DE1087306B - Verfahren zum Neutralisieren von pflanzlichen oder tierischen OElen und Fetten - Google Patents

Verfahren zum Neutralisieren von pflanzlichen oder tierischen OElen und Fetten

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DE1087306B
DE1087306B DEV12154A DEV0012154A DE1087306B DE 1087306 B DE1087306 B DE 1087306B DE V12154 A DEV12154 A DE V12154A DE V0012154 A DEV0012154 A DE V0012154A DE 1087306 B DE1087306 B DE 1087306B
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solvent
neutralized
alkali
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Carmelo Vaccarino
Giuseppe Vaccarino
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/02Refining fats or fatty oils by chemical reaction
    • C11B3/06Refining fats or fatty oils by chemical reaction with bases

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  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Neutralisieren von pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten Das klassische, in den Raffinerien angewandte Neutralisationsverfahren, nach dem Öle bzw. Fette kalt oder warm mit Ätznatron behandelt und anschließend verschiedenen Wasch-. Einsalz- usw. Vorgängen unterworfen werden, hat den Nachteil, daß in die Verseifungspasten zusammen mit der Seife der Fettsäuren auch eine erhebliche Menge an neutralem Öl mit eingeführt wird, wodurch die Ausbeute an raffiniertem Öl verringert wird. Um diesen Verlust herabzusetzen, wurden bereits verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, wie beispielsweise das Schleudern der Pasten, die Neutralisierung im kontinuierlichen Verfahren unter Verwendung besonderer Schleudern u. a. m. Durch keines dieser mehr oder weniger komplizierten Verfahren werden jedoch die beschriebenen Nachteile beseitigt bzw. zumindest wesentlich herabgesetzt.
  • Man hat auch bereits vorgeschlagen, Mischungen von pflanzlichen Ölen mit einem mit Wasser nicht mischbaren Kohlenwasserstoff im Anschluß an eine Lösungsmittelextraktion in Gegenwart des für die Extraktion angewendeten Lösungsmittels zu neutralisieren. Durch die Behandlung werden die in den Ölen enthaltenen Farbstoffe entfernt.
  • In der französischen Patentschrift 1071291 ist ein verbessertes Neutralisationsverfahren für Öle beschrieben, bei dem als Lösungsmittel Hexan verwendet wird. Es ist bekannt, daß die Neutralisation von pflanzlichen und tierischen Ölen in Hexan erhebliche Schwierigkeiten aufweist, insbesondere mit Bezug auf eine Abtrennung ohne Seifenverlust. Diese bekannten Nachteile sollen durch Zusatz eines zweiten Lösungsmittels (insbesondere Isopropylalkohol) überwunden werden, wobei wesentlich für das zweite Lösungsmittel seine Eigenschaft ist, die Seife zu lösen, das neutrale Öl jedoch nicht. Beim Arbeiten auf diese Weise erhält man zwei heterogene Phasen, von denen die eine im wesentlichen aus Hexan besteht und die andere aus Isopropylalkohol. In der ersten Phase ist der größte Teil des neutralen Öls neben erheblichen Mengen an Isopropylalkohol und Seife gelöst. Die zweite Phase enthält den größten Teil der Seife und den Natriumüberschuß, daneben jedoch auch beträchtliche Mengen an Hexan und neutralem Öl. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei Verwendung von Hexan und Isopropylalkohol, die erheblich ineinander löslich sind, eine vollständige Trennung der Seife von dem neutralen Öl nicht erreicht werden kann. Die gegenseitige Löslichkeit von Hexan und Isopropylalkohol hängt von der Menge des vorliegenden Wassers sowie anderen physikalischen Faktoren ab. Um diese teilweise Löslichkeit zu überwinden, hat man nach der Neutralisation Waschkolonnen eingesetzt, um die ungewünschten- Bestandteile durch anschließendes Waschen mit reinen Lösungsmitteln zu entfernen.
  • Schließlich ist es aus der belgischen Patentschrift 525 263 bekannt, Isansäure aus Öl abzutrennen, wobei man sich die Tatsache zunutze macht, daß die alkalischen Seifen der Isansäure beim Arbeiten bei sehr tiefen Temperaturen, nämlich unter 0° C, in bestimmten organischen Lösungsmitteln unlöslich sind, während die Seifen der vorliegenden anderen Fettsäuren in den angewandten Lösungsmitteln unter solchen Bedingungen löslich sind. Die Löslichkeit der Seifen hängt dabei auch von der vorliegenden Wassermenge und der Art des angewendeten alkalischen Mittels ab.
