-
Verfahren zur biotechnischen Herstellung von a-Aminocarboxylaten Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur biotechnischen Herstellung von a-Aminocarboxylaten
aus a-Ketocarboxylaten oder deren Vorstufen durch Fermentieren mittels Hefe und
ist dadurch gekennzeichnet, daß man diese Fermentierung mit Hefezellen in Gegenwart
eines Lipoidlösungsmittels durchführt.
-
Die als wichtiger Bestandteil von Proteinen bekannte Glutaminsäure
wird vielfach als geruchverbesserndes Mittel in Form des Natriumsalzes ihres 1-Enantiomorphen
benutzt. Für die Herstellung von Mononatrium-l-Glutamat wird 1-Glutaminsäure vorwiegend
aus natürlichen Quellen, wie z. B. Weizengluten und Zuckerrübenmelasse, z. B. Steffens-Filtrat,
gewonnen. Die bei der Synthese von Glutaminsäure als racemisches Gemisch gebildete
dl-Glutaminsäure muß zwecks Gewinnung von 1-Glutaminsäure weiterhin einer Spaltung
unterworfen werden, deren Durchführung bisher sich nicht als wirtschaftlich erwies.
-
Bekanntlich oxydiert glutaminsaure Dehydrogenase aus Leber, der Niere
und aus Herzgeweben 1-Glutaminsäure reversibel zu a-Ketoglutarsäure und Ammoniak
in Gegenwart von Coenzym I und Coenzym Il; anfänglich bildet sich wahrscheinlich
Iminoglutarsäure, die dann spontan zu a-Ketoglutarsäure und Ammoniak hydrolysiert
(Sumner und Somers, »Chemistry and Methods of Enzymes«, New York, Academic Press,
Inc. III: Edit. [1953], S. 269). Auf diese Weise kann man 1-Glutaminsäure aus a-Ketoglutarsäure
und Ammoniak durch Wirkung solcher glutaminsauren Dehydrogenase herstellen (Hunter
und H i x o n , Journ. Biolog. Chem., 181 [1949], S.67, zitiert von S u m n e r
und M y r b a c k, »The Enzymes, New York, Academic Press, Inc. [1953], Bd. II,
Teil 1, S. 308). Glutaminsaure Dehydrogenase aus Hefe zeigt eine ähnliche
Funktion (S u m n e r und S o m e r s, a. a. O., S.268).
-
Auch ist es bekannt, auf biochemischem Wege 1-Glutaminsäure durch
enzymatische Reduktion und Aminierung von a-Ketoglutarsäure dadurch zu gewinnen,
daß bei diesem Verfahren laufend eine Rückbildung von Cozymase zu ihrer Dihydroform
durch die Anwesenheit geeigneter Oxydo-Reduktions-Fermentsysteme bewirkt wird. Weiterhin
wurde vorgeschlagen, 1-Glutaminsäure durch Behandlung einer wäßrigen, a-Ketoglutarationen
und Ammoniumionen enthaltenden Lösung, deren pg 6,0 bis 8,5 betrug, mit einem biologischen
Katalytsystem aus Extrakten von Herz, Leber und Nieren, Bakterien der Gattung Xanthomonas,
Pseudomonas u. dgl. und mit einem wasserlöslichen, wasserstoffabgebenden Reaktionsteilnehmer,
wie z: B. Zitronen-, Maleinsäure usw., und einem geeigneten Dehydrogenasesystem
zu erhalten.
-
Die vorliegende Erfindung bringt eine Verbesserung in der Herstellung
von 1-a-Aminocarbonsäuren aus den entsprechenden a-Ketocarbonsäuren oder deren Vorstufen
durch Hefefermentierung bzw. von 1-a-Aminocarboxylaten aus den entsprechenden a-Ketocarboxylaten.
