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Verbesserung von Sprays" Gegenstand der Erfindung ist die Verbesserung
von Sprays1 insbesondere Haarsprays üblicher Art, indem durch eine geeignete Kombination
von Maßnahmen mit einem relativ geringen zusätzlichen Aufwand eine erheblich gesteigerte
Zahl von Applikationen ermöglicht wird.
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Zahlreiche Produkte werden heute in Sprayform in den Handel gebracht.
Zu diesem Zweck werden die Produkte mit Treibgasen sowie gegebenenfalls Lösungsmitteln
und anderen Hilfsstoffen in Behältern, vorzugsweise Dosen, abgefüllt, die ein Ventil
und einen Sprühkopf zur Entleerung bei Gebrauch besitzen.
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In vielen Fällen, insbesondere bei kosmetischen Produkten wie Haarsprays,
ist es für die Praxis wesentlich, daß eine gewisse Sprührate eingehalten wird, d.h.
daß in Zeiteinheit eine bestimmte Menge des Produktes versprüht wird, um die angestrebte
Wirkung zu erzielen. Bisher war die Sprührate handelsüblicher Haarsprays etwa so
gehalten, daß aus einer 18 ouncen Dose (OJ5 1) nach etwa 45 bis 60 Applikationen,
deren Dauer Jeweils 10 Sekunden betrug, der Spray verbraucht war. Auch wurde mit
möglichst geringen Mengen an Wirkstoff (Filmbildner) gearbeitet.
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Eine rationelle Ausnutzung der Sprays, insbesondere eine erheblich
gesteigerte Anzahl von Applikationen bei Verwendung von Behältern der bisherigen
Größe wurde offensichtlich als nicht möglich angesehen.
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Es wurde nunmehr überraschenderweise gefunden, daß man eine derArtige
Verbesserung der Sprays, insbesondere der Haarsprays, erzielten kann, wenn man sich
des nachstehend beschriebenen Verfahrens bedient.
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Das neue Verfahren zur Verbesserung von Sprays, insbesondere Haarsprays
üblicher Art, ist dadurch gekennzeichnet, daß man a) die Wirkstoffkonzentration
(Filmbildner) auf 4 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das Sesamtspray, heraufsetzt b) den
Druck des Treibgasgemisches beibehält, jedoch vorzugsweise um 0,2 bis 2 atü gegenüber
dem bisherigen Druck erhöht c) die Sprührate durch mechanische Mittel auf 0,3 bis
0,55 g/sec herabsetzt, wobei das Produkt aus Sprührate und Wirkstoffkonzentration
in etwa den bisherigen Wert beibehält d) gegebenenfalls den Lösungsmittelanteil
auf ein nasses Spray einstellt.
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Im allgemeinen liegt der Wirkstoffanteil, bezogen auf die Gesamtkomposition
handelsüblicher Zusammensetzung, bei Haarsprays zwischen 1 und 3,5, vorzugsweise
1,5 bis 3 Gew.-.
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Ein wesentliches Merkmal des neuen Verfahrens besteht darin, die Konzentration
des Wirkstoffes gegenüber der bisher üblichen Wirkstoffmenge zu erhöhen und auf
4 bis 6 Gew.-%, vorzugsweise 4,5 bis 5,5 Gew.-%, einzustellen. In der Praxis bedeutet
dies, daß die Wirkstoffmenge um 25 bis 230 %, vorzugsweise 30 bis 150 , erhöht wird
und gegenüber dem bisherigen Trend die Wirkstoffmenge herabzusetzen, eine gegenteilige
Maßnahme stattfindet.
