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Trockenfeuerlöschpulver
Die Erfindung betrifft eine Pulverzusammensetzung, die sich für die trockene Feuerbekämpfung eig- net. Durch die Erfindung wird ein Löschpulver geschaffen, welches bei Bränden aller Brandklassen, mit
Ausnahme solcher von brennbaren Metallen optimal wirksam ist und welches insbesondere bei solchen
Bränden vorteilhaft angewendet werden kann, wo glühende Rückstände gebildet werden. Mit dem erfindungsgemäss zusammengesetzten Löschpulver lassen sich daher insbesondere Brände der Klassen A, AN,
B, BW, C und E mit Ausnahme der Klasse D in besonders effektvoller Weise bekämpfen.
Es sind zwar bereits eine Reihe von Zusammensetzungen von Trockenlöschpulvern auf der Basis von Bikarbonaten vorgeschlagen worden, die Patentinhaberin ist selbst Besitzerin von mehreren Patenten auf diesem Gebiet. Bei der Fortsetzung der Forschungen wurde nun gefunden, dass die Zersetzung des Bikarbonatbestandteils und die dabei stattfindende Entwicklung von CO für die Wirksamkeit des verwendeten Trockenlöschpulvers nicht allein ausschlaggebend ist, sondern dass der Löscheffekt noch durch andere Massnahmen überraschenderweise wesentlich erhöht werden kann. So ist unter anderem die Zusammensetzung des Pulvers, die Feinheit desselben wie auch der Einfluss besonderer Mischungsbestandteile für die erzielte Wirkung bedeutungsvoll.
Gemäss der Erfindung besteht das Feuerlöschpulver zum überwiegenden Teil aus Kaliumbikarbonat, weil, wie die ausgedehnten Untersuchungen ergeben haben, das Kaliumion bei Bränden der Brandklassen B, BW, C und E eine viel höhere flammenerstickende Wirkung besitzt als das Natriumion. Bei Anwesenheit von Kaliumionen erfolgt, wie gefunden wurde, der Abbruch der Oxydationskettenreaktion in doppelt so grosser Häufigkeit als bei Anwesenheit von Natriumionen allein, und diese Wirkung kann durch bestimmte, im folgenden noch näher angegebene Zusätze noch weiter erhöht werden.
Als Mischungsbestandteile haben sich dabei 5-10'% Ammonsulfat, 5-10'%) Monoammoniumorthophosphat, 1-50/0 Kaliumchlorid, wegen deren günstigen Wirkung bei Bränden der Brandklassen A und AN, und gegebenenfalls ein Zusatz von kleinen Mengen von Stoffen bewährt, die das freie Fliessen der Hauptbestandteile der Mischung bewirken und erhalten wie Talkum oder ein anderes pulverförmiges Magnesiumsilikat wie z. B. jenes, das unter dem Namen"Seifenstein"bekannt ist, und ähnliche inerte mineralische Trennmittel, die jedoch nicht mehr als 5% des Gesamtgemisches ausmachen sollen, Tricalciumphosphat, das nicht mehr als 2% des Gesamtgemisches ausmachen soll, und wasserunlösliche Metallstearete, die nicht mehr als 2% des Gesamtgemisches ausmachen sollen.
Der Mengenanteil des Kaliumbikarbonates kann somit von 66 bis 890/0 im Gesamtgemisch betragen, in Abhängigkeit
1. von den Mengen, in denen die andern Hauptbestandteile vorhanden sind, und 2. von dem Vorhandensein oder Fehlen von Zusätzen zur Aufrechterhaltung des freien Fliessens.
Die typische Zusammensetzung der erfindungsgemässen Feuerlöschpulver soll durch das folgende Zahlenbeispiel näher verdeutlicht werden.
In einem Beispiel enthält die Feuer löschmasse :
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EMI2.1
<tb>
<tb> Ammoniumsulfat <SEP> 8%
<tb> Monoammoniumphosphat <SEP> 81.
<tb>
Kaliumchlorid <SEP> 4%
<tb> Talkum <SEP> 4%
<tb> Tricalciumphosphat <SEP> 2% <SEP>
<tb> unlösliches <SEP> Metallstearat <SEP> 20/0
<tb> Kaliumbikarbonat <SEP> 72%
<tb>
Alle vorstehenden Mengen sind Gewichtsmengen.
Das Ammoniumsulfat, Monoammoniumphosphat und Kaliumbikarbonat sollen so fein verteilt sein, dass sie ein 100-Maschen-Sieb passieren, d. h. ein Sieb mit 100 Maschen je Zoll, und die andern Sub- stanzen sollen feiner verteilt sein, so dass sie durch ein 300-Maschen-Sieb, d. h. ein Sieb mit 300 Ma- schen je Zoll, passieren können. Die Stoffe, die die Masse bilden, werden zunächst gemahlen und auf den erforderlichen Feinheitsgrad abgesiebt und dann vor dem Vermischen gründlichst getrocknet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Trockenfeuerlöschpulver, dadurch gekennzeichnet, dass es 5-10% Ammoniumsulfat, 5-100/0 Mono- : ammoniumorthophosphat, 1-5% Kaliumchlorid enthält, wobei der Rest aus Kaliumbikarbonat undgegebe- nenfalls kleiner Mengen von Stoffen besteht, die zugegeben werden, um das freie Fliessen der Hauptbe- standteile zu gewährleisten und zu erhalten.