DE1086434B - Verfahren zur Herstellung von Polyvinylhydrogensulfat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyvinylhydrogensulfat

Info

Publication number
DE1086434B
DE1086434B DEF27500A DEF0027500A DE1086434B DE 1086434 B DE1086434 B DE 1086434B DE F27500 A DEF27500 A DE F27500A DE F0027500 A DEF0027500 A DE F0027500A DE 1086434 B DE1086434 B DE 1086434B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pyridine
polyvinyl
hydrogen sulfate
chlorosulfonic acid
reaction
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEF27500A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Chem Jenoe Szita
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF27500A priority Critical patent/DE1086434B/de
Priority to GB160560A priority patent/GB871280A/en
Publication of DE1086434B publication Critical patent/DE1086434B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/34Introducing sulfur atoms or sulfur-containing groups
    • C08F8/36Sulfonation; Sulfation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

Es sind bereits Verfahren zur Herstellung von Alkali-Polyvinylsulfat bekannt (USA.-Patentschrift 2 623 037). Sie haben jedoch den Nachteil, daß man trotz langer Reaktionszeit nur einen verhältnismäßig kleinen Veresterungsgrad erreicht.
Es wurde gefunden, daß man Polyvinylhydrogensulfat mit einem Veresterungsgrad bis zu 100 °/0 erhält, wenn man Polyvinylalkohol mit Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz in Pyridin umsetzt.
Das erfindungsgemäß verwendete Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz kann durch Umsetzung von Chlorsulfonsäure mit wasserfreiem Pyridin in überschüssiger Menge erhalten werden. Die Reaktion verläuft rasch und exotherm. Das Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz ist in warmem Pyridin löslich. Die so erhaltene Lösung kann bei der Veresterungsreaktion direkt verwendet werden. Aus der gesättigten Lösung fällt beim Abkühlen, das Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz in Form von farblosen Kristallnadeln aus.
Für das erfindungsgemäße Verfahren sind Polyvinylalkohole geeignet, welche ein Molekulargewicht von etwa 1000 bis 500000, vorzugsweise 10000 bis 100000, besitzen.
Zur Durchführung der Umsetzung wird eine Pyridinlösung des Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salzes vorgelegt und anschließend langsam der Polyvinylalkohol in Substanz oder als Suspension in Pyridin zugegeben. Das Pyridin hat infolge seines basischen Charakters die Eigenschaft, die als Nebenprodukt auftretende Salzsäure zu binden, und unterstützt dadurch die Veresterungsreaktion. Dar Polyvinylalkohol ist im Pyridin auch bei höherer Temperatur schlecht löslich, während das Reaktionsprodukt mit einem Veresterungsgrad über 70 bis 75 °/0 in Lösung geht. Dadurch wird der Ablauf bzw. das Ende der Reaktion leicht kontrollierbar. Das Pyridin dient außerdem als Verdünnungsmittel bei der ziemlich stark exothermen Reaktion. Die Ausgangsprodukte müssen in wasserfreiem Zustand eingesetzt werden.
Die Reaktionsbedingungen, unter welchen der Polyvinylalkohol vollständig verestert wird, sind hinsichtlich der Reaktionstemperatur und der Konzentration der Reaktionspartner variabel. In der Regel werden auf 1 Mol Vinylalkoholeinheit 1 bis 5 Mol Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz, vorzugsweise 1 bis 2 Mol, verwendet. Die angewandte Pyridinmenge beträgt 1 bis 10 Mol pro Vinylalkoholeinheit, am besten 2,5 bis 5 Mol. Die untere Grenze der Reaktionstemperatur richtet sich nach der Konzentration des Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salzes in Pyridin und soll so hoch sein, daß dieses Salz noch vollständig gelöst bleibt. Die obere Grenze ist im allgemeinen durch den Siedepunkt des Pyridins festgelegt, es kann jedoch auch unter Druck gearbeitet werden. Gute Veresterungsergebnisse werden bei Temperaturen zwischen 90 und 110° C erreicht. Unter diesen Bedingungen sind Reaktionszeiten von etwa 0,5 bis 1 Stunde nötig.
Verfahren zur Herstellung
von Polyvinylhydrogensulfat
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dipl.-Chem. Jenö Szita, Hechtsheim (Kr. Mainz),
ist als Erfinder genannt worden
Bei dieser Arbeitsweise wird zunächst das Polyvinylhydrogensulfat-Pyridin-Salz erhalten. Aus diesem Produkt kann man mittels Alkali das Pyridin freisetzen und es durch Destillation entfernen. Die freie Säure wird aus dem so erhaltenen Alkali-Polyvinylsulfat durch eine Behandlung mit z. B. einem Kationenaustauscher erhalten.
