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Rotationsvervielfältiger zum Abdrucken von Textteilen aus Druckformen
Die Erfindung betrifft einen Rotationsvervielfältiger zum Abdruck ausgewählter,
auf der Druckform voneinander entfernt liegender und auf dem bedruckten Blatt unmittelbar
aufeinanderfolgender Zeilen der Druckform mittels eines gegenüber dem Druckelement
an- und abschwenkbar gesteuerten Gegendruckelementes.
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Es sind bereits derartige Rotationsvervielfältiger bekannt, bei denen
das Gegendruckelement innerhalb einer Druckzylinderumdrehung entsprechend der Anzahl
der ausgewählten Zeilen mehrmals an den die Druckform tragenden Druckzylinder angeschwenkt
wird und den einzelnen Zeilen zugeordnete, synchron mit dem Druckzylinder umlaufende
Steuerglieder vorgesehen sind, die gemäß der durch Tastendruck erfolgten Zeilenauswahl
über ein mit den Steuergliedern zusammenwirkendes Abtastteil und ein Hebelgestänge
jeweils das Anschwenken des Gegendruckelements an den Druckzylinder bewirken.
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Die Erfindung bezieht sich sowohl auf Rotationsvervielfältiger, die
nach dem Umdruckverfahren arbeiten, also zum Abdrucken von abdruckfähigen Spiegelbildoriginalen
auf befeuchtete Blätter dienen, als auch auf Rotationsvervielfältiger, welche mit
laufender Neueinfärbung der Druckform im Hochdruck-, Schablonendruck- oder einem
elektrischen Verfahren arbeiten.
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Insbesondere bezieht sich der Gegenstand der Erfindung darauf, einen
Rotationsvervielfältiger zu schaffen, mit dem Textteile, wie Zeilen oder Abschnitte,
in beliebiger Anzahl und Lage aus der Druckform vorzugsweise in einem Arbeitsgang
aneinander angenähert bzw. unmittelbar aufeinanderfolgend herausgedruckt werden
können. So sollen z. B. aus einem Auftrag mit zahlreichen Positionen die Rechnungen
und Auftragsunterlagen für Teillieferungen mit den lieferbaren Positionen herausgedruckt
werden. Aber auch zum Druck von Einzelbelegen für jede Position ist der nachstehend
beschriebene Rotationsvervielfältiger geeignet.
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Bei den bisher bekannten Vervielfältigern der eingangs genannten Art
wurde das Hebelgestänge, das das Anschwenken des Gegendruckelements an den Druckzylinder
bewirkt, von den Steuergliedern unmittelbar betätigt. Da das Verschwenken des Gegendruckelements
eine erhebliche Kraft erfordert, ist eine kräftige Ausbildung der Steuerglieder
unerläßlich. Hierdurch ist zum Einstellen der Steuerglieder eine erhebliche Kraft
erforderlich; außerdem müssen die Steuerglieder aus diesem Grunde einen derartigen
Abstand voneinander aufweisen, daß der Abdruck von Zeilen, die in kleinen Abständen
voneinander angeordnet sind, nicht möglich ist.
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Mit anderen bekannten Einrichtungen konnte nur erreicht werden, daß
durch Verstellung einer Nockenscheibe, Rastscheibe od. dgl:. eine zum Abdruck bestimmte
Zeile ausgewählt und gedruckt werden konnte. Es war daher mit diesen Einrichtungen
unter anderem nur möglich, an einen Kopfteil einen einzigen zusammenhängenden Zeilenabschnitt
heranzudrucken. Der Nachteil dieser Einrichtung ist unter anderem darin zu sehen,
daß die Auswahl einer beliebigen Anzahl von Zeilen nicht möglich ist.
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Durch die Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß
bei einem Verfielfältiger der eingangs genannten Art beim Vorbeigehen des der ausgewählten
Zeile entsprechenden Steuergliedes an der Abtaststelle zwischen das Abtastteil und
das Hebelgestänge oder zwischen die Steuerglieder und das Abtastteil eine Kupplungseinrichtung
einschwenkbar ist.
