<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung eines Trockenfeuerlöschpulvers
Die Erfindung bezieht sich auf ein Trockenlöschpulver zur Verwendung gegen glutbildende Materialbrände, sowie Oberflächenbrände, Gasbrände, Brände brennbarer Flüssigkeiten, sowie gegen Elektrobrände.
Es sind Löschpulver bekannt, welche einerseits nur für Oberflächenbrände, anderseits nur für Gasbrände und Elektrobrände zu verwenden sind. Nach der österr. Patentschrift Nr. 173965 wird ein Trockenfeuerlöschmittel beschrieben, bei welchem Wasser als Löschmittel wirksam wird, welches sich aus festen Substanzen unmittelbar am Brandherd durch die vom Brand bewirkte Temperaturerhöhung entwickelt.
Es werden in der Patentschrift Kristallsoda, Glaubersalz, Bittersalz, Eisenvitriol, Trinatriumphosphat und Aluminiumsulfat als geeignete Bestandteile genannt, wobei zur Verhinderung der Zusammenbackung Kieselgur, Dolomitsand, Magnesiumsand zugesetzt wird.
Nach der deutschen Patentschrift Nr. 848915 kommt als wesentlicher Bestandteil für ein Feuerlöschmittel Ammonsulfat in Betracht, welches durch die Hitze des Brandes in Ammoniak und Schwefelsäure aufgespalten wird, wobei die Schwefelsäure das Erdalkalikarbonat in Erdalkalisulfat unter Bildung von Kohlensäure umwandelt. Ammoniak und Kohlensäure sind die brandlöschenden Gase.
Nach der deutschen Patentschrift Nr. 539228 kommt als wirksamer Bestandteil Natriumbikarbonat zur Verwendung unter Zusatz eines in Wasser unlöslichen fettsauren Salzes.
Zur Bekämpfung von Bränden wird nach der deutschen Patentschrift Nr. 485400 Karbonaten und Bikarbonaten ein saures Salz zugesetzt, um die Entwicklung von Kohlensäure zu unterstützen.
Die bekannten Feuerlöschmittel haben eine beschränkte Verwendung, einerseits für Oberflächenbrände u. dgl., anderseits zur Bekämpfung von Glutbränden. Gegenstand der Erfindung ist ein Trockenfeuerlöschmittel, das für sämtliche Brandklassen mit Ausnahme von Metallbränden erfolgreich verwendet werden kann und vielfach erprobt ist.
Nach der Erfindung besteht das Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschpulvers für sämtliche Brandklassen darin, dass zunächst 74 Gew.-Teile Ammonsulfat und 15 Gew.-Teile Diammonphosphat auf 0, 200 Din-Maschenweite (lichte Maschenweite) gemäss Din-Normenblatt 1171 (je 30 Maschen/cm bzw.
EMI1.1
Teile Stearinsäure beigemischt und das Ganze nochmals bei einer Temperatur etwa zwischen 60 und 850 getrocknet. Dieses so hergestellte und als Mischung I bezeichnete Pulver wird durch die Beimischung eines weiteren, als Mischung II bezeichneten Pulvers zur Verwendung für alle Brandklassen brauchbar.
Die Mischung 11 besteht aus :
94 Gew. -Teilen Natriumbicarbonat,
4 Gew.-Teilen Kieselgur,
2 Gew.-Teilen Stearinsäure.
Die Herstellung der Endmischung erfolgt in der Weise, dass zu der vorgetrockneten Mischung I 40 Gew.-Teile der Mischung II beigemischt werden.
Das so hergestellte Trockenpulver ist nunmehr für alle Brandklassen geeignet. Es hat vor allem den Vorzug, dass es eine hohe Lagerfähigkeit hat, da es von sich aus nicht feucht wird und daher nicht klumpen kann.
<Desc/Clms Page number 2>
Das erfindungsgemässe Glutbrandpulver wurde unter Verwendung von 6 kgTrockenlöschernvergleichs- weise mit bekanntem Löschpulver wiederholt erprobt.
Die Versuche ergeben folgendes : Das Holzbrandobjekt nach Önorm F 1051 konnte mit normalem Bicarbonat-Löschpulver nicht einwandfrei gelöscht werden, d. h. es wurden wohl die Flammen zunächst zum Erlöschen gebracht, die Glut jedoch blieb bestehen und entwickelte innerhalb kurzer Zeit (kleiner als die vorgeschriebenen 3 min) neuerlich Flammen. Dagegen konnte das gleiche Holzbrandobjekt mit dem Trockenfeuerlöschpulver gemäss der Erfindung vollkommen gelöscht werden. Dieses Pulver bildet nämlich im Gegensatz zu dem Normalpulver Schmelzschichten, die eine Wiederentflammung verhindern.