-
Es wurde festgestellt, daß die enzymatische Überführung von a-Ketocarbonsäuren
in die entsprechenden 1-a-Aminocarbonsäuren mit unversehrten Hefezellen in Gegenwart
eines Lipoidlösungsmittels in einem Reaktionsmedium gegebenenfalls gebräuchlicher
Zusammensetzung zum Erfolg führt. Die Lipoide werden aus den Hefezellen herausgelöst
und deren Durchdringlichkeit dadurch erheblich verbessert und die Wechselwirkung
der Enzyme und Reaktionsteilnehmer zwischen den Hefezellen und dem Reaktionsmedium
stark begünstigt. Auf jeden Fall ist die Ausbeute am gewollten Produkt nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich größer als nach den bisher bekannten Methoden.
-
Weiterhin hat sich ergeben, daß die Ausbeute beträchtlich erhöht wird,
wenn das Fermentierungsmedium vor Einführung der a-Ketocarbonsäure 1 bis 10 Stunden
lang einer Vorinkubation, vorzugsweise etwa 2 Stunden lang, unter den im nachstehenden
noch angegebenen Fermentierungsbedingungen unterworfen wird. Anscheinend ergibt
sich die beobachtete Verbesserung aus einer Bildung von Diphosphorpyridinnucleotid
(DPN) während der Vorinkubationsperiode.
Ferner läßt sich die Fermentierung
vorteilhaft in Abwesenheit von freiem Sauerstoff und vorzugsweise unter einer Kohlendioxydatmosphäre
durchführen.
-
Die Bezeichnung »a-Aminocarboxylat« bezieht sich auf a-Aminocarbonsäure,
a-Aminodicarbonsäure und auf die Alkali- und Erdalkalimetallsalze dieser Stoffe,
»a-Ketocarboxylat« auf eine a-Ketocarbonsäure, a-Ketodicarbonsäure und auf die Alkali-
und Erdalkalimetallsalze dieser Säuren, und unter die Bezeichnung »Fermentierung«
fällt jeder Prozeß, bei dem Organismen angewendet werden, die die Umwandlung eines
Substrates in ein oder mehrere erwünschte Produkte katalysieren sollen.
-
Zwar ist a-Ketoglutarat in den erfindungsgemäßen Verfahren das bevorzugte
a-Ketocarboxylat; es können aber für die Synthese anderer a-Aminocarboxylate vorteilhaft
auch andere u-Ketocarboxylate zwecks Gewinnung von 1-Glutaminsäure verwendet werden,
z. B. Oxalacetat für diejenige von Asparaginsäure, Pyruvat für die Herstellung von
Alanin, Methyl-a-Ketobuttersäure für die Gewinnung von Valin usw. Auch cc-Ketocarboxylat-Vorläuferverbindungen,
wie Citrat, Isocitrat oder Aconitat für u-Ketoglutarat, Fumarat oder Malat für Oxalacetat
oder fermentierbare Kohlehydrate als Vorläufer von a-Ketoglutarat oder Oxalacetat,
können dazu dienen, das a-Ketocarboxylat ganz oder teilweise bei der Durchführung
des neuartigen erfindungsgemäßen Verfahrens zu ersetzen. Die Verwendung von Fumarsäuresalzen
und Maleinsäuresalzen beschränkt sich nicht allein auf die Herstellung von Oxalacetat;
nur in einigen Fällen werden diese Substanzen in Asparaginsäure ohne vorherige Bildung
von Oxalacetat übergeführt.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird ein a-Ketocarboxylat
mit unversehrten Hefezellen in einem geeigneten Lipoidlösungsmittel behandelt, bis
es praktisch in das entsprechende a-Aminocarboxylat übergeführt wurde. Als Lipoidlösungsmittel
wird Tetrachlorkohlenstoff bevorzugt. Geeignet sind unter anderem noch Äthylendichlorid,
Trichloräthylen, Benzol, Toluol, Äthyläther, Äthylacetat u. dgl. Die L ösungsmittelmengen
sollen so hinreichend sein, daß freie Lipoide von den Zellen praktisch völlig weggelöst
werden. Für diesen Zweck genügen gewöhnlich 50 Gewichtsprozent an Lösungsmittel,
bezögen auf trockene Hefezellen, für ein gut bewegtes System; bevorzugt werden etwa
100 bis etwa 500 Gewichtsprozent.
