-
Vorrichtung zum selbsttätigen Ausräumen von Zentrifugen Zum Ausräumen
von Zentrifugen sind mechanisch und hydraulisch betätigte Einrichtungen bekannt,
die den in Ruhestellung außerhalb der Schleudertrommel befindlichen Ausräumer in
die mit niedriger Drehzahl umlaufende Trommel einführen und in das an der Trommelinnenfläche
haftende Schleudergut drücken, das auf diese Weise gelöst und ausgetragen wird.
Der Ausräumer wird mit ineinander übergehenden Steuerbewegungen gleichzeitig während
des Einrückens in die Schleudertruommel zu deren Innenfläche hin und danach parallel
zu dieser bis zur Ausräumendstellung geführt. Vor dem Eindringen in das auszutragende
Schleudergut hat daher der Ausräumer innerhalb der Schleudertrommel bereits einen
gewissen Weg in Trommellängsrichtung zurückgelegt, der aus einer Bewegungskomponente
besteht, die sich aus der parallel zur Trommelachse verlaufenden Einrückbewegung
und der von der Trommelachse weg zur Trommelinnenfläche hin gerichteten Schwenkbewegung
zusammensetzt. Auf diesem Wegteil trägt der Ausräumer das Schleudergut nur unvollkommen
aus, weil er beim Durchlaufen der vorerwähnten Bewegungskomponente nicht in die
obere Ecke der Schleudertrommel geführt wird, so daß dort das Schleudergut nicht
ausgetragen werden kann.
-
Dieser Nachteil macht sich besonders bei hochwertigen und leicht verderblichen
Schleudergütern bemerkbar. Bei Zuckerzentrifugen beispielsweise beginnen die aus
der Ecke der Trommel nicht ausgeräumten Zuckerkristalle zu säuern und verderben
möglicherweise die gesamte Trommelfüllung.
-
Nach einem älteren Recht soll dieser Nachteil dadurch behoben werden,
daß die Abwärtsbewegung des Ausräumers nach dem Eintritt in die Zentrifuge so lange
unterbrochen wird, bis der Ausräumer seine Schwenkbewegung senkrecht zur Trommelachse
in die Ausräumstellung beendet hat, und daß danach die Abwärtsbewegung parallel
zur Trommelachse zum Ausräumen bis zur Ausräumendstellung fortgeführt und der Ausräumer
anschließend mit den gleichen, in umgekehrter Reihenfolge ablaufenden Bewegungen
in die Ruhestellung zurückgeführt wird. Bei dem älteren Recht soll dies dadurch
be-,virkt werden, daß mittels eines elektrisch beeinflußten Steuergerätes die Drehbewegung
der Trommelwelle über eine einzurückende Reibscheibenkupplung auf ein Wechselgetriebe
übertragen wird, das den Ausräumerträger auf- und abwärts bewegt. Die Schwenkbewegung
des Ausräumers soll nach Unterbrechung der Auf- bzw. Abwärtsbewegung mittels eines
motorischen Antriebes über ein Zahnradgetriebe auf den Ausräumerträger übertragen
werden, der zu diesem Zweck gegenüber dem Zahnstangengetriebe drehbar ist.
-
Diese Einrichtung kann die gestellte Aufgabe nicht zur Zufriedenheit
lösen, weil die Reibscheibenkupplung an sich mit unterschiedlichen Verzögerungszeiten
ein- bzw. ausrastet und ihre Drehzahl von der jeweiligen Drehzahl der Trommelwelle
abhängig ist. Es sind auch unterschiedliche Vor- und Nachlaufzeiten bei der Drehbewegung
des Ausräumerträgers nicht zu vermeiden.
-
Mit der Erfindung sollen solche Vor- und Nachlaufzeiten mit Sicherheit
ausgeschaltet werden. Gemäß der Erfindung werden hierzu an sich bekannte hydraulische
und/oder elektrische Antrieb- und Steuereinrichtungen für den Ausräumer benutzt.
Bei diesen bekannten, insbesondere hydraulischen Antrieb- und Steuereinrichtungen
soll die Schwenk- und Längsbewegung des Ausräumerträgers für eine bestimmte Zeit
eingeschaltet werden, um die erforderlichen Bewegungen zu bewirken.
