DE106958C - - Google Patents

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DE106958C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/15Proteins or derivatives thereof

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugeruck und Appretur.
und Formaldehyd.
Zusatz zum Patente 88114 vom 24. September 1893.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Mai 1897 ab. Längste Dauer: 23. September 1908.
Es ist bekannt, dafs die zur Zeit benutzten Beschwerungsverfahren für Textilfasern, besonders Seide und andere Fasern jeder Art, deren Haltbarkeit ungünstig beeinflussen und hierdurch grofse Uebelstä'nde hervorrufen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zu einer neuen und unschädlichen Beschwerung der Fasern, besonders Seide, bei dessen Anwendung die Fasern in keiner Weise leiden, selbst nicht bei einer noch so starken Beschwerung, vor allem aber nach der Beschwerung gegen schädliche Einwirkungen von nachher angewendeten Chemikalien und Drogenauszügen, sowie auch gegen Licht- und Lufteinflüsse vollständig geschützt sind.
Das Verfahren besteht darin, dafs man unter Anwendung der Verfahren des D. R. P. 881 14 bezw. 95270, sowie des Patentes 99509 bezw. 107637 die Fasern, insbesondere Seide, mit Lösungen von Eiweifskörpern, wie Gelatine, Leim, Albumin oder Casei'n, und Formaldehyd behandelt, eventuell in Combination mit Beizen.
Die Beschwerung der Faser kann entweder durch Anwendung eines einzelnen Eiweifskörpers oder durch gleichzeitige Anwendung mehrerer Eiweifskörper in Verbindung mit Formaldehyd vorgenommen werden.
Als Beizen können Verwendung finden die aus Uran, Wismuth, Blei, Wolfram, Barium, Antimon, Zinn, Eisen oder aus anderen Metallen hergestellten Beizen, lind zwar entweder für sich allein oder in Verbindung mit einander und mit Gerbstoffen und Chemikalien jeder Art, wie auch Beizen aus Gerbstoffen, Säuren, Chemikalien und Seifen für sich und in Combination mit einander.
Allein durch die Fixirung von Eiweifskörpern mittelst Formaldehyd, also auch ohne Anwendung von Beizen, können bereits Beschwerungssätze von 30 bis 50 pCt. und noch mehr Procenten vom Gewicht der Faser erzielt werden, was mit anderen, sogenannten unschädlichen Beschwerungsmitteln nicht zu erreichen ist. Es haben vielmehr alle unter diese Rubrik fallenden Agentien mehr oder minder grofse Nachtheile, so dafs mit der Zeit sä'mmtliche fallen gelassen werden mufsten. Heute ist man in den betreffenden Industrien, besonders in der Seidenindustrie, zur ausschliefslichen Verwendung metallischer Beizen mit hohen Aequivalentgewichten zurückgekehrt. Diese Beizen bedingen aber, namentlich in hochprocentigen Lösungen, viele Nachtheile.
Dagegen ist die Behandlung der Faser nach dem neuen Verfahren völlig unschädlich. Besonders bei weifser Seide tritt der Vorzug der neuen Beschwerungsmethode deutlich hervor. Während man bisher weifse Seide gar nicht oder nur sehr wenig mit Zucker oder Pinksalz behandeln durfte und höhere Beschwerungen als 5 bis 6 pCt. vom Gewicht der Seide ohne Schädigung derselben nicht erreicht werden konnten, ist es bei Anwendung des vorliegenden Verfahrens mit Leichtigkeit und schon im ersten Zuge möglich, eine vollständig unschädliche Beschwerung von 15 pCt. zu erzielen. Durch mehr Züge kann man
iß. Auflage, ausgegeben am 12. April igooj
Beschwerungssätze von 30 bis 50 pCt. erhalten. Durch die bisherigen Mittel ist dies nicht möglich. Seide, welche zum Färben bestimmt ist, kann noch stärker beschwert werden, da man auf die Erhaltung der weifsen Farbe und der Bläuung keine Rücksicht zu nehmen braucht. Dadurch ist man in der Lage, die metallischen Beizen mit hohen Aequivalentgewichten in beträchtlich geringeren Mengen als bisher anzuwenden, wodurch die Nachtheile schwinden, welche man bisher bei der starken Anwendung dieser Beizen in hochprocentigen Lösungen mit in den Kauf nehmen mufste, um die vorgeschriebenen hohen Beschwerungsprocente zu erzielen.
Durch Fixirung der durch die Formaldehyd-Behandlung unlöslich gemachten Eiweifsverbindungen mittelst Beizen kann eine weitere Beschwerung der Faser stattfinden, ohne dafs die Faser in ihrer Structur geschädigt wird; das fixirte Eiweifs schützt die Fasern gegen den Angriff der Beizen, ist aber dabei in hohem Mafse fähig, die Beizen aufzunehmen, so dafs man beliebig hohe Beschwerungen erreichen kann. Eine Anwendung von Wasserglas ist nicht nothwendig.
