DE1085641B - Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen - Google Patents

Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen

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DE1085641B
DE1085641B DED22953A DED0022953A DE1085641B DE 1085641 B DE1085641 B DE 1085641B DE D22953 A DED22953 A DE D22953A DE D0022953 A DED0022953 A DE D0022953A DE 1085641 B DE1085641 B DE 1085641B
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hydrogen sulfide
ammonia
coke oven
gas
oven gases
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DED22953A
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Engelbert Otten
Wilhelm Schmidt
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GERAETEBAU GES MIT Beschrankter
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/52Hydrogen sulfide
    • B01D53/523Mixtures of hydrogen sulfide and sulfur oxides

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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Description

  • Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen Es ist bekannt, aus Kokereigasen den Schwefelwasserstoff unter Mitverwendung des in den Gasen enthaltenen Ammoniaks zu entfernen. Zu diesem Zweck wird das Kokereigas in einer Kolonne (S chwefelwasserstoffwäscher) mit Wasser gewaschen und in die Kolonne an einer oder mehreren Stellen gasförmiges Ammoniak oder Ammoniakwasser geleitet. Reines Ammoniakgas hat man bisher für das Auswaschen des Schwefelwasserstoffes aus Kokereigasen nicht verwendet, sondern lediglich ein schwefelwasserstoffhaltiges Gas, das im ständigen Kreislauf angewendet wird. Bekanntlich gelangt das aus dem Schwefelwasserstoffwäscher abfließende mit Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und Ammoniak angereicherte Wasser zunächst in einen Entsäurer, in dem es von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff befreit wird, und dann in eine Ammoniakdestillationskolonne. Da die Entsäuerung entgegen den Angaben in der Literatur (vgl. z. B. Winnacker-Weingaertner, Anorganische Technologie, 1950, Bd. 2, S. 162ff.) im technischen Betrieb nicht vollständig verläuft, enthält das in der Destillationskolonne anfallende Ammoniak stets Schwefelwasserstoff, so daß auch zum Auswaschen des Schwefelwasserstoffs aus dem Kokereigas nur schwefelwasserstoffhaltiges Ammoniak zur Verfügung steht, da das zur Entschwefelung des Kokereigases im Kreislauf angewandte Ammoniakgas aus der Destillationskolonne stammt. Bei einem Ammoniakumlauf von etwa 600 kg/h werden etwa 100 kglh Schwefelwasserstoff mit den NH3-Dämpfen wieder in den Wäscher zanickgeführt. Bei diesen Verhältnissen werden im Großbetrieb bei Gasmengen bis zu 40000Nms/h. 95 0/o des im Kokereigas enthaltenen Schwefelwasserstoffes ausgewaschen.
  • Um das für eine praktisch vollständige Auswaschung des Schwefelwasserstoffes erforderliche Ammoniak zu erhalten, wird gemäß vorliegender Erfindung vorgeschlagen, die bei der Aufarbeitung des Kokereigases anfallenden fixen Ammonsalze gesondert in bekannter Weise abzutreiben, um das hierbei anfallende, praktisch reine Ammomakgas oder aus einer anderen Quelle bezogenes reines Ammoniakgas ebenfalls in den Schwefelwasserstoffwäscher zu führen; dieses Ammoniakgas wird vorteilhafterweise dem Schwefelwasserstoffwäscher an einer hochgelegenen Stelle zugeführt, um auch die letzten im Kokereigas enthaltenen Schwefelwasserstoffmengen praktisch vollständig auszuwaschen. Fixe Ammonsalze sind beispielsweise in dem bei der Kühlung der Kokereigase anfallenden Teerwasser enthalten wie aber auch in dem Ablauf der Ammoniakdestillationskolonne. Zum Abtreiben des Ammoniaks aus den fixen Ammonsalzen bzw. aus dem diese enthaltenden Wasser wird das Teerwasser od. dgl. mit Kalk versetzt und in das Teerwasser, vorzugsweise im Gegenstrom, Wasser dampf eingeleitet.
