DE1076944B - Verfahren zur Herstellung von mit Kohle, vorzugsweise Russ, gefuellten linearen und wetterbestaendigen Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mit Kohle, vorzugsweise Russ, gefuellten linearen und wetterbestaendigen PolyamidenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/02—Elements
- C08K3/04—Carbon
Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung linearer, wetterbeständiger Polyamide, welche besonders gut
dispergierten, feinverteilten Kohlenstoff, vorzugsweise Ruß, enthalten. Daß die Wetterbeständigkeit
polymerer Stoffe durch Einverleibung von feinverteiltem Kohlenstoff verbessert werden kann, ist bekannt,
und man erklärt sich diese Erscheinung theoretisch so, daß die Kohleteilchen das Polymere vor
der schädlichen Einwirkung von ultraviolettem Licht abschirmen. Bisher wurde jedoch eine Ausnutzung
dieser Erkenntnis bei Polyamiden dadurch verhindert, daß kein geeignetes Verfahren zur Einbringung einer
wirksamen Menge von feinverteiltem Kohlenstoff zur Verfügung stand, bei welchem man eine weitgehende
Undurchlässigkeit für ultraviolettes Licht erzielte und gleichzeitig verhältnismäßig große Teilchen oder
Teilchenagglomerate vermied, die andere günstige Eigenschaften des Polymeren beeinträchtigen würden.
Frühere Verfahren zur Einbringung des Kohlenstoffes, wobei dieser entweder vor, während oder nach
der Polymerisation eingebracht wurde, erforderten entweder kostspielige, kräftige mechanische Durchrührung
oder Bearbeitung viskoser Massen oder die Verwendung von Schutzkolloiden, welche sich bei den
Bearbeitungstemperaturen des Polymeren zersetzen und dabei störende Blasen oder Hohlräume in dem
Endprodukt zurücklassen. Bisher angewandte Verfahren sind in den USA.-Patentschriften 2 205 722,
2 345 533, 2 278 878 und 2 341 759 beschrieben.
Nach dem Verfahren der Erfindung geht man so vor, daß man zunächst eine Flüssigkeit, die weniger
als etwa 5% Wasser und ein Polyamidvorkondensat enthält, während der Polykondensation der Polyamidbildner
in einem Druckbehälter bei einem Druck zwischen 12,6 und 21 at und einer 11 bis 30° C über
dem Siedepunkt von Wasser bei dem angewendeten Druck liegenden Temperatur mit einer wäßrigen Dispersion
kolloidaler Kohle, vorzugsweise Ruß, versetzt, die 5 bis 20%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Dispersion, einer feinverteilten Kohle von einer durchschnittlichen Teilchengröße zwischen 8 und 65 ηιμ
und von einer Maximalgröße von 200 ηιμ sowie mindestens
5%, bezogen auf das Gewicht der Kohle, eines Dispergiermittels, insbesondere eines Alkalimetallsalzes
von Kondensationsprodukten einer Arylsulfonsäure mit Formaldehyd oder eines Alkalimetallsalzes
von Ligninsulfonsäure enthält, wobei die Menge der insgesamt zugesetzten Kohle zwischen 0,5 und 5%,
bezogen auf das Gesamtgewicht von Kohle und Polyamid, beträgt, und daß man die Zugabegeschwindigkeit
der Dispersion zur Flüssigkeit so wählt, daß das Wasser mit einer wesentlich größeren Geschwindigkeit
als 0,0038 kg Wasser je Minute je kg Polyamid zugeführt wird und aus dem erhaltenen Reaktionsge-Verfahren
zur Herstellung
von mit Kohle, vorzugsweise Ruß,
gefüllten linearen und wetterbeständigen
Polyamiden
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Prinz, Patentanwalt,
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. Juli 1954
V. St. v. Amerika vom 21. Juli 1954
Samuel Phillip Foster und Rüssel Wilbur Peterson,
Wilmington, Del. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
misch Wasser bei einem Druck von mindestens 12,6 at verdampft, bis die mit der wäßrigen Dispersion zugefügte
Wassermenge aus der Mischung entfernt worden ist, wobei die Geschwindigkeit der Wasserabtrennung
aus dem Reaktionsgemisch von Beginn der Zugabe der Dispersion an bis zur Entfernung der genannten
Wassermenge mindestens 0,0038 kg Wasser je Minute je kg Polyamid beträgt, jedoch geringer ist als die
Geschwindigkeit, mit der das Wasser der wäßrigen Dispersion zugeführt wurde, und daß man schließlich
das erhaltene Reaktionsgemisch in bekannter Weise zu einem Polyamid mit einer wahren Viskosität von
mindestens 0,4 polykondensiert.
