DE880462C - Verfahren zum Entfaerben von fetten OElen - Google Patents

Verfahren zum Entfaerben von fetten OElen

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DE880462C
DE880462C DEC4019A DEC0004019A DE880462C DE 880462 C DE880462 C DE 880462C DE C4019 A DEC4019 A DE C4019A DE C0004019 A DEC0004019 A DE C0004019A DE 880462 C DE880462 C DE 880462C
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solvent
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fatty
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DEC4019A
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Arthur W Hixson
Ralph Miller
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Chemical Foundation Inc
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/006Refining fats or fatty oils by extraction

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  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfärben von fetten Ölen Die Erfindung betrifft die Behandlung von fetten ölen und insbesondere ein Verfahren zum Entfärben und Fraktionieren solcher Öle.
  • Rohe fette Ülc von kommerzieller Bedeutung entstehen aus Lebewesen verschiedenen Ursprungs. Pflanzen, Tiere und maritime Lebewesen tragein zur Erzeugung von fetten. Ölen bei. Unabhängig von ihrem Ursprung sind die rohen fetten: Öle in erster Linie aus Triglyceriden zusammengesetzt. 1=)as Fett hat viele wichtige physiologische Bedeutungen oder Funktionen und ist im lebenden. Organismus mit anderen physiologisch wichtigen 1laterialien eng verbunden, so da,ß nicht fette Materialien in einem rohen fetten Öl, gleich welchen Ursprungs, immer anwesend sind. Vom wirtschaftlielwn Standpunkt aus ist es erwünscht,große Ausbeuten an fetten Ölen zu erzielen, da. bei den typischen ENtrahtionsinethoden viele natürlich vergesellschaftete Materialien in. den rohen Ölen vorhanden sind. Während also rohes fettes Öl in erster Linie aus Triglyceriden zusammengesetzt ist, enthält es viele andere Bestandteile, wie, freie Fettsäuren:, Harze, chromogene Substanzen, Kohlehydrate, Albumin, Vitamine, Sterine, Kohlenwassersto.ffe u. dgl. Der Umfang und die Verwickeltheit der Bestandteile, welche die Triglyceride begleiten können, wird. beispielsweise durch die qualitative Zusammensetzung der untergeordneten Bestandteile von rohem Baumwodlsamenöl von jamieson und Baughman erläutert (vgl. Oil and Fat Industry, Bd. 3, S.347 [19z6]). Diese Autoren zählen die folgenden Bestandteile auf: Proteosen, Peptone, Phytosterine, Phytosteroline, Inositphosphat,, phospholipine Harze, schleimige Substanzen, Kohlehydrate, d.li. Raffinose und Pentosane, Pigmente, wie Xanthophyll; Carotin und Chlorophyll. Von -diesen.Autoren wurde auch angegeben, daß die im folgendem, angegebenen ascheb ldernden Bestandteile im rohen" gepreßten und filtrierten Öl vorhanden. waren; Siliciumdioxyd, Pho-sphorpentoxyd; Calciumoxyd, Magnesiumoxyd, Kaliumoxyd, Natriumoxyd und Eisenoxyd'.. Es. sei erwähnt, daß der Cheitnismus vieler dieser Substanzen@ so verwickelt ist, da3 sieunter allgemeinen Ausdrücken., wie z. B. Harz,' angegeben sind. Dies sind dunkel gefärbte Körper.
  • Einige dieser Bestandteile sind im Öl gelöst, während andere kolloidal dispergiert sind. Viele derselben, sind unerwünscht. Die Methoden, welche zur Verarbeitung der rohen öle angewandt werden, hängen. von der Verwendung ab, .welcher das raffinierte Öl zugeführt werden soll. Eßbare Öle werden, gewöhnlich sehr umfassend raffiniert, während Öle, die als. Seifengrundlage verwendet werden, sollen, vor der Verseifung nur wenig raffiniert werden.
  • Die zur Raffination fetter Öle üblicherweise angewandten Methoden verbrauchen, beträchtliche Mengen an Chemikalien, wie kaustische Soda, verschiedene Bleichmittel, Dampf und Arbeit. Infolge der starken Korrosion wird eine kostspielige Vorrichtung benötigt. Darüber hinaus wird die erfoirderliche Zeit in die Länge gezogen, indem eine übermäßige Investierung für entsprechende Kapazität erforderlich ist.
  • Die Erkenntnis der besonderen und bisher unbekannten Wechselbeziehung der Variation der Lösungsvermögen von verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffeh im Hinblick auf vorbestimmte Fraktionen. oder Bestandteile von rohem fettem Öl ist von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung beim Entfärben von Ölen. Eine der wichtigsten Eigenschaften eines fetten Öls ist bekanntlich seine Farbe. Wenn, die Farbkörper eines Öls und insbesondere die Farbkörper von hoher Farbkraft wie dunkel oder schwarz gefärbte Körper entfernt werden können, so können in den meisten Fällen gleichzeitig viele der anderem. unerwünschten Bestandteile mit entfernt werden. Ein Maß für die im öl vorhandenen, unerwünschten Bestandteile ist neben den Farbkörpern der Aschegeha.It. .
  • Wie vorher bereits gesagt wurde, ist in rohen fetten. Ölen eine Vielzahl von Farbkörpern vorhanden. Es wurde gefunden, daß praktisch alle in einem rohen fetten Öl vorhandenen Farbkörper, mit Ausnahme derjenigen von gelblicher Tönung, erfindungsgemäß durch Ausnutzung der spezifischem. selektiven Löslichkeit von verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffeh innerhalb kontrollierter höherer Temperaturbereiche entfernt werden können,. Diese Erkenntnis bedeutet einen ausgeprägten und unabhängigen Nutzen auf dem Gebiete, der Raffination fetter Öle.