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Der bisher Ubliche Druck des Treibgases oder Treibgasgemisches, der
in dem Bereich von etwa 2 bis 4 atü liegt, kann beibehalten werden. Vorzugsweise
wird Jedoch das Treibgasgemisch so eingestellt, daß eine Druckerhöhung zwischen
0,2 bis 2, vorzugsweise 0,3 bis 1 atü, erfolgt. Im einzelnen kann dies dadurch erfolgen,
daß der Treibgasanteil erhöht oder die Zusammensetsung des Treibgasgemisches verändert
wird. Als Treibgase kommen
vorzugsweise fluorierte Kohlenwasserstoffe
wie CC1»F, CC12P2 und F2ClCH-CHClF2 in Betracht. Weiterhin können auch verwendet
werden: Octafluorcyclobutan, Vinylchlorid, Propan, n-Butan, Isobutan, Kohlendioxyd,
Stickoxydul und Stickstoff.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal des Verfahrens besteht darin, daß
die Sprührate durch mechanische Mittel auf 0,3 bis 0,55 g/sec herabgesetzt wird.
Dies kann in einfachster Weise durch Austausch der bisherigen Ventile und Sprühköpfe
gegen solche mit entsprechenden kleineren Dimensionen erfolgen.
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Sprührate und Wirkstoffkonzentration können jedoch nicht in beliebiger
Weise herabgesetzt bzw. erhöht werden. Es ist vielmehr ein Kennzeichen des neuen
Verfahrens, daß das Produkt aus Sprührate und Wirkstoffkonzentration im Vergleich
mit den handelsüblichen Produkten etwa konstant ist. Bei den handelsüblichen Produkten
beträgt die Sprührate etwa 0,7 bis 1,3, vorzugsweise 0,8 bis 1 g/sec, während die
Wirkstoffkonzentration im allgemeinen zwischen 1 und 3,5, vorzugsweise 1,5 bis 3
Gew.-%, schwankt. Unter Wirkstoffkonzentration wird dabei die Menge des Filmbildners,
berechnet als Trockensubstanz und bezogen auf die Gesamtkomposition, verstanden.
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Für die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Haarsprays ist es weiterhin
wesentlich, daß der Lösungsmittelanteil auf ein sogenanntes nasses Spray eingestellt
wird. Der Lösungsmittelanteil muß so bemessen sein, daß das Lösungsmittel bei dem
Auftreffen auf das Haar noch nicht völlig verdunstet ist. Andererseits ist es erwünscht,
daß eine möglichst feine Zerstäubung des Produktes stattfindet. Wenn der Lösungsmittelanteil
zu hoch ist, treten hier Schwierigkeiten auf. Durch die mit den obigen Maßnahmen
verbundenen Abänderungen ist es daher gegebenenfalls erforderlich, den Lösungsmittelanteil
entsprechend anzupassen. Geeignete Lösungsmittel sind Methylenchlorid,
Wasser,
Äthanol, n-Propanol, Isopropanol, Aceton, Chloroform und l,1,1-Trichloräthan.
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Als Zusatzstoffe kommen weiterhin Fettkörper, Glanzmittel und Weichmacher
in Betracht, wie Glyzerin, Glyzerintriacetat, Citronensäureester, Polyäthylenglykole,
1,2-Propandiol, Dimethylphthalat, Diäthylphthalat, wollwachsalkohole, wasserfreies
oder oxäthyliertes Wollfett, Isopropylester der Myristin-, Palmitin-, Stearin- oder
Adipinsäure, Oleylalkohol, Butylstearat, Monoäthanolamin, planzliche und tierische
Fette, oxäthyliertes Rizinusöl, epoxidiertes SoJaöl und flüssiges Paraffin. Ebenfalls
können die Sprays Duftstoffe, Nuancierungsmittel und Tönungsmittel enthalten.
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Geeignete Filmbildner, die als Wirkstoffkomponenten für Haarsprays
in Betracht kommen sind: Schellack, äthoxylierter Schellack, Äthylcellulose, Umsetzungsprodukte
von Kolophonium mit Acrylsäure, Polyvinylacetate bzw.
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butyrate, Phthalatharze, Alkylester der Acrylsäure und Dimethylhydantoin-Formaldehyd-Kondensate.
Vorzugsweise werden verwendet: Polyvinylpyrrolidon (K-Wert 15-90), Polyvinylacetat
sowie Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Mischpolymerisate in allen Mischungsverhältnissen
(K-Wert 20-50).