Als Dispergiermittel können zweckmäßig 5 bis 10% des Natriumsalzes eines Kondensationsproduktes
einer Naphthalinsulfonsäure mit Formaldehyd verwendet werden. Wesentlich bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist, daß die Zugabegeschwindigkeit des Wassers größer ist als die Verdampfungsgeschwindigkeit.
Es ist z. B. aus der britischen Patentschrift 554718
bekannt, pigmentierte Polyamide durch Zugabe einer wäßrigen Aufschlämmung eines feinverteilten Pigments
zu einem Vorkondensat aus polyamidbildenden
909 758/561
3 4
Stoffen und. nachfolgendes Erhitzen herzustellen. Bei mischung mit einsetzendem Dampfabzug beginnt bei
diesem Verfahren erfolgt jedoch die Wasserzugabe einer Temperatur, welche 3 bis 10° C über dem Siede-
nicht mit der erfindungsgemäß erforderlichen Ge- punkt von Wasser bei dem angewendeten Druck liegt,
schwindigkeit, es wird kein Dispergiermittel verwen- Wenn die Temperatur 8 bis 15° C über den anfäng-
det, und die Pigmentteilchen sind wesentlich größer 5 liehen wirksamen Aufwallungspunkt angestiegen ist,
als bei dem vorliegenden Verfahren. In der ein ahn- enthält die Reaktionsmischung etwa 5% oder weniger
liches Verfahren betreffenden britischen Patentschrift Wasser, und wenn die Temperatur auf mehr als etwa
571 018 ist zwar die Verwendung eines Dispergier- 20° C über diesen anfänglichen Aufwallungspunkt hin-
mittels beschrieben, es wird jedoch zusätzlich noch ein aus ansteigt, wird die Reaktionsmischung zu viskos,
Schutzkolloid verwendet, und die Zugabe aller Zu- io um noch richtig durchgemischt werden zu können,
taten erfolgt vor der Polymerisation und nicht während Daher beginnt man bei einem Druck von 12,6 bis 21 at
der Polymerisation wie bei dem erfindungsgemäßen und bei einer Temperatur von 11 bis 30° C über der
Verfahren. Siedetemperatur des Wassers bei dem angewendeten
Die nach den vorstehend erwähnten Verfahren er- Druck mit der Zugabe der wäßrigen Dispersion,
haltenen Polyamide ergeben daher nicht annähernd die 15 Die Dispersion wird in einer solchen Menge zuge-
ausgezeichneten Ergebnisse, wie man sie mit der Er- setzt, daß man ein Polyamid erhält, das 0,5 bis 5%,
findung erzielt. vorzugsweise etwa 2% Kohlenstoff enthält.
Das das Endprodukt bildende geschmolzene Poly- Es ist wesentlich, daß man das mit der Dispersion
amid enthält den gleichmäßig dispergierten Kohlen- zugeführte Wasser aus der Reaktionsmischung mit
stoff in sehr fein verteilter Form und nahezu ohne 20 einer Geschwindigkeit, ausgedrückt in kg Wasser je
verhältnismäßig große Teilchen oder Agglomerate. Minute je kg des zu erzeugenden Polyamids, von min-Um
ein ausgezeichnetes Ergebnis zu erzielen, läßt destens 0,0038 verdampft und daß die Verdampfung
man das geschmolzene Polyamid vor der endgültigen von Beginn der Zugabe an erfolgt, bis nahezu das geVerformung
zu den gewünschten Gegenständen durch samte anwesende Wasser entfernt ist, d. h. bis die
einen Filter laufen, dessen Öffnungen nicht größer als 25 Mischung weniger als etwa 5fl/o Wasser enthält,
etwa 0,25 mm sind. Zweckmäßig beträgt die Geschwindigkeit mindestens
Zweckmäßig wird das zur Herstellung der Rußdisper- 0,0046, vorzugsweise 0,006 bis etwa 0,01. Bei Ge-
sionen verwendete Wasser von Elektrolyten befreit, schwindigkeiten von nur wenig unterhalb 0,0038
z. B. durch Destillation, da die Anwesenheit von Elek- findet bereits eine solche Agglomeration der Kohlen-
trolyten leicht eine Zusammenballung der Teilchen be- 30 stoffteilchen statt, daß man keine geeigneten wetter-
günstigt. beständigen Polyamide mehr erhält.
