-
Bündeleinrichtung für Sträucher und Zweige von Bäumen, insbesondere
für Tannenzweige u. a. Schmuckreisig Zum Bündeln von Reisig, insbesondere Schmuckreisig,
ist es bekannt, einen an seinen Enden mit je einem Loch zum Einführen des Bindedrahts
versehenen U-förmigen Bügel aus Blech zu verwenden, in welchem das zu bündelnde
Gut nach dem Einhängen des Bindedrahts geschichtet und dann nach Herausziehen der
Enden des Bindedrahts aus den Löchern mit diesem verschnürt wird. Bei diesen behelfsmäßigen
Bügeln paßt der Abstand der hochstehenden Enden des Bügels nicht immer für das zu
bündelnde Gut und das Anbringen des Bindedrahts, sowie das Hineinbringen der Enden
desselben in die Löcher der Enden des Bügels ist umständlich und schwierig, namentlich
wenn das Bündeln, wie es meistens der Fall ist, bei kalter und feuchter Witterung
im Freien erfolgen muß. Hinzu kommt, daß beim Bündeln und Binden bei Verwendung
des Bügels zum Zusammenpressen des Guts der Fuß zu Hilfe genommen werden muß, so
daß hierbei trotz anstrengender Arbeit oft keine festen Bündel zustande kommen.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bündeleinrichtung für Sträucher
und Zweige von Bäumen, insbesondere für Tannenzweige und anderes Schmuckreisig,
mit einem gegen eine Auflage des zu Bündeln den Guts bewegten Hebel und einer Einrichtung
zur Aufnahme des Bindedrahts od. dgl.
-
Bündeleinrichtungen dieser Art, bei denen ein Preßhebel oder ein
mittels Kniehebel betätigter Deckel gegen das in eine mulden- oder korbförmige Auflage
gelegte Gut bewegt oder bei denen das zu bündelnde Gut zwischen den gebogenen Schenkeln
einer Zange zusammengepreßt wird, sind bekannt.
-
Die bei den bekannten Bündeleinrichtungen für Reisig u. dgl. vorhandenen
Einrichtungen zur Aufnahme des Bindedrahts umfassen das aufgelegte zu bündelnde
Gut mit allen Nebenzweigen, so daß dasselbe vollständig zusammengepreßt und zusammengeschnürt
werden muß. Das erfordert einen großen Kraftaufwand, um einigermaßen feste Bündel
zu erzielen. Meistens gelingt es nicht, die Bündel mit diesen Einrichtungen so fest
zusammenzubinden, wie es für die Beförderung nötig ist, zumal sich die Bündel während
des Transports durch weiteres Nachgeben der Nebenzweige leicht wieder lockern. Andererseits
werden die vielen kleinen Nebenzweige besonders bei 'Iannenzweigen und anderem Schmuckreisig
durch zu festes Zusammenschnüren des Bündels infolge des sich in die dünnen Abzweigungen
einschneidenden Drahts leicht beschädigt, so daß viele Zweige als Schmuckreisig
unbrauchbar werden. Auf diese Weise entstehen oft recht erhebliche Verluste.
-
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß an
der Auflage für das Gut, z. B. an einer Platte, aufrecht stehende Dorne zum Einhängen
des B indedrahts vorgesehen sind.
-
Diese den Bindedraht haltenden Dorne gehen unabhängig von den als
Auflage für das zu bündelnde Gut dienenden Bügeln mit dem Draht zwischen den Nebenzweigen
der aufgelegten Zweige hindurch, so daß von den jeweils aufgelegten verschiedenen
Zweigen nur die Hauptzweige und der mittlere, kräftige Teil der Zweige vom Draht
umfaßt und umschnürt wird. Auf diese Weise werden mit verhältnismäßig geringem Aufwand
an Kraft feste Bunde erzielt, wobei die kleinen Nebenzweige frei, ungebunden und
unbeschädigt an den Seiten vorstehen bleiben, so daß Verluste durch Beschädigung
derselben beim Bündeln vermieden werden.
