-
Nagellackentferner Es sind bereits verschiedene Vorschläge bekanntgeworden,
um das bei der Verwendung der bekannten flüssigen Nagellackentferner infolge der
Einwirkung der gebräuchlichen organischen Lösungsmittel auftretende Auslaugen und
Weißwerden der Nagel zu vermeiden ; so ist es bekannt, die Lacklösungsmittel zusammen
mit einer unter Verwendung von Seife oder einem Emulgator als Emulsionsträger hergestellten
Emulsion von Wachsen, solen oder Fetten zu homogenisieren. Indessen wird durch diese
Maßnahme der Entfettung und dem Mattwerden der Nagel nur ungenügend entgegengewirkt.
-
Es wurde nun überraschend gefunden, dal3 durch Zusatz von etwa 0,5
bis 5,0°/o an Polymerisaten oder Mischpolymerisaten, von Estern der Methacrylsäure
oder der Acrylsäure mit niedermolekularen aliphatischen Alkoholen oder von Estern
des Vinylalkohols mit höhermolekularen Fettsäuren nicht bloß die Entfettung des
Nagels in bisher unerreichtem Ausmaß verhindert werden kann, sondern daß zudem auf
dem behandelten Nagel ein hauchdünner perlmutterglänzender Film erzeugt wird, welcher
dem Nagel ein ästhetisch vollauf befriedigendes Aussehen verleiht.
-
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Nagellackentferner, welcher
dadurch gekennzeichnet ist, daß er organische Lacklösungsmittel und ferner in Mengen
von ungefähr 0, 5 bis 5 °/o, berechnet auf sein Gesamtgewicht, Polymerisate oder
Mischpolymerisate von Estern der Methacrylsäure oder Acrylsäure mit niedermolekularen
aliphatischen Alkoholen oder von Estern des Vinylalkohols mit höhermolekularen Fettsäuren
sowie gegebenenfalls Fettungsmittel, Netz-bzw. Dispergiermittel und Verdickungs-bzw.
Geliermittel enthält.
-
Als Lacklösungsmittel kommen die für Entferner von Nagellack, speziell
Nagellack auf Nitrocellulosebasis gebräuchlichen wasserlöslichen oder auch in Wasser
schwerlöslichen oder unlöslichen organischen Lösungsmittel in Frage. Genannt seien
Aceton, Methyläthylketon, Athylacetat, Isopropylacetat, Butylacetat, Amylacetat,
Benzylacetat, Methylglykolacetat und Athylglykolacetat.
-
Diese wirksamen Lösungsmittel können ferner geringe Mengen von anderen
organischen Lösungsmitteln, wie Toluol oder Chlorkohlenwasserstoffe oder Benzin,
als Verdünnungsmittel enthalten.
-
Die erfindungsgemäß in geringer Menge mitverwendeten Polymerisate
oder Mischpolymerisate leiten sich ab von Estern der Methacrylsäure oder Acrylsäure
mit niedermolekularen aliphatischen Alkoholen, wie Methylmethacrylat, Athylmethacrylat,
Methylacrylat, Athylacrylat, Isopropylacrylat oder Butylacrylat, ferner von Estern
des Vinylalkohols mit höhermolekularen Fettsäuren, wie Vinylcapronat, Vinyllaurat,
Vinylmyristat, Vinylpalmitat oder Vinylstearat.
-
Zur Herstellung von Mischpolymerisaten können die von mindestens
copolymerisierbarer Säuren oder mindestens copolymerisierbarer Alkohole abgeleiteten
Ester mit anderen ein-und mehrfach ungesättigten Verbindungen polymerisiert werden.
-
Als solche kommen insbesondere Verbindungen mit der Atomgruppierung
C H2 = C = in Betracht, wie Vinylester organischer Säuren, z. B. Vinylacetat, Vinylformiat,
Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, ferner Vinylalkylketone, Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid,
Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, Vinylarylverbindungen, wie Styrol und substituierte
Styrosäure und Zimmtsãure, aus der heterocyclischen Reihe Brenzschleimsäure und
Tetrahydrofuran-Carbonsäure.