Gegenüber den bekannten Verfahren ergibt die erfindungsgemäße Arbeitsweise ein Polyvinylhydrogensulfat mit einem 100%igen Veresterungsgrad. Diese Produkte haben andere Eigenschaften und weichen z. B. in der Löslichkeit, im Erweichungspunkt usw. von den bekannten Produkten mit geringerem Veresterungsgrad ab. Außerdem sind die benötigten Reaktionszeiten wesentlich kürzer als bei den bekannten Verfahren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind vorzugsweise geeignet als Unterlage für Acrylnitril-Pfropfpolymerisate, welche sich durch verbesserte Anfärbbarkeit mit basischen Farbstoffen, durch helleren Rohton und bessere Hitzestabilität auszeichnen. Das gleiche gilt für Fäden, Fasern u. dgl., die aus diesen Pfropfpolymerisaten hergestellt sind. Außerdem kann das erfindungsgemäße Produkt in der Textilindustrie als Fadenschlichte und Antistatikmittel verwandt werden.
Beispiel
116,5 Gewichtsteile (1 Mol) Chlorsulfonsäure werden in 180 Gewichtsteile (2,3 Mol) wasserfreies Pyridin langsam unter Umrühren eingetropft. Dabei steigt die Temperatur auf 8O0C an. (Aus dem Reaktionsgemisch fällt beim Abkühlen unter 70 bis 75° C das Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz als farbloses kristallines Material aus.) In die 8O0C warme Chlorsulfonsäure-Pyridin-Lösung wird eine Suspension von 44 Gewichtsteilen (1 Mol) Polyvinylalkohol in 80 Gewichtsteilen (1 Mol) wasserfreiem Pyridin langsam unter Rühren zugegeben. Die Temperatur steigt auf 115°C an. Es wird jedoch noch 40 Mi-
009 569/446
nuten lang bei 100 bis HO0C gerührt, wobei eine viskose gelbbraune Lösung entsteht. Dann wird diese Lösung mit 200 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und in 5000 Volumteile technisches Methanol zur Ausfällung eingegossen. Das isolierte Produkt wird nach kurzer Trocknung im Vakuum bei 40 bis 500C wieder in Wasser gelöst. Zu dieser Lösung werden 30 Gewichtsteile Natriumhydroxyd (in lOo/oiger wäßriger Lösung) zugegeben. Das frei gewordene Pyridin wird im Vakuum bei etwa 5Q0C abdestiUiert und die Lösung eingedickt. Nach Filtration wird aus der viskosen Lösung das Reaktionsprodukt mit Methanol ausgefällt und im Vakuum getrocknet. Ausbeute an Polyvinylsulfat-Natrium: 121 Gewichtsteile.
Aus dem getrockneten Polyvinylsulfat-Natrium (eine braungelbe harzartige Substanz) wird eine 3°/0ige wäßrige Lösung hergestellt, welche über einen Sulfonsäuregruppen enthaltenden Kationenaustauscher geschickt wird. Die so erhaltene Lösung von Polyvinylhydrogensulfat wird im Vakuum eingedickt, in wenig Dimethylformamid wieder gelöst, und mit n-Butanol wird das Reaktionsprodukt ausgefällt, welches anschließend bei 500C im Vakuum getrocknet wird. Man erhält ein weißes amorphes, sprödes Material, welches an der Luft auf Grund seiner hygroskopischen Eigenschaften schnell klebrig wird. Es ist gut löslich in Wasser und Dimethylformamid, unlöslich in n-Butanol und schlecht löslich in Aceton, Cyclohexanon und Tetrahydrofuran. Die wäßrige Lösung reagiert stark sauer.
Die Sulfatgruppenbestimmung mit n/10-NaOH ergibt, daß 99,6 °/0 der Hydroxylgruppen verestert sind.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur HersteEung von Polyvinylhydrogensulfat, dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinylalkohol in Pyridin mit Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz verestert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyvinylalkohol mit einem Molekulargewicht zwischen 10 000 und 100 000 verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zwischen 75 und 1150C reagieren läßt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß pro Mol Vinylalkoholeinheit 1 bis 5 MoI Chlorsulfonsäure-Pyridin-Salz verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis Vinylalkoholeinheit zu Pyridin etwa 1:1 bis 1:10 beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 745 683.
@ 009 569/446 7.
DEF27500A 1959-01-17 1959-01-17 Verfahren zur Herstellung von Polyvinylhydrogensulfat Pending DE1086434B (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF27500A DE1086434B (de) 1959-01-17 1959-01-17 Verfahren zur Herstellung von Polyvinylhydrogensulfat
GB160560A GB871280A (en) 1959-01-17 1960-01-15 Highly esterified polyvinyl hydrogen sulphates and a proces for the production thereof