Geeignete Kohlenstoffbestandteile der Dispersionen Die zur Erzielung der erforderlichen Verdampf ungssind
handelsübliche »leichtverarbeitbare« Rußsorten geschwindigkeit notwendige Wärme kann der Mimit
der gewünschten Teilchengröße. Für wetter- schung in bekannter Weise zugeführt werden,
beständige Polyamide werden Rußsorten mit einer 35 Zur Feststellung der erforderlichen Verdampfungsdurchschnittlichen äußersten Teilchengröße von 20 geschwindigkeit können Vorversuche dienen, bei bis 40 ηιμ besonders bevorzugt. Wesentlich für die welchen die wäßrige Dispersion durch eine äquivalente Herstellung geeigneter Dispersionen und für die Gewichtsmenge Wasser ersetzt und sehr rasch zuge-Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist die geben wird. Die Verdampfungsgeschwindigkeit kann Verwendung einer Menge von mindestens 5 "/»,bezogen 40 dann entweder durch Sammeln des verdampften auf das Gewicht der Kohle eines geeigneten Disper- Wassers bestimmt werden oder dadurch, daß man die giermittels. Zeit aufschreibt, welche erforderlich ist, bis die Tem-
beständige Polyamide werden Rußsorten mit einer 35 Zur Feststellung der erforderlichen Verdampfungsdurchschnittlichen äußersten Teilchengröße von 20 geschwindigkeit können Vorversuche dienen, bei bis 40 ηιμ besonders bevorzugt. Wesentlich für die welchen die wäßrige Dispersion durch eine äquivalente Herstellung geeigneter Dispersionen und für die Gewichtsmenge Wasser ersetzt und sehr rasch zuge-Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist die geben wird. Die Verdampfungsgeschwindigkeit kann Verwendung einer Menge von mindestens 5 "/»,bezogen 40 dann entweder durch Sammeln des verdampften auf das Gewicht der Kohle eines geeigneten Disper- Wassers bestimmt werden oder dadurch, daß man die giermittels. Zeit aufschreibt, welche erforderlich ist, bis die Tem-
Zur Herstellung der Dispersionen werden Homo- peratur der Beschickung auf den gleichen erhöhten
genisierungseinrichtungen bekannter Bauart ver- Wert oberhalb des anfänglichen wirksamen Siedewendet.
Zur Erzielung besonders guter Ergebnisse 45 punktes (korrigiert für eine etwaige Druckdifferenz)
können die so erhaltenen Dispersionen noch in einem zurückgekehrt ist, welcher zu Beginn der Zugabe geSchall-
oder Ultraschall-Homogenisator nachbehandelt messen wurde.
werden. Vorzugsweise werden die Dispersionen un- Es ist auch wichtig, daß die Zugabe der wäßrigen
mittelbar nach ihrer Herstellung verwendet oder un- Dispersion zur Reaktionsmischung in wesentlich kürmittelbar
vor ihrer Verwendung noch einmal sorg- 50 zerer Zeit beendet wird, als das zugesetzte Wasser
fältig durchgemischt, so daß die Gelegenheit zum Ab- verdampft. Die maximal zulässige Zeit wird am einsetzen
der Dispersionen nur sehr gering ist. fachsten aus den Werten berechnet, die nach den im
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstell- vorstehenden Absatz beschriebenen Vorversuchen erbaren
linearen Polyamide sind z. B. in den USA.-Pa- halten worden sind. Wenn die Dispersion langsamer
tentschriften 2 071 250, 2 071 253 und 2 130 948 be- 55 zugegeben wird, agglomerieren die Kohleteilchen zu
schrieben. stark, und man erhält unbefriedigende Polyamide.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird die wäß- Vorzugsweise wird die Dispersion stetig mit einer
rige Dispersion zu deen flüssigen, polykondensierenden solchen Geschwindigkeit zugegeben, daß die Zugabe
Polyamid-Vorkondensaten gegeben, die weniger als in weniger als der Hälfte der Zeit, welche zur Veretwa
5% Wasser enthalten, und zwar nachdem die 60 dampfung des damit zugesetzten Wassers erforder-Polykondensation
so weit fortgeschritten ist, daß ein Hch ist, beendet wird, jedoch nicht so rasch, daß wäh-Aufwallen
des Reaktionsgemisches erfolgt, jedoch be- rend der kritischen Periode von Beginn der Zugabe
vor ein merklicher Viskositätsanstieg der Reaktions- bis zur nahezu vollständigen Entfernung des anwesenmischung
stattgefunden hat, wie in der eingangs ge- den Wassers die kontinuierliche Verdampfung aufnannten
USA.-Patentschrift 2 278 878 beschrieben ist. 65 hört. Die kontinuierliche Verdampfung ist indessen
Zum Beispiel wird eine 50- bis 70%ige wäßrige Be- nicht wesentlich, und ein vorübergehendes Aufhören
schickung'nicht kondensierter Polyamidbildner in einem während der Zugabe wurde häufig ohne ungünstige
geschlossenen Behälter mit einem Ablaßventil, welches Folgen beobachtet, solange nur die durchschnittliche
so eingestellt ist, daß es einen Druck von 12,6 bis Gesamtmindestgeschwindigkeit der Verdampfung er-21
at hält, erhitzt. Ein Aufwallen der Reaktions- 70 reicht wird. Ein Verfahren zur Zugabe der Disper-
sion besteht darin, daß man sie durch einen Einlaß im oberen Teil des Polykondensationsgefäß es pumpt.
Der Unterschied zwischen den nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Polyamiden und den bekannten
kann leicht durch Vergleiche von Mikro-Fotografien von Filmen, welche gleiche Bestandteile
enthalten, durch Vergleich der Lichtdurchlässigkeit von Lösungen der Polyamide oder durch Vergleiche
ihres Verhaltens beim Auspressen einer Schmelze durch feine Filter gezeigt werden. Im letzteren Falle
werden die erfindungsgemäß hergestellten Polyamide leicht unter Bedingungen ausgepreßt, bei welchen die
nach den bisherigen Verfahren erhaltenen Polyamide die Filter verstopfen und so die Filtration erheblich
störten.
Die erhaltenen Polyamide sind glänzend schwarz, zeigen keine stumpfen Flecke, »Brandmale« oder
schmierige Stellen, wie sie häufig in Polyamiden auftreten, welche weniger gut dispergierten Kohlenstoff
enthalten. Die Undurchlässigkeit der Polyamide für ultraviolettes Licht und die Wetterfestigkeit werden
durch eine Filtration verbessert. Die Filtration kann bei der Entnahme des Polyamids aus dem Polykondensationsgefäß
oder später, wenn das Polyamid vor der Verarbeitung geschmolzen wird, durchgeführt werden.
Eine geeignete Filtrationsmethode besteht darin, daß man das geschmolzene Polyamid durch einen Siebpack
von vier Sieben mit zunehmender Maschenzahl je cm2 filtriert.
Herstellung einer Kohledispersion
3°
Handelsüblicher, »leicht verarbeitbarer« Kanalruß mit einer durchschnittlichen äußersten Teilchengröße
von etwa 35 ΐημ wird in destilliertes Wasser eingerührt,
welches das Natriumsalz eines Kondensationsproduktes aus einer Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd
als Dispergiermittel enthält. Es bildet sich eine etwa 25% Kohlenstoff und 6% Dispergiermittel, bezogen
auf den Kohlenstoff, enthaltende Paste. Die Paste wird weiter in einem geschlossenen Behälter auf Walzen
durchgemischt, durch eine Kolloidmühle mit einem Spiel von etwa 0,5 mm geschickt, mit Wasser auf
einen Kohlenstoffgehalt von etwa 22% verdünnt, durch die Kolloidmühle mit einem Spiel von etwa
0,5 mm geschickt, zu einem Kohlenstoffgehalt von etwa 20% verdünnt, in einer Kolloidmühle bei einem
Spiel von etwa 0,025 mm durchgearbeitet, auf einen Kohlenstoffgehalt von 8% verdünnt und schließlich
nochmals bei einem Spiel von etwa 0,025 mm in der Kolloidmühhle bearbeitet. Diese Dispersion wird dann
durch eine Ultraschall-Homogenisiereinrichtung geschickt, welche auf dem Cavitationsprinzip beruht
und ein Diaphragma besitzt, welches mit großer Intensität mit etwa 360 Schwingungen je Sekunde oszilliert.