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Diese Kupplungseinrichtung bietet gegenüber den bekannten Vervielfältigern
den Vorteil, daß sie mit einem geringeren Kraftaufwand bei der Einstellung der wirksamen
Steuerglieder auskommt.
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Weiter ist die Kupplungseinrichtung derart gestaltet, daß diese einen
Hebel aufweist, dessen Einschwenken zwischen das Abtastteil und das Hebelgestänge
mittels eines Elektromagnets erfolgt, für dessen Erregung ein Stromkreis entsprechend
der Zeilenauswahl durch den Tastendruck und durch im Zeilenabstand kreisförmig angeordnete
Schaltkontakte schließbar ist, die von mit dem Druckzylinder synchron umlaufenden
Schaltgliedern betätigbar sind.
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Diese Anordnung bietet gegenüber den bekannten Vervielfältigern mit
elektromagnetischer Steuerung des Verschwenkens des Gegendruckelements den Vorteil,
daß die Elektromagnete nicht die erhebliche
Arbeit zum Verschwenken
des Gegendruckelements, sondern nur die verhältnismäßig kleine Arbeit zum Verschwenken
des Hebels leisten müssen.
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Die Anordnung kann hierbei so getroffen sein, daß der Hebel der Kupplungseinrichtung
mittels von einer Schaltwelle, die von der die Steuerglieder tragenden Steuerwelle
aus antreibbar ist, getragener Rollen verschwenkbar ist, deren Anzahl der Anzahl
der Steuerglieder bzw. der Anzahl der Zeilen der Druckform entspricht und die mittels
Tasten in die Ebene des Hebels der Kupplungseinrichtung verschiebbar sind.
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Es ist bei der Erfindung unerheblich, ob nur mit einem Abtastorgan
und einer Kupplungseinrichtung gearbeitet wird oder ob die auf der Druckform vorhandene
Zeilenzahl auf mehrere Funktionsorgane verteilt ist. Im letzteren Fall sind die
Steuerglieder auf mehrere Träger verteilt und die Steuerglieder eines Trägers jeweils
gegenüber denen des oder der anderen Träger versetzt angeordnet, wobei eine der
Anzahl der Träger entsprechende Anzahl von Kupplungseinrichtungen vorgesehen ist
und auch die Anzahl der Abtastteile der Anzahl der Träger entspricht oder das Abtastteil
von allen Steuergliedern und den entsprechenden Kupplungsteilen erfaßbar ist. Mit
dieser Anordnung ist eine erhebliche Verringerung der Zeilenabstände erzielbar.
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Dabei kann vorgesehen werden, daß die Kupplungseinrichtung eine der
Zeilenzahl entsprechende Anzahl von um eine zur, Druckzylinderachse parallele Achse
schwenkbaren Steuerscheiben aufweist, bei deren Verschwenken an ihr schwenkbar gehaltene
Rollen zwischen die Steuerglieder und das Abtastteil greifen, wobei das Verschwenken
der Steuerscheiben jeweils mittels eines ihnen zugeordneten Elektromagnets erfolgt,
der mittels eines durch den Tastdruck geschlossenen Stromkreises erregbar ist.