-
Das Fermentierungsmedium enthält in geeigneter Weise Ammoniumionen,
Phosphationen, ein fermentierbares Kohlehydrat, unversehrte, ganze Hefezellen, Wasser
und fakultativ einen Metallionenzymaktivator.
-
Die Ammonium- und Phosphationen brauchen nicht in Form eines Ammoniumphosphates
eingeführt zu werden, wenn auch diese Verbindung ein bequemes Verfahren für die
Einführung dieser Ionen gewährleistet. Diese Phosphationen können fakultativ in
Form von Phosphorsäure oder von Phosphaten, die Ammoniumionen in Form von Ammoniak
oder eines einfachen Ammoniumsalzes zugesetzt werden, wie z. B. eines Alkalimetallphosphates
bzw. in Form von Ammoniumchlorid, Ammoniumhydroxyd od. dgl.
-
Das wäßrige Medium soll während der Fermentierung möglichst einen
p$ Wert zwischen etwa 6 und etwa 8 aufweisen. Für höhere Ergebnisse läßt sich das
pH durch Einstellung des Ammoniakgehaltes des Mediums regeln. Vorzugsweise soll
jedoch das Medium zwischen etwa 30 und etwa 750 Mikromol an Ammoniak pro Milliliter
enthalten,. ohne Rücksicht darauf, in welcher Form das Ammoniak zugegeben wird;
die erforderliche Einstellung des pH des Substrates für seinen Wert im Bereich von
etwa 6 bis 8 kann durch Zugabe eines Alkalimetallhydroxydes, wie Natriumhydroxyd,
zum Gemisch erfolgen, um eine Störung der Ammoniakkonzentration zu vermeiden. Nach
Feststellung beeinflußt eine Zugabe von mehr als 400 Mikromol an Ammoniak pro Milliliter
des Substrates die Ausbeute an a-Aminocarboxylat nicht günstig. Liegen aber im Substrat
zwischen etwa 30 und etwa 400 Mikromol an Ammoniak pro Milliliter vor und wird der
p11-Wert der Reaktionslösung vor der Incubation auf zwischen etwa 6 und etwa 8 durch
Zugabe eines Alkalimetallhydroxydes eingestellt, erhöht sich die Ausbeute an a-Aminocarboxylat
um etwa 15 bis 20% des Ergebnisses, das man bei Einstellung des PH mit Ammoniak
allein erzielen kann.
-
Die a-Ketocarboxylat-Konzentration im Fermentierungsmedium kann zwischen
etwa 0,2 und etwa 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 1 und etwa 4%, liegen.
-
Vorzugsweise erfolgt die Fermentationsreaktion in Gegenwart von Saccharose;
es eignet sich jedoch auch jegliches gärfähige Kohlehydrat einschließlich Fruktose,
Glukose, Maltose, Mannose und Invertzucker (Glukose plus Fruktose). Ergänzend zu
diesen Zukkerarten können Pentosen durch Torulopsis-Hefe fermentiert und dann angewendet
werden, wenn diese Art benutzt wird.