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Mit Ausnahme der Filmbildner werden die übrigen Komponenten im allgemeinen
in üblichen Mengen verwendet. Das Verhältnis zwischen Lösungsmittel und Treibgas
bei Haarsprays liegt in dem Bereich von 1 : 1 bis 1 : 3,3.. Die Mengen an Zusatzstoffen
wie Fettkörper, Glanzmittel und Weichmacher liegen unXrhalb von 1 , vorzugsweise
zwischen 0,05 und 0,5 .
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Das neue Verfahren ist anhand von Haarsprays erläutert und soll auch
bevorzugt auf diesem Sektor Anwendung finden.
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Sinngemäß kann es jedoch auch für andere Sprays, insbesondere auf/
dem kosmetischen Sektor 9der auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes und der Insektizide
angewandt werden.
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Die Vorteile des Verfahrens bestehen darin, daß man bei Berücksichtigung
der erfindungsgemäßen Merkmale in einfacher Weise die bisher üblichen Sprays' insbesondere
Haarsprays, so abändern kann, daß die Zahl der Applikationen bei gleichem Behälter
und praktisch gleichem Treibgasanteil um mindestens 20 bis 50 % erhöht wird.
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Beispiel 1 a) Es wird ein handelsübliches Haarspray folgender Zusammensetzung
hergestellt: 2,5 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon (K-Wert 30) und Polyvinylacetat im Mischungsverhältnis
30 : 70 2,5 Gew.-% Isopropylalkohol 0,18 Gew.-% Pur-Cellinöl 0,02 Gew.- Parfümöl
8 Gew.-% Methylenchlorid 20,8 Gew.- Athylalkohol 66 Gew.-% Treibgasgemisch aus Trichlormonofluormethan
und Difluordichlormethan im Verhältnis 50 : 50 400 g dieses Sprays werden in üblicher
Weise in 18 ouncen Dosen abgefüllt. Die Dosen sind mit üblichen Ventilen und Sprühköpfen
solcher Dimensionen ausgestattet, daß sich eine Sprührate von 0,8 g/sec ergibt.
Mit den so hergestellten Sprays lassen sich etwa 50 Applikationen mit einer Behandlungsdauer
von etwa 10 Sekunden durchfahren.
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b) Die Zusammensetzung des Haarsprays wird erfindungsgemäß wie folgt
abgeändert: 4,5 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon (K-Wert 30) und Polyvinylacetat im Mischungsverhatnis
30 : 70 4,5 Gew.- Isopropylalkohol 0,18 Gew.-9o' Pur-Cellinöl 0,02 Gew.-% Parfumöl
6 Gew. - Methylenchlorid 18,8 Gew.-% Äthylalkohol 66 Gew.-% Treibgasgemisch aus
Trichlormonofluormethan und Di iluiiii.ch lortne tkinri Verhältnis 45 : 55
Die;Dosen
werden mit handelsüblichen Ventilen und Sprühköpfen solcher Dimensionen ausgestattet,
daß sich eine Sprührate von 0,5 g/sec ergibt. Mit den so hergestellten Sprays lassen
sich:.etwa 80 Applikationen mit einer Behandlungsdauer von etwa 10 Sekunden durchführen.
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Beispiel 2 Es wird ein Haarspray folgender Zusammensetzung hergestellt:
6 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon (K-Wert 30) und Polyvinylacetat im Mischungsverhältnis
30 : 70 6 Gew.-% Isopropylalkohol 0,18 Gew.-% Pur-Cellinöl 0,02 Gew.- Parfümöl 3,8
Gew.- Methylenchlorid 18 Gew.- Athylalkohol 66 Gew Treibgasgemisch aus Trichlormonofluormethan
und Difluordichlormethan im Verhältnis 45 : 55 420 g dieses Sprays werden in üblicher
Weise in 18 ouncen Dosen abgefüllt und die Dosen mit handelsüblichen Ventilen und
Sprühköpfen solcher Dimensionen ausgestattet, daß sich eine Sprührate von etwa 0,5
g/sec ergibt. Mit dem so hergestellten Haarspray lassen sich etwa 85 Applikationen
vornehmen.