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Für die Erfindung ist es unerheblich, ob das Kupplungsglied elektromagnetisch
oder mechanisch gesteuert wird. Die Steuerung des Kupplungsgliedes kann auch durch
besondere einstellbare Steuerglieder vollmechanisch erfolgen.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar
veranschaulicht Fig. 1 die Seitenansicht eines Rotationsvervielfältigers unter Fortlassung
der linken Seitenwand der Maschine mit den elektromagnetisch gesteuerten Kupplungsgliedern
im Bewegungsgestänge des Gegendruckelementes, Fig.2 einen Schnitt 4-B nach Fig.1
durch das Bewegungsgestänge des Gegendruckelementes, Fig.3 denselben Rotationsvervielfältiger
mit dem Aufbau der Kontaktwerke zur Steuerung der Kupplungsglieder für das Gegendruckelement,
Fig.4 einen Schnitt C-D nach Fig. 3 durch die Steuerachse 34 mit den aufgebauten
Kontaktwerken I und II sowie die Aufzugsvorrichtung für Kontaktwerk II, Fig. 5 den
Schnitt E-F nach Fig. 3 durch die dauernd umlaufende Zwischenübersetzung 51 für
den Druckzylinder 1 mit Antrieb für den Auswerfer und Kontaktwerk III für Schrittschaltung
des Kontakt-@verkes II, Fig. 6 die elektrische Schaltung für die Zugmagnete 28 und
28a mit den dazugehörigen Tastwerken I und II nach Fig. 1, 2, 3 und 4, Fig. 7 die
Seitenansicht eines Rotationsvervielfältigers unter Fortlassung der linken Seitenwand
der Maschine mit dem mechanisch gesteuerten Kupplungsglied im Bewegungsgestänge
des Gegendruckelements, Fig. 8 einen Schnitt G-H nach Fig. 7, Fig. 9 die Seitenansicht
eines Rotationsvervielfältigers unter Fortlassung der linken Seitenwand der Maschine
mit einer Nockenwalze, wobei jeder Zeile der Druckform eine Kurvenerhöhung zugeordnet
ist und elektromechanisch gesteuerte Zwischenschaltglieder vorgesehen sind, die
jeweils die Kurvenerhöhungen auf das Abtastorgan für das Gegendruckelement zur Wirkung
kommen lassen, Fig. 10 einen Schnitt 1-K nach Fig. 9, Fig. 11 einen elektrischen
Schaltplan für die Magnete der Zwischenschaltglieder nach Fig.9 und 10. Der Druckzylinder
1 mit der aufgespannten Druckform 2, gelagert auf der Achse 3, erhält seine Antriebsdrehung
über die Kettenräder 4 und 5, Kette 6, Riemenscheibe 7 und Riemen 8 vom :Motor (s.
Fig. 1 und 2).
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Durch Handschaltung des Druckeinstellhebels 9 für das Gegendruckelement
10 zum Unterbrechungsdruck werden der Motor und die elektrische Einrichtung über
den Hauptschalter 11 unter Strom gesetzt. Außerdem wird über die am Druckeinstellhebel
9 angelenkte Lasche 12 der Druckrasthebel 13 geschwenkt, an Raste 14 gerastet und
dreht dabei die Exzenterachse 15, auf welcher die Kniegelenke 16, 17 mit dem Gelenkbolzen
18 für die Gegendruckwalze 10 gelagert sind. Durch die Rastung des Druckrasthebels
13 von Stellung »0« in Stellung »I« bzw. bis Stellung »V« wird der Druck der Gegendruckwalze
10 angestellt bzw. verstärkt. Durch zwei Tastaturen 19 und 20 werden die gewünschten
Abschnitte und Zeilen, wie später noch beschrieben, ausgewählt. Jetzt ist die :Maschine
betriebsfähig. Der Druckvorgang geht in folgender Weise vor sich: Das zu bedruckende
Blatt 21 wird den Walzen 22 und 23 zugeführt. Durch eine Transporteinrichtung, z.
B. Zahnräder 24 und 100 in Verbindung mit einem bekannten Freilauf, Lasche 101,
Winkelhebel 102, drehbar auf Bolzen 103 mit seiner Rolle 104 gegen Wirkung der Zugfeder
105, werden durch die fest am Druckzylinder 1 angeordnete Kurve 106 bei Drehung
desselben die Walzen 22 und 23 gedreht und dadurch das Blatt 21 zur Drucklinie L-?ll
zwischen Druckzylinder 1 und Gegendruckwalze 10 transportiert.
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Um die gewünschten Abschnitte und Zeilen aus der auf dem rotierenden
Druckzylinder 1 befestigten Druckform 2 herauszudrucken, wird die An- und Abschwenkbewegung
der Gegendruckwalze 10 durch vorher eingestellte elektromechanische Schaltmittel
gesteuert. Die in den Führungshebeln 25 auf der Achse 27 gelagerte Gegendruckwalze
10 ist schwenkbar um die Achse 26 und wird durch die Kniegelenke 16, 17 und den
Gelenkbolzen 18 gegen den Druckzylinder 1 geschwenkt.