  • In einer Veröffentlichung in »Ubbelohde s Handbuch der Chemie und Technologie der Öle und Fette, B. I, S. 549 bis 566, ist ausgeführt, daß Aceton ein schlechtes Extraktionsmittel für Öle und Fette ist, weil seine kostspielige Wiedergewinnung aus den wäßrigen Behandlungslösungen seine großtechnische Anwendung unmöglich erscheinen läßt.
  • Weitere bekannte Verfahren, bei denen mit Lösungsmitteln gemischte Öle mit Alkalien neutralisiert werden, unterscheiden sich voneinander und vom Gegenstand dieser Erfindung durch ihre Ziele. Beispielsweise wurde ein l-Teutralisationsverfahren von mit Hexan gemischten Ölen vorgeschlagen; mit diesem Lösungsmittel ist zwar das Öl, nicht aber die Alkalilösung oder die sich bildende Seife mischbar. Bei diesem Verfahren hat das Lösungsmittel lediglich die Aufgabe, das C51 zu verdünnen und eine leichtere Berührung mit dem Alkali zu ermöglichen, während sich die Seife in Form unlöslicher Klümpchen abscheidet. Das Verfahren hat wegen der Schwierigkeit, die Seife vom Öl: zu trennen, keinen praktischen Erfolg gehabt. Nach anderen Vorschlägen wird die Neutralisation in Gegenwart von Äthylalkohol oder anderen Alkoholen durchgeführt. In diesem Fall hat das Lösungsmittel, das das C51 nur zu einem sehr geringen Teil löst, die Aufgabe, die Seife zu lösen, wobei eine Lösung erhalten wird, die nicht kolloidale Eigenschaften besitzt und demnach nicht emulsionsbildend wirkt. Auch diese Verfahren haben keine praktische Anwendung gefunden.
  • Es wurde nun ein Verfahren gefunden, durch das der Verlust an neutralem Öl bei der Neutralisation von pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten auf ein äußerst geringes Ausmaß verringert wird. In vielen Fällen erhält man dabei Öle besserer und klarerer Färbung als nach den herkömmlichen Methoden. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Neutralisieren von pflanzlichen oder tierischen Ölen und Fetten mittels Alkali bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt unter Verwendung von Lösungsmitteln durch Neutralisation der freien Säure der Öle oder Fette mit den mit Wasser vollständig mischbaren Fettlösungsmitteln Aceton oder Dioxan in einer wäßrigen Lösung von Alkalihydroxyden oder -salzen unter inniger Berührung der umzusetzenden Lösungen, Trennung der erhaltenen, untereinander nicht mischbaren flüssigen Phasen aus dem neutralen Öl mit einem geringen Anteil des verwendeten Lösungsmittels und aus einer wäßrigen Seifenlösung und wasserlöslichen Verunreinigungen unter Ausnutzung ihrer Dichteunterschiede und Destillation der öligen Phase zur Rückgewinnung des geringen Lösungsmittelanteils, wobei der größere Anteil des zurückgewonnenen Lösungsmittels in die anfallende wäßrige Phase eingeführt wird. Mit Bezug auf die Wirtschaftlichkeit ist heute die Verwendung von Aceton besonders vorteilhaft, da es einen niedrigen Preis hat und außerdem mit Wasser keine azeotropen Mischungen bildet und daher durch Konzentration in einer Rektifizierkolonne wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Lösungsmittel lassen sich sowohl mit !den Ölen als auch mit Wasser mischen. Mit diesen Lösungsmitteln ist es möglich, die gesamte freie Säure der Öle zu neutralisieren, da die Alkalien in wäßriger Lösung kalt verwendet werden und daher das neutrale Öl (auch bei stärker Konzentration der Alkalien) nicht merklich angegriffen wird. Dies beruht wahrscheinlich darauf, daß der Neutralisationsvorgang, nachdem sich Lösungsmittel, Fett und Wasser vermischt haben, praktisch in homogener Phase erfolgt Die sich beim Arbeiten mit stark verdünnten Alkalien bildende Seife, bleibt in. dem im Alkali- selbst enthaltenen Wasser gelöst. Werden für die Neutralisation Alkalien in konzentrierter Lösung verwendet, dann scheidet sich die Seife teilweise in festem Zustand ab, kann jedoch leicht durch nachträglichen Wasserzusatz völlig gelöst werden. Zweckmäßig wird nach beendeter Neutralisation eine große Menge warmen Wassers hinzugegeben, das das Lösungsmittel so weit verdünnt, daß das neutrale Öl mit ihm unvermischbar wird.. Auf diese Weise bilden sich zwei Schichten: eine das gesamte neutrale Öl und eine kleine Menge Lösungsmittel enthaltende ölige Schicht und eine wäßrige Schicht, die das gesamte Wasser mit der darin gelösten Seife zusammen mit allen wasserlöslichen Verunreinigungen und dem größten Teil des Lösungsmittels enthält.
