVa/61b (bekanntgemacht am 22. 3. 1956), R 14264 IVa/61 b (bekanntgemacht am 8. 11. 1956).