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Synchron zum Druckzylinder 1 wird die Steuerwelle 34 durch die Zahnräder
31, 32, 33 angetrieben. Auf der Steuerwelle 34 sind Steuerelemente, z. B. Rollenscheiben
107 und 108 mit Rollen 109, angeordnet. Der Abstand der Rollen 109 auf einer Rollenscheibe
107 gegeneinander entspricht dem Abstand von zwei Zeilen auf der Druckform 2. Die
Rollen 109 auf den beiden Rollenscheiben 107 und 108 sind um einen Zeilenabstand
gegeneinander versetzt. Bei größerem Zeilenabstand kann natürlich auch nur mit einer
Rollenscheibe, z. B. 107, gearbeitet werden bzw. ist auch die Anordnung von einer
größeren Anzahl von Rollenscheiben zur weiteren Aufteilung der Funktion mÖglich.
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Bei Drehung der Rollenscheiben 107 und 108 mit dem Druckzylinder 1
trifft eine der Rollen 109 den Nockenhebel 110 oder 111. Ist der Magnet 28 bzw.
28
a stromlos, das Kupplungsglied 112 bzw. 113 also in der voll ausgezogenen Darstellung,
dreht die Rolle 109 den Nockenhebel 110 bzw. 111 in Pfeilrichtung 1" auf der ortsfest
gelagerten Achse 114, ohne das übrige Gestänge zur Druckwalze 10 zu bewegen. Nach
Ablauf des Nockenhebels 110 von der Rolle 109 holt die Rückholfeder 115 den Nockenhebel
110 an den Anschlag 116 zurück. Bekommt der Magnet 28 Strom, bringt er das Kupplungsglied
112 in die strichpunktiert gezeichnete Stellung. Trifft nun eine Rolle 109 den Nockenhebel
110, so nimmt dieser bei seiner Drehung in Pfeilrichtung N über das Kupplungsglied
112, dessen Drehachse 117 in dem Übertragungshebel 118 befestigt ist, letzteren
mit. Die Übertragungshebel 118 sind mit der Achse 114 fest verbunden und drehen
dieselbe. Diese Bewegung wiederum wird auf die Winkelhebel 119 übertragen, die die
Achse 26 als festen Drehpunkt besitzen. An dem anderen Ende des Winkelhebels 119
sind die Laschen 120 angelenkt, die zur Kniegelenkachse 18 führen. Wird diese in
Pfeilrichtung 0 gedrückt, schwingt die Druckwalze 10 durch die Führungshebel 25,
die auch auf der Achse 26 schwenkbar angeordnet sind, auf einer Kreisbahn gegen
den Druckzylinder 1, und der Druckvorgang vollzieht sich. Die Feder 121 holt das
ganze Bewegungsgestänge nach Ablauf der Rolle 109 vom Nockenhebel 110 wieder in
die gezeichnete Ausgangslage zurück.
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Die zur Auswahl der Zeilen erforderliche Steuerung der Magnete
28 und 28a erfolgt mittels einer Schalttastatur 19, 20 und Kontaktwerken,
für deren Ausbildung an sich nicht Schutz begehrt wird. Auf der Steuerwelle 34 ist
der Kontaktarm 35 (Werk I) befestigt (s. Fig.3, 4 und 6) und kommt mit seinem Synchronumlauf
mit dem Druckzylinder 1 in den Bereich der ihm zugeordneten Kontakte K 1
bis K 10 und schließt diese. Die Kontakte K 1 bis K10 liegen in dem Stromkreis
der Zugmagnete 28 und 28a und erhalten Strom vom Netztrafo 73. In diesen Stromkreisen
liegen auch die Schalter S 1 bis S10, an welchen mittels vierrastender Handtasten
T 1 bis T 10 die zu drukkenden Zeilen ausgewählt werden können, wie
auch Fig. 6 zeigt.