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF27500A DE1086434B (de) 1959-01-17 1959-01-17 Verfahren zur Herstellung von Polyvinylhydrogensulfat

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1086434B true DE1086434B (de) 1960-08-04

Family

ID=7092475

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF27500A Pending DE1086434B (de) 1959-01-17 1959-01-17 Verfahren zur Herstellung von Polyvinylhydrogensulfat

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE1086434B (de)
GB (1) GB871280A (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN114539211B (zh) * 2022-03-29 2023-07-07 中南大学 一种制备硫酸乙烯酯的方法

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745683C (de) * 1938-03-15 1944-05-19 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von Dispersionen oder Emulsionen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745683C (de) * 1938-03-15 1944-05-19 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von Dispersionen oder Emulsionen

Also Published As

Publication number Publication date
GB871280A (en) 1961-06-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2116262A1 (de) Diketopiperazinrmge enthaltende Verbindungen und Verfahren zu ihrer Her stellung
DE2410862C3 (de) Ätherstrukturen enthaltende Dihydroxysulfonate und Verfahren zu deren Herstellung
DE1924301A1 (de) Polyaminopolytricarballylsaeuren
DE3316948A1 (de) Verfahren zur herstellung von in waessrigen alkalien loeslichem polyvinylalkohol und seine verwendung
DE1086434B (de) Verfahren zur Herstellung von Polyvinylhydrogensulfat
DE839794C (de) Verfahren zur Herstellung eines ein saures Alkalicyanamid enthaltenden Produktes
DE2337616C2 (de) Polymere aus Polyvinylakohol und 1,4,5,6,7,7-Hexachlorbicyclo-[2,2,1]hept-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid, deren Herstellung und Verwendung
DE949060C (de) Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausaeure
CH390892A (de) Verfahren zur Herstellung von Dialdehydopolysaccharid-Acrylamid-Derivaten
DE2143709A1 (de)
AT210874B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Polysulfosäureestern
DE889693C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE1063598B (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Derivaten der Tetracycline
EP0060502A1 (de) Modifizierter Polyvinylalkohol und dessen Verwendung als Schlichtemittel
CH547291A (de) Verfahren zur herstellung von n-(2-benzimidazolyl)-carbaminsaeureester.
DE1470163C (de) Verfahren zur Herstellung von 3,3Äthylenbis-(tetrahydro-4,6-dimethyl-2Hl,3,5-thiadiazin-2-thion)
DE825548C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen diquartaeren Salzen von Pyrimidylaminocinnolinen
AT227696B (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-oxazolen
DE1070828B (de) Verfahren zur Herstellung polymerer quaternärer Ammoniumverbindungen
DE2122352A1 (de) Reinigungsmittel
AT273140B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen 2,4,6-Triaminochinazolinen sowie von deren Säureadditionssalzen
AT236980B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, beispielsweise zur Schädlingsbekämpfung verwendbaren Carbaminsäureestern
DE2136478C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 1 ^-Naphthochinon-Semicarbazon
DE2519715C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid
DE909809C (de) Verfahren zur Herstellung von mindestens zwei Cyangruppen enthaltenden Carbonsaeuren