Der Durchsatz beträgt etwa 11,4 kg je Stunde. Die so erhaltene Dispersion enthält kolloidalen Kohlenstoff,
welcher nahezu durchgehend eine Teilchengröße von unter 200 ΐημ besitzt. Die Dispersion wurde
kurz nach ihrer Herstellung verwendet.
Für die Herstellung der Dispersionen wird kein Schutz begehrt.
Wäßriges 50%iges Hexamethylendiammoniumadipat, welches zur Herstellung von etwa 11,4 kg des
Polyamids ausreicht, wird in einen elektrisch beheizten Behälter aus rostfreiem Stahl mit einem konischen
Boden ohne Rührvorrichtung und mit einen Heizmantel aus einer eutektischen Mischung aus Diphenyläther
und Diphenyl zusammen mit etwa 152 g eines aus Kaliumbromid KBr, Mononatriumphosphathydrat
NaH2PO4-H2O und Kupfer (II)-acetat
Cu(OOC—C H3) 2· H2 O in einem Mengenverhältnis
von etwa 66:15:1 bestehenden Stabilisators eingebracht. Die Beschickung wird zur Austreibung von
Luft zum Sieden erhitzt, der Behälter wird verschlossen, und die Beschickung wird weitererhitzt, bis der
Druck etwa 17,5 at erreicht. Der Wasserdampf wird durch ein Überdruckventil bei einer Temperatur von
etwa 212° C abgelassen. Wenn die Temperatur 224° C erreicht hat, beginnt man mit der Zugabe von etwa
2,74 kg der vorstehend erwähnten Dispersion. Die Dispersion wird stetig mittels eines mit Stickstoff
unter Druck gehaltenen, in den oberen Teil des Behälters hineinragenden Druckgefäßes während etwa
5 Minuten zugegeben. Während dieser Zeit fällt der Druck auf 12,25 at und die Temperatur der Beschikkung
auf 210° C ab. Dann steigt der Druck wieder scharf an, bis der Druck von 17,5 at, bei welchem der
Dampfablaß beginnt, erreicht ist. Die Temperatur der Beschickung kehrt 35 Minuten nach Beginn der Zugäbe
wieder auf 224° C zurück, so daß die durchschnittliche Gesamtverdampfungsgeschwindigkeitetwa
0,006 kg Wasser je Minute je kg Polyamid beträgt. Erhitzen und Ablassen von Dampf bei 17,5 at werden
so lange fortgesetzt, bis die Temperatur der Beschikkung etwa 250° C erreicht, an welchem Punkt der
Druck allmählich während einer Stunde auf Atmosphärendruck erniedrigt wird und die Temperatur auf
270° C ansteigt. Die Beschickung wird etwa 75 Minuten
unter einer Stickstoff spulung auf 270 bis 274° C gehalten und dann am Boden des Behälters ausgepreßt
und in Wasser abgeschreckt. Das erhaltene Polyamid ist ein glattes schwarzes Band, welches zerkleinert und
getrocknet wird.
Das Polyamid ist gleichmäßig schwarz, kaltverstreckbar und besitzt eine wahre Viskosität von etwa
1,2 und einen Kohlenstoffgehalt von etwa 2%. Der Dispersionsgrad und dieLichtundurchlässigkeit wurden
auf die folgende Weise gemessen: 1 g des Polyamids wurde mit 50 ecm 85°/oigem Phenol 4Stunden + 15 Minuten
geschüttelt. Genau 1 ecm der erhaltenen Lösung wurde dann auf 50 ecm mit weiterem 85%igem Phenol
verdünnt, 1 Minute geschüttelt, und der Anteil des durch eine Probe des verdünnten Polyamids in einer
Zelle mit einer Abmessung von 5 cm durchgelassenen Lichtes wurde unter Verwendung eines Beckmanschen
Spectrophotometers bei einer Wellenlänge von 5780 bis 5790 Angstrom bestimmt. Diese Wellenlänge hat
sich als diejenige erwiesen, bei welcher eine maximale Durchlässigkeit sowohl im ultravioletten als auch im
sichtbaren Bereich erzielt wurde.