-
Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß der zylindrische Ausräumerträger
eine seitlich vorstehende Nase aufweist und von einer ortsfesten, die Nase führenden
ringförmigen Kulisse U-förmigen Querschnittes umgeben ist, die in jeder waagerechten
Ringwand einen Schlitz zum Durchtritt der Nase, zwischen den Ringwänden einen die
Nase in einer Aussparung aufnehmenden drehbaren Schleppring und gegenüber den Schlitzen
druckbelastete, von der Nase abwechselnd beim Ein- und Austreten betätigte Bolzen
od.dgl. besitzt, die in der jeweils anderen waagerechten Ringwand zwischen zwei
Anschlägen geführt sind und eine die Schwenkbewegung des Ausräumerträgers auslösende
Schalthülse verschieben, welche von der Nase beim Verlassen der Kulisse mittels
schräger Gleitflächen der Schalthülse über den jeweils tätigen Bolzen gerückt wird.
-
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene ringförmige Kulisse für die
Nase des Ausräumerträgers werden genau festgelegte, sozusagen abgehackte Längs-und
Schwenkbewegungen
von einer Endstellung in die andere erzielt, die weder über- noch unterschritten
,,verden können, weil stets nach einer Endstellung, z. B. der Schwenkbewegung, eine
Längsbewegung in eine andere Endstellung erfolgt.
-
Eine andere Ausführungsform der Entleerungseinrichtung besteht darin,
daß der Ausräumerträger in einem in Längsnuten eines hydraulischen Zylinders geführten
Scheibenkolben drehbar gelagert und der Scheibenkolben in Längsrichtung in zwei
gleich große Kammern unterteilt ist, deren eine zum Zylinderoberraum und deren andere
zum Zylinderunterraum Durchtrittöffnungen für das Druckmedium aufweisen, während
beide Kammern eine mit dem Ausräumerträger verbundene, die Kammern radial unterteilende
Trennwand aufnehmen, welche im hydraulischen Zylinder in entsprechend der Ausräumerstellung
unterbrochenen und zueinander versetzten Längsnuten geführt ist. Diese Einrichtung
benötigt weniger Bauteile und spart die mit einer Nase des Ausräumerträgers zusammenarbeitende
Schalteinrichtung ein.
-
Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß der Ausräumer am
Trommelende während einiger Trommelumdrehungen in der Ausräumendstellung verweilt.
Dies wird dadurch erreicht, daß ein hydraulisches Verzögerungsorgan vorgesehen ist,
das ein von einer Nase od. dgl. des Ausräumerträgers betätigtes Druckminderventil
und einen vom Druckmittel, z. B. Drucköl oder Glyzerin, beaufschlagten Kolben aufweist,
der einstellbar federbelastet ist und mit zeitlicher Verzögerung einen elektrischen
Kontakt für die Bewegungsumkehr des Ausräumers auslöst. Es ist dadurch gewährleistet,
daß auch in der Ausräumendstellung das Schleudergut restlos gelöst und ausgetragen
wird, was besonders bei schwer zu lösenden Schleudergütern oder schnell arbeitenden
Entleerungseinrichtungen von Vorteil ist.
-
Die Erfindung ist an Hand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigt Abb. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung mit den: zugehörigen
Antrieb- und Steuereinrichtungen, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Abb.
1, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Abb. 1, Abb. 4 einen Längsschnitt
durch das hydraulische Verzögerungsorgan in vergrößertem Maßstab, Abb. 5 einen Längsschnitt
durch die Schalteinrichtung für den Ausräumerträger in vergrößertem Maßstab, und
zwar bei in Ruhestellung außerhalb der Schleudertrommel befindlichem Ausräumer,
Abh 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Abb. 5, Abb. 7 einen Schnitt nach der
Linie VII-VII in Abb. 5, Abb. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Abb. 5,
Abb. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Abb. 5, Abb. 10 einen Längsschnitt
durch die Schalteinrichtung bei in die Schleudertrommel eingefahrenem und in Arbeitsstellung
geschwenktem Ausräumer, Abb. 11 die Schalteinrichtung nach Abb. 10 bei parallel
zur Trommelachse sich bewegendem Ausräumer, Abb. 12 einen Schnitt nach der Linie
XII-XII in Abb. 10, Abb. 13 einen Schnitt nach der Linie XIII-XIII in Abb. 11, Abb.
14 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform der Vorrichtung, Abb. 15
einen Schnitt nach der Linie XV-XV in Abb. 14, Abb. 16 einen Schnitt nach der Linie
XVI-XVI in Abb. 14, Abb, 17 einen Schnitt nach der Linie XVII-XVII in Abb. 14, Abb.18
eine Draufsicht auf den Scheibenkolben mit eingebautem Ausräumerträger in vergrößertem
Maßstab, Abb. 19 einen Längsschnitt durch den Scheibenkolben, Abb. 20 eine Draufsicht
auf den Scheibenkolben und Abb.21 einen Schnitt durch den Scheibenkolben nach der
LinieXXI-XXI in Abb. 19.
