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Stempelkissen Die Erfindung betrifft ein Stempelkissen und hat zum
Ziel, bei den Stempelkissen bekannter Art auftretende Nachteile zu beseitigen.
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Stempelkissen sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt, haben
aber trotz aller Verbesserungsversuche bisher nicht zu einem Ergebnis geführt, welches
allen Anforderungen gerecht wird. Dieses um so mehr, als die Anforderungen gerade
bei Stempelkissen sehr groß sind und sich auf fabrikatorische, wirtschaftliche,
gebrauchstechnische und ästhetische Gesichtspunkte erstrecken. Dabei wurde stets
ein in der einen oder anderen Hinsicht erzielter Vorteil durch Nachteile in einer
oder mehreren anderen Richtungen wieder aufgehoben.
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Bei den am häufigsten zu findenden Stempelkissen, deren Ober- und
Unterteil aus Blech bestehen, sind als Hauptübelstand die scharfen und offenen Ecken
gefährlich, unschön und =dicht. Um Korrosionserscheinungen zu verhüten, muß das
Kissen selbst in eine Wanne aus Ölpapier eingelegt werden, ohne daß dieses aber
eine einwandfreie Abdichtung an den Ecken ergibt. Aber auch in fabrikatorischer
und wirtschaftlicher Hinsicht besitzen diese Stempelkissen große Nachteile, da zur
Herstellung zahlreiche Arbeitsgänge erforderlich sind, die einen unverhältnismäßig
hohen Preis des Kissens bedingen. Es ergibt sich also, daß diese Stempelkissen in
allen vier Richtungen als unbefriedigend angesehen werden müssen.
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Man ist daher dazu übergegangen, die Kästen aus Kunstharz herzustellen,
wodurch bis auf die wirtschaftliche Richtung alle Nachteile beseitigt werden konnten.
Da aber die Preise für diese Kunststoffe etwa doppelt so hoch liegen wie für Eisenblech,
stellt sich der Preis für derartige Stempelkissen so hoch, daß sie höchstens für
den Privatgebrauch, nicht aber für den allgemeinen Gebrauch in Frage kommen. Auch
alle weiteren Versuche, die Nachteile des Blechkastens auszuschalten, ohne dabei
den hohen Preis für Kunststoffkästen in Kauf nehmen zu müssen, können als gescheitert
betrachtet werden, da es auch damit nicht gelungen ist, alle Nachteile auszuschalten.
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Es wurde nun gefunden, daß es auf einfache Weise möglich ist, alle
Nachteile der bisher bekannten Stempelkissen auszuschalten, ohne dabei andere Nachteile
in Kauf nehmen zu müssen. Erreicht wird dieses erfindungsgemäß dadurch, daß das
Gehäuse des Stempelkissens aus drei miteinander verbundenen Teilen gebildet 01 wird,
nämlich einem aus Blech gezogenen Deckel, einem aus Blech gezogenen Gehäuseunterteil
und einem beide miteinander verbindenden Halterahmen aus Kunststoff. Die Verwendung
eines aus Blech gezogenen Deckels ist an sich bekannt, jedoch nur in Verbindung
mit einem Gehäuseunterteil aus Kunststoff. Damit sind aber nicht die nachstehend
beschriebenen Vorteile des Erfindungsgegenstandes erzielbar.
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Durch die Verwendung eines gezogenen Deckels und eines gezogenen Unterteiles
ist es einmal möglich, beide Teile mit geschlossenen und abgerundeten Ecken sowie
mit abgerundeten Kanten fabrikatorisch erheblich einfacher herzustellen. Dabei ist
aber nicht nur dieser eine Vorteil erzielt, sondern auch gleichzeitig die wirtschaftliche
Frage zum größten Teil gelöst und obendrein die gebrauchstechnische Seite durch
die Schließung der Ecken grundlegend verbessert. Hinzu kommt, daß auch das Aussehen
des Stempelkissens gefälliger und dem modernen Geschmack besser angepaßt ist, so
daß auch dieses eine erhebliche Erhöhung des Gebrauchszweckes bedeutet.
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Sind also schon durch diese beiden Kombinationsmerkiriale die eingangs
geschilderten Nachteile zum größten Teil beseitigt, so gelingt ihre restlose Beseitigung
durch die Hinzunahme des Halterahmens aus Kunststoff. Wenn für dieses Element der
Begriff Halterahmen verwendet wird, so geschieht dieses einmal in dem Sinne, daß
dieser Kunststoffrahmen Gehäuseunterteil und Deckel zusammenhält, zum anderen deshalb,
weil der Kunststoffrahmen auch das Kissenaggregat festhält.