  • Wie dem Fachmann bekannt, ist die Bestimmung der Farbe eines Öls ein empirisches Verfahren. Gegenstand der Erfindung ist die Erzielung deutlicher Trennungen der Hauptklassen vom, in typischen rohem: fetten Ölen vorhandenen Materialien. Ein weiterer Gegenstand ist die Erzielung dieser Trennungen ohne Verbrauch irgendwelcher Reägem;zien, ausgenommen, durch mechanische Verluste oder- Undichtigkeit in der Apparatur. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die wirksame! und einfache Entfärbung fetter Öle. Noch ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Erzielung vom höheren Ausbeuten und von bisher nicht zugänglichen! Produkten..
  • ' Bei einem Verarbeitungsverfahren von rohen fetten Ölen, -das als wirksam erachtet «.erden soll, soll das Rohmaterial .in wenigstens vier Fraktionen getrennt werden:: freie Fettsäuren, Triglyceride, komplexe Substanzen und schleimige Bestandteile. Die kolloidal dispergierten Bestandteile sind schleimiger Natur. Diejenigen Bestandteile, die in den Tri.glyceriden löslich sind, können in zwei Klassen eingeteilt werden. Die erste Klasse umfaßt verhältnismäßig einfache Bestandteile von niedrigem Molekulargewicht, wie z. B. freie, nicht substituierte Fettsäuren. Die andere Klasse ist aus komplexen Molekülen. zusammengesetzt. Es wurde gefunden,, daß rohe fette Öle in diese; vier getrennten Fraktionen durch Verwendung verflüssigter, normalerweise gasförmiger Kohlenwasss erstoffe getrennt werden können. Unter diesen ist Propan als Lösungsmittel am brauchbarsten, obwohl auch Äthan und Buta,n verwendet werden können. Es können, verschiedene Mischungen dieser Kohlenwasserstoffe benutzt werden. Eine Prüfung der folgendem. Tabelle offenbart, warum Propan häufig das brauchbarste Lösungsmittel ist.
    Normalerweise gasförmiger Kritische Kritischer
    Kohlenwasserstoff Temperatur °CiDruck (Atm.)
    Methan ............... -82 45,8
    Äthan.................. 32,3 48,2
    Propan................ 100,1 43,8
    n-Butan................ 152,0 45,8
    Die verschiedenen; weiter unten angeführten Arbeitsschritte basieren alle auf der Variation der Lösungseigenschaften der verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenw assersteffe mit der Temperatur, im Hinblick auf die Bestandteile von rohen fetten Ölen. Das Lösungsvermögen eines verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffes unter seinem eigenen Dampfdruck ist begrenzt, wenn die Temperatur um oder beträchtlich über der kritischen Temperatur des Kohlenwass.ersteffes liebst. Diese Tatsache offenbart die Untunlichkeit der Verwendung vom flüssigen Methan zum Verarbeiten von rohen fetten. ölen., da es notwendig wäre, bei extrem tiefen Temperaturen zu arbeiten. Es ist praktischer, Äthan. statt Methan. zu verwenden, obwohl dieselben Nachteile auftreten, jedoch nicht in demselben Ausmaß. Wenn Propan verwendet wird, können: alle notwendigen Abtrennungen zwischen Zimmertemperatur und der Temperatur 'von siedendem Wasser durchgeführt werden. Dies ist für das Arbeiten der zweckmäßigste Bereich. Butan. hat .den Nachteil, d@aß seine kritische Temperatur beträchtlich höher als diejenige von Propan ist, so daß erhöhte Temperaturen erforderlich sind. Es ist möglich, Mischungen aller dieser Gase mit guten Ergebnissen anzuwenden. Auf Grund der Zweckmäßigkeit, welche sich durch die Verwendung vcri Propan bietet. sollen die zur Verarbeitung roher fetter Öle angewandten Methoden mit Propan als verflüssigtem normalerweise gasförmigem Kohlenwasserstoff beschrieben werden.
  • Allgemein gesprochen ist ein wesentlicher Überschuß an Lösungsmitteln, wie z. B. 8 Volumina oder mehr Propan pro Volumen fettes Öl vorteilhaft. Es kann kein bestimmtes Volumenverhältnis willkürlich als bestes oder selbst als vorteilhaft bezeichnet werden, da. das Verhältnis des Volumens von. verflüssigtem Kohlenwasserstoffgas zum V olumen an fettem Öl, das verwendbar ist, eine, Funktion sehr vieler Variabler ist. Unter den Variablen sind die, Zusammensetzung des Lösungsmittels, die Menge an Verunreinigung oder vorhandenem Bestandteil, der zu erreichende Trennungsgrad und: die Größe der zu verwendenden Vorrichtung verglichen mit dem Volumen an zu verarbeitendem fettem Öl. Bei allen diesen Dingen ist ein wenig Erfahrung erforderlich, um in. der Lage zu sein, das richtige Vo:lurnenverhältnis auszuwählen, das durch die gegebenen Bedingungen angezeligt ist.