-
Bei dem in Abb. 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel ist der Ausräumer
1 mit einem Träger 2 zylindrischer Form verbunden, der von einer Hülse 3 quadratischen
Querschnitts umgeben ist. Die Hülse 3 ist vertikal längsverschiebbar in einem Führungsrahmen
4 von rechteckigem Querschnitt gelagert, in dem zwei Nachstellkeile 3 a vorgesehen
sind und der in einem Drehtisch 5 gelagert ist. Der Drehtisch 5 ist auf dem Zentrifugengehäuse
6 befestigt und weist ein Zahnsegment 7 auf, das mit dem Ritzel 8 einer hydraulischen
Flügelpumpe 9 im Eingriff steht.
-
Der Träger 2 weist am oberen Ende eine seitlich vorstehende Nase 2
a auf und ist an seiner oberen Stirnseite mit einer Öffnung zur Aufnahme des zylindrischen
Teils 11,'a eines mit einem Schaltgehäuse 10 verbundenen hydraulischen Kolbens 11
ausgestattet. Der hydraulische Kolben 11 unterteilt den Träger in die in ihrer Wirkungsweise
nachfolgend näher beschriebenen Hohlräume 2 b und 2 c.
-
In die Hohlräume 2 b, 2 c münden Leitungen 12, 13, die zu einem Steuerventil
14 führen. Das Steuerventil 14 weist eine Vierwegabzweigung auf, an die außer den
Leitungen 12, 13 die zu einer Druckpumpe 15 und zu einem Behälter 17 führenden Leitungen
16, 18 angeschlossen sind. Das Steuerventil 14 ist mit einem Steuermagneten
19 ausgestattet, der über einen Schalter 20 mit einem Stromnetz 21 und über
eine Leitung 22 mit einem ein- und ausschaltbaren Kontakt 23 eines hydraulischen
Verzögerungsorganes 24 elektrisch verbunden ist.
-
Die Druckpumpe 15 arbeitet ständig und saugt das Druckmedium, das
beispielsweise aus Drucköl oder Glyzerin besteht, durch eine Leitung 25 aus dem
Behälter 17 und drückt es durch die Leitung 16 in das Steuerventil 14. Eine weitere
Leitung 27 führt von der Druckpumpe 15 zu einem Steuerventil 28, das gleichfalls
eine Vierwegabzweigung aufweist und von einer Schalthülse des Schaltgehäuses 10
gesteuert wird. Vom Steuerventil 28, dessen Steuerschieber mit einem Zahnrad 28a
ausgestattet ist, der mit dem Zahnsegment 29a eines Schalthebels 29 im Eingriff
steht, führen Leitungen 30, 31 zur hydraulischen Flügelpumpe 9, während eine weitere
Leitung 32 in die Leitung 18 mündet.
-
Die hydraulische Flügelpumpe 9 besteht aus einem Flügelkolben 33,
der eine das Ritzel 8 tragende Welle 8 d aufweist. Der kreisförmige Innenraum der
Flügelpumpe ist mit einer vom Pumpengehäuse radial zum Flügelkolben geführten Wand
34 ausgestattet. Beiderseits dieser Wand münden die Leitungen 30 und 31 in den Boden
der Pumpe (Abb. 3).
-
Das hydraulische Verzögerungsorgan 24 ist als untere Bewegungsbegrenzung
des Trägers 2 am Führungsrahmen 4 des Drehtisches 5 befestigt und mit
einer
in die Leitung 13 mündenden Leitung 35 verbunden.
-
Die in Abb. 5 bis 13 dargestellte Schalteinrichtung besteht aus dem
genannten, am Zentrifugengehäuse 6 ortsfest angeordneten Schaltgehäuse 10, das den
oberen Teil des Trägers 2 mit seiner Nase 2 a aufnimmt. Das Schaltgehäuse weist
eine ringförmige, aus den waagerechten Ringwänden 36, 37 bestehende U-förmige Kulisse
38 auf. In den Ringwänden 36, 37 ist je ein der Breite der Nase2a entsprechender
Schlitz36a bzw. 37a zum Durchtritt der Nase vorgesehen. Der Schlitz 36a ist so angeordnet,
daß nach dem Durchgang der Nase 2 a vertikal nach oben der Ausräumer 1 in der in
Abb. 1 gezeigten Ruhestellung außerhalb der Schleudertrommel 39 liegt, und der Schlitz
37a so, daß nach dem Durchgang der Nase 2 a vertikal nach unten der Ausräumer in
der in Abb. 1 mit Strichpunktlinien angedeuteten Ausräumstellung parallel zur Innenfläche
39a der Schleudertrommel 39 steht.