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Ein freier Schenkel 90 der Schalter S 1 bis S10 und
S101 bis S110 schwenkt in den Bereich der Löschstifte 91, die auf
einer Schiene 92 befestigt sind, die in den Langlöchern 93 auf den Bolzen 94 gleiten.
Über Bolzen 95 sind die Schienen 92 mit den Löschtasten L l(70) und
L2(75) verbunden, so daß durch Drücken dieser Löschtasten alle verriegelten
Schalter S 1 bis S10 und S 101 bis S110 wieder zurückgedrückt
und dadurch die Stromkreise unterbrochen werden.
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Auf der Steuerachse 34 sitzt ein zweiter Kontaktarm 36 (Werk II),
der ebenfalls mit dem Druckzylinder 1 synchron umläuft, aber zum Druckzylinder 1
durch ein Schrittschaltwerk 37 bis 43 entgegen der Drehrichtung verstellt werden
kann. Dieser zweite Kontaktarm 36 mit den dazugehörigen Kontakten K101 bis K110
dient dazu, Abschnitte oder Zeilen aus der aufgespannten Druckform 2, die nicht
Bleichbleiben, herauszudrucken. Durch das elektromagnetisch gesteuerte Schrittschaltwerk
37 bis 43 wird der Kontaktarm 36 um so viele Zeilenabstände rückwärts zur Drehung
verstellt, wie beim vorhergehenden Umdruck über den zweiten Kontaktarm 36 Stromimpulse
auf die Zugmagnete 28 und 28a gegeben wurden (s. Fig. 3).
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Auf der Zwischenachse 51 des dauernd laufenden Antriebes der Maschine
ist eine Eintourenkupplung 52 bis 55 angeordnet, die kurz vor Beendigung eines Umlaufes
des Druckzylinders 1 durch die fest zum Druckzylinder 1 angeordnete Kurve 56 über
Schalthebel 57, drehbar auf Bolzen 59, mit Rolle 58 ausgelöst wird. Die Eintourenkupplung
52 bis 55 treibt über die Kettenräder 44, 45 und Kette 46 die Anlegewalzen 22, 23
und die abgeschwenkte Gegendruckwalze 10 an. Dadurch wird beim Unterbrechungsdruck
der nicht bedruckte Zettelrest vom Blatt 21 durch die Drucklinie L-M transportiert
und das Blatt 21 ausgeworfen. An dieser Eintourenkupplung 52 bis 55 ist, wie aus
Fig. 5 und 6 ersichtlich, aber noch ein Kontaktarm 60 (Werk III) angebracht, der
nach Beendigung eines Umlaufes des Druckzylinders 1 die ihm zugeordneten Kontakte
K201 bis K210 abtastet. Über die geschlossenen Schalter vom Kontaktwerk II
S101 bis S110 und die durch den Kontaktarm 60 (Werk III) abgetasteten
Kontakte K201 bis K210 gelangt Strom zum Magnet 61, welcher das Schrittschaltwerk
37 bis 43 des Kontaktwerkes II so oft betätigt, wie Schalter vom Kontaktwerk II
geschlossen waren. Dadurch ist der Kontaktarm 36 (Werk II) um den vorher vom Kontaktwerk
1I gesteuerten Zeilendruck zurückverstellt worden. Um bei geschildertem Rotationsvervielfältiger
Abschnitt- und Zeilendruck durchführen zu können, bei welchem Magnet 28 und 28a
das Kupplungsglied 112, 113 vom Schaltgestänge der Gegendruckwalze 10 steuern, muß
durch ein Tastwerk I eine Voreinstellung für die Magnete 28 und 28a vorgenommen
werden.
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Werden nun z. B. die Tasten T 1 bis T 3 und
T 7
des Tastwerkes I gedrückt, so kann vom Netztransformator 73 aus nur durch
die Tastschalter S 1 bis S3 und S7 Strom fließen, wenn der Kontaktarm 35 des Kontaktwerkes
I bei seinem synchronen Umlauf mit dem Druckzylinder 1 über die Kontakte K 1 bis
K 10 gleitet. Es druckt also jetzt nur die Zeile 1 bis 3 und 7 der Druckform. Da
aber beim Kontaktwerk I, ebenso bei Kontaktwerk II und IIII, fast im ganzen Umkreis
Kontakte angeordnet sind, kann jede gewünschte Zeile eingetastet und gedruckt werden.