  • Es wurde gefunden, daß ein Großteil des gummiartigen :Materials, das in rohen fetten Ölen vorhanden ist, ausfällt, wenn das Öl in einem «-escritliclien-Voluinen verflüssigtem, normalerweise gasförinigern Kohlenwasserstoff gelöst wird. Es können: von 89 bis ro Volumina. Propan auf z. N"olumen rohes fettes Öl verwendet werden. Frühere Forscher haben Lösungen von fetten Ölen und flüssigen, normalerweise gasförmigen Kohlenwassersto:ffen hergestellt. Trotz zahlreicher Bemühungen konnte von der Patentinhaberin kein einziges Beispiel gefunden werden, wo ein. rohes fettes Öl in einem verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoff derart aufgelöst wurde, daß das Verfahren sichtbar beobachtet werden konnte. Es wurde eine jerguson-Vorrichtung (Jerguson ga.uge) mit Glasfenstern und der notwendigen Hilfsapparatur verwendet, um die vorliegende Erfindung zu entwickeln. Auf diese Weise wurde es möglich, einen verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoff zu einem rollen fetten Öl zu geben und die dabei sich abspielenden Vorgänge visuell zu beobachten. Wenn der verflüssigte Kohlenwasserstoff bei Zimmertemperatur langsam in das das rohe fette Öl eilthaltende Gefäß eingeführt wird, so: bildet er Oberhalb des fetten Öls eine zweite flüssige Schicht. Bei leichtem Rühren wird das rohe Öl in dem Kohlenwasserstoff aufgelöst. Etwas harzige schleimige Materialien lösen sich nicht auf, weshalb die endgültige Lösung trüb ist. Die Trübung verschwindet beim Stehen, erscheint jedoch wieder, wenn die, Lösung aufgerührt wird.. Dieses Phänomen war bisher nicht beobachtet worden. Die schleimigen, harzigen Materialien können von dem 01 al)getrennt «-erden, in dem man die Kohlenwasserstcftlösung ungestört steilien läßt, tyis sich das unlösliche Materia.l abgesetzt hat, worauf man dieses dann: abzieht. Die Geschwindigkeit, mit welcher das Absetzen stattfindet, ist teilweise durch das Volumenverhältnis von verflüssigtem Kohlen.-wasserstoff zu rohem Öl-bestimmt. Je höher das Verhältnis ist, um so größer ist die Geschwindigkeit. Die Absetzgeschwindigkeit kann erhöht werdcn, indem man die Lösung bei einer konstanten Temperatur hält, welche etwas niedriger als die,-jenige Temperatur ist, bei der eine zweite flüssige Phase auftreten würde. Durch diesen Schritt werden die schleimigen Materialien von, den anderen Bestandteilen roher fetter Öle wirksam abgetrennt.
  • Es wurde weiter gefunden, daß in einem verflüssigten, normalerweise: gasförmigen. Kohlenwasserstoff gelöste Triglyceride bei e,incr niedrigeren. Temperatur als Fettsäuren ausfallen. Diese Tatsache ist wichtig, da. sie: gestattet. Triglyceride leicht von Fettsäuren zu befreien. Rohe fette Öle enthalten gewöhnlich nur einen kleinen Prozentsatz freier Fettsäuren, so, daß das zu lösende wirtschaftliche Problem in der Abtrennung eines verhältnismäßig kleinen. Prozentsatzes freier Fettsäuren von Triglyceri:den besteht. Dieses Problem wird durch die Erfindung leicht gelöst. Es wird ein verflüssigter, normalerweise ga.sföriniger Kohlenwasserstoff verwendet, um eine Mischung von Triglyceriden, welche einen geringen. Prozentsatz freier Fettsäuren .enthält, zu lösen. Das Volumen an verflüssigtem, normalerweise gasförmigem Kohlenwasserstoff soll annähernd das Neun- oder Mehrfache des Volumens des rohen fetten Öls betragen. Die Mischung wird unter Druck erhitzt, bis der größte Teil der Tri,glyceride ausgefallen ist. Es wurde gefunden, daß unter den beschriebenen Bedingungen, wenn der verflüssigte, normalerweise gasförmige Kohlenwasserstoff Propan ist, sich praktisch die gesamten Triglyceride in der unteren. flüssigen Phase angesammelt haben, wenn die Temperatur 92° erreicht hat. Obwohl Fettsäuren oberhalb von 92° ausfallen, sind die unter 92° ausgefällten Trigl.yceride nicht völlig frei von Fettsäuren. Die Fettsäuren sind in dem Propan und in den Triglyceriden vollständig löslich. Dadurch werden die freien Fettsäuren zwischen denn Triglyceriden und dem Propan im Verhältnis zum Volumen, das von jeder Phase -eingenommen wird, verteilt. Wenn. die Triglyceridphase von der Propanphase getrennt wird, so wird die Konzentration an freier Fettsäure in den Triglyceriden vermindert. Die Triglyceridphase kann, dann noch einmal mit frischem Propan behandelt werden, wobei die Konzentration an freier Fettsäure weiter vermindert wird. Das Verfahren kann so oft wie erwünscht wiederholt werden, bis das Triglycerid im wesentlichen frei von Fettsäuren ist. Die- wirksamste, Methode zur Entfernung freier Fettsäuren von Triglyceriden unter Verwendung von verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffei in der beschriebenen Weise besteht in der Verwendung eines kontinuierlichen Gegenstroinextra.ktionssy stems. Die'obigen Methoden wurden: in jedem Fall so beschrieben, als ob das rohe fette Öl nur in zwei Fraktionen zu teilen wäre. Vorher wurde die Fests`ellung gemacht, daß ein hochwirksames Verarbeitungsverfahren von rohen fetten Ölen, es gestatten würde, wenigstens vier verschiedene Materialklassen aus einem rohen, fetten Öl abzutrennen, dessen Zusammensetzung hinreichend verschiedenartig ist. Um diese vierfache Teilung zu bewirken, ist es lediglich notwendig, die hier beschriebenen Prinzipien der selektiven. Lösungs.mittelfraktionierung anzuwenden. Zum Beispiel ist es zweckmäßig, eine Menge, rohes fettes Öl in etwa io oder mehr Volumina Propan zu lösen. Die Lösung kann. dann ungestört stehengelassen und das unlösliche Material aus der Lösung abgetrennt werden. DiePropanlösung kann dann unter ihrem eigenen Dampfdruck bis annähernd 65° erhitzt -werden. Es bildet sich eine zweite flüssige Phase. Die zwei Phasen können nach Auftreten der Schichtbildung getrennt werden. Die Konzentration der Propanlösung kann dann vor dem weiteren Erhitzen auf etwa io : i eingestellt werden. Dann kann diel Propanlösung auf 93° erhitzt und die zwei entstehenden flüssigen. Phasen getrennt werden. Jede dieser Fraktionen kann dann mit Propan wieder behandelt und die entstehenden gleichen Fraktionen dann vermischt und die vermischten Fraktionen weiterbehandelt werden. Durch diese Behandlung können die vier großen anfänglich vorhandenen Materialklassen wirksam getrennt werden.