-
Das Fermentierungsmedium kann wahlweise und vorteilhaft einen Metallionen-Enzym-Aktivator
enthalten, auch können verschiedene Salze bivalenter Metalle, wie z. B. die einfachen
Salze von Kobalt, Zink und Ferroeisen, verwendet werden. Als Aktivator wird Mangansulfat,
gegebenenfalls auch Magnesiumsulfat benutzt. Allgemein ist jedes Metallsalz brauchbar,
das zur Katalysierung der Hefeumwandlung eines a-Ketocarboxylats in das entsprechende
a-Aminocarboxylat fähig ist, wie vorzugsweise Mangansulfat. Ein solcher Aktivator
muß möglichst in einer Menge zwischen etwa l0-0 und etwa 10-2 Molkonzentration,
vorzugsweise zwischen 10-4 und etwa 10-2, bezogen auf das gesamte Fermentationsreaktionsgemisch,
zugegen sein.
-
Erfindungsgemäß können unversehrte Hefezellen jeder Art verwendet
werden, vorzugsweise Bäckerhefe und T orulopsis utilis, gegebenenfalls auch Bierhefe
(Saccharo,myces cerevisiae) und andere Spezies von Rhodotorula und Picchia. Die
Hefe muß frisch hergestellt oder in einem äquivalenten Zustand sein.
-
Die Fermentierung erfolgt möglichst bei einer Temperatur zwischen
etwa 20 und etwa 50° C, gegebenenfalls auch bei niedrigeren oder etwas höheren Temperaturen.
Sie benötigt im allgemeinen mindestens 15 Minuten für eine weitgehende Umwandlung
des als Ausgangsmaterial benutzten a-Ketocarboxylats; für eine praktisch vollkommene
Reaktion genügt allgemein eine Gärungsperiode von etwa 10 bis 20 Stunden. Gewöhnlich
bringt eine Reaktionszeit über 48 Stunden keinen Vorteil. Die für eine vollständige
Fermentation erforderliche Zeitlänge hängt von der benutzten Menge an Hefe ab; größere
Mengen verkürzen die Fermentationszeit. Aber, bezogen auf das Gärungsmedium, führen
auch 1 bis 10 Gewichtsprozent oder mehr, vorzugsweise 2 bis 4%, an Hefe (auf Trockenbasis)
zum Erfolg.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man alle Bestandteile in
das wäßrige Medium gleichzeitig oder etwa zur gleichen Zeit einbringen; jedoch ergeben
sich Höchstausbeuten an a-Aminocarboxylat mit einem
zweistufigen
Verfahren, hierbei werden alle Teile des Mediums., mit Ausnahme des a-Ketocarbo-xylats,,
in den Reaktionskessel eingebracht und die entstandene Lösung kurzzeitig, z. B.
zwischen etwa 15 Minuten und etwa 2 Stünden, einer Bebrütung bei einer besonderen
Temperatur, z. B. zwischen etwa 20 und etwa 50' C, vorzugsweise 35 bis 40'
C, ausgesetzt. Nach diesem Vorbrüten wird das auf ein p$ zwischen 6 und 8 mit Alkali,
vorzugsweise mit Kaliumhydroxyd, eingestellte a-Ketocarboxylat hinzugegeben und
die entstandene Lösung auf ein pA zwischen etwa 6 und 8 rnit Alkali, wieder vorzugsweise
mit Kaliumhydroxyd, gebracht. DieseEndmischungwirdbei einer Temperatur zwischen
etwa 20 und etwa 50' C, vorzugsweise 35 bis 40' C, so lange bebrütet, bis
die Überführungsreaktion praktisch vollständig ist. Hierfür sind etwa 15 Minuten
bis etwa 20 Stunden erforderlich. Nach diesem zweistufigen Verfahren, das eine Vorbebrütungsperiode
einschließt, wird das a-Aminocarboxylat mit etwa 15 % höheren Ausbeuten als bei
Weglassung einer Vorbebrütungszeit erhalten.
-
Zwar kann die Fermentation erfolgreich im Kontakt mit Luft durchgeführt
werden, jedoch wird ein Arbeiten in Abwesenheit von freiem Sauerstoff bevorzugt.
Beste Ergebnisse erzielt man anscheinend dann, wenn die Luft aus dem Kulturapparat
mit Kohlendioxyd herausgestrichen und dessen Atmosphäre während der ganzen Fermentation
aufrechterhalten wird.
