DE1083107B

DE1083107B - Hohlsaumnaht und Verfahren zu ihrer Herstellung

Info

Publication number: DE1083107B
Application number: DEG26583A
Authority: DE
Original assignee: Fritz Gegauf AG
Current assignee: Fritz Gegauf AG
Priority date: 1958-07-18
Filing date: 1959-03-07
Publication date: 1960-06-09
Also published as: FR1219859A; CH363223A

Description

Für die Herstellung von Hohlsäumen sind Spezial-Hohlsaummaschinen bekannt, die mit in vertikaler Ebene umlaufenden Greifern arbeiten und die Oberfadenschleife in der Vorschubrichtung abnehmen. Je nach der Art des Hohlsaumes, ob einseitig oder doppelseitig genäht, sind ein oder zwei Greifer vorgesehen, die mit seitlich zur Vorschubrichtung bewegten Nadeln die Verknotung von Ober- und Unterfaden besorgen. Für die Verdrängung des Kettenbzw. Schußfadens im Nähgut weisen diese Maschinen einen vor der Nadel angeordneten Vorstecher auf sowie einen in der Nadelebene liegenden Bohrer. Genäht wird der Hohlsaum zum Teil nur mit Vorwärtsstich wobei die Stichfeldlage, zur Bündelung der Querfäden nach jeder Seitwärtsbewegung der Nadel, einseitig die gleiche bleibt, zum Teil mit automatischem Vor- und Rückwärtsstich, wobei letzterer mit gleicher Stichfeldlage die Querfäden bündelt.

Es ist auch bekannt, auf Zickzack- und Zierstichnähmaschinen Hohlsäume unter Verwendung einer sogenannten Schwertnadel für die Verdrängung des Stoffes herzustellen. Auf Zickzacknähmaschinen wird dabei normaler Zickzackstich genäht, oder es wird mit der Ziersticheinrichtung genäht, wobei Steuerkurven den seitlichen Ausschlag der Nadel und die Schubbewegung des Stoffschiebers im Vor- und Rückwärtsstich bewerkstelligen.

Bei Anbauaggregaten für die Herstellung von Hohlsäumen auf Maschinen mit quer zur Vorschubrichtung nicht ausschwingbarer Nadelstange wird die Seitwärtsbewegung der Nadel ersetzt durch Verschiebung des Nähgutes nach der Seite sowie vor- und rückwärts.

Die bekannten Verfahren unter Verwendung der im Haushalt gebräuchlichen Nähmaschinen sind mangelhaft, da sie in stärkeren Stoffen keinen einwandfreien Hohlsaum liefern. Sie erfordern immer die Seitwärtsbewegung der Nadel oder des Stoffes unter Verwendung des automatisch gesteuerten Vor- und Rückwärtstransportes.

Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung, die, angewendet bei Nähmaschinen, bei welchen der Doppelsteppstichgreifer die Oberfadenschleife quer zur Stoffvorschub- -45 richtung abnimmt, auch in stärkeren Stoffen einen klaren einseitig oder doppelseitig genähten Hohlsaum liefern, was dadurch erreicht wird, daß der Hohlsaum in Vorwärtsstich, ohne seitlichen Ausschlag der Nadel und ohne seitliche Verschiebung des Stoffes derart genäht wird, daß eine gemeinsam verknotete Halte- und Bündelnaht entsteht, wobei die erforderliche Stoffverdrängung durch Verwendung einer quer zur Stoff vorschubrichtung verbreiterten Nadel vorge-Hohlsaumnaht
und Verfahren zu ihrer Herstellung

Anmelder:

Fritz Gegauf Aktiengesellschaft
B ernina-Nähmaschinenf abrik,
Steckborn, Thurgau (Schweiz)

Vertreter: Dr.-Ing. F. Walter

und Dipl.-Ing. H.-D. Ernicke, Patentanwälte,

Augsburg, Ulrichsplatz 12

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 18. Juli 1958

nommen wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist eine seitlich zum Stoffvorschub nicht ausschwingende Doppelnadel mit quer zur Stoffvorschubrichtung nebeneinanderliegenden Schäften auf, von denen der eine als Stoffverdränger ausgebildet ist. Es zeigt

Fig. 1 eine Doppelnadel mit einem Verdrängungsund einem normalen Schaft mit Schnitt in der Ebene der Nadel durch Stichplatte, Drückerfuß und Stoffschieber,

Fig. 2 den Querschnitt durch die Nadeln auf der Stichplattenebene,

Fig. 3 ein fertig doppelseitig genähter Hohlsaum mit der Lage der Oberfäden und des Unterfadens.