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Die eingetasteten Zeilen, z. B. 1, 2, 3 und 7, werden alle untereinander
im Zeilenabstand gedruckt infolge des Unterbrechungsdruckes, da während des Unterbrechungsdruckes
das Blatt 21 durch die Klemmpassage 72 festgehalten wird. Der gleiche Druckvorgang
kann beliebig oft wiederholt werden, ohne eine neue Tasteinstellung vorzunehmen.
Wird eine andere Einstellung gewünscht, werden durch Betätigen der Löschtaste 70
alle Schalter S 1 bis S 10 ausgeschaltet.
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Bei der Ausführung der Schaltung nach Fig. 6 hat die vorgesehene zweite
Schaltung auch die Aufgabe, Voreinstellungen für die Zugmagnete 28 und 28 a aufzunehmen
und zu steuern und wirkt in gleicher Weise auf diese Zugmagnete 28 bzw. 28a; nur
werden hier die veränderlichen Abschnitt- und Zeilendrucke eingetastet. Das heißt,
daß die hier gewählten Zeilen, z. B. 4, 5 und 6, bei der nächsten Umdrehung des
Druckzylinders 1 die Zeilen 7, 8 und 9 usf. drucken würden. Dieses erfolgt durch
folgende Maßnahmen: Beim Eintasten in Tastwerk II werden z. B. die Schalter S104,
S105 und S106 im Stromkreis geschlossen.
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Beim Umlauf des Druckzylinders 1 läuft auch synchron der Kontaktarm
36 (Werk II) um, gleitet über alle ihm zugeordneten ortsfesten Kontakte, z. B. K101
bis K110. Aber nur die durch Tastung geschlossenen Schalter, z. B. S104,
S105 und S106, lassen ihre Stromkreise auf die Zugmagnete 28 bzw.
28a zur Wirkung kommen. Es wird also Zeile 4, 5 und 6 gedruckt.
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Kurz vor Beendigung der Umdrehung des Druckzylinders 1 wird, wie in
Fig. 3 beschrieben, die Eintourenkupplung 52 bis 55 mit Auswerfervorrichtung
44
bis 46 und Kontaktarm 60 (Werk III) in Drehung gesetzt. Jetzt läuft der Strom über
die geschlossenen Schalter, z. B. S104, S105 und S106, zu den
ortsfesten Kontakten K204, K205 und K206 und wird vom Kontaktarm 60 (Werk III) beim
Abtasten über den Schleifkontakt 74 zu dem Magnet 61 für das Schrittschaltwerk 37
bis 43 geleitet und bringt dieses, wie unser Beispiel über K204, K205 und K206,
also dreimal zum Ansprechen. Dabei wird der Kontaktarm 36 des Kontaktwerkes II um
z. B. drei Schrittschaltungen entgegen der Umlaufrichtung verstellt. Bei der nächsten
Umdrehung des Druckzylinders 1 und Bedrucken des nächsten Blattes wirkt der Kontaktarm
36 (Werk II) also um drei Zeilenabstände später auf die eingetasteten Kontakte,
z. B. K 104, K105 und K106, so daß die Zeilen 7, 8 und 9 zum Abdruck kommen, obwohl
die Kontakte K 104, K 105 und K 106 und die Schalter: S 104, S 105 und S 106 auf
die Zugmagnete 28 bzw. 28 ca wirken. Um beim Rückwärtsverstellen des Kontaktarmes
36 nicht auf stromführenden Kontakten zu liegen, ist fest auf der Steuerachse 34
ein Schaltarm 122 angeordnet, der kurz vor seinem Einfahren in die Grundstellung
einen Umschalter ohne Sperrung 123 betätigt. Der Schalter123 unterbricht beim erstmaligen
Schalten den Stromkreis von den Kontakten K 101 bis K 110 zu den Magneten 28 bzw.