  • Die Erfindung umfa$t die Verwendung von verflüssigten:, normalerweise .gasförmigen Kohlenwasserstoffen, um Abtrennungen der beschriebenen Art zu bewirken. Es sind sehr viele Kombinationen von Arbeitsschritten, welche vollständige Verfahren bilden und -welche alle brauchbar sind, möglich. Rohe fette Öle bestehen, in erster Linie aus vermischten Glyceriden. Es wurde gefunden, daß, wenn man die Temperatur einer Mischung von rohem, fettem Öl und einem verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoff mit geringer Geschwindigkeit und in kleinen Intervallen erhöht, es möglich ist, die Triglyceride jeweils in kleinen =Mengen auszufällen. Auf diese Weise können die Triglyceride selbst fraktioniert werden. Wenn die Temperatur langsam erhöht wird, ist es möglich, eine zweite, sehr kleine' flüssige Phase zu erzeugen, die gerade noch sichtbar ist.
  • Es wurde eine Methode zur Abtrennung der vier verschiedenen, in. rohen, fetten Ölen. vorhandenen Materialien beschrieben. In zahlreichen Fällen wird die Art des, zu verarbeitendem, Öls genau bestimmen, welche Fraktionierung durchgeführt und welche Fraktionen wieder verarbeitet werden sollen. Beispielsweise ist einer der wertvollen Bestandteile des rohen Sojabohnenöls sein Phosphatidgehalt. Wenn Sojabohnenöl verarbeitet wird, werden. die. Phosphatide im wesentlichen Ausmaß von dem Öl leicht abgetrennt, indem man die Triglyceride in einem verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoff löst. Die Phosphatide sind in einem derartigen Medium unlöslich, so daß es lediglich notwendig ist, die die Triglycer'de enthaltende Kohlenwasserstofflösung von den unlöslichen Phosphatiden zu trennen. Der Vitamingehalt gewisser Öle, hauptsächlich Fischleberöle, ist der wertvollste Bestandteil derselben. Fischleberöle werden in der Weise verarbeitet, daß der Vitamingehalt konzentriert wird. Der Entfernung der Farbe, wird neniger Aufmerksamkeit gewidmet, ausgenommen in solchen. Fällen, wo die chromogenen Materialien die Vitamine begleiten. Die Entdeckung der besonderen Wechselbeziehung der Variation im Lösungsvermögen von verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffen hinsichtlich bestimmter Fraktionen oder Bestandteile von rohen fettem Ölen ist von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung beim Entfärben von Öl. Bekanntlich ist für gewisse Zwecke eine der wichtigsten Eigenschaften eines fetten Öls seine Farbe. Es wurde gefunden, daß in praktisch allen Fällen, wenn die Farbkörper eines Öls und besonders die sehr dunklen oder schwarzen Farbkörper entfernt werden können, viele der anderen unerwünschten Bestandteile eines Öls gleichzeitig mit entfernt werden. Ein Maß für die in einem Öl vorhandenen unerwünschten Bestandteile ist außer der Farbe der Aschegehalt des Öls. Wie aus der weiteren Beschreibung ersichtlich wird, kann eine rasche und wirksame Entfärbung mit minimalen. Verlusten, an Öl durch Anwendung der Prinzipien der Erfindung bewirkt werden.
  • Die Entfernung der Farbe ist ein wichtigerFaktor beim Raffinieren vieler Öle. Beispielsweise ist die Entfernung der Farbe und Fettsäuren das Hauptziel beim Raffinieren eßbarer Öle. In gleicher Weise ist die Farbentfernung aus trockenen; Ölen sehr erwünscht. In den meisten rohen fetten Ölen ist nur eine verhältnismäßig kleine Menge ehromogener Materialien vorhanden, jedoch können diese von solch hoher Farbwirkung sein, daß sie dem 01 eine erhebliche Färbung verleihen.
