DE10879C - Neuerung an Backöfen - Google Patents

Description

1880.

Klasse 36.

LOUIS HARTH in GLAN-MÜNCHWEILER (Bayerische Pfak

Neuerung an Backöfen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1880 ab.

Die Neuerungen bestehen darin, dafs die Züge des Backofens nicht aus Backsteinen gemauert oder aus Eisenplatten gebildet werden, sondern dafs dazu viereckige Thonröhren benutzt werden, welche zugleich die Ofenwandungen bilden.

In der beiliegenden Zeichnung ist A der Feuerraum, B der Aschenraüm und C die Backkammer, alle drei sind vorn durch Thüren geschlossen; D sind die Züge, welche in die Ofenröhre E münden.

Die Wände des Ofens, mit Ausnahme der Vorderwand, werden durch aufrechtstehende Thonröhren von länglich rechteckigem Querschnitt gebildet, welche auf irgend eine Weise zusammengehalten werden. Sie sind oben und unten durch aufgelegte Thonplatten geschlossen, hingegen ist die innere Wand der Röhren oben und unten durchbrochen, so dafs das Innere der Röhren als Züge für die Feuergase dienen kann.

Die Scheidewand zwischen Feuerraum A und Aschenkasten B einerseits und der Backkammer C andererseits besteht ebenfalls aus solchen Röhren, welche jedoch oben und unten offen sind.

Der ganze Ofen ist oben, unten und vorn mit Eisenplatten geschlossen, welche behufs Reinigung der Züge leicht abgenommen werden können; der Backraum C ist oben durch ein Eisenblech geschlossen, welches von der Ofendecke etwa 10 cm absteht, so dafs zwischen beiden ein Zwischenraum oder Zug· D' bleibt. Ebenso ist der Aschenraum und der Backraum unten mit einer Eisenplatte geschlossen, welche vom Boden des Ofens absteht und so einen Zug mit demselben einschliefst. An der Stelle, wo die Zwischenwand auf der Platte aufsteht, ist dieselbe natürlich durchbrochen.

Durch die zwei Klappen α und a' und den Schieber b, welche sich alle drei durch die ganze Breite des Ofens erstrecken, kann man den Gasen aus dem Feuerraum jeden beliebigen Weg vorschreiben und jede Wand des Backraums erwärmen.

Bei der Stellung der Klappen, wie sie Fig. 2 zeigt, ziehen die Feuergase hauptsächlich über deto Backraum C entlang durch den Zug JD' direct nach dem Ofenrohr E; aber auch durch die anderen Züge entweichen Feuergase in der Richtung der Pfeile. Schliefst man Klappe a, so, können die Gase nicht mehr direct nach E entweichen, sondern müssen den Umweg durch die Züge der Hinterwand und der rechten Seitenwand machen; schliefst man auch die Klappe a', so.. können keine Gase durch D' ziehen; schliefst man ferner den Schieber b, so bedeckt er die Züge der Scheidewand, so dafs auch durch diese keine Gase abziehen können. Durch die wechselweise Benutzung der beiden Klappen und des Schiebers hat man es in der Gewalt, die Temperatur in dem Backraum zu reguliren, ohne am Feuer etwas zu ändern, und die verschiedenen Wände des Backraums gleich stark zu erwärmen.

Da die Backkammer von drei Seiten mit doppelten Thonwänden umgeben ist, so ist ein Verbrennen der Backwaaren in derselben nicht so leicht zu befürchten, als wie bei eisernen Wänden. >

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Der Backofen, dessen Seitenwände aus viereckigen Thonröhren construirt sind, durch welche die Züge gebildet werden, mit der ebenso construirten Scheidewand zwischen Feuerraum und der Backkammer.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.