-
Besonders vorteilhaft verwendet man Homopolymerisate oder Mischpolymerisate
von Estern der Methacrylsäure oder Acrylsäure mit niedermolekularen aliphatischen
Alkoholen, wie Methylmethacrylat, Athylmethacrylat, Methylacrylat, Athylacrylat,
Isopropylacrylat oder Butylacryl, at. Auch kann man mit besonderem Vorteil Homopolymerisate
oder Mischpolymerisate von Estern des Vinylalkohols mit höheren Fettsäuren, wie
Vinylcapronat, Vinyllaurat, Vinylmyristat, Vinylpalmitat oder Vinylstearat, verwenden.
-
Zur Herstellung von Mischpolymerisaten können die von mindestens
copolymerisierbarer Säuren oder mindestens copolymerisierbarer Alkohole abgeleiteten
Ester mit anderen ein-oder mehrfach ungesättigten Verbindungen polymerisiert werden.
-
Als solche kommen insbesondere Verbindungen mit der Atomgruppierung
CHS = C ~ in Betracht, wie Vinylester organischer Säuren, z. B. Vinylacetat, Vinylformiat,
Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, ferner Vinylalkylketone, Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid,
Vinylfluorid, Vinylidenchlorid, Vinylarylverbindungen, wie Styrol und substituierte
Styrole, weiterhin Verbindungen der Acrylsäurereihe, wie Acrylsäure, Methacrylsäure,
Ester aus Acrylsäure und Alkoholen oder Phenolen, die außerdem Amingruppen oder
quaternäre Ammoniumgruppen enthalten, wie z. B. jB-Diäthylaminoäthylacrylat, das
Acrylsäurenitril oder das Acrylsäureamid und seine am Amidstickstoff substituierten
Derivate, welche gegebenenfalls basische Amingruppen oder quaternäre Ammoniumgruppen
enthalten, wie z. B. N-tert. Butylacrylamid oder N-Diäthylaminopropylacrylsäureamid,
ferner analoge Derivate der Methacrylsäure, a-Chloracrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure
oder Fumarsäure. Der weiteren können polymerisierbare Olefine, wie Isobutylen, Butadien,
2-Chlorbutadien, oder heterocyclische Verbindungen mit mindestens einer Vinylgruppe,
wie Vinylpyridin, benutzt werden. Es können ferner Homopolymerisate oder Mischpolymerisate
der Ester mindestens copolymerisierbarer Carbonsäuren verwendet werden, deren Estergruppen
nachträglich partiell verseift wurden.
-
ZweckmäBig verwendet man solche Polymerisate oder Mischpolymerisate
der oben definierten Art, welche in den Lacklösungsmitteln löslich sind.
-
Man verwendet etwa 0,5 bis 5e/o, vorzugsweise 0,5 bis 2, D/a, der
Polymerisate, berechnet auf das Gesamtgewicht des Nagellackentferners.
-
Der erfindungsgemäBe Nagellackentferner kann in flüssiger Form vorliegen
und beispielsweise aus der einfachen Lösung von 1 bis 5/o des oben definierten Polymerisates
in einem oder mehreren Lacklösungsmitteln bestehen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
liegt der erfindungsgemäBe Nagellackentferner in Form einer Paste vor. Zu diesem
Zweck werden die Lacklösungsmittel und die darin gelösten Polymerisate zusammen
mit Fettungsmitteln und/oder Verdickungsmitteln homogenisiert. Zweckmäßig werden
geeignete Netz-und Dispergiermittel zugesetzt, welche die Herstellung eines stabilen
homogenen Gemisches des Nagellackentferners gewährleisten. Gegebenenfalls kann vor
der Homogenisierung auch Wasser zugesetzt werden, so daß je nach dem Verhältnis
von Wasser zu den lipophilen Komponenten 01-in-Wasser-oder Wasser-in-01-Emulsionen
entstehen.
