DE108363C

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Info

Publication number: DE108363C
Application number: DENDAT108363D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Apparat, um bei der Ausführung des Verfahrens zum Ueberdecken von Flächen mit Farbe, Lack, Glasur, Firnifs u. dergl. nach Patent 107520 die Farben so zuzuführen, dafs gesprenkelte oder marmorirte Muster entstehen, die bei jeder Abnahme denselben Charakter zeigen. -

In der beiliegenden Zeichnung zeigt:

Fig. ι den Grundrifs und

Fig. 2 den Verticalschnitt des Apparates.

In den Behältern 2 befinden sich durch Gewichte 7 beschwerte Scheiben 5, welche vermittelst der Stangen 6 an einarmigen Hebeln 9 hängen. Durch rotirende, unter die Hebelenden wirkende Daumen 12 werden die Platten 5 gehoben und durch die Gewichte 7 wieder gesenkt, um durch diese auf- und niedergehende Bewegung die Farbe in den Behältern 2 aufzurühren, damit dieselbe gleichmäfsig durch die in den Behälterböden angeordneten Hähne 15 austritt. Unter den Ausflufstüllen der Hähne 15 sind Vorrichtungen angebracht, welche die aus den Behältern 2 austretende Farbe in verschiedener Weise auf die Tragflüssigkeit α überträgt, so dafs auf derselben Muster mit verschiedenen Farbenwirkungen entstehen, die abgenommenen Muster aber im Ganzen denselben Charakter zeigen.

Unter dem Hahn 1 5 des einen Farbbehälters 2 ist ein Rohr 16 angebracht, welches einen Docht 17 aus grober Wolle oder einem ähnlichen Material enthält, der die Oberfläche der Tragflüssigkeit α berührt. , Die von diesem Docht durch die in der Pfeilrichtung gleichmäfsig fortschreitende Tragflüssigkeit abgenommene Farbe bildet einen fortlaufenden Streifen.

Unter dem zweiten Ausflufshahn 15 ist ein dünner Trichter 18 an dem Hebel 19 befestigt, welcher, durch die Spiralfeder 22 nach unten gezogen, vermittelst des rotirenden Doppeldaumens gehoben, eine auf- und abgehende Bewegung macht, wodurch das Ausflufsende des Trichters 18 auf der Oberfläche der Tragflüssigkeit hin- und herbewegt und die Farbe in Tropfen abgeschleudert wird. Diese Tropfen, welche beim Ausbreiten verschiedene Umrisse annehmen, versinken in dem von dem Abflufs 17 gebildeten Streifen und geben auf diese Weise der Oberfläche ein marmorartiges Aussehen.

Die bei dem dritten Farbbehälter 2 austretende Farbe fliefst in einen Trichter 25, welcher durch das Rohr 26 mit einem Blasebalg 31 verbunden ist, der durch den Daumen 12 vermittelst der über diesen greifenden Stange 34 bethätigt wird, so dafs die aus dem Trichter 25 auf eine unter seiner Ausflufsöffhung an der Mündung des Rohres 26 angebrachte pfannenartige Erweiterung gelangende .Farbe fein zerstäubt auf die bereits auf der Tragflüssigkeit befindliche Farbe gelangt, in welche die Farbpunkte einsinken. Auf diese

Claims

Weise wird eine feine Punktirung und Queraderung erzielt.

Die Farblage ist so dünn, dafs dieselbe, wenn Farben von gleichem specifischen Gewicht zur Verwendung kommen, auf beiden Seiten dasselbe Ansehen hat und die mit ihr bedeckte Fläche somit auch das gleiche Muster zeigt.

Die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung der Tragflüssigkeit werden selbstverständlich auch den Charakter des Musters beeinflussen. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung der Tragflüssigkeit und gleichmäfsigem Farbausflufs \vird sich die Musterung jedoch immer gleich bleiben.

Die verschiedenen Ausflufsarten können verschieden combinirt werden. Bei der Anwendung der beiden Ausflüsse 17 und 18 kann eine marmorähnliche Farbschicht mit oder auch ohne Zuhülfenahme des Ausflusses 35 erzielt werden.

Bei Anwendung der beiden Ausflüsse 17 und 35 ohne den Ausflufs 18 wird eine holzähnliche Musterung erzielt.

Paten τ-Anspruch:

Ein Apparat zur Zuführung der Farben bei dem Verfahren des Patentes 107520, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks Erzeugung von gesprenkelten oder marmorirten Mustern von gleichem Charakter die Farben durch stetige Zuführung vermittelst die Tragfiüssigkeit berührender Dochte in Streifen durch mit ihren Mündungen hin- und herbewegte Trichter in grofsen Tropfen und vermittelst einer Zerstäubungsvorrichtung fein punktirt aufgetragen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.