Tabelle II |
a-Ketoglutarat 1-Glutaminsäure |
Lipoidlösungsmittel Zeit hinzugefügt Gefunden Synthese Umwandlung |
Stunden M/MI M/ml I M/MI I °/o |
C C14 ............................. 0 82 21,9 |
3,5 35,6 13,7 16,7 |
9,5 56,2 34,3 41,8 |
24 68,5 46,6 56,7 |
Benzol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 0 82 16,4 |
3,5 31,5 15,1 18,4 |
9,5 34,2 17,8 21,7 |
24 46,6 30;2 36,8 |
Trichloräthylen ................... 0 82 9,6 |
3,5 35,6 26,0 31,7 |
9,5 45,2 35,6 43,3 |
24,0 54,8 45,2 55,0 |
Beispiel 2 Das vorhergehende Beispiel gibt erfolgreiche Fermentationen wieder, bei
denen das Gärungsmittel unversehrte Hefezellen und Lipoldlösungsmittel umfaßt. Beispiel
2 erläutert dazu die im Vergleich nur geringen Ergebnisse, wenn die Fermentation
in. Gegenwart eines mit Lipoidlösungsmittel (Tetrachlorkohlenstoff) hergestellten
Hefezellenextrakts, jedoch in- Abwesenheit der Hefezellen selbst, durchgeführt wurde.
-
Ein wäßriges Gärungsmedium, das wie nach Bei-
Tabelle III |
a-Ketoglutarat 1-Glutaminsäure |
Lipoidlösungsmittel Zeit hinzugefügt Gefunden Synthese Umwandlung |
Stunden M/MI M/MI I M/MI I °/o |
C C14 ............................. 0 82 6,8 |
3,5 16,4 9,6 11,7 |
9,5 19,2 12,4 15,1 |
24 19,2 12,4 15,1 |
Die folgenden Beispiele erläutern besondere Ausführungsformen der Erfindung. Alle
Teile und Prozentangaben beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf Gewicht.
-
Beispiel 1 Die folgenden Versuche erläutern die Verwendung verschiedener
Lipoidlösungsmittel. Es wurde ein wäßriges Gärungsmedium folgender Zusammensetzung
hergestellt
Tabelle I |
(M = Mikromol) |
0,2 M zweibasisches Ammonium- |
phosphat (pg 7,6 mit H Cl) . . . . . . . . . 30,0 ml |
Mn S 04 (0,003 M) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,2 ml |
Wasser ............................. 9,8m1 |
Trockene Bäckerhefe, Type 1821 ...... 6,0 g |
Saccharose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 2,0 g |
Lipoidlösungsmittel (unten bezeichnet) 10,0 ml |
Das Medium wurde 2 Stunden lang bei
37' C bebrütet; dann wurden 60 ml einer
Lösung von 2 % a-Ketoglutarsäure (eingestellt auf ein pg 7,6 mit NaOH) hinzugegeben.
Das gesamte Gemisch wurde mit Na O H auf ein pH von 7,6 eingestellt und in den Brutofen
mit einer Temperatur von
37' C zurückgebracht. Von Zeit zu Zeit wurden zwecks
Analysierung Proben abgezogen. Die Ergebnisse sind folgende: spiel 1 zusammengesetzt
war und als Lipoidlösungsmittel Tetrachlorkohlenstoff enthielt, wurde 2 Stunden
lang bei
37' C bebrütet, dann zentrifugiert, um die Hefezellen zu entfernen.
