-
Vorrichtung zum Aufbringen eines ringförmigen Laufstreifens Zum Aufbringen
eines ringförmigen Laufstreifens auf die auf einer flachen Trommel bereitliegende
Reifenkarkasse ist bekannt, den ringförmigen Laufstreifen zunächst auf einen zylindrischen
Tragkörper aufzuziehen und mit diesem in eine zylindrische Trommel zu verbringen,
wobei dann der Tragkörper und die Trommel mit verhältnismäßig hoher Drehzahl angetrieben
werden, so daß der Laufstreifen sich unter der Wirkung der Zentrifugalkraft von
dem Tragkörper löst und unter Dehnung sich an die Innenwand der zylindrischen Trommel
anlegt. Die zylindrische Trommel wird dann über die Aufbautrommel verschoben, und
unter Verringerung der Drehzahl wird dann der ringförmige Laufstreifen auf die Karkasse
abgegeben.
-
Sowohl für das Abgeben des Laufstreifens von dem Tragkörper an die
zylindrische Trommel als auch von dieser auf die Aufbautrommel müssen die jeweils
konzentrisch ineinanderliegenden Teile mit genau der gleichen Drehzahl angetrieben
werden, wenn eine gleichmäßige Abgabe gewährleistet werden soll. Diese Bedingungen
lassen sich jedoch nur schwer einhalten und setzen genaue Regelantriebe voraus.
-
Die Erfindung betrifft eine neue Vorrichtung zum Aufbringen eines
ringförmigen Laufstreifens auf die auf der Aufbautrommel befindliche Reifenkarkasse,
wobei ein Träger für den ringförmigen Laufstreifen und ein Übertragungszylinder
verwendet wird, der wechselweise mit dem Tragkörper und der Aufbautrommel in Deckung
gebracht werden kann, und wobei ebenfalls der Laufstreifen von dem Tragkörper unter
radialer Dehnung auf einen den Durchmesser der Reifenkarkasse überschreitenden Durchmesser
von dem Tragkörper an die Innenwand des Übertragungszylinders abgegeben, daran festgehalten
und in der Deckungslage des Übertragungszylinders mit der Aufbautrommel unter Entspannung
auf die Karkasse abgegeben wird.
-
Nach der Erfindung ist mit einer derartigen Vorrichtung zum Aufbringen
des ringförmigen Laufstreifens der Übertragungszylinder am Innenumfang mit einer
luftdurchlässigen Auskleidung versehen und der Übertragungszylinder im Bereich der
luftdurchlässigen Auskleidung an eine Unterdruckquelle anschließbar. Zweckmäßig
ist die luftdurchlässigelnnenauskleidung des Üb ertragungs zylinders in der Oberfläche
der Außenseite des Laufstreifens angepaßt und beiderseits von Leisten begrenzt,
deren Innenkanten der Abschrägung der Seitenwände des Laufstreifens entsprechen.
Der Tragkörper für den Laufstreifen ist an der Außenseite mit einem Blähschlauch
überzogen.
-
Der Tragkörper und die Aufbautrommel sind gleichachsig nebeneinander
angeordnet, und der Übertragungszylinder ist an Führungsstangen achsgleich
zu dem
Tragkörper und der Aufbautrommel über diese verschiebbar geführt.
-
Bei dieser neuen Ausbildung erfolgt das Dehnen des Laufstreifens
und damit das Anlegen an den Übertragungszylinder durch Aufblähen des Blähschlauches
des Tragkörpers. Das Festhalten des Laufstreifens in dem Übertragungszylinder erfolgt
durch Schaffung eines Unterdruckes im Bereich der luftdurchlässigen Auskleidung
des Übertragungszylinders. Die Abgabe von dem Übertragungszylinder auf dieAufbautrommel
erfolgt unter Wegnahme des Unterdruckes.
-
Die neue Ausbildung ist wesentlich einfacher. da jeder Umlaufantrieb
für den Tragkörper und den Übertragungszylinder entfällt.