  • Da die ölige Schicht praktisch kein Wasser enthält, enthält sie auch keine Seife, während die wäßrige Schicht zufolge der vollständigen Lösung der Seife praktisch kein neutrales Öl enthält. Durch eine solche Verfahrensweise werden verschiedene äußerst wichtige Ergebnisse erzielt und zwar: a) Die Neutralisation wird kalt durchgeführt und ist am Ende vollständig, ohne daß das neutrale Öl irgendwie angegriffen wird.
  • b) Die gebildete Seife kann in Form einer klaren wäßrigen Lösung abgetrennt werden, ohne daß neutrales Öl verlorengeht, das sich unvermeidlich ergibt, wenn die Seife beim Verfahren in Form einer Paste abgeschieden wird.
  • c) Da .die wäßrige Phase auch einen großen Anteil Lösungsmittel enthält, weist die Seifenlösung keine merkbaren kolloidalen Eigenschaften auf und wirkt demnach nicht emulgierend, schaumbildend usw.
  • d) Wasserlösliche Stoffe, wie Tannin, Gossypol in Form eines Alkalisalzes usw., werden in der wäßrigen Phase gelöst und ergeben ein äußerst reines, schön gefärbtes Öl.
  • Um die Berührungsdauer zwischen der Ollösungsmittelmischung und Alkali zu verringern, kann die Neutralisation kontinuierlich erfolgen, indem beide Reagenzflüssigkeiten gleichzeitig in eine Mischvorrichtung bzw. in einen anderen geeigneten Apparat, der eine innige Mischung beider Flüssigkeiten herbeiführt, eingebracht werden. Die Ausgangsstoffe für die Reaktion müssen durch geeignete Dosiersysteme genau abgemessen werden. Um das Abtrennen der bei der Neutralisation erhaltenen beiden Schichten, sei es fortlaufend, sei es nicht fortlaufend, zu begünstigen, wird die Mischung der beiden Flüssigkeiten zweckmäßigerweise, gegebenenfalls nach Verdünnung mit Wasser, in eine geschlossene, für flüchtige Lösungsmittel geeignete Schleudervorrichtung eingebracht. Aus dieser tritt dann einerseits das neutralisierte Öl mit einem geringen Gehalt an Lösungsmitteln und andererseits die Seifenlösung aus. In bestimmten Fällen ist es zur besseren Trennung beider Schichten günstig, Alkalien oder Alkalisalze, wie beispielsweise Natriumchlorid oder Natriumsulfat im Verhältnis von 2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das behandelte Öl, im Überschuß hinzuzufügen. Weiter kann man, um Oxydationserscheinungen zu vermeiden, reduzierend wirkende Stoffe, wie Sulfite, Hydrosulfite u. dgl., hinzufügen.