Die oben schwimmende Flüssigkeit wurde gesammelt, mit 60 ml einer wäßrigen 21/o
a-Ketoglutarsäurelösung (mit NaOH auf ein pg von 7,6 eingestellt) vermischt und
in den Brutapparat von
37' C wieder eingebracht. Zwecks Vornahme einer Analyse
wurden von Zeit zu Zeit Proben abgezogen. Die Ergebnisse sind folgende:
Beispiel
3 Der folgende Versuch zeigt den Vorteil der Vorbebrütung des Fermentationsmediums
vor der Zugabe von a-Ketoglutarat. Es wurden 2 Portionen eines Mediums nach Beispiel
1 hergestellt und mit NaOH auf einen pH-Wert von 7,6 eingestellt. Ein Teil wurde
Tabelle IV |
a-Ketoglutarat 1-Glutaminsäure |
Behandlung Zeit hinzugefügt Gefunden I Synthese Umwandlung |
Stunden M/ml M/ml M/ml , °/a |
Vorbebrütet ...................... 0 82 23,1 |
5 48,8 25,7 31,3 |
10 63,8 40,7 49,6 |
24 73,4 50,3 61,3 |
Keine Vorbebrütung .............. 0 82 21,7 |
5 28,5 6,8 8,3 |
10 51,7 30,0 36,6 |
24 62,6 40,9 49,9 |
Beispiel 4 Der folgende Versuch zeigt den Vorteil der Durchführung der Fermentation
unter einer Atmosphäre von Kohlendioxyd. Das wäßrige Gärungsmedium wurde doppelt
hergestellt und hatte folgende Zuca.mmensetzun@
" "Tabelle V |
0,2 M zweibasisches Ammonium- |
phosphat (pH 7,6 mit H Cl) . . . . . . . . . 15,0 ml |
Mn S 04 (0,1 M) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,5
ml |
Saccharose .......................... 1,09 |
Wasser ............... . ............ « 4,5 ml |
Tetrachlorkohlenstoff ................ 5,0 ml |
Trockene Bäckerhefe, Type 1821 ...... 1,5 g |
Tabelle VI |
a-Ketoglutarat 1-Glutaminsäure |
Atmosphäre Zeit hinzugefügt Gefunden Synthese Umwandlung |
Stunden M/MI M/ml I M/ml l °/a |
N2 ............................... 0 82 5,6 |
10 19,7 141 17,3 |
c02 ............................. 0 82 6,3 |
10 59,8 83,5 |
65;3 |
Beispiel 5 Bei diesen Versuchen ergaben sich die Einflüsse der verschiedenen Konzentrationen
des Metallionen-Enzym-Aktivators. Es wurde ein Fermentationsmedium folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Tabelle VII |
0;2 M zweibasisches Ammonium- |
phosphat (pH 7,6 mit H Cl) . . . . . . . . . 15,0 ml |
Saccharose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 1,0 g |
Wasser ............................. 4,5 ml |
Tetrachlorkohlenstoff ................ 5,0 ml |
Trockene Bäckerhefe, Type 1821 ...... 3,0 g |
Es wurden 5 Teile des Mediums angesetzt und zu ihnen Manganion in dem Bereich von
0- bis 0,01molar zusammen mit 80 hl/ml a-Ketoglutarat hinzugegeben. Die Mischung
wurde 17 Stunden lang bei 37° C in einer Stickstoffatmosphäre unter wechselweisem
2 Stunden lang vorbebrütet; der andere Teil wurde nicht vorbebrütet. Zu jedem Teil
wurden 82 M/ml eines a-Ketoglutarats hinzugefügt und die erste Bebrütung bei
37' C durchgeführt. Zwecks Vornahme einer Analyse wurden bei 0, nach 5, 10
und 24 Stunden Proben entnommen. D ie Ergebnisse waren folg ende Der obere Raum
in einer der Gärgefäße wurde mit Stickstoff, der andere mit Kohlendioxyd angefüllt-Beide
Gefäße wurden bei
37' C bebrütet, und zwar in einem Wasserbad unter Schütteln.
