DE1134797B

DE1134797B - Grundlage fuer Schminke

Info

Publication number: DE1134797B
Application number: DEK44050A
Authority: DE
Inventors: Helene Kambersky Ge Vierthaler
Original assignee: HELENE KAMBERSKY GEB VIERTHALE
Current assignee: HELENE KAMBERSKY GEB VIERTHALE
Priority date: 1960-07-08
Filing date: 1961-06-20
Publication date: 1962-08-16
Also published as: CH404087A; GB926862A; NL266499A; BE605774A; AT217639B; US3211618A

Description

Es ist bereits aus der österreichischen Patentschrift 142 033 bekannt, für derartige Schminken wässerige Wachsemulsionen mit einem Gehalt an einem flüchtigen Öl, insbesondere Terpentinöl, zu verwenden. In der österreichischen Patentschrift 159 218 wird vorgeschlagen, als flüchtigen Bestandteil Ester flüchtiger Säuren, z. B. Ameisensäureester, zuzusetzen.

Wenngleich diese Schminken eine gute Haftfähigkeit besitzen, weil die flüchtigen Stoffe bald nach dem Auftragen verdunsten und einen feinen wasserunlöslichen Film hinterlassen, bringt der in der Praxis erforderliche Terpentinölgehalt von etwa 5O°/o die Nachteile mit sich, daß sich das Terpentinöl in so hohen Konzentrationen durch seinen Geruch bemerkbar macht und auch wegen seiner bekannten Reizwirkung auf die Haut von empfindlichen Personen schlecht vertragen wurde. In der österreichischen Patentschrift 188 854 wurde vorgeschlagen, einer wässerigen Emulsion von Wachs und Terpentinöl noch ein trocknendes Öl, ζ. B. Leinöl und ein fettes Öl, ζ. B. Rizinusöl zuzusetzen. Dadurch wurde es möglich, den Gehalt an Terpentinöl auf weniger als die Hälfte der vorher benötigten Menge herabzusetzen, ohne dabei die Geschmeidigkeit und Haftfestigkeit der Schminke zu verringern. Dennoch wirkte sich auch bei den kleineren Terpentinölmengen dessen Geruch und unter Umständen auch dessen Reizwirkung unangenehm aus.

Es wurde nun gefunden, daß man zu einer ausgezeichneten Schminkengrundlage, insbesondere für Wimpern- und Augenbrauenschminken, auf der Basis von wässerigen Wachsemulsionen gelangt, wenn man an Stelle des bisher verwendeten Terpentinöles ein Gemisch aus reinsten Paraffinen, insbesondere Paraffinen mit verzweigter Kette, das keine aromatischen Verbindungen enthält, dessen Siedebereich von ungefähr 160 bis 200⁰C reicht, zusetzt. Als besonders geeignet erwies sich ein Gemisch reinster Paraffine mit verzweigter Kette mit einem Siedebereich von ungefähr 180 bis 190⁰C, wie es durch katalytische Verfahren aus Crackgasen und anderen niedrigsiedenden Erdölkohlenwasserstoffen hergestellt werden kann und z. B. unter dem Handelsnamen »Shellsol-T« erhältlich ist.

Diese Produkte stellen eine farblose, leichtbewegliche ölige Flüssigkeit dar, welche geruchlos und chemisch völlig inert ist. Gegenüber Terpentinöl zeichnen sie sich dadurch aus, daß jede Reizwirkung auf die Haut ausgeschlossen ist. Eine mit diesen Produkten hergestellte Schminke trocknet nach dem Auftragen, z. B. auf die Wimpern, innerhalb weniger Grundlage für Schminke

Anmelder:
Helene Kambersky, geb. Vierthaler, Wien

Vertreter: Dr. phil. A. Mentzel

und Dipl.-Ing. W. Dahlke, Patentanwälte,

Refrath bei Köln, Frankenforst 137

Beanspruchte Priorität:
Österreich vom 8. Juli 1960 (Nr. 5282)

Helene Kambersky, geb Vierthaler, Wien,
ist als Erfinder genannt worden

Minuten zu einem unverwischbar fest haftenden, feuchtigkeitsbeständigen Film.

Es zeigte sich, daß die erfindungsgemäß vorgesehenen Paraffine bei der Emulgierung der einzelnen Schminkenbestandteile in üblicher Weise unter Zusatz eines Emulgators, der gewünschten Färb- und Riechstoffe und gegebenenfalls eines als Duftträger wirkenden Stoffes wie Terpentinöl eine homogene Emulsion von ausgezeichneter Beschaffenheit liefern. Als Emulgatoren eignen sich vor allem Gemische höherer Fettalkohole und bzw. oder Fettalkoholsulfate, z. B. die unter dem geschützten Handelsnamen »Lanette-Wachs« bekannten Produkte.

Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße Schminkengrundlage etwa 10 bis 60% Paraffine, je nach der gewünschten Konsistenz der Schminke. Zufolge ihrer leichten Emulgierbarkeit, ihrer Geruchlosigkeit und Unschädlichkeit können die Paraffine in so großen Mengen verwendet werden, daß es im Gegensatz zu der Verwendung von Terpentinöl möglich wird, eine Schminke, z. B. eine Wimpernschminke, in halbflüssiger Form herzustellen. Eine solche Schminke hat den Vorteil, daß sie sich leicht und in sehr dünner Schicht auftragen läßt. Sie ist außerdem sparsamer im Gebrauch als die bisherigen, dickeren Emulsionen, welche an den Tubenwänden haften blieben, so daß im Verlauf des allmählichen Verbrauches des Tubeninhaltes stets ein Teil unverwertbar zurückblieb, wogegen sich das dünnflüssigere

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Produkt leicht mit der Tube zusammenschieben und restlos aus dieser entfernen läßt.

Vorteilhafterweise kann die · erfindungsgemäße Schminkengrundlage noch geringe Zusätze eines trocknenden und bzw. oder eines fetten Öles enthalten. Die Anwesenheit eines trocknenden Öles wie Leinöl fördert die rasche Eintrocknung der Schminke auf der Unterlage und verhindert nachträgliches Verschmieren oder Aneinanderkleben von Wimpernhaaren, während durch das fette Öl, ζ. Β. Rizinusöl, die Geschmeidigkeit erhöht und der Haut ein Nährstoff zugeführt wird.

Die Mengenverhältnisse der einzelnen Bestandteile können in folgenden Grenzen liegen:

Gewichtsprozent Wachs, wie Bienenwachs oder

Ceresin 20 bis

Paraffingemisch

(Kp. 160 bis 200° C) 10 bis 60

Emulgator, ζ. B. das unter der geschützten Bezeichnung »Lanette-Wachs-N« im Handel

erhältliche Produkt 5 bis

Wasser 10 bis 40

Trocknendes öl, ζ. B. Leinöl 0 bis

Fettes Öl, ζ. B. Rizinusöl 0 bis

Nachfolgend werden Beispiele der erfindungsgemäßen Schminkengrundlage angegeben.

Beispiel 1

Gewichtsprozent

Bienenwachs , 20

Paraffingemisch mit verzweigter Kette (Kp. etwa 180 bis 190° C), z. B. das unter dem Handelsnamen »Shellsol-T« im Handel erhältliche Produkt 60

Rizinusöl

Gemisch höhermolekularer Fettalkohole, z. B. das unter der geschützten Bezeichnung »Lanette-Wachs« bekannte Produkt

Wasser

Beispiel 2

Gewichtsprozent

Bienenwachs Paraffingemisch wie im Beispiel 1 Rizinusöl Gemisch höhermolekularer Fettalkohole, das Fettalkoholsulfate enthält, z. B. das unter dem geschützten Namen »Lanette-Wachs« im Handel erhältliche Produkt 10

Wasser

Beispiel 3

Gewichtsprozent

Bienenwachs 25

Paraffingemisch wie im Beispiel 1 30
Gemisch höhermolekularer Fettalkohole, das Fettalkoholsulfate
enthält, z. B. das unter dem
geschützten Namen »Lanette-Wachs« im Handel erhältliche

Produkt 10

Wasser 35

Beispiel 4

Gewichtsprozent

Bienenwachs 26

Paraffingemisch wie im Beispiel 1 30

Rizinusöl 5

Leinöl 4

Gemisch höhermolekularer Fettalkohole, das Fettalkoholsulfate
enthält, z. B. das unter dem
geschützten Namen »Lanette-Wachs« im Handel erhältliche

Produkt 10

Wasser 25

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Grundlage für Schminke, insbesondere Wimpernschminke, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer wässerigen Emulsion von Wachs und einem Gemisch von Paraffinen, insbesondere, Paraffinen mit verzweigter Kette, das keine aromatischen Verbindungen enthält, dessen Siedebereich von ungefähr 160 bis 200⁰C reicht, besteht.

2. Grundlage für Schminke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Gemisch von Paraffinen mit verzweigter Kette enthält, dessen Siedebereich von annähernd 180 bis 19O⁰C reicht.

3. Grundlage für Schminke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Paraffine in einer Menge von 10 bis 60 Gewichtsprozent enthält.

4. Grundlage für Schminke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein trocknendes Öl in einer Menge bis zu 5 Gewichtsprozent und bzw. oder ein fettes Öl in einer Menge bis zu 10 Gewichtsprozent enthält.

5. Grundlage für Schminke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bestehend aus einer Emulsion, die 20 bis 30 Gewichtsprozent Wachs, vorzugsweise Bienenwachs, 10 bis 60 Gewichtsprozent Paraffine, 5 bis 10 Gewichtsprozent Emulgators, vorzugsweise eines Gemisches aus höhermolekularen Fettalkoholen und bzw. oder Fettalkoholsulfaten, 10 bis 40 Gewichtsprozent Wasser, 0 bis 5 Gewichtsprozent Leinöl und 0 bis 10 Gewichtsprozent Rizinusöl enthält.