  • Wie schon vorher festgestellt wurde, ist in rohen fetten Ölen eine Vielzahl von Farbkörpern vorhanden. Es. wurde ermittelt, daß praktisch alle diese Farbkörper mit Ausnahme derjenigen von gelblicherTönung durch die beschriebenen Methoden entfernt werden können. Es scheint, daß diese Art von Farbkörpern keine Asche besitzt.
  • Das neue Entfärbungsverfahren beruht auf der Entdeckung, daß die chromogenen und verwandten Substanzen in einem fetten Öl in der ersten kleinen Fraktion der Triglyceride konzentriert -werden, welche durch Behandlung eines Öls mit einem verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoff bei einer Temperatur oberhalb der Mischtemperaturen einer solchen Triglyceridfraktion ausgefällt wird.
  • Bei wirtschaftlichen Arbeitsgängen ist Propan das bevorzugte Lösungsmittel, obwohl, -wie schon vorher gesagt, Mischungen von Äthan, Propan und Butan als auch die entsprechenden Olefine verwendet werden können. Das wirksame Entfärben fetter Öle beruht auf dem Studium des Effekts der Variierung der Temperatur einer Lösung von rnhetn fett°m Öl in Propan. Es wurde gefunden, (1a1') l)cinn hrhitzcn einer Lesung, welche- aus einem 'feil fettem Öl und .etwa io Teilen Propan. besteht, auf etwas über Zimmertemperatur der Kohlenwasserstclt mit dem Öl nicht länger vollständig mischbar war und sich zwei flüssige Phasen bil-(iet2n. Es wurde- ferner ermittelt, daß die erste kleine Ölfraktion, welche au: der Lösung ausschied und die zweite untere flüssige Phase bildete, sehr viel mehr als ihren entsprechenden Anteil an Farbkörpern enthielt. Die neue Entfärbunggstnethode heruht auf diesen grundlegenden Befunden. Es ist l)csotide.rs zu beachten, daß diese Extralotion der Farbe durch Konzentration derselben in einer unteren flüssigen Phase, die eine sehr kleine, Fraktion des Gesamtöls enthält, wohl von denjenigen 11; tiioden zu unterscheiden ist, welche die Beliandlung eines Öls mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff bei Zimmertemperatur umfassen. B?i )urartigen Methoden wird eine Abtrennung des C,1nininiartigen Materials erreicht, jedoch ist das abgetrennte Material lediglich dasj-en.ige" welches in dem Kohlenwasserstoff normalerweise unlöslich ist. Derartige Methoden machen nicht von dem Gedanken der Farbkonzentration in einer Ölfraktion Gebrauch, welche, eine, untere getrennte Phase bei einer vorbestimmten, erhöhten Temperatur bildet.
  • Es ist offensichtlich, daß ein wirtschaftlich wirksaines Verfahren eine Konzentration von im wesentlichen sämtlichen Farbkörpern in einem sehr kleinen Prozentsatz oder in einer Fraktion des gesamten Öls bewirken soll. Wie gezeigt werden wird, genügt das vorliegende Verfahren vollauf dieser Anforderung. Bei der Durchführung dieses Verfahrens wird das rohe fette Öl mit dem Lösungsmittel, wie- z. B. verflüssigtem Propan, bei einer Temperatur zusammengebracht, welche, etwas über derjenigen -Mischtemperatur liegt, die maßgehend ist für das besondere Öl, das Lösungsmittel und (las Verhältnis von Öl zu Lösungsmittel. Unter diesen Bedingungen, wird alles, mit Ausnahme einer geringen Fraktion des Öls, in dem Lösungsmittel gelöst. Das ungelöste Öl, das als untere getrennte flüssige Phase auftritt, enthält im wesentlichen alle Farbkörper und etwas Lösungsmittel. Diese Phasen können leicht getrennt werden; und durch Entfernung des in. jeder Phase enthaltenen Lösungsmittels wird das ursprüngliche Öl in zwei Fraktionen, getrennt: Eine an Farbkörpern hochkonzentrierte und eine zweite, welche mit Triglv ceriden angereichert ist und nur eine geringe Menge Farbl:irper enthält.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Wirksamkeit des neuen Verfahrens näher erläutern: Die beschriebenen Arbeiten wurde-ii in einem 61o96 m (20 Fu13) hohen, gefüllten Turm durchführt, der mit Vorrichtungen zur Kontrollierung der 'Temperatur durch die gesamte Länge des Turtnes versehen war. Das Öl wurde in den oberen "feil des Turmes und das Propan in den unteren Teil finit derart ausgewählten Geschwindigkeiten gepumpt, daß die gewünschten Verhältnisse von Uisungsmittel ztiÖl erzielt wurden. Das verwendete Propan würde in einem verschlossenen Gefäß unter seinem eigenen Dampfdruck nufbewalirt und vcn dem Vorratsgefäß durch einen Wärmea.usta.uscher und dann in den Turm, einige Fuß von seinem unteren Ende entfernt, gepumpt. Durch Benutzung Eines solchen Wärmeaustauschers kann die, Temperatur des in den Turm eintretenden Propans leicht gesteuert werden. Das rohe Öl wurde in gl,#icher Weise durch einen Wärmeaustauscher und in den Turm einige Fuß unter dem oberen Ende, desselben gepumpt. Sowohl die Abstände zwischen dem Propan- und dem Öleinlaß, als auch der Abstand eines jeden Einlasses von der Grundfläche des Turmes konnten verändert werden. Der Turm arbeitete unter dein Dampfdruck des Propans bei der herrschen.deiTemperatur plus einem zusätzlichen Druck von etwa 13,607 kg (3o pounds), um ein reibungsloses Arbeiten zu sichern. Die notwendigen Destilliergefäße. Kühler und Kompressoren zur Entfernung und Wiedergewinnung des Lösungsmittels wurden in der üblichen Weise, angewendet. Beispiel I Eine Menge eines hochwertigen rohen, gepreßten. filtrierten Leinsamenöls wurde etwa, 6o,96 cm (2 Fuß) vom oberen Ende entfernt in den Turm gepumpt. Es wurden: 15 Volumina Propan. pro Volumen Öl an einer 6o,96 cm (2 Fuß) von der Basis befindlichen Stelle in den Turm gepumpt. Das obere, Ende des Turmes wurde bei einer Temperatur von 58° gehalten; beim Ölein.laß betrug' die Temperatur etwa 56° und am unteren Ende des Turmes etwa 5q.,5°. Die untere unmischbare Phase bestand aus 8,7 % des eingeführten Öls, und die obere den Turm verlassende Propanphase enthielt g1,3 % des zugeführten Öls.