  • Das Verfahren der Erfindung ermöglicht bei technischen Anlagen Kokereigas bis auf 0,2 g/100 NmS H2 S auszuwaschen. Es ist bereits ein Verfahren zur Reinigung von Destillationsgasen von Schwefelwasserstoff bekannt, bei dem das Gas in mehreren Waschstufen mit verschieden starken Ammoniaklösungen gewaschen wird und die ablaufenden Waschflüssigkeiten der einzelnen Waschstufen getrennt gesammelt werden, wobei das Kondensat der Eingangs- und Ausgangswaschstufen je einem besonderen Abtreiber mit Kalkkolonne und Kühler zugeführt wird und die hierbei gewonnenen Ammoniakwass erkondens ate, von denen die aus den Ausgangswaschern gewonnenen praktisch H2 S-frei sind, den Waschstufen wieder zugeleitet werden.
  • Das Verfahren vorliegender Erfindung beruht auf der Verwendung von gasförmigem Ammoniak, das sich als wirksamer erweist als wäßriges Ammoniak; denn bei der Anwendung von gasförmigem Ammoniak wird die Diffusionsgeschwindigkeit des Schwefelwasserstoffes aus der Gasphase in die Flüssigkeitsphase während des Waschprozesses mit der gleichzeitigen Lösung von Ammoniakgas in der Grenzfläche der Waschflüssigkeit erheblich beschleunigt. Die Be schleunigung der Diffusionsgeschwindigkeit des Schwefelwasserstoffes in dem oberen Teil des Schwefelwasserstoffwaschers, bei dem die Verdünnung des Schwelelwasserstoffes in dem zu entschwefelnden Kokereigas außerordentlich groß ist, ist überhaupt die Voraussetzung dafür, daß eine vollständige Entschwefelung gelingen kann. Wenn man nämlich dem oberen Teil des Wäschers Ammoniak in wäßriger Lösung zuführt, so wird der Entschwefelungsprozeß dadurch behindert, daß bei Anwendung ausreichend konzentrierter Ammoniaklösungen die Diffusion des Schwefelwasserstoffes aus dem Gas an der Grenzfläche Gas-Flüssigkeit durch die entgegengesetzt gerichtete Diffusion des Ammoniaks aus der wäßrigen Lösung in die Gasphase gebremst wird. Diese Erkenntnis erklärt auch, warum die bisher bekannten Verfahren der Gasentschwefelung mittels ammo niakalischer Lösungen nicht zu einer vollständigen Entschwefelung von schwefelwasserstoffhaltigen Gasen geführt hat.
  • PATENTANSPRUCIS: Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen in einer Gegenstromkoionne (Schwefelwasserstoffwäscher) unter im ständigen Kreislauf erfolgender Mitverwendung des im Kokereigas enthaltenen Ammoniaks, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ammoniakdestillationskolonne anfallendes schwefelwasserstoffhaltiges Ammoniakgas in den unteren Teil des Schwefelwasserstoffwäschers und das aus fixen Ammonsalzen gewonnene oder aus anderer Quelle bezogenes reines Ammoniakgas in den oberen Teil des Schwefelwasserstoffwäschers eingeleitet wird.

Claims (1)

  1. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 539 733.
DED22953A 1956-05-14 1956-05-14 Verfahren zum Auswaschen von Schwefelwasserstoff aus Kokereigasen Pending DE1085641B (de)

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Cited By (2)

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DE3030435A1 (de) * 1980-08-12 1982-03-04 Didier Engineering Gmbh, 4300 Essen Verfahren zum insbesondere mehrstufigen auswaschen von sauren bestandteilen wie co(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts), hcn und insbesondere h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s aus gasen, insbesondere koksofengasen, mittels einer ammoniakalischen kreislaufwaeschen
EP0048319A1 (de) * 1980-09-24 1982-03-31 Dr. C. Otto & Co. GmbH Verfahren zum Auswaschen von H2S aus Kokereigas nach dem Sulfammon-Verfahren

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