-
Zwischen den Ringwänden 36 und 37 ist ein drehbarer Schleppring 40
vorgesehen, der zur Aufnahme der Nase 2 a eine Aussparung 40a aufweist. Gegenüber
jedem Schlitz ist in der entsprechenden Ringwand ein mittels einer Feder 41 druckbelasteter
Bolzen 42 bzw. 43 gelagert. Diese Bolzen haben abgerundete Köpfe, die je nach der
Stellung des Trägers an einem Anschlag 44 bzw. 45 einer im Schaltgehäuse 10 vertikal
verschiebbaren und in einem gewissen Bereich in der waagerechten Ebene schwenkbaren
Schalthülse 46 anliegen. Die Schalthülse 46 weist eine Kulisse 46a auf, in welcher
das kugelförmige Ende 29 b des Schalthebels 29 (Abb. 1) ruht. Oberhalb bzw. unterhalb
der Schlitze 36 a, 37 a weist die Schalthülse schräge Gleitflächen 46b und 46c auf.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung arbeitet folgendermaßen: Der Ausräumer1
befindet sich in der in Abb. 1 gezeigten Ruhestellung außerhalb der Schleudertrommel
39. Hierbei befindet sich das Steuerventil 14, dessen Steuermagnet 19 mit einem
nicht gezeichneten Programmschaltwerk elektrisch verbunden ist, in der gezeichneten
Stellung, d. h., das über die Leitung 25 von der Druckpumpe 15 aus dem Behälter
17 angesaugte hydraulische Druckmittel gelangt durch die Leitung 16 in das Steuerventil
14 und wird in die Leitung 12 gedrückt. Das Druckmittel füllt den Raum 2 b zwischen
dem Träger 2 und dem zylindrischen Teil 11 a des Kolbens 11, so daß der Träger in
seiner oberen Endstellung gehalten wird.
-
Soll nun das an der Innenfläche 39a der Schleudertrommel 39 haftende
Schleudergut ausgeräumt werden, so steuert ein elektrischer Impuls des Programmschaltwerkes
den Steuermagneten 19 so, daß das Steuerventil 14 das von der Druckpumpe
15 in der Leitung 16 ständig unter Druck gehaltene Druckmedium in die Leitung
13 lenkt und gleichzeitig die bisher unter Druck gewesene Leitung 12 mit der in
den Behälter 17 führenden Leitung 18 verbindet. Als Folge hiervon wird in den mit
dem Druckmedium angefüllten Hohlraum 2 c weitere Flüssigkeit gedrückt und der Träger
vertikal nach unten bewegt.
-
Hierbei tritt die Nase 2 a (Abb. 5) durch den Schlitz 36a in die Kulisse
38 und drückt den Bolzen 42 nach unten, der den unter dem Bolzen befindlichen Anschlag
44 (Abb. 12) der Schalthülse 46 mit nach unten nimmt, so daß die Schalthülse in
die in Abb. 10 gezeigte Lage gelangt. In dieser nicht gezeichneten Stellung der
Nase 2a ist der Ausräumer 1 vertikal nach unten in die Schleudertrommel
39 eingefahren.
-
Die gemäß Abb. 10 nach unten verschobene Schalthülse 46 schwenkt den
mit seinem kugelförmigen Ende 29b in der Kulisse 46a gleitend geführten, in seinem
Schwenkpunkt 29c gelagerten Schalthebel 29
nach unten. Hierdurch wird das
von der Druckpumpe 15 durch die Leitung 27 dem Steuerventil 28 zugeführte Druckmedium
in die Leitung 31 gelenkt und tritt in den von der Wand 34 und dem Flügelkolben
33 gebildeten Raum 9 a der Flügelpumpe 9 ein (Abb.3). Das mit konstantem Druck nachfließende
Druckmedium schwenkt den Flügelkolben entgegen dem Uhrzeigersinn in die gestrichelte
Lage 33 a, wobei das Ritzel 8 von der mit dem Flügelkolben 33 verbundenen Welle
8a gedreht wird und über das Zahnsegment 7 den Drehtisch 5 so verschwenkt, daß der
Ausräumer 1 in die in Abb. 1 mit strichpunktierten Linien angedeutete Ausräumstellung
gebracht wird.