  • Die unten befindliche 8,7-1/o-Fraktion durchlief den Turm wieder unter .Verwendung eines Verhältnisses von Lösungsmittel zu Öl von 4.o : i, und die Temperatur des Gemisches betrug q.9,5°. Die untere. flüssige Phase, welche abgezogen. wurde. stellte 2 % des ursprünglichen Öls dar. Die obere Schicht des erneut durchgelaufenen Öls wurde mit der ersten oberen Fraktion vereinigt. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse dieser Behandlung:
    Tabelle i
    Farbe, Aschegehalt
    Gardner-
    Holdt-Skala °'"
    Ursprüngliches Öl ....... zi 0,I54
    Vereinigte obere Fraktion io - 0,000
    8,7-"'"-Fraktion ....... 15 1,86
    2-'-' "-Fraktion . . . . . . . . . 18 5>'25
    (off the scale)
    Es sei erwähnt, daß die Farbe des ursprünglichen Öls für ein rohes Öl ziemlich hell ist. Die, Wirksamkeit des Verfahrens hinsichtlich der Farbe, und _@schelconzentra,tio,n, wird leicht ersichtlich. Die 2-o/o-Fraktion. am unteren Ende war schwarz, was eine sehr gute Entfernung der Farbkörper anzeigt. Diese spezielle Farbmessung, wie sie in der Tabelle angegeben ist, ist zu unempfindlich, um die Entfärbungswirkung genau zu messen.
  • Beispiel 2 Die in Beispiel i verwendete Leinsamenölprobe enthielt o,8 % freie Fettsäure. Dieses Öl wurde in 5 Volumina Propan gelöst und die Propanlösung mit der theoretischen Menge 4 n-Kalilauge innig vermischt. Die Propanlösung und das Alkäli wurden kontinuierlich vermischt und die Mischung kontinuierlich zu einem Absetzbehälter geleitet, in welchem -sich die Seife absetzte. Die klare überstehende Flüssigkeit wurde zur Abtrennung des Propans von denn neutralisierten 01 zu einem Destillierapparat geleitet. Das ursprüngliche Öl besaß nach der Gardner-Holdt-Skalaeine Farbe von i i und Einen Aschegehalt von o,154 %. Das neutralisierte Öl enthielt o,o6 °/o freie Fettsäure, hatte einen. Aschegehalt vom. o,157 % und die Farbe: i i nach der Gardner-Holdt-Skala.
  • Das obige Beispiel bestätigt überzeugend, daß im Falle eines typischen filtrierten rohen. Öls weder die Farbe noch der Aschegehalt durch einfaches Verdünnen mit Propan und Steherlassen der Lösung während einer angemessenen Zeit zum Ab- setzen vermindert werden können. Es ist zu bemerken, daß kein Vergleich zwischen der Farbentfernung, welche durch positive Bildung einer zweiten flüssigen Phase in der im Beispiel i beschriebenen Weise bewirkt wird, und :der einfachen Verdünnung mit Propan besteht. Zahlreiche Versuche haben die Tatsache ergeben, :daß zur Gewährleistung einer sicheren Farbtrennung das Verfahren bei einer genügend hohen Temperatur durchgeführt werden muß, nm `das Vorhandensein einer zweiten flüssigen Phase zu sichern.
  • Beispiel 3 Eine Probe von Sardinenöl wurde in der beschriebenen Apparatur mit Propan. unter den folgenden Bedingungen behandelt: Das Verhältnis von Lösungsmittel zu Öl betrug 30: 1, und die Temperatur im Turm war 76°. Bei dieser speziellen Operation wurde die oben befindliche Flüssigkeit von Propan befreit und für je 12 Teile Öl, welche nach oben kamen, wurden i i Teile .in den Turm als Rückfluß zurückgepumpt. Auf diese Weise wurde das Öl in eine obere Fraktion, welche aus 11,8 % des ursprünglichen Öls bestand und eine aus 88,8 °/o des ursprünglichen 01s bestehende Bodenfraktion gespalten. Die Bodenfraktion wurde unter den folgenden Bedingungen in den Turm zurückgeleitet: Das Verhältnis von Propan, zu zugeführtem 0i betrug 30 : i. Die Temperatur wurde bei 67° gehalten, und das Rückflußverhältnis betrug 3,1 : 1. Die obere Fraktion. betrug 27,2 °/o des zugeführten Öls und die Bodenfraktionen den Rest. Die Farbe des zugeführten 01s war nach der Gardner-Holdt-Skala9. Die erste obere Fraktion von ii,8°/o hatte eine Farbe von 4. Die erste Bodenfraktion hatte dieselbe Farbe wie das ursprüngliche Öl. Die zweite obere Fraktion hatte jedoch eine überraschend schwache Farbe von i, während die zweite Bodenfraktion die Farbe, 12 aufwies. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, wie wirksam die Farbkörper getrennt werden können, besonders nachdem Farbkörper gelblicher Tönung in einem ersten Arbeitsgang entfernt wurden.