  • Die beiden getrennten Phasen werden dann zur Rückgewinnung des Lösungsmittels destilliert. Auf diese Wise erhält man einerseits mit schöner Farbe das vollkommen neutralisierte Öl, das nach dem üblichen Nachbehandlungen, wie Bleichen, Geruchlosmachen und Demargarinierung usw., für Speisezwecke geeignet ist, während man andererseits eine wäßrige Seifenlösung erhält, in der etwaige Verunreinigungen und die wasserlöslichen Farbstoffe enthalten sind. Aus dieser Lösung können die Fettsäuren durch übliches Ansäuern zurückgewonnen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Neutralisierung von Baumwollsamenöl. Dieses Öl enthält eine beträchtliche Menge eines Gossypol genannten Farbstoffes, der mit Ätznatron eine wasserlösliche Verbindung bildet. Behandelt man das Öl in der oben beschriebenen Weise, dann gelangt außer der Seife auch der Farbstoff in reinem Zustand vollständig in die wäßrige Phase, während man aus der anderen Phase das neutrale 01 in reinstem Zustand mit einer Farbe erhält, die sich nach den bekannten Verfahren nicht erreichen läßt. Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden ferner Raffinationsverluste vermieden, die bei dem klassischen Neutralisationsverfahren für Bauwollsamenöl im Kessel besonders nachteilig sind.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft in Verbindung mit einem Verfahren zur Extraktion von Öl aus Ölsamen oder Ölfrüchten mit Hilfe eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels angewendet werden. Bei diesem Verfahren werden zur Ölextraktion gleichzeitig lipophyle und hydrophyle Lösungsmittel, die den im vorliegenden Neutralisationsverfahren angewandten Lösungsmitteln ähnlich sind, verwendet. Man kann daher unmittelbar die Öl-Lösungsmittel-Mischung, die aus der Extraktionsvorrichtung erhalten und gegebenenfalls teilweise eingeengt wird, mit Ätznatron behandeln. Dies stellt eine beträchtliche Ersparnis und wesentliche Vereinfachung dar, da man aus den Ölsamen bzw. Ölfrüchten dabei unmittelbar das neutralisierte Öl erhält, das nach wenigen einfachen Behandlungen, wie Filtrieren, gegebenenfalls Bleichen und Geruchlosmachen, als Speiseöl verwendet werden kann.
  • Wird das kombinierte Extraktions- und Neutralisationsverfahren bei Baumwollsamen angewandt, erhält man als besonders interessantes Ergebnis ein Baumwollsamenmehl, das praktisch kein Gossypol enthält und sich besonders gut für Fütterungszwecke für die verschiedensten Tierarten eignet, da die beschriebenen lipophylen und hydrophylen Lösungsmittel nicht nur die Extraktion des Öls, sondern auch - in mehr oder weniger großem Maß - die des Gossypols und der anderen im Baumwollsamen enthaltenen schädlichen Stoffe bewirken. Die Baumwollsamenölmischung mit den Lösungsmitteln wird unmittelbar in der beschriebenen Weise, gegebenenfalls nach teilweiser Einengung zur Verringerung der Lösungsmittelmengen, neutralisiert, und man erhält ein Baumwollsamenöl besonders schöner Farbe und guter Qualität.
  • Das gleichzeitige Extraktions- und Neutralisationsverfahren kann angewandt werden, wenn das Baumwollsamenmehl unmittelbar mit dem beschriebenen Lösungsmittel extrahiert wird und auch wenn das Mehl zunächst in kontinuierlich arbeitenden Pressen ausgepreßt und anschließend der ausgepreßte Kuchen mit dem Lösungsmittel behandelt wird. Das durch das Auspressen erhaltene Öl kann dem mit dem Lösungsmittel vermischten Öl hinzugefügt und zusammen mit diesem neutralisiert werden. Beispiel 1 2000 kg Olivenöl mit einem Säuregrad von 6%, das durch Auspressen erhalten wurde, werden in 6000 kg 95'%igem Aceton gelöst. Die Lösung wird ein geschlossenes Neutralisationsgefäß mit Rührwerk eingebracht und eine Ätznatronlösung (15° B6) in einer Menge zugeführt, die dem 11/2fachen der zur Neutralisation der Säure des Öles erforderlichen theoretischen Menge entspricht. Die Berührungszeit im Neutralisationsgefäß beträgt 10 Minuten. Nach erfolgter Neutralisation werden in das Gefäß 10000 kg auf 70° C erwärmtes Wasser eingegeben und gerührt. Die erhaltene, in zwei Phasen geteilte Mischung wird in einen geschlossenen Fliehkraftabschneider, der für flüchtige Lösungsmittel geeignet ist, eingebracht und dort in zwei Phasen getrennt, von denen eine aus einer Aceton, den Sodaüberschuß und die Verunreinigungen enthaltenden Seifenlösung in Wasser und die andere aus dem neutralisierten Öl und ungefähr 8% Aceton besteht. Die beiden Lösungen werden getrennt auf eine Temperatur von 110° C erwärmt, um das Lösungsmittel vollständig zu verdampfen. Man erhält 1800 kg neutralisiertes Öl (Verlustfaktor 1,25), das mit 0,8% Bleicherde gebleicht wird. Die Seifenpasten bleiben nach dem Verdampfen des in der entsprechenden Lösung enthaltenen Acetons in Wasser gelöst und werden zwecks Rückgewinnung der Fettsäuren in bekannter Weise mit Schwefelsäure behandelt. Beispiel 2 100 t Baumwollsamen mit einem mittleren Ölgehalt von 18'% und einem Säuregrad von 3% werden in üblicher Weise von Fasern befreit, entschalt und gemahlen, wobei man 60t gemahlene Baumwollsamenmaische erhält, die 17,8 t Öl und 40 t Schalen und Linters enthält, die 200 kg Öl enthalten.