-
Durch diese von der Flügelpumpe 9 bewirkte Schwenkbewegung des Drehtisches
5 bringt der mit seiner Hülse 3 in dem Führungsrahmen 4 vertikal nach unten geglittene
Träger seine Nase 2a, in der Kulisse 38 gleitend, in die in Abb. 10 gezeigte Stellung,
wobei der Schleppring 40 von der Nase mitgenommen wird und den Bolzen 42 in der
ausgerückten Stellung hält. Die Nase ist nun unter den Bolzen 43 getreten, der zuvor
vom Schleppring in der ausgerückten Stellung gehalten wurde. Der Bolzen 43 ist hierbei
nicht, wie Abb. 7 zeigt, vom Anschlag 45 behindert, denn dieser Anschlag befindet
sich durch das nachfolgend zu beschreibende Verschwenken der Schalthülse neben der
Bewegungsbahn des Bolzens 43.
-
Bei der in Abb. 10 gezeigten Stellung der Nase 2a ist der Ausräumer
durch die in der Kulisse 38 gleitende Nase senkrecht zur Trommelachse in die Ausräumstellung
geschwenkt worden, so daß er in der oberen Ecke der Schleudertrommel 39 (Abb.
1) steht. Das in der vorbeschriebenen Weise von der Druckpumpe 15 mit konstantem
Druck über das Steuerventil 14 in die Leitung 13 gedrückte Druckmedium, ist bestrebt,
den Träger in vertikaler Richtung weiter nach unten zu bewegen. Da die Nase 2 a
gemäß Abb. 10 über dem Schlitz 37a steht, kann nun das in den Raum 2 c kontinuierlich
einströmende Druckmedium den Träger bei durch den Schlitz 37a tretender Nase vertikal
nach unten bewegen und den Ausräumer in die Ausräumstellung längs der Trommelinnenfläche
39 a führen.
-
Dabei ergibt sich die aus Abb. 11 ersichtliche Lage der Schalteinrichtung.
Die Nase 2 a hat die Kulisse 38 durch den Schlitz 37a verlassen. Nach dem Austreten
aus dem Schaltgehäuse 10 berührt die Nase 2a die Gleitfläche 46c der Schalthülse
46 und schwenkt diese in der waagerechten Ebene so, daß der Anschlag 45 (Abb.13)
über den von der Feder 41 nach unten gedrückten Bolzen 43 gedreht wird. Gleichzeitig
wird beim Schwenken der Schalthülse der Anschlag 44, der bis zum Herausgleiten der
Nase 2 a aus der Kulisse 38 gemäß Abb. 12 unter dem Bolzen 42 stand, aus der Bewegungsbahn
dieses Bolzens geschwenkt.
-
Der Ausräumer wurde somit nach dem in axialer Richtung erfolgten Einrücken
in die Schleudertrommel in seiner vertikalen Bewegung aufgehalten, senkrecht hierzu
in die Arbeitsstellung geschwenkt und dann in dieser parallel zur Innenfläche der
Schleudertrommel geführt.
-
Beim Erreichen der in der Zeichnung nicht dargestellten Ausräumendstellung
betätigt die in Abb.l mit strichpunktierten Linien angedeutete Nase 2 a das hydraulische
Verzögerungsorgan 24. Dieses besteht aus einem Druckminderventil 47, das eine Durchflußöffnung
47 a aufweist und von einer Feder 47 b in der Schließstellung gehalten wird. Die
von der Leitung 13
abgezweigte Leitung 35 mündet in einen Vorraum
48, in welchem das beim Niedergang des Trägers vom Steuerventil 14 in die
Leitung 13 und somit auch in die Leitung 35 gedrückte Druckmedium
ansteht. Drückt nun die Nase 2a das Druckminderventil 47 entgegen der Kraft der
Feder 47b nach unten, so öffnet es die Durchflußöffnung 47a und läßt das
Druckmedium allmählich in den Zylinderraum 49
fließen. In diesem Zylinderraum
befindet sich ein einstellbar federbelasteter Kolben 50, der mit seiner Kolbenstange
51 beim Erreichen eines bestimmten Druckes im Zylinderraum 49 den
Kontakt 23 trennt.
-
Beim Trennen des Kontaktes 23 wird der Umsteuermagnet 19 stromlos
und mittels einer nicht gezeichneten Feder so bewegt, daß das Steuerventil 14 für
die nachfolgend zu erläuternde Aufwärtsbewegung des Trägers umgeschaltet wird.