-
Die neue Ausbildung ist an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt Fig. 1 eine aufgegliederte Darstellung der teilweise geschnittenen Vorrichtung,
die den Ablauf des Einbringens des Laufstreifens in die Vorrichtung schematisch
veranschaulicht, Fig. 2 eine Darstellung der teilweise geschnittenen Vorrichtung,
in der der Laufstreifen mit Hilfe des aufgepumpten Blähschlauches gegen den Vakuumring
gedrückt wird, Fig. 3 den Laufstreifen, wie er nach Entfernung des auftreibbaren
Blähschlauches fest gegen den Vakuumring gehalten wird,
Fig. 4 die
Vorrichtung mit der auf den Former aufgelegten Reifenkarkasse in zum Aufbringen
des Laufstreifens bereitem Zustand und Fig. 5 die Vorrichtung bei abgeschaltetem
Vakuum und mit dem bereits auf die Karkasse aufgebrachten Laufstreifen.
-
Der Laufstreifen 1 (s. Fig. 1) wird in der üblichen Weise durch Spritzen
von unvulkanisierter Gummimischung oder gummiähnlichem Material durch ein Spritzmundstück
hergestellt. Der auf diese Weise hergestellte Laufstreifen hat normalerweise im
wesentlichen rechteckigen Querschnitt und weist eine Seite 2 auf, die flach ausgebildet
ist und auf die Reifenkarkasse zu liegen kommt. Die gegenüberliegende Seite 3, die
etwas schmaler ist, und die abgeschrägten Kanten 4 und 5 sind konkav gekrümmt, so
daß nach Auflegen des Laufstreifens auf den gekrümmten Außenumfang des Reifens die
Seite 3, die den die Fahrbahn berührenden Teil darstellt, und die abgeschrägten
Kanten 4 und 5 im wesentlichen flach verlaufen.
-
Ein Stück6 von bestimmtem Gewicht wird von dem Laufstreifen abgeschnitten.
Die Länge dieses Stückes kann verschieden sein, da sie von verschiedenen Varianten,
wie Raumtemperatur, Spritzgeschwindigkeit u. ä., abhängig ist. Das Gewicht jedoch
muß genau eingehalten werden. Das Abwiegen kann entweder von Hand oder automatisch
durchgeführt werden. Die Enden dieses Stückes werden daraufhin miteinander verbunden,
so daß auf diese Weise ein ringförmiger Laufstreifen 7 entsteht.
-
Da der ringförmige Laufstreifen7 mit Vorspannung auf der Karkasse
8 aufliegen muß (Fig. 4 und 5), muß er aus diesem Grunde einen etwas kleineren Durchmesser
aufweisen als die Karkasse, auf die er aufgebracht wird. Zur Vermeidung von Unterschieden
in der Laufflächendicke um den gesamten Umfang herum ist es wichtig, daß er gleichmäßig
gedehnt wird. Der ringförmige Laufstreifen wird außen auf einen als Zylindertrommel
ausgebildeten Tragkörper 9 (Fig. 1 und 2) gelegt, an dessen äußerem Umfang ein ringförmiger
Blähschlauch 10 befestigt ist. Ein Übertragungszylinder 11 wird achsgleich über
dem ringförmigen Laufstreifen7 angeordnet. Der Tragkörper9 und der Elähschlauch
10 weisen einen Durchmesser auf, der bei entleertem Zustand des Blähschlauches dem
Durchmesser des ringförmigen Laufstreifens 7 angeglichen werden kann. Der Übertragungszylinder
11 hat einen Durchmesser, der es ermöglicht, den ringförmigen Laufstreifen 7 im
gedehnten und am Übertragungszyl inder gehaltenen Zustand mit Leichtigkeit über
den größten Durchmesser der Reifenkarkasse 8 auf der Aufbautrommel 12 (Fig. 4 und
5) zu schieben.
-
Der Blähschlauch 10, der über den Anschluß 13 mit einem Druckmittel
in Rzerbindullg steht, wird aufgeblasen. Dadurch wird der ringförmige Laufstreifen
7 gleichmäßig gedehnt, bis er zum Anliegen an den Ubertragungszylinder 11 kommt.