Der erhaltene Wert wurde mit dem von 85%igem Phenol verglichen, um den Prozentgehalt des durchgelassenen
Lichtes zu ermitteln. Die Standardabzweichung bei dieser Methode betrug 0,6%. Bei diesem
Test wurde für das Polyamid ein Wert von 5,7% durchgelassenem Licht ermittelt.
Eine Probe des Polyamids wurde geschmolzen und durch einen aus vier hintereinander angeordneten
Sieben bestehenden Siebpack mit einer Maschengröße von 10° bzw· 120 bzw· 120 bzw· l°0Maschen je 2,5cm
Sieblänge gepreßt. Das Sieben wurde ohne Schwierigkeit durchgeführt, und das gesiebte Polyamid besaß
eine wie vorstehend bestimmte Lichtdurchlässigkeit in Lösung 2,9%. Ein Teil des gesiebten Polyamids
wurde zu Fäden mit einem Durchmesser von etwa 0,75 mm versponnen und unter Standardbedingungen
künstlichen Wettereinnüssen ausgesetzt, welche eine andauernde Belichtung mit künstlichem Sonnenlicht
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von mit Kohle, vorzugsweise Ruß, gefüllten linearen und wetterbeständigen
Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst eine Flüssigkeit, die weniger als etwa
5 % Wasser und ein Polyamidvorkondensat enthält, während der Polykondensation der Polyamidbildner
in einem Druckbehälter bei einem Druck von 12,6 bis 21 at und einer 11 bis 30° C über dem
Siedepunkt des Wassers bei dem angewendeten Druck liegenden Temperatur mit einer wäßrigen
Dispersion kolloidaler Kohle, vorzugsweise Ruß, versetzt, die 5 bis 20%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Dispersion, einer feinverteilten Kohle von einer durchschnittlichen Teilchengröße zwischen
8 und 65 ηιμ und von einer Maximalgröße von 200 ηιμ sowie mindestens 5%, bezogen auf das Gewicht
der Kohle, eines Dispergiermittels, insbesondere eines Alkalimetallsalzes von Kondensationsprodukten einer Arylsulfonsäure mit Formaldehyd
oder eines Alkalimetallsalzes von Ligninsulfonsäure enthält, wobei die Menge der insgesamt zugesetzten
Kohle zwischen 0,5 und 5%, bezogen auf das Gesamtgewicht von Kohle und Polyamid,
beträgt, und daß man die Zugabegeschwindigkeit der Dispersion zur Flüssigkeit so wählt, daß das
Wasser mit einer wesentlich größeren Geschwindigkeit als 0,0038 kg Wasser je Minute je kg
Polyamid zugeführt wird und aus dem erhaltenen Reaktionsgemisch Wasser bei einem Druck von
mindestens 12,6 at verdampft, bis die mit der wäßrigen Dispersion zugefügte Wassermenge entfernt
worden ist, wobei die Geschwindigkeit der Wasserabtrennung aus dem Reaktionsgemisch von
Beginn der Zugabe der Dispersion an bis zur Entfernung der genannten Wassermenge mindestens
0,0038 kg je Minute je kg Polyamid beträgt, jedoch geringer ist als die Geschwindigkeit, mit der
das Wasser der wäßrigen Dispersion der Reaktionsflüssigkeit zugeführt wurde, das erhaltene Reaktionsgemisch
in bekannter Weise zu einem Polyamid mit einer wahren Viskosität von mindestens
9 10
0,4polykondensiert und gegebenenfalls in bekannter Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd ver-
Weise filtriert. wendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß man als Dispergiermittel das In Betracht gezogene Druckschriften:
Natriumsalz eines Kondensationsprodukts aus 5 Britische Patentschriften Nr. 554718, 571018.
© 909 758/561 2.60
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