-
Da beim Niedergehen der Nase 2 ä auf das Druckminderventil 47 eine
gewisse, durch Ändern der Federbelastung des Kolbens 50 wahlweise einstellbare Zeit
bis zum Erreichen des für das Verschieben des Kolbens 50 erforderlichen Druckes
im Zylinderraum 49 vergeht, verharrt der Ausräumer während mehrerer Umdrehungen
der Schleudertrommel in der Ausräumendstellung. Es ist hierdurch gewährleistet,
daß auch in der Ausräumendstellung das Schleudergut restlos gelöst und ausgetragen
wird.
-
Nach dem Umschalten des Steuerventils 14 durch Stromloswerden des
Steuermagneten 19 strömt das Druckmedium durch die Leitung 12 in den Raum
2 b und bewegt den Träger nach oben. Die Nase 2 a tritt gemäß Abb. 11, ohne
die beim Niedergehen verschobene Gleitfläche 46 c zu berühren, wieder durch den
Schlitz 37a in die Kulisse 38. Mit dem beim Niedergehen der Nase 2 a in die
Bewegungsbahn des Bolzens 43 gelenkten Anschlag 45 (Abb. 13) drückt nun die Nase
beim Eintreten in die Kulisse 38 die Schalthülse 46 nach oben und schaltet
den Hebel 29 um.
-
Der umgeschaltete Hebel 29 betätigt über das Zahnsegment 29
a und das Zahnrad 28 a das Steuerventil 28 so, daß nunmehr das durch die Leitung
27 von der Druckpumpe 15 kontinuierlich zufließende Druckmedium in die Leitung
30 strömt und den Flügelkolben 33 aus seiner Stellung 33a im Uhrzeigersinn schwenkt
(Abb. 3). Hierbei wird der Drehtisch 5 über das Ritzel 8 und das Zahnsegment
7 so gedreht; daß der Ausräumer von der Trommel innenfläche 39 a weggeschwenkt
wird.
-
Beim Verschwenken des Ausräümers gleitet die Nase 2 a in der Kulisse
38 und nimmt hierbei den Schleppring 40 mit. Da das Druckmedium fortgesetzt in den
Raum 2 b drückt, tritt die Nase 2 a vertikal nach oben
durch den Schlitz 36 a und bewegt den Ausräumer aus der Schleudertrommel heraus
in seine Ruhestellung. Hierbei berührt die Nase die Gleitfläche 46b der Schalthülse
46 und schwenkt diese in der waagerechten Ebene so, daß der Anschlag 44 in die Bewegungsbahn
des Bolzens 42 tritt (Abb. 12), der zufolge des von der Nase mitgenommenen Schleppringes,
der Kraft seiner Feder 41, folgend, in die Aussparung. 40 a des Schleppringes ragt
(Abb. 5 und 6). Bei diesem Verschwenken der Schalthülse tritt, wie erwähnt, der
Anschlag 45 aus der Bewegungsbahn des Bolzens 43 (Abb.7). Die Schwenkbewegung der
Nase 2a wird mit innerhalb des Schaltgehäuses 10 angeordneten, nicht gezeichneten
Anschlägen begrenzt, so daß der Ausräumer in die jeweils erforderliche Endstellung
gelangt. Solche Anschläge. können auch an anderen Stellen der Vorrichtung vorgesehen
sein. Wenn kein hydraulisches Verzögerungsorgan benötigt wird, kann die Bewegungsumkehr
des Trägers durch direktes Betätigen des Kontaktes 23 mit der anlaufenden
Nase 2 a erfolgen.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Erfindung
ist in Abb. 14 dargestellt. Der Ausräumer 1 a ist an einem aus einer Welle bestehenden
Träger 2 d befestigt, der in einem Scheibenkolben 52 um seine Längsachse
drehbar gelagert ist. Der Scheibenkolben besteht aus den Scheiben 53, 54, die jede
eine zentrische Bohrung zurAufnahme des Trägers 2 d aufweisen und durch zwei in
einer Ebene liegende, über den Außendurchmesser der Scheiben 53, 54 ragende Stege
55 mit Abstand voneinander gehalten werden. Jede der Scheiben 53, 54 weist eine
Durchtrittöffnung 53a bzw. 54d auf. Diese Öffnungen sind in der Nähe eines der Stege
55, und zwar zu beiden Seiten des Steges, angeordnet.