28d. Liegt der Kontaktarm 36 in Drehrichtung vor dem Schaltarm 122, so unterbricht
Kontaktarm 36 den Stromkreis, und Schaltarm 122 schließt denselben wieder. Ist dagegen
Kontaktarm 36 zurückverstellt worden, hat der Schaltarm 122 den Stromkreis unterbrochen,
und erst nach dem neuen Arbeitsgangbeginn wird vom Kontaktarm 36 der Stromkreis
wieder geschlossen, bevor er den ersten Kontakt erreicht.
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Am Tastwerk II ist ebenfalls eine Löschtaste 75 angeordnet, um alle
getasteten Schalter S 104 bis S106
zu öffnen. Beim Betätigen der Löschtaste
75 wird über den dadurch geschlossenen Kontakt 150 auch der Magnet 76 angesprochen
und der Schalthebel 77 auf Bolzen 78 gegen die Kraft der Zugfeder 79 bewegt. Dadurch
wird die Klinke 96 der Aufzugseintourenkupplung 80, 84 bis 86 und 96 freigegeben
und durch das Klinkenrad 80, welches über Kettenräder 81, 82 und Kette 83 vom dauernd
laufenden Antrieb 51 bewegt wird, mitgenommen. Die Klinke 96 ist über Bolzen 84
an der Scheibe 85 drehbar befestigt und steht unter Wirkung der Feder 86. Die Scheibe
85 ist lose auf Steuerwelle 34 gelagert und wird durch die Schalthebel 77 in ihrer
Lage gehalten.
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Beim Umlauf der Aufzugseintourenkupplung 80, 84 bis 86 und `96 (bei
stillstehendem Druckzylinder 1) greift eine zweite Klinke 87 den Stift 88 des Kontakthebels
36 (Werk II) und nimmt ihn aus jeder Lage bis in seine Grundstellung mit. Dort wird
über Anschlagstift 89 die Klinke 87 angehoben und gibt den Kontaktarm 36 (Werk II)
frei.
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Nach dem Ausführungsbeispiel der Fig.7 und Fig.8 arbeitet die Drucktrommel
1 mit dem aufgespannten Druckformoriginal2 mit der Gegendruckwalze 10 über die Kniegelenke
16. 17 und 18, dem Bewegungsgestänge 119 und 120, den Kupplungsgliedern 112 und
113 und den von den Rollenscheiben 107 und 108 betätigten Nockenhebeln 110 und 111
zusammen, wie in Fig. 1 und 2 beschrieben.
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Die Auswahl der Zeilen und die Steuerung der Kupplungsglieder 112
und 113 erfolgt nicht mehr wie in Fig. 1 elektromechanisch, sondern nur noch mechanisch.
Zu diesem Zweck wird die Drehung der Steuerwelle 34 durch die Kette 124 über die
Kettenräder 125 und 126 auf die Schaltwelle 127 übertragen. Auf dieser Schaltwelle
127 sind in der gleichen Anzahl wie auf Steuerwelle 34 Rollenscheiben, Steuerscheiben
128 und 129 -befestigt. Diese tragen in der gleichen Anzahl und im gleichen Abstand
wie die Rollenscheiben 107 und 108 Rollen 130. Die Rollen 130 lassen sich durch
Tasten 131 axial in die Ebene der Kupplungsglieder 112 und 113 bringen und werden
in ihren Endstellungen durch Kugelrastungen 132 festgehalten.
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Dreht sich nun der Druckzylinder 1 mit den Rollenscheiben 107 und
108 und den Steuerscheiben 128 und 129, so schwenken die eingetasteten Rollen die
Kupplungsglieder 112 und 113 und verriegeln dabei die Nockenhebel 110 und 111. Dadurch
können die Rollen 109 der Rollenscheiben 107 bzw. 108 zur Wirkung auf die Nockenhebel
110 bzw. 111 kommen, und diese steuern, wie in Fig.1 beschrieben, die Gegendruckwalze
10.