-
Die Bündeleinrichtung nach der Erfindung weist ferner verschiedene,
in den Unteransprüchen 2 bis 6 aufgeführte Merkmale auf, die an sich bekannt sind
und nur im Zusammenhang mit dem bereits erwähnten Hauptmerkmal der Erfindung (s.
auch Patentanspruch 1) Patentschutz genießen sollen.
-
So wird das Einhängen des Bindedrahts an den Dornen auf einfache
Weise dadurch ermöglicht, daß die Dorne hierzu Einschnitte aufweisen, und zwar sind
die unteren Einschnitte an den Dornen zweckmäßig schräg nach oben und die oberen
Einschnitte schräg nach unten gerichtet.
-
Die oberen Einschnitte führen vorteilhaft in Löcher bzw. Ösen der
Dorne hinein, so daß das Hineinbringen der Enden des Bindedrahts in die Löcher bzw.
Ösen auch bei kalter und nasser Witterung keine Schwierigkeit bereitet.
-
Weiter trägt der zum Zusammenpressen des Guts dienende Hebel an einer
mittels Kurbel od. dgl. dreh-
baren Achse eine oben offene, mit
Einschnitten versehene Buchse zum Hineinlegen und Zusammendrehen der nach dem Aufeinanderschichten
des Guts aus den Dornen zu entnehmenden Enden des Bindedrahts zwecks Herstellung
des Bündels.
-
Um ein durch das Gut unbehindertes Zusammenschnüren und Bündeln desselben
zu ermöglichen, ist der mit seinen in einem Abstand nebeneinanderliegenden und miteinander
verbundenen Armen beiderseits der Dorne auf das Gut drückende Hebel durch eine mit
vorstehenden Zacken versehene federbelastete und mittels Fußhebel zu betätigende
Stange in der Preßstellung feststellbar.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Bündeleinrichtung mit angehobenem Hebel
und an den Dornen eingehängtem Bindedraht, bereit zum Auflegen des zu bündelnden
Guts, Fig. 2 eine Seitenansicht des oberen Teils der Einrichtung mit dem Hebel in
Preßstellung sowie den aus den Löchern der Dorne herausgenommenen und zum Zusammendrehen
in die Einschnitte der drehbaren Buchse hineingelegten Enden des Bindedrahts, Fig.
3 eine Rückansicht und Fig. 4 eine Draufsicht der Einrichtung, Fig. 5 eine Seitenansicht
der drehbaren Buchse, Fig. 6 eine Draufsicht derselhen, Fig. 7 einen Dorn im Aufriß.
-
Am Gestell 1 der Bündeleinrichtung ist zwischen den senkrechten Streben
a und b sowie c und d je ein mit seinem Bogen nach unten gerichteter Bügel 2, 3
zur Aufnahme des zu bündelnden Guts angebracht.
-
Die senkrechten Streben des Gestells sind in bekannter Weise durch
horizontal angeordnete Streben miteinander verbunden. Als Verbreiterung der Auflage
für das Gut ist seitlich am Gestell eine Stütze 4 angebracht, welche bei Nichtgebrauch
am Gestell, am besten nach oben, beiklappbar sein kann. Zwischen den senkrechten
Streben des Gestells ist eine Platte 5 horizontal angeordnet. In der Platte 5 befindet
sich ein Schlitz 6, in welchem zwei aufrecht stehende Dorne 7, 8 mittels Muttern
fest und in ihrem Abstand zueinander einstellbar an der Platte angebracht sind.