-
Der Scheibenkolben ist mit seinen Stegen 55 in entsprechenden Längsnuten
56, 57 eines vertikal angeordneten hydraulischen Zylinders 58 geführt. Der Zylinder
58 ruht ortsfest auf dem Zentrifugengehäuse und weist an beiden Stirnseiten
je eine in den Zylinderinnenraum mündende Druckleitung 59 bzw. 60 auf, die zu einem
Steuerventil 14a führen. Das Steuerventil 14a weist eine Vierwegabzweigung auf und
ist durch eine Leitung 61 mit einer nicht gezeichneten Druckpumpe und durch
eine Leitung 62 mit einem Behälter für das Druckmedium verbunden. Die Druckpumpe
saugt das Druckmedium aus dem Behälter und führt es kontinuierlich und mit konstantem
Druck durch die Leitung 61 zum Steuerventil 14a.
-
Der auf dem Träger 2d aufgesetzte Scheibenkolben 52 wird durch die
Stege 55 in zwei gleich große Kammern 63, 64 unterteilt. In diesen Kammern befindet
sich eine mit dem Träger 2 d verbundene Trennwand 65, die die beiden Kammern
63. 64 des Scheibenkolbens radial unterteilt und über den Durchmesser der Scheiben
53, 54 hinausragt (Abb. 1$). Die über den Durchmesser des Scheibenkolbens hinausragenden
Teile der Trennwand sind in oberen und unteren Längsnuten 66a, 66b, 67a,
67b des hydraulischen Zylinders geführt.
-
Die oberen Längsnuten 66a, 67a liegen im Zylinderoberraum 58 a so,
daß die Trennwand 65 den Ausräumer 1 a in Ruhestellung außerhalb der Schleudertrommel
39 (nicht gezeichnet) bringt. Die Längsnuten 66 a, 67
a enden unten und die Längsnuten 66 b, 67 b
oben in zwei in
die Zylinderwand eingelassenen rechteckigen, gleich großen Aussparungen 68. Diese
Aussparungen haben radial die gleiche Tiefe wie die Längsnuten und liegen einander
diametral gegenüber. Ihre vertikale Abmessung entspricht der Höhe der Trennwand
65, während sie seitlich durch die einmündenden oberen und unteren Längsnuten begrenzt
sind.
-
Es sei angenommen; der Scheibenkolben 52 befinde sich im Zylinderoberraum
58 a in der in Abb. 14 mit strichpunktierten Linien angedeuteten Lage. In diesem
Teil des Zylinders sind die Längsnuten 66a, 67a, wie in Abb. 15 -gezeigt, angeordnet,
so daß die mit dem Träger 2d starr verbundene Trennwand 65 den Ausräumer außerhalb
der Schleudertrommel 39 in der nicht gezeichneten Ruhestellung hält. Diese Lage
des Scheibenkolbens wird dadurch ermöglicht, daß das Steuerventil 14a das durch
die nicht gezeichnete Druckpumpe kontinuierlich und mit konstantem Druck durch die
Leitung 61 zugeführte Druckmedium durch die Druckleitung 60 in den
Zylinderraum 58b leitet. Das Druckmedium drückt gegen die Scheibe 54 des Scheibenkolbens
und hält diesen in der oberen Lage.
Soll die Schleudertrommel ausgeräumt
werden, so wird zunächst das Steüerventi114a entweder von einem nicht dargestellten
Programmschaltwerk oder auch von Hand so gestellt, daß das Druckmedium durch die
Druckleitung 59 in den Zylinderoberraum 58 a strömt und gleichzeitig das im Zylinderunterraum
befindliche Druckmedium durch die Leitungen 60 und 62 in den nicht dargestellten
Behälter zurückfließt. Die gegen die Scheibe 53 des Scheibenkolbens drückende Flüssigkeit,
die beispielsweise aus Drucköl oder Glyzerin besteht, bewegt den Scheibenkolben
vertikal nach unten. Hierbei gleiten die Stege 55 in den Längsnuten 56, 57 (Abb.
15 bis 17) und die Trennwand 65 in den oberen Nuten 66a, 67a (Abb. 15).
-
Die Bewegung des Scheibenkolbens nach unten wird beim Eintreten der
beiden äußeren Enden der Trennwand 65 in die Aussparungen 68 unterbrochen (Abb.16).
Das kontinuierlich in den Zylinderoberraum 58a nachdrückende Druckmedium, das bereits
beim Beginn der Abwärtsbewegung des Scheibenkolbens durch die Durchtrittöffnung
53d der Scheibe 53 in die Kammer 63 strömte, hierbei aber nicht die in den Nuten
66a, 67a geführte Trennwand 65 bewegen konnte, erfährt nun bei in den Aussparungen
68 festgehaltenen Scheibenkolben eine Drucksteigerung in der Kammer 63 und schwenkt
die Trennwand 65 in den Aussparungen 68 im Uhrzeigersinn (Abb. 16), bis diese über
den unteren Nuten 66 b, 67 b steht.