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Die Verwendung des Halterahmens aus Kunststoff bringt eine Reihe von
Vorteilen mit sich, ohne daß dabei irgendwelche andere Nachteile auftreten. Bei
dein gezogenen Unterteil ergibt sich eine scharfe obere Kante, die in irgendeiner
Form beseitigt werden muß, was no-rmal nur durch Umbördeln möglich wäre. Gerade
dieser Arbeitsgang macht aber in den Ecken die größten Schwierigkeiten, da das Material
reißt. Im übrigen würde dieses Umbördeln auch in gebrauchstechnischer Hinsicht nutzlos
sein, denn bei abgerundeten Kanten des Unterteiles ist eine Ausnutzung der
vollen
Kastenfläche als nutzbringende Stempelfläche sowieso nicht möglich, weil beim Aufdrücken
des Stempels unmittelbar auf den Rand der Stempelfläche das Kissen infolge der abgerundeten
Kante des Unterteiles leicht ankippen würde. Man müßte also so oder so die nutzbare
Stempelfläche begrenzen. Hier bringt nun der Rahmen den doppelten Vorteil, daß er
einmal die scharfe Kante abdeckt, zum anderen die nutzbringende Stempelfläche begrenzt,
daß man ihn nur so breit zu halten braucht, daß die Stempelfläche nur oberhalb der
ebenen Bodenfläche des Unterteiles liegt.
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Ein weiterer Vorteil des Kunststoffrahmens ist in der Möglichkeit
einer einfachen Befestigung des Stoffbelages des Stempelkissens zu sehen. Bisher
wurde der Stoffbelag entweder um die Unterlage herumgelegt und von unten festgeklebt
oder mit Hilfe von Klemm-bzw. Sprengringen festgehalten. Der Kunststoffrahmen bietet
nun die Möglichkeit, den Stoffbelag auf einfache Weise an dem Rahmen festzukleben.
Dies kann einfach derart geschehen, daß die Innenseite des Rahmens vor dem Aufsetzen
auf das Unterteil mit einem die Oberfläche des Kunststoffrahmens anlösenden Mittel
bestrichen wird, welches nach dem Aufsetzen infolge der innigen Berührung mit dem
Stoffüberzug diesen fest an den Rahmen bindet, nachdem das Lösungsmittel verdunstet
ist.
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Damit sind die Vorteile des Kunststoffrahmens aber nicht erschöpft.
Bei der Herstellung von Stempelkissen verschiedener Farbe war es bisher erforderlich,
deren Kästen durch entsprechenden Druck zu kennzeichnen. Auch hierfür war stets
ein besonderer Arbeitsgang erforderlich und verhältnismäßig hohe Lagerhaltung an
Halbmaterial notwendig. Der Kunststoffrahmen beseitigt auch diesen Nachteil, denn
statt der Kästen in verschiedenen Farben brauchen jetzt nur noch verschiedenfarbige,
in der Masse entsprechend gefärbte Kunststoffrahmen am Lager gehalten zu werden.
Die Farbe des Rahmens zeigt dem Verbraucher die Einfärbung des Kissens an. Sämtliche
Blechteile und deren Aufdrucke werden nur noch in einem neutralen Farbton gehalten.
Daß Korrosionserscheinungen durch den Kunststoffrahmen ausgeschaltet sind, bedarf
keiner weiteren Betonung.
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Zusammenfassend ergibt sich also, daß durch die vorliegende Erfindung
ein Stempelkissen geschaffen ist, welches in fabrikatorischer, wirtschaftlicher,
gebrauchstechnischer und ästhetischer Hinsicht eine erhebliche Verbesserung gegenüber
den bekannten Stempelkissen bringt.
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el In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel- des, Stempelkissens
dargestellt; es zeigt Abb. 1 einen Aufriß des Stempelkissens, Abb. 2 eine
Draufsicht auf das geöffnete Stempelkissen, Abh. 3 einen teilweise geschnittenen
Seitenriß in vergrößertem Maßstabe.
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Das Stempelkissen besteht, wie aus den Abb. 1
und 2 ersichtlich
ist, aus einem Unterteil a, einem daraufgesetzten Rahmen b und einem Deckel
c, der mit dem Rahmen durch Scharniere d verbunden ist. An dem Deckel c ist
in bekannter Weise ein Griff e
zur Bedienung des Deckels vorgesehen.
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Aus Abb. 3 ist ersichtlich, daß Unterteil und Oberteil aus
Blech gezogen sind und abgerundete Ecken und Kanten besitzen. Der Kunststoffrahmen
b ist über den scharfen Rand des Unterteiles a geschoben und erstreckt sich
so weit nach innen; daß die nutzbringende Fläche des Kissens oberhalb der ebenen
Bodenfläche des Unterteiles a liegt. Der Filz f ist in eine Wanne
g
aus imprägniertem Karton eingebettet, die ihrerseits auf einer Unterlage
h aus geeignetem Material ruht. Der Filz f ist mit einem Stoffüberzug i versehen,
der zwischen Rahmen b und Wanne g nach unten hinabreicht und mit dem
Innenrand des Rahmens b verklebt ist.