-
Als Fettungsmittel kommen Kohlenwasserstoffe, wie Vaselinöl oder
Paraffin, Polyäthylenglykol, ferner pflanzliche oder tierische Fette und Öle, wie
Olivenöl, Ricinusöl, Mandelöl, und insbesondere rückfettend wirkende Fettsäureester,
wie Isopropylpalmitat oder Isopropylmyristat, in Frage.
-
Als Netz-und Dispergiermittel können anionaktive Verbindungen, wie
Seifen, Fettalkoholsulfate, sulfonierte t) le, Alkylarylsulfonate u. dgl., ferner
nichtionogene Netz-und Emulgiermittel, wie Addukte von Athylenoxyd an höhermolekulare
Alkohole, Alkylphenole und Mercaptane, verwendet werden.
-
Als Verdickungsmittel seien Tragant, Methylcellulose, Athylcellulose,
Natriumalginat und insbesondere feinverteilte Kieselsäure genannt. Die Verwendung
feinverteilter Kieselsäure in geeigneten Mengen, d. h. von I bis 1O°/OJ berechnet
auf das Gesamtgewicht, bringt den besonderen Vorteil, daB der erfindungsgemäße Nagellackentferner
bei Mitverwendung lipophiler Komponenten in Form eines halbdurchsichtigen
Gelees
hergestellt werden kann. Zur Erhöhung des Glanzes auf dem gereinigten Nagel können
dem Nagellackentferner außerdem geringe Mengen Silikonöl od. dgl. zugesetzt werden.
-
Man kann endlich weitere für kosmetische Präparate übliche Zusätze,
wie Parfum, Farbstoffe u. dgl., hinzufügen.
-
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile.
-
Beispiel 1 Es wird ein Nagellackentferner in halbtransparenter Gelform
hergestellt durch homogenes Vermischen folgender Bestandteile : Mandelöl 7,5 Teile
Vaselinöl 15,0 Teile Acrylharzlösung 4,5 Teile Alkylnaphthalinsulfonat........ 3,0
Teile Aceton........................ 60,0 Teile Amylacetat.................. 12,0
Teile Feinverteilte Kieselsaure....... 8,0 Teile Die Acrylharzlösung wurde hergestellt
durch Auflösung von 24,5 Teilen Poly-n-butylacrylat in einer Mischung aus 10,5 Teilen
Nitrocellulose, 6 Teilen n-Butanol, 36,5 Teilen Athylacetat und 22,5 Teilen n-Butylacetat.
-
Beispiel 2 Ein Nagellackentferner in halbtransparenter Gelform wurde
hergestellt durch homogenes Vermischen folgender Komponenten : Mandelöl 7,5 Teile
Isopropylmyristat.............. 1,5 Teile Vaselinöl 17,30 Teile Acrylharzlösung
gemäß Beispiel 1 2,0 Teile Alkylnaphthalinsulfonat........ 2,7 Teile Aceton........................
50,0 Teile Amylacetat t 14,0 Teile Feinverteilte Kieselsäure 9,0 Teile Beispiel
3 Ein Nagellackentferner in Gelform wurde hergestellt durch Vermischen folgender
Komponenten : Ricinusöl 5,0 Teile Isopropyl-Palmitat............. 2,0 Teile Vaselinöl
13,0 Teile Lösung eines Acrylharzmischpolymerisates................... 4,0 Teile
Kondensationsprodukt von 8 Mol Athylenoxyd und 1 Mol p-Octylphenol......................
4,0 Teile Methylal 36,0 Teile . Xthylacetat................ 25,0 Teile Methylenchlorid...............
4,0 Teile Feinverteilte Kieselsäure 7,0 Teile Parfum....................... 0,5
Teile Die Lösung des Acrylharzmischpolymerisates wurde wie folgt hergestellt : Eine
Mischung von 48 Teilen Athylacrylat, 36 Teilen Methylmethacrylat, 24 Teilen tert.
Butylacrylamin, 9,05 Teilen N-(y-Diäthylaminopropyl)-acrylamid und 180 Teilen Isopropanol
wird unter portionenweisem Zusatz von insgesamt 1,2 Teilen Lauroylperoxyd sowie
0,4 Teilen a, a-Azoisobutyro-dinitril während 6 Stunden polymerisiert.