-
Beim Schwenken der Trennwand 65 wird der bereits beim Eintreten der
Trennwand in die Aussparungen 68 aus der Ruhestellung in die Schleudertrommel 39
gefahrene Ausräumer 1 a senkrecht zur Trommelachse in die mit strichpunktierten
Linien angedeutete Ausräumstellung geschwenkt, so daß er auch das in der Ecke der
Schleudertrommel haftende Schleudergut löst und austrägt. Auf dem Träger 2 d ist,
axial verschiebbar, eine Stützrolle 69 angeordnet, die den Träger am Rand der Öffnung
39 b der Schleudertrommel führt, so daß bei radialen Bewegungen der Schleudertrommel
der Ausräumer stets im gleichen Abstand von der Innenfläche 39a gehalten wird.
-
Die äußeren Enden der Trennwand 65 gleiten nun in den unteren Längsnuten
66 b, 67 b, so daß der in den Längsnuten 56, 57 nach wie vor geführte Scheibenkolben
den Ausräumer längs der Trommelinnenfläche 39a bewegt. Der Scheibenkolben setzt
seine vertikale Abwärtsbewegung bis zur unteren Stirnfläche des Zylinders 58 fort
und führt somit den Ausräumer in die nicht gezeichnete Ausräume-Stellung.
-
Zum Rückführen des Ausräumers wird das Steuerventil 14a so gestellt,
daß das Druckmedium durch die Leitung 60 in den Zylinderunterraum 58b einströmt
und gleichzeitig das oberhalb des Scheibenkolbens befindliche Druckmedium durch
die Leitungen 59 und 62 in den Flüssigkeitsbehälter zurückdrückt. Das nun gegen
die Scheibe 54 des Scheibenkolbens strömende Druckmedium hebt den Scheibenkolben
und führt ihn vertikal nach oben, bis die in den unteren Nuten 66 b, 67 b gleitende
Trennwand in die Aussparungen 68 (Abb. 16) tritt. Der Ausräumer hat nun wieder die
in Abb.14 mit strichpunktierten Linien angedeutete Lage in der oberen Ecke der Schleudertrommel
19 eingenommen. Auf dem Weg des Ausräumers von der Ausräumendstellung bis zur oberen
Ecke der Schleudertrommel wie auch auf dem umgekehrten Weg während des Ausräumens
gleitet die Trennwand 54 in der in Abb. 17 gezeigten Stellung in den unteren Nuten
66 b, 67 b.
-
Die in die Aussparungen 68 eingetretene Trennwand 65 unterbricht
die vertikale Aufwärtsbewegung des Scheibenkolbens, so daß das durch die Durchtrittöffnung
54a in die Kammer 64 nachdrückende Druckmittel die Trennwand 65 in den Aussparungen
68 entgegen dem Uhrzeigersinn in die in Abb. 15 gezeigte Lage schwenkt. Hierbei
wird der Ausräumer senkrecht zur Trommelachse von der Innenfläche der Schleudertrommel
weggeschwenkt. Sobald die Trennwand 65 unter die oberen Längsnuten 66a, 67a gerückt
ist, setzt der Scheibenkolben, dem Druck der Flüssigkeit folgend, seine vertikale
Aufwärtsbewegung fort und hebt den Ausräumer in die Ruhestellung außerhalb der Schleudertrommel.
Der Ausräumer wird von dem mit konstantem Druck in den Zylinderunterraum 58b einströmenden
Medium in seiner Ruhestellung gehalten, kann aber auch bei abgeschalteter Druckpumpe
durch eine mechanische Einrichtung in der Ruhestellung arretiert werden.
-
Wie beim ersten Ausführungsbeispiel kann auch bei dieser Entleerungseinrichtung
ein Verzögerungsorgan vorgesehen werden, das den Ausräumer für die Zeit einiger
Trommelumdrehungen in der Ausräumendstellung hält, bevor das Steuerventil 14a für
die Aufwärtsbewegung umgeschaltet wird.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. So kann beispielsweise im Bedarfsfall die hydraulische Flügelpumpe 9
durch einen von der Schalthülse 46 mittels Kontakten elektrisch gesteuerten Elektromotor
ersetzt werden. Der Erfindungsgedanke kann auch mit pneumatischen Antrieb- und Steuereinrichtungen
für den Ausräumerträger verwirklicht werden.