Diese Dorne sind umweit ihrer Spitzen mit je einem Loch 9, 10 zur Aufnahme der Enden
des zwischen den Dornen einzuhängenden Bindedrahts 11 versehen, der unten an den
Dornen in dort vorhandenen, schräg nach oben gerichteten Einschnitten 12, 13 einzuhaken
ist, während oben an den Dornen schräg nach unten gerichtete Einschnitte 14, 15
in die Löcher 9, 10 führen und ein leichtes Hineinbringen des Bindedrahts in die
Löcher ermöglichen. An der horizontalen Strebe e des Gestells 1 ist der zum Zusammenpressen
des in die Bügel 2, 3 hineingelegten C;uts dienende Hebel 16 mittels Hülse drehbar
gelagert. Der Hebel 16 besteht aus zwei in einem Abstand parallel zueinander angeordneten
Armen 16 a, 16 b, die außer durch die Hülse durch Querstrebel8 miteinander verbunden
sind und deren iiber die Querstrebe 18 hinausragende Enden als Handgriffe 19, 20
dienen. In der Hochstellung des Hebels 16 liegt derselbe an einem am Gestell befestigten
Anschlag an, während in der Preßstellung eine gegen eine Feder 24 mittels Fußhebel
25 zu betätigende Stange 22 mit an ihr vorstehenden Zacken 23 ein Festhalten des
Hebels 16 an seiner Querstrebe 18 ermöglicht. In der Preßstellung drücken die Arme
16 a, 16 b des Hebels 16 das eingelegte Gut beiderseits der Dorne 7, 8 zusammen.
-
Auf zudem Hebel 16 ist ein Bügel 26 angeordnet, der an
einer mittels
Kurbel 27 drehbaren Achse 28 eine nach oben offene Buchse 29 trägt. Diese Buchse
29 besitzt an ihren Seiten Einschnitte 30 zum Hineinlegen der Enden des Bindedrahts
11 zum Zusammendrehen derselben zwecks Verschnürens des aufgelegten Guts zu einem
Bund.
-
Zur Aufnahme einer Rolle Bindedraht 11, die zuvor an einer Stelle
in Einzelstücke geteilt ist, ist am Gestell ein Tragbügel 31 zum Einhängen vorgesehen,
in den eine am Gestell angelenkte und durch eine Feder 32 belastete Klemmleiste
33 hineinragt und den Bindedraht gegen unbeabsichtigtes Herausfallen sichert. Die
senkrechten Streben a, b, c, d des Gestells besitzen an ihren unteren Enden horizontal
angeordnete Platten 34, die ein Einsinken des Gestells in den Boden verhindern,
während unter ihnen vorhandene Spitzen 35 in den Boden hineindringen und ein Feststehen
des Gestells auf dem Boden bewirken.
-
Zum Gebrauch der Bündeleinrichtung wird der Hebel 16 hochgestellt,
ein Stück Bindedraht 11 aus der vor ihrem Einhängen in Tragbügel 31 an einer Stelle
in Einzelstücke geteilten Rolle entnommen und an den Einschnitten 12, 13 und durch
Schlitze 14, 15 in die Löcher 9, 10 der Dorne 7, 8 eingehängt. Alsdann wird das
zu bündelnde Gut in den Bügeln 2, 3 aufgeschichtet, wobei die Dorne 7, 8 mit den
von ihnen gehaltenen Enden des Bindedrahts durch das Geäst der zwischen ihnen liegenden
Zweige hindurchdringen. Sind genügend Zweige aufeinandergeschichtet, so werden die
Enden des Bindedrahts 11 aus den Löchern 9, iO der Dorne 7, 8 herausgezogen und
durch die Einschnitte 30 in die Buchse 29 gelegt, worauf sie durch Drehen der Buchse
29 mittels Kurbel 27 zusammengedreht werden, bis das eingelegte Gut fest zu einem
Bund verschnürt ist, das dann nach Lösen des Hebels 16 entnommen werden kann.
-
Statt der Buchse 29 kann auch eine in Fig. 8 dargestellte runde Scheibe
36 an der mittels Kurbel 27 drehbaren Achse 28 benutzt werden, die an ihrer Oberseite
Rillen 37 zum Einlegen der Enden des Bindedrahts aufweist. Die Rillen 37 verlaufen
zweckmäßig bogenförmig und tangential zu der Achse der Scheibe.
-
Soll langes Buschwerk z. B. für Faschinen zur Verwendung beim Bau
von Dämmen an mehreren Stellen gebündelt werden, so können mehrere Bündeleinrichtungen
nach der Erfindung in einer Reihe in Abständen nebeneinander angeordnet werden,
wobei der Hebel verschiebbar an einer Stange angeordnet sein kann, so daß für mehrere
Bündeleinrichtungen nur ein Hebel erforderlich ist.