Ein weiterer Vorzug des Verfahrens besteht darin, dafs z. B. die Seide durch die Formaldehydbehandlung einen ungemein hohen Glanz, sowie den krachenden Griff erhält, und dafs sie im Faden bedeutend kräftiger wird, wodurch sie haltbarer wird und sich leichter spulen läfst.
Beispiele:
I. Anwendung von Albumin.
a) Man setzt zu einer Lösung von 300 g Eieralbumin in 5 bis 8 1 Wasser eine Formaldehydlösung, welche durch Verdünnung von 100 g 4oproc. Formaldehydlösung mit 8 1 Wrasser hergestellt ist. Durch die erhaltene Mischung wird die degummirte und entwässerte Seide 8 bis 10 Mal hindurchgezogen. Hierauf windet man aus, läfst 1 Stunde liegen und wiederholt dann die Passage noch zweimal, worauf man wieder auswindet und trocknen läfst. Hierauf folgt eine Avivage, wie üblich. Alsdann wird die Seide getrocknet und chevellirt.
Man erhält auf diese Weise einen Beschwerungssatz von 30 pCt.
b) Bei Anwendung von 400 g Eieralbumin und 150 g Formaldehyd bei gleicher Verdünnung wie im vorhergehenden Beispiel erzielt man eine Gewichtsvermehrung der Seide um 40 pCt.
c) In einem Beschwerungsbad von 500 g Albumin, gelöst in 5 bis 8 1 Wasser, und 200 g Formalin, verdünnt mit 4 bis 6 1 Wasser, erhält man, wenn man die Seide jedesmal nach der dritten und vierten Passage in dem Bade ι Stunde liegen läfst, einen Beschwerungssatz von 50 pCt.
II. Casein und Albumin.
ι kg Casein wird mit Wasser angeteigt, auf 8 1 verdünnt, mit einer Lösung von 100 g Borax in 4 bis 6 1 Wasser versetzt und 12 Stunden stehen gelassen. Die erhaltene gummiähnliche Lösung wird mit 1 kg ioproc. Albuminlösung gemischt und hierauf 200 g 4oproc. Formaldehydlösung, verdünnt mit 3 bis 5 1 Wasser, zugesetzt.
Behandelt man die Seide in diesem Beschwerungsbade, wie unter Ic) angegeben, so erhält man eine Gewichtszunahme von 45 pCt:
III. Gelatine und Albumin.
ι kg Gelatine wird mit 10 bis 12 1 Wasser unter Ersatz des Wassers zwei Tage gekocht, hieraut 1 kg ioproc. Albuminlösung nach dem Erkalten zugesetzt, 200 g verdünnte Formaldehydlösung zugefügt und wie bei Ic) behandelt. Die Gewichtszunahme beträgt 50 pCt.
Man kann auch, zwar nicht so vorteilhaft, die Lösungen der Eiweifskörper ohne Zusatz von Formaldehyd auf die Faser bringen und die ganz oder nur theilweise trockene Schicht der Einwirkung von gelöstem oder gasförmigem Formaldehyd aussetzen. ; ■"·.
Nach der Beschwerung der Faser mit Formaldehyd - Eiweifskör.pern kann gegebenenfalls' behufs weiterer Beschwerung die getrocknete" Faser ohne Avivage mit den gebräuchlichen Mitteln behandelt werden, z. B. mit Chlorzinn und phosphorsaurem Natron oder anderen Beizen, wie sie verschieden in der Färberei im Gebrauch und mehr oder minder bekannt sind.
Das Behandeln von Seide bezw. von Textiifasern überhaupt mit Eiweifskörpern und mit Beizen zum Präpariren der Textilfasern für nachfolgende Färb- oder Druckoperationen oder für gleichzeitige Operationen dieser Art, oder für Zwecke der Appretur von Geweben und Textilfasern aller Art, oder für Zwecke des Wasserdichtmachen ist an sich bekannt und wird daher ausdrücklich aus vorliegendem Patent ausgeschlossen. Gegenstand dieser Erfindung bildet vielmehr nur die Beschwerung von Seide und anderen Textilfasern in der vorbeschriebenen Art.

Claims (1)

  1. Pa tent-Anspruch:
    Verfahren zum Beschweren von Textilfasern und Fasern aller Art, insbesondere von Seide, darin bestehend, dafs man unter Benutzung der Verfahren des D. R. P. 88114 bezw. 95270, 99509 und 107637 die Fasern mit Lösungen von Eiweifskörpern und Formaldehyd, eventuell in Combination mit Beizen behandelt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE753201C (de) * 1941-01-30 1954-03-08 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Appretieren von Textilgut

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE753201C (de) * 1941-01-30 1954-03-08 Roehm & Haas G M B H Verfahren zum Appretieren von Textilgut

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