-
250 Teile der derart erhaltenen Harzlösung werden mit einer Lösung
von 3,25 Teilen festem Kaliumhydroxyd
(86°/oig) in 250 Teilen Isopropanol
vermischt und während 3 Stunden bei 80° C unter Rühren am Rückfluß verseift. Nach
Abkühlen auf 20 bis 25° C filtriert man die Losung und konzentriert sie durch Abdestillieren
vom Lösungsmittel bei etwa 110° C Badtemperatur unter Rühren auf einen Harzgehalt
von 50°/o.
-
5,2 Teile der vorstehend beschriebenen 50°/oigen Harzlösung werden
sodann mit 0, 09 Teilen Milchsäure 100°/oig neutralisiert.
-
Beispiel 4 Ein Nagellackentferner in Form einer Creme wird hergestellt
durch Homogenisieren folgender Komponenten : Silikonöl, z. B. » Silicon300Bayer
« 0, 5 Teile Polyäthylenglykol z. B.
-
» Carbowax 4000 « 4,2 Teile Ricinusöl 3,0 Teile Stearin........................
15,0 Teile Acrylharzlösung gemäß Beispiel 1 2,0 Teile Gemisch aus 60 Teilen amerikanischem
Holzterpentinöl, 30 Teilen Olein, 6,6 Teilen K O H und 3,4 Teilen H2 O... 5,5 Teile
Athylacetat.................... 34,0 Teile Butylacetat.................... 9,5 Teile
Methyläthylketon 17,0 Teile Ammoniakwasser (28°/oig) 3,8 Teile H2O (destilliert)
4,4 Teile Feinverteilte Kieselsäure 1,5 Teile Beispiel 5 Ein Nagellackentferner
in Form einer Creme wird hergestellt durch Homogenisieren folgender Komponenten
: Silikonöl, z. B. » Silicon300Bayer « 0, 5 Teile Polyäthylenglykol, z. B.
-
» Carbowax 4000 «............ 8, 0 Teile Ricinusöl 3,0 Teile Stearin........................
15,0 Teile Acrylharzlösung 2,0 Teile Anlagerungsprodukt von 8 Mol Athylenoxyd an
1 Mol p-Octylphenol...................... 4,5 Teile Athylacetat....................
34,0 Teile Butylacetat 10,0 Teile Methylal...................... 17,0 Teile Monoathanolamin..............
4,0 Teile Feinverteilte Kieselsaure....... 2,0 Teile Die Acrylharzlösung wurde hergestellt
durch Auflösen von 40 Teilen eines Mischpolymerisates aus gleichen Teilen n-Butylacrylat
und Vinylacetat in 60 Teilen Essigsäureäthylester.
-
Beispiel 6 Es wurde ein Nagellackentferner analog wie im Beispiel
1 hergestellt, jedoch mit dem Unterschied,
daß die Acrylharzlösung hergestellt wurde
durch Auflösung von 24,5 Teilen Polymethylmethacrylat in einer Mischung aus 36,5
Teilen Athylacetat und 22, 5 Teilen n-Butylacetat.
-
Beispiel 7 Es wurde ein Nagellackentferner analog wie im Beispiel
1 hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß die Acrylharzlösung hergestellt wurde
durch Auflösung von 24,5 Teilen Polymethylmethacrylat in einer Mischung von 36,5
Teilen Athylacetat, 22,5 Teilen n-Butylacetat und 2,45 Teilen Dioctylphthalat.
-
Beispiel 8 Es wurde ein Nagellackentferner analog wie im Beispiel
1 hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß an Stelle der Acrylharzlösung eine
Vinylharzlösung verwendet wurde, welche hergestellt wurde durch Auflösung von 24,5
Teilen eines Mischpolymerisates, bestehend aus 80 Teilen Polyvinylacetat und 20
Teilen Polyvinylstearat in einer Mischung von 36,5 Teilen Athylacetat und 22,5 Teilen
n-Butylacetat.