  • Die gemahlene Maische wird in eine übliche Rotationsextraktionsanlage eingebracht, die mit Aceton als Lösungsmittel arbeitet. Der verwendete Aceton hat einen Wassergehalt von 4,5 %. Die Extraktion ergibt 42,4 t Baumwollsamenmehl von ganz heller Farbe, das etwa 200 kg Öl und 0,03% Gossypol enthält, sowie etwa 150000 1 eines Acetongemisches, das 17,6 t Öl und praktisch das gesamte Gossypol sowie das gesamte in der behandelten Baumwollsamenmaische enthaltene Wasser enthält.
  • Dieses Gemisch wird in einer kontinuierlich arbeitenden Eindickanlage bis auf ungefähr 500001 eingedickt, dann abgekühlt und in einen Mischer eingebracht, in dem eine konzentrierte Ätznatronlösung (die ungefähr 40% Na OH enthält) in einer solchen Menge eingegeben wird, daß ein Überschuß von 200°/o, bezogen auf die zu neutralisierende Säure, vorhanden ist.
  • Zu dem aus dem Mischer austretenden neutralisierten Gemisch wird bei 50° C ein etwa gleich großes Volumen Wasser gegeben und das Gemisch dann in einen geschlossenen Fliehkraftabschneider, der für Lösungsmittel geeignet ist, eingeleitet, der die beiden Phasen trennt, von denen eine aus dem etwa 10'0/a Aceton enthaltenden neutralisierten Öl und die andere aus Wasser besteht, das den Ätznatronüberschuß, gelöste Seife und ein lösliches Natriumsalz (Gossypol) enthält.
  • Der Ölteil wird in eine Destillationssäule eingeleitet, in der im Vakuum kontinuierlich jede Spur Aceton beseitigt wird. Auf diese Weise erhält man 16,9 t neutralisiertes Öl (mit einem Säuregrad von 0,25 0/0) schöner Farbe, das anschließend den Raffinationsphase zugeleitet werden kann. Der Wasserteil wird bei gewöhnlichem Druck in eine Destillationskolonne eingeleitet, in der die Flüssigkeit auf 100° C erwärmt wird, so daß das gesamte darin enthaltene Aceton rückgewonnen wird. Die kondensierten Actondämpfe werden in einen Behälter für verdünntes Aceton geleitet, aus dem sie nach ihrer Rektifizierung in einer geeigneten Rekifizierkolonne wieder in den Arbeitskreislauf zurückgeführt werden.
  • Beispiel 3 50 t Bauwollsamen mit einem mittleren Ölgehalt von 18,5% und einem Säuregrad von 2,5% werden entsprechend den üblichen Methoden entfasert, geschält und gemahlen, wobei man 29 t Baumwollsamenmaische erhält.
  • Diese wird einer ersten Auspressung in kontinuierlich arbeitenden Pressen unterworfen, wobei 6200 kg öl und ungefähr 22,5 t Schalen anfallen, die noch ungefähr 2950 kg Öl enthalten. Die Schalen werden in einer kontinuierlich arbeitenden Extraktionskolonne weiterbehandelt, in der als Lösungsmittel Aceton verwendet wird. Die so erhaltene Acetonmischung wird eingeengt, und es werden ihr 6200 kg Öl beigemengt, das durch Auspressen erhalten wurde. Das Gesamtvolumen des so hergestellten Gemisches beträgt ungefähr 28000 1. Dieses Gemisch wird in vier Teile geteilt und unter Verwendung von insgesamt 180 kg einer 409/oigen Ätznatronlösung neutralisiert.