  • Beispiel 4 Eine Probe von rohem Sojabohnenöl wurde in vier Fraktionen geteilt. Die: Bedingungen, unter denen jede Fraktion behandelt wurde, gehen aus der folgenden Tabelle hervor:
    Tabelle 2
    Beschickung Tem- RückfluB Obere Untere
    peratur
    verhältnis
    AusbeutelAusbeute
    Rohes Soja-
    bohnenöl ..... 76° 3o:1 5,0°,`° 95,0°;'0
    950,/"-Bodensatz . 72° 2:1 46,1 °; 53,9 °.o
    53,90/,-Bodensatz 74° 3:1 85,7°/o 143°,'0
    Die vier Fraktionen der Tabelle :2 können dann zweckmäßig folgendermaßen bezeichnet werden: 5 o/o-Oberschicht, 46,i °/o-Oberschicht, 85,7'/0-Oberschicht und 14,3 o/o-Bod'ensatz. Die Farbe und der Aschergehalt dieser Fraktionen wurden, bestimmt und sind in der- folgenden Tabelle aufgeführt:
    Tabelhe 3
    Probe Lovibend-Farbe o'O Asche
    l (t "Cell) 1 ro
    Rohes 01. . . . . . . . . . . . ... 35Y - 6,o R o,16
    5 °%-Oberschicht. . . . . . . . . 6 Y -2,6 R o,00
    46,1 °/ö Oberschicht....... 5 Y - i,1 R o,oo
    85,7 °/ö Oberschicht ....... 25 Y -- 3,5 R o,oo
    14,3 %-Bodensatz . . . . . . . . schwarz 2,70
    Es ist besonders zu bemerken, daß die aschebildennden Bestandteile im endgültigen. Bodensatz zusammen mit den dunklem, Farbkörpern kor: zentriert wurden. Es ist gleichfalls interessant, festzustellen, daß' alle Oberschichtfraktionen frei von Asche sind, -obwohl sie eine kleine Menge Farbe enthalten. Im Hinblick auf die Tatsache, daß über die Farbkörper im 01 wenig bekannt ist, ist es unmöglich, die Farbkörper, welche in die obere Schicht gehen, zu identifizieren. Sie sind jedoch in den meisten Fällen nur in geringem Grad vorhanden und nicht sehr störend.
  • Aus den obigen Beispielen wird deutlich ersichtlich, daß die Farbkörper in fetten Ölen durch Anwendung eines verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffes leicht abgetrennt werden können, wenn ein solches Lösungsmittel gemäß den angegebenen Grundsätzen. verwendet wird. Diese gewünschten Ergebnisse können, wie erwähnt, nur erhalten, werden; wenn. die Tenn-Feratur des Systems auf einen solchen. Punkt erhöht wird, der die Anwesenheit der zweiten flüssigem, Phase gewährleistet. Als Ergebnis ausgedehnter Versuche- wurde gefunden, daß rohe fette, Öle jeder Art, tierische, pflanzliche und Öle maritimen Ursprungs, durch die beschriebene Behandlung verbessert werden. können..
  • Wie schon oben erwähnt, können die Prinzipien der Erfindung zur Behandlung fetter Öle für verschiedene Trennungs- oder Fraktionierungsarten angewandt werden. Ein weiteres Beispiel der großen Anwendbarkeit des verbesserten Verfahrens besteht in der Behandlung von wärmebehandelten Ölen. Bekanntlich werden manche fette Öle in der Wärme behandelt, bevor sie in Farben verwendet werden.. Dieses Wärmebehandlungsverfahren verursacht eine gewisse Poly merisa.tion. Es wurde häufig als wünschenswert befunden, daß unpolymerisierte Material von den hochmolekularen Substanzen abzutrennen. Es wurde festgestellt, daß das polymerisierte Material in verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffen praktisch unlöslich ist. Durch Anwendung der hier, beschriebenen Technik können die wärmebehandelten Öle, leicht derart fraktioniert werden, da.ß das partiell polymerisierte Öl mit hochmolekularen Fraktionen und niedrigmolekulare Fraktionen getrennt werden kann.
  • Es ist ersichtlich, daß die nach der Erfindung arbeitenden: Verfahren ebenso wirksam wie einfach sind. Das Verfahren umfaßt im wesentlichen das Zusammenbringen von rohen fetten Ölen mit einem entsprechenden Volumen eines verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoffes unter vorbestimmten, erhöhten Temperaturbedingungen, welche die, Bildung einer z(weiten, flüssigen Phase gewährleisten. Eine solche, zweite flüssige Phase ist dichter als die Kohlenwa.sserstoffpllase, und bildet .eine untere Schicht. Die untere Schicht besteht vorwiegend aus in der Kohlenwasserstoffpha.se nur schlecht löslichen Substanzen und etwas gelöstem Kohlenwasserstoff. Die obere Phase setzt sich aus dem verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoff zusammen, in dem die restlichen Bestandteile des fetten Öls gelöst sind. Wie hier ausgeführt wurde, sind die Bestandteile, welche in der unteren Phase abgetrennt «-erden. in erster Linie durch die Art des behandelten Öls, dem Verhältnis Öl zu Lösungsmittel und der Temperatur der Phasenbildung bestimmt. Durch Kontrolle dieser Faktoren können verschiedcne Trennungsgrade erreicht werden, welche sich von der einfachen Entfärbung bis zur mehrfachen Fraktionierung in: vier getrennte Fraktionen erstrecken. Die in dem Gegenstromextrak:-tionssystem gebildeten Phasen «-erden getrennt und der in jeder Phase enthaltene Kohlenwasserstoff aus jeder Phase wiedergewonnen. Das wiedergewonnene Lösungsmittel kann kontinuierlich in das System zurückgeleitet werden.