Danach wurde jede Flasche mit wäßrigem Natriumhydroxyd auf einen pH Wert von 7,6
eingestellt; zu jeder Flasche wurden 30 ml einer wäßrigen 2°/aigen a-Ketoglutarsäure-Lösung,
die gleichfalls unter Verwendung von wäßrigem Natriumhydroxyd auf pH von 7,6 eingestellt
wurde, hinzugefügt. Dann wurde wie vorher die Fermentation unter Stickstoff und
Kohlendioxyd wieder vorgenommen. Nach 10 Stunden zeigten sich folgende Ergebnisse:
Schütteln bebrütet. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
Tabelle VIII |
Mn-Ion- a-Keto- 1-Glutaminsäure |
Konzentration glutarat |
hinzugefügt Synthese Umwandlung |
molar M/ml M/ml |
0 82 21,3 26,0 |
5 10-4 78,8 30,8 39,1 |
10-3 78,8 32,5 41,2 |
5 10-3 80,4 38,1 47,4 |
10-2 78,8 26,8 34,0 |
Beispiel Die folgende Prüfung gibt die Ergebnisse bei Verwendung verschiedener Alkalimetallmaterialien
zur Einstellung des p$ wieder. Es wurde ein wäßriges
Fermentationsmedium
folgender Zusammensetzung hereestellt
1 aoene 1X |
0,2 M zweibasisches Ammonium- |
phosphat (pg 7,6 mit H Cl) . . ....... 30,0 ml |
Mn S 04 (0,003 M) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,2 ml |
Wasser ............................. 9,8 ml |
Trockene Bäckerhefe, Type 1821 ...... 6,0 g |
Saccharose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 2,0 g |
Tetrachlorkohlenstoff ................ 10,0 ml |
Tabelle X |
a-getoglutarat 1-Glutaminsäure |
Neutralisierende Base Zeit hinzugefügt Gefunden Synthese Umwandlung |
Stunden M/ml M/ml I M/Illl I °/o |
N H4 O H ......................... 0 82 13,7 |
24 41,1 27,4 33,4 |
48 65,7 52,0 63,4 |
NaOH .......................... 0 82 9,5 |
24 52,1 42,6 52,0 |
48 68,5 59,0 72,0 |
NaOH .......................... 0 82 27,2 |
24 67,6 40,4 49,3 |
48 73,3 46,1 56,2 |
K O H ............................ 0 82 23,1 |
24 78,8 55,7 67,9 |
48 81,6 58,5 71,3 |
Ca (O 12) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0
56,2 17,67 |
24 48,80 31,1 55,4 |
48 40,70 23,0 40,9 |
Ba (O H2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0
60;5 21,80 |
24 51,70 30,0 49,4 |
48 46,20 24,4 40,3 |
Aus diesen Ergebnissen ist zu ersehen, daß Kaliumhydroxyd eine besonders geeignete
Base für die Einstellung des pH-Wertes ist. Beispiel 8 Diese Versuche geben die
Herstellung von Asparaginsäure nach der Erfindung wieder. Nach Beispiel 1 wurden
3 Teile des Fermentationsmediums hergestellt, mit Na O H ihr pH-Wert auf 7,6 eingestellt;
dann wurden sie 2 Stunden lang bei
37' C unter einer Stickstoffatmosphäre
vorbebrütet. Zu den entsprechenden Medien wurden dann 2o/oige wäßrige Lösungen von
Oxalessigsäure; Fumarsäure und Maleinsäure, mit Na O H bis zu einem pH von 7,6 neutralisiert,
gegeben und die Fermentation dann fortgesetzt. Hierbei wurden die Proben unter Stickstoff
wechselweise geschüttelt.
-
Bei 0 und 24 Stunden vorgenommene Analysen zeigten, daß sich die Ausbeute
an Asparaginsäure verdoppelte, wenn Oxalacetat, daß sie auf das Zehnfache erhöht
wurde, wenn Fumarat oder Malat das Substrat war.