Der Übertragungszylinder 11 ist an seiner Innenseite mit ringförmigen Leisten 14
versehen, die mit den ringförmigen, an den Berührungsstellen der schrägen Seiten
4, 5 mit der konkaven Außenfläche 3 des Laufstreifens gebildeten Kanten einen dichten
Abschluß bilden. An der Innenseite des Übertragungszylinders 11 ist zwischen den
Leisten 14 eine Gewebeauskleidung 15 mit konvexem Ouerschnitt angeordnet, die sich
der konkaven Krümmung der anliegenden Seite 3 des ringförmigen Laufstreifens 7 anpaßt
und somit eine Verformung unter dem von dem Blähschlauch 10 ausgeübten Druck verhindert.
Der Ü1)ertragungszylinder 11 ist zwischen
den genannten Leisten 14 mit einer Absaugleitung
16 versehen.
-
Bei in oben beschriebener Weise gedehntem Zustand des ringförmigen
Laufstreifens 7 wird der Druck in dem Raum zwischen den Leisten 14 am tSbertragungszylinder
11, der mit luftdurchlässigem Gewebe 15 ausgefüllt ist, unter den atmosphärischen
Druck gesenkt. Nach Entleeren des Blähschlauches 10 wird der Tragkörper 9 entfernt.
Dabei bleibt der ringförmige Laufstreifen 7 infolge des atmosphärischen Druckes,
der auf die Oberfläche wirkt, fest gegen den Übertragungszylinder 11 gepreßt.
-
Der Übertragungszylinder 11 ist an seinem äußeren Um fang mit drei
axial verlaufenden Rohren versehen, die in gleichem Abstand um den Umfang angeordnet
sind (Fig. 4 und 5). Diese bilden Führungen für drei Fiihrungsstäbe 18, die jeweils
mit einem Ende an der Stirnplatte 19 befestigt sind, die in der Mitte mit einer
axial verlaufenden Bohrung 20 versehen ist. Diese Vorrichtung wird auf die Aufbautrommel
12, auf dem die Reifenkarkasse 8 aufgebaut ist, aufgesteckt. Dabei wird die Stirnplatte
19 auf die Welle 21, auf der die Aufbautrommel gelagert ist, aufgesetzt und so weit
aufgeschoben, bis sie die ihr zugekehrte Seite der Aufbautrommel 12 berührt. Der
Übertragungszylinder 11 wird daraufhin so weit auf den Führungsstäben 18 verschoben,
bis die Enden der Rohre 17 auf die verstellbare Aufschläge22, die an den Stäben
18 befestigt sind, auftreffen. In dieser Stellung des tYhertragungszylinders 11
ist der ringförmige Laufstreifen 7 um die Reifenkarkasse 8 herum in Abstand und
auf Mitte angeordnet. Die Verbindung 16 zu der Absaugleitung wird daraufhin geschlossen,
um zu erreichen, daß atmosphärischer Druck in den Raum zwischen den Leisten 14 am
Zylinder 11 eindringen kann. Der ringförmige Laufstreifen 7 legt sich dabei mit
seiner Innenseite 2 auf die Reifenkarkasse 8. Der Reifenrohling kann daraufhin entfernt
werden, um ihn auf übliche Weise den weiteren Arheitsgängen zu unterziehen.
-
Mit dieser Einrichtung wird ein Reifen-Laufstreifen geschaffen, der
ein gleichmäßig verteiltes Sollgewicht aufweist. Da der Laufstreifen vor dem Auflegen
auf die Reifenkarkasse gleichmäßig gedehnt ist, werden Schwankungen in der Laufstreifendicke
und ein sich daraus ergebender Reifen mit Unwucht verhindert.
-
Die luftdurchlässige Auskleidung am Übertragungszylinder verhindert
eine Verformung des Laufstreifens, die während des Absaugvorganges hervorgerufen
werden könnte.
-
Die Teile der Vorrichtung sind leicht und einfach zu bedienen. Für
das Druckmittel und zum Absaugen sind biegsame Verbindungen vorgesehen.