  • Diese Behandlung wird in einem Behälter durchgeführt, der ein Fassungsvermögen von etwa 200001 besitzt und mit einem Rührwerk versehen ist, wobei jeweils 70001 des Gemisches eingebracht werden. Nach vollendeter Neutralisierung wird die Masse mit 100001 Wasser bei 50° C verdünnt, so daß die gesamte Seife und das Natriumsalz des Gossypols gelöst werden, während sich das neutralisierte, hellfarbige 01 oben abscheidet. Nach 10 Minuten langem Dekantieren werden unten etwa 120001 klare Lösung abgezapft, die den größten Teil des Acetons enthält. Der Rest wird in einem geschlossenen Fliehkraftabscheider zentrifugiert, wobei fortlaufend das neutralisierte öl (welches ungefähr 89/o Aceton enthält) vom Rest der wäßrigen Lösung abgeschieden wird. Das Öl wird von Aceton befreit, indem man es in einem überhitzten Dampfstrom auf 115° C erwärmt. Der wäßrige Teil wird in einer Apparatur destilliert, die oben mit einer Rektifizierungskolonne versehen ist, so daß oben nur konzentriertes Aceton abgeschieden wird, das in den Kreislauf zurückgeführt wird. Beispiel 4 2000 kg Weinkernöl mit einem Säuregrad von 2,5 %, das durch Extraktion. mit Hexen erhalten wurde, werden mit 4000 kg Dioxan gemischt. Die Mischung wird durch Zugabe von 15 kg von in SO kg Wasser gelöstem Ä.tzkalium neutralisiert. Nach der Neutralisation werden 8000 kg Wasser bei 80° C hinzugefügt, um die Seifenpasten völlig zu lösen und das Gemisch in zwei Phasen zu trennen.. Das gesamte Gemisch wird geschleudert, und man erhält einerseits das 151, das ein wenig Dioxan enthält, und andererseits eine verdünnte Dioxanlösung, die die ganze Seife enthält. Durch Abtrennung des Lösungsmittels vom Öl durch Verdampfung im Wasserdampfstrom erhält man 1930 kg schön gefärbtes, neutralisiertes 01,

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Neutralisieren von pflanzlichen oder tierischen ölen und Fetten mittels Alkali bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt unter Verwendung von Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, claß man die freie Säure der öle oder Fette mit den mit Wasser vollständig mischbaren Fettlösungsmitteln Aceton oder Dioxan in einer wäßrigen Lösung von Alkalihydroxyden oder -salzen unter inniger Berührung der umzusetzenden Lösungen neutralisiert, die erhaltenen, untereinander nicht mischbaren flüssigen Phasen aus dem neutralen öl mit einem geringen Anteil des verwendeten Lösungsmittels und aus einer wäßrigen Seifenlösung und wasserlöslichen Verunreinigungen unter Ausnutzung ihrer Dichteunterschiede voneinander trennt und die ölige Phase zur Rückgewinnung des geringen Lösungsmittelanteiles destilliert und den größeren Anteil des zurückgewonnenen Lösungsmittels in die anfallende wäßrige Phase einführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart geringer Wassermengen neutralisiert und anschließend mit Wasser verdünnt, um die Phasentrennung zu erreichen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einem Alkaliüberschuß gegenüber der theoretisch erforderlichen Menge neutralisiert, wobei vorzugsweise der Alkaliüberschuß größer ist als die doppelte theoretische Menge zur Neutralisierung des Säuregehaltes des Öles.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen über 40° C neutralisiert.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Neutralisation durch Dekantieren die untere wäßrige Schicht abtrennt und zu der oberen Schicht warmes Wasser oder eine Mischung aus Wasser und Lösungsmitteln zugibt, um eine Emulsionsbildung zu verhindern.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Alkalilösung von mehr als 309/o neutralisiert.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungsmittel und öl in einem Volumenverhältnis größer als 2:1 anwendet. In Betracht gezogene Druckschriften; Britische Patentschrift Nr. 670 899; französische Patenschrift Nr, 1071291; belgische Patentschrift Nr. 525 263; »Ubbelode's Handbuch der Chemie und Technologe der Öle und Fette«, Bd.1, S. 549 bis 566.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE525263A (de) *
GB670899A (en) * 1949-06-27 1952-04-30 Buckeye Cotton Oil Company Refining of solvent-extracted vegetable oils
FR1071291A (fr) * 1951-12-13 1954-08-30 Extraction Continue De Smet Procédé de raffinage des huiles et matières grasses, et installation pour la miseen oeuvre de ce procédé

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