  • Es sei erwähnt, daß beim Arbeiten gemäß der Erfindung das Verhältnis von verflüssigtem, nortnalerweise gasförmigem Kohlenwasserstoff zu dem Volumen an fettem Öl für die besondere ge-@\ finschte, Abtrennung hinreichend sein. muß. Wenn bestimmte spezifische, Verhältnisse angeführt wurden, so sei erwähnt, daß diese als beispielsweise und nicht als begrenzende Werte genannt wurden.
  • Wie schon vorher beschrieben wurde, ist das Öl bei normaler oder Zimmertemperatur in verflüssigten, normalerweise gasförmigen Kohlen, wasserstaffen bis zu einem bestimmten Grad oder Ausmaß löslich oder mit demselben mischbar, was von der Art des Öls und des Kohlenwasserstoffes in dem System abhängt. Diese Löslichkeit wird in den Ansprüchen der Einfachheit halber als solche definiert, welche bei normaler Mischtemperatur zu erzielen ist. Es sei erwähnt, daß überall dort, wo der Ausdruck verflüssigter, normalerweise gasförrniger Kohlenwasserstoff in den :#,nsprücheni verwendet wird, sowohl ein einziger Kohlenwasserstoff als auch 'Mischungen dera.rtigerKohlenwa.sserstoffe verstanden, werden sollen. Es wurden einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, und es sei erwähnt, daß dieselben lediglich zur Erläuterung der Grundgedanken dienen und daß der Bereich der Erfindung in keiner Weise durch die beschriebenen besonderen Verfahren begrenzt werden. soll.

Claims (14)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entfärben von fetten Ölen. dadurch gekennzeichnet, daß man das Öl mit einem normalerweise gasförmigen Kohlenwasserstoff unter Verflüssigungsdruck in innigen Kontakt bringt, und zwar in. einem solchen Temperaturbereich, der in der Nähe der kritischen Temperatur liegt, bei der die Lö-slichkeit in dem Maße abnimmt, wie, die Temperatur steigt, wobei das Öl und das Lösungsmittel kontinuierlich in eine sich vertikal erstreckende Kontaktzone eingeführt werden und diese Zone einen Lösungsmitteleinlaß und einen Auslaß für die raffinierte Phase nahe dem unteren Ende und einen Ausla.ß für die Extraktionsphase nahe dem oberen Ende und einen öleinlaß zwischen diesen Enden besitzt ; daß man die Temperatur in der Kontaktzone in dem erwähnten Bereich so einstellt, daß das Öl in eine! oben abfließende Extraktpha.se, welche, im wesentlichen frei von dunkel gefärbtem Material ist und eine unten abfließende Raffinatpha.se, welche im wesentlichen dunkler als das erstgenannte, fette Öl ist, fraktioniert wird; und daß man die Extrakt- und Raffinatphasen von den Extrakt- bzw. Raffinatauslässen getrennt abzieht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturen. im oberen Teil der Kontaktzone im wesentlichen höher als die Temperaturen im unteren Teil derselben gehalten werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Propan verwendet wird. d..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Lösungsmittel zu Öl mehr als S Volumina Lösungsmittel zu i Volumen Öl beträgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der aus dem Extraktionsphaseauslaß abgezogenen Extraktphase zur Verminderung ihres Lösungsmittelgehaltes. behandelt wird und die entstehende Flüssigkeit von größerer Dichte in den: oberen Teil der Kontaktzone zurückgepumpt wird, so daß sie darin. als Rückflußflüssigkeit herunterfließt.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, da.ß als Öl tierisches Fett verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüchei i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Öl Sojabohnenöl verwendet wird. B.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Öl Leinsamenöl verwendet wird.
  9. 9. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gelcen.nzeichnet, daß als Öl Fischöl verwendet wird. io.
  10. Verfahren nach einem dorvoThergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vorhandene Fettsäure in dem entfärbten Öl mittels Dampf daraus abgetrennt wird. ii.
  11. Verfahren nach einem dervorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das entfärbte Extraktöl in zweite Extrakt- und Raffinatfraktionen in Gegenwart des Lösungsmittels bei höheren Temperaturen getrennt wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dia untere Raffinatpliä.se mit zusätzlichem, normalerweise gasförmigem Lösungsmittel in. einer sich vertikal erstreckenden Fraktionierungszone zusammengebracht wird, um die Raffinatphase in eine zweite Raffinat- und Extraktphase zu fraktionieren.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch i i, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Extraktphase verhältnismäßig konzentriert an, Fettsäuren und Sterinen ist.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen alle Farbkörper in dem fetten Öl in einer Raffin:atphase von weniger als i2°/o konzentriert werden.
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