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Wird der fest mit der in den Seitenwänden der Maschine drehbar gelagerten
Welle 133 verbundene Schalthebel 134 in den Bereich der Rollen 130 geschwenkt, werden
die eingetasteten Rollen 130 auf der Steuerscheibe 128 bzw. 129 mittels einer angeschrää
ten Fläche an dem Schalthebel 134 nach erfolgter Betätigung des Kupplungsgliedes
112 bzw. 113 wieder in die Ausgangslage zurückgedrückt. Dadurch kann nach jeder
Umdrehung des Druckzylinders 1 die gesamte Tastatur 131 wieder in die Ausgangslage
zurückgebracht werden. Durch Schwenken des Schalthebels 134 in die strichpunktiert
gezeichnete Stellung wird der Schalthebel 134 außer Funktion gebracht.
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Nach dem Ausführungsbeispiel von Fig. 9 arbeitet die Drucktrommel
1 mit der aufgespannten Druckform 2 mit dem Gegendruckelement 10 über Kniegelenke
16, 17 und 18 und dem Bewegungsgestänge 119 und 120 zusammen, wie in Fig. 1 und
2 beschrieben. Synchron mit der Drucktrommel 1 dreht sich die Steuerwelle 34 über
die Zahnräder 31, 32, 33.
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Auf der Steuerwelle 34 sind für jede Zeile der Druckform zwei Nockenscheiben
135 fest angeordnet (s. Fig. 10). Der Abstand der Nockenspitzen in Umfangsrichtung
entspricht dem Zeilenabstand der Druckform, so daß für jede Zeile ein anderer Nocken
zur Wirkung gelangt. Um die einzelnen Nocken 135 auf das Gestänge 119 und 120 und
die Kniegelenke 16, 17, 18 des Gegendruckelementes 10 zur Wirkung kommen zu lassen,
sind für jede Nockenscheibe 135 auf der Achse 136 Steuerscheiben 137 angeordnet,
die um Bolzen 138 pendelnde Rollenarme 139 mit Rollen 140 tragen, die als Kupplungsglieder
zwischen dem Bewegungsgestänge 119 der Druckwalze 10 und den Nockenscheiben 135
als Impulsgeber geschaltet werden können.
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Durch die Tastatur 19 werden die Steuerscheiben 137 elektromagnetisch
gesteuert. Die Schaltung der Steuerscheiben 137 erfolgt über die Tasten
T 1 bis T 10 (s. Fig. 11). Auf der Tastatur T 1 bis T10 werden
vor jedem Arbeitsgang die gewünschten Zeilen durch Schließen der Schalter S1 bis
S10 ausgewählt und dabei die Stromkreise der ausgewählten Magnete 142 geschlossen,
die im einzelnen mit 1Y11 bis M10 bezeichnet sind. Durch die Betätigung der Löschtaste
141 können, wie zu Fig. 6 beschrieben, alle Schalter wieder in ihre Ruhelage gebracht
werden. Durch das Schließen der Stromkreise der ausgewählten Magnete werden ihre
Anker 143 angezogen und über die Laschen 144 die Steuerscheiben 137 gegen die Federkraft
145 um Achse 136 bis zum Anschlag 146 gedreht. Dadurch gelangen die Rollenarme 139
mit den Rollen 140 in den Bereich der Bahn der Nocken-
Scheiben
135 und zur Anlage an die Schiene 147 der Fühlhebel 148, die fest
verbunden mit der drehbaren Welle 149 sind.
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Bei Drehung des Druckzylinders 1 und damit auch Drehung der, Nockenscheiben
135 treffen die Nockenspitzen auf die angeschwenkten Rollen 140. Dabei werden
von den Nockenspitzen die Rollen 140 gegen die Schiene 147 der Fühlhebel
148 gedrückt und betätigen das Gestänge des Gegendruckelementes 10 und bringen
es auf dieselbe Weise zum Ansprechen wie in Fig. 1.
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Nockenspitzen ohne in ihre Bahn eingeschwenkte Rollen fahren an der
Schiene 147 der Fühlhebel 148 ohne Berührung und somit ohne Betätigung der Druckwalze
10 vorbei.