Nachdem man in eine Nähmaschine, bei der der Doppelsteppstichgreifer die Nadelfadenschleifenabnahme quer zur Stoff vorschubrichtung besorgt, die Doppelnadel 1 mit ihrem Stoffverdrängungsschaft 2 und dem Normalschaft 3 eingesetzt hat, fädelt man die Maschine in der bekannten Weise ein, legt zwischen Stichplatte 4 mit ihren Durchbrüchen für den Stoffschieber 5 und die glatte Drückerfußsohle 6 in bekannter Weise das Nähgut 7. Nunmehr beginnt man im Vorwärtsstich zu nähen. Der Stoff läuft in der Pfeilrichtung 8 (Fig. 3) unter der Doppelnadel durch. Während die Nadel 3 eine Haltenaht 9 erzeugt, verdrängt die Nadel 2 Ketten- bzw. Schußfäden je nach Lage des Nähgutes und erzeugt gleichzeitig mit der Nadel 3 die Bündelnaht 10, die durch den Greifer-

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faden 11 gemeinsam verknotet werden und erzielt damit den einseitig genähten Hohlsaum. Nach Erreichen der gewünschten Länge des Hohlsaumes dreht man für die Herstellung des doppelseitig genähten Hohlsaumes das Nähgut 7 um 180° herum, näht mit dem gleichen Stoffvorschub derart weiter, daß die Verdrängungsnadel 2 in das gleiche Loch einsticht. Auf der zweiten Seite des Hohlsaumes, die in Pfeilrichtung 12, also in gleicher Stoffvorschubrichtung genäht wird, entsteht die Haltenaht 13 und die Bündelnaht 14, die durch den Greiferfaden 11 α verknotet werden. Nach Erreichen der Länge zeigt sich auch in starken Stoffen ein klarer Hohlsaum.

An Stelle der Doppelnadel 1 können auch Nadelhalter verwendet werden, in welche je eine Verdrängungsnadel und eine Normalnadel eingesetzt werden können.

Claims

PATENTANSPHÜCHE:

1. Mit einer einen quer zur Stoffvorschubrichtung umlaufenden oder schwingenden Greifer aufweisenden Doppelsteppstichnähmaschine hergestellte, aus einer Haltenaht und einer Bündelnaht bestehenden Hohlsaumnaht, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltenaht (9 bzw. 13) und die Bündelnaht (10 bzw. 14) in jedem Stich durch den Greiferfaden (11 bzw. lic) gemeinsam verknotet sind.

2. Verfahren zur Herstellung einer Hohlsaumnaht nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer aus einer fadenführenden Normalnähnadel (3) und einer zu dieser in Stoffvorschubrichtung seitlich versetzt liegenden fadenführenden Stoffverdrängungsnadel (2) bestehenden Doppelnadel (1) und das Zusammenwirken dieser Doppelnadel (1) mit dem Doppelsteppstichgreifer im Sinne einer Geradeausnaht.

3. Verfahren zur Herstellung eines beidseitig genähten Hohlsaumes nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Herstellung der einen Hohlsaumseite in an sich bekannter Weise das Nähgut nach Verdrehung um 180° bei gleichbleibender Stoff Vorschubrichtung an seiner anderen Seite mit der Hohlsaumnaht versehen wird.

4. Maschine zur Durchführung der Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Nadeln (2, 3) mit ihrem Halter (1) in an sich bekannter Weise ein einziges Stück bilden.

5. Maschine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Nadeln (2, 3) in ihrem Halter (1) in an sich bekannter Weise auswechselbar befestigt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 654 186, 918 846;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 734 907.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen