DE1069129B - Verfahren zur Trennung der Elemente Niob und Tantal aus deren Pentachloridgemischen - Google Patents

Verfahren zur Trennung der Elemente Niob und Tantal aus deren Pentachloridgemischen

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DE1069129B
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tantalum
niobium
pentachloride
mixtures
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Pending
Application number
DENDAT1069129D
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English (en)
Inventor
Neue Welt Dr. Walter Scheller (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Novartis AG
Original Assignee
Ciba Geigy AG
Publication date
Publication of DE1069129B publication Critical patent/DE1069129B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G33/00Compounds of niobium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2006/00Physical properties of inorganic compounds
    • C01P2006/80Compositional purity

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT 1 069
ANMELDETAG:
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT:
AUSGABE DER
PATENTSCHRIFT:
kl. 12m 9
INTERNAT. KL. C 01 g 8. NOVEMBER 1957
19. NOVEMBER 1959
5. MAI I9 6 0'
STIMMT ÜBEREIN MIT AUSLEGESCHRIFT 1 069 129 (C 18166 IVa/12m)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von Niob und Tantal aus deren Pentachloridgemischen unter Doppelsalzbildung.
Bestimmte Doppelsalze des Niobs und Tantals wurden bereits zur Trennung der beiden Metalle verwendet. Es sind dies jedoch die Kaliumdoppelfluoride K2[NbF5(OH)2] und K2[TaF7], deren verschieden große Löslichkeit in Wasser bei dem nach Marignac benannten Verfahren ausgenutzt wird. Im Gegensatz dazu kommen gemäß der vorliegenden Erfindung chloridhaltige Doppelsalze zur Anwendung;
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man das in inerten Lösungsmitteln gelöste Gemisch mit wasserfreien, festen Alkali- oder Erdalkalihalogeniden in Kontakt bringt und die niobhaltige Lösung von dem Tantalpentachloriddoppelsalz trennt.
Die beim vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe zu verwendenden Gemische von Niob- und Tantalpentachloriden kann man nach an sich bekannten Methoden herstellen. So kann man z. B. durch Chlorierung von Materialien, die Niob und Tantal in oxydierter Form enthalten, z. B. Schlacken ' und insbesondere Konzentrate und Erze, welche zwecks Anreicherung gegebenenfalls nachbehandelt wurden, bzw. Oxydgeniische dieser beiden--Metalle, mit Chlorgas und einem Reduktionsmittel, wie Kohle, erhalten. Zu diesem Zweck können z. B. die üblicherweise in der Technik vorliegenden Gemische von Oxyden des Niobs und des Tantals oder auch die Naturprodukte, die die beiden Elemente meist in Form ihrer Oxyde enthalten, mit Kohle zu Briketts verarbeitet werden, die man dann mit Chlorgas bei 400 bis 1000° C in einem Schacht- oder Rohrofen behandelt. Die so erhaltenen Chlorierungsprodukte, welche gegebenenfalls beträchtliche Mengen Nioboxychlorid aufweisen, können einer weiteren Chlorierung mit Chlorgas in Gegenwart von Kohle unterworfen werden, damit eine vollständige Überführung der Oxychloride in Pentachloride erreicht wird. Die Hauptmengen der bei der Chlorierung ebenfalls entstandenen Chloride der gegebenenfalls neben Niob und Tantal in den Ausgangsmaterialien vorhandenen Elemente, deren Verbindungen üblicherweise als Verunreinigungen zugegen sind, wie z. B. die Chloride der Elemente Titan, Zinn, Mangan usw., lassen sich teilweise entfernen, indem z. B. die Temperatur im Chlorierungs- und im Kondensationsraum der Chloride des Niobs und des Tantals so eingestellt ist, daß die Chloride der Begleitelemente, deren Siede- bzw. Verflüchtigungspunkte meistens weit verschieden sind von denjenigen -der Niob- und Tantalchloride, weitgehend von den letzteren getrennt werden.
Als Alkali- und Erdalkalichlorid hat sich neben Verfahren zur Trennung
der Elemente Niob und Tantal
aus deren Pentachloridgemischen
Patentiert für:
CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 13. November 1356 und 31. Januar 1957
Dr. Walter Scheller, Neue Welt (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden
Thallium- und Lithiumhalogeniden wasserfreies Kaliumchlorid als besonders vorteilhaft erwiesen.
Statt Kaliumchlorid kann auch ein Gemisch von Kaliumchlorid mit dessen Niob- bzw. Tantalpentachloriddoppelsalz verwendet werden, wobei das Gemisch vorzugsweise einen der im Pentachloridgemisch vorhandenen Menge NbCl5 bzw. TaCl5 entsprechenden Gehalt an Kaliumchlorid aufweist.
Die Doppelsalze werden durch Reaktion zwischen flüssiger und fester Phase hergestellt. Zu diesem Zweck wird z. B. wasserfreies Kaliumchlorid mit den Pentachlo-riden in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels behandelt.
Dabei wird die Tatsache, daß TaCl5 mit Alkali- und Erdalkalihalogeniden stabilere Doppelsalze bildet als Nb Cl5, zur Raffination des Niobpentachlorids ausgenutzt. Als Adsorptionskolonne verwendet man eine Säule aus gepulverten Alkali- bzw. Erdalkalihalogeniden in wasserfreier Form.
Als Lösungsmittel für die Pentachloride kommen wasserfreie Lösungsmittel in Betracht, welche mit den Pentachloriden nicht oder höchstens unter Solvatbildung reagieren, vor allem SOCl2, S2Cl2, SCl2, SO2Cl2 oder C2H5Br. Um eine möglichst vollständige Entfernung des Tantals zu erreichen, ist es empfehlenswert, die verschiedenen Eluate der chromatographischen Trennung mehrmals durch die Säule laufen zu lassen, wobei eine immer reinere Niobfraktion erhalten wird, während das Tantal als Doppelsalz in der Säule zurückbleibt.
909 776/330
TaCl5 (dies entspricht einer Zusammensetzung von 83,8% Nb2O5 und 16,2% Ta2O5), wird in 200 g Thionylchlorid gelöst und die Lösung unter inerter, trockener Atmosphäre filtriert. Diese Lösung läßt man durch eine Kaliumfluoridsäule fließen.
Die Absorptionssäule aus einer 45 cm hohen Schicht von feingepulvertem, wasserfreiem Kaliumfluorid mit 2 cm Durchmesser wird mit Thionylchlorid konditioniert.
Die pentachloridhaltige Lösung läßt man viermal durch diese Säule durchfließen mit einer Geschwindigkeit von etwa 200 ml pro Stunde.
Von der durchgeflossenen Lösung werden je 10 ml entnommen, das SOCl2 abgedampft und der Rückstand nach ammoniakalischer Hydrolyse in Oxyde übergeführt.
Nach dem vierten Durchgang wird die Kolonne mit 200 g frischem S O Cl2 ausgewaschen.
Die folgende Tabelle enthält die spektrographisch ermittelten Zusammensetzungen der Pentachloride nach den einzelnen Durchgängen sowie diejenige der mit frischem SOCl2 herausgewaschenen Pentachloride, als Oxyde gerechnet.
Für die Bildung der Doppelsalze ist die Menge Alkali- bzw. Erdalkali so zu wählen, daß auf 1 Mol des im Gemisch vorhandenen Tantalpentahalogenids mindestens 1 Mol Alkalihalogenid oder 2/s Mol Erdalkalihalogenid zur Anwendung kommt.
Die Trennung der tantalhaltigen. Doppelsalze von der niobreicheren Fraktion bietet keine besonderen Schwierigkeiten. Würde die Doppelsalzbildung durch Umsetzung in flüssiger Phase an einer Säule aus festem Kaliumfluorid vorgenommen, so können Niobpentachloride nach Abdestillation des verwendeten Lösungsmittels aus dem zurückbleibenden Umsetzungsprodukt durch thermische Spaltung gewonnen werden, während das höher schmelzende tantalhaltige Doppelsalz in der Säule zurückbleibt und daraus ebenfalls gewonnen werden kann.
Zwecks Regenerierung der Tantalpentahalogenide aus den gebildeten Doppelsalzen kann man diese Doppelsalze thermisch, d. h. oberhalb 500° C, vorzugsweise bei 550 bis 800° C, spalten, wobei die Halogenide als Sublimat erhalten werden. Diese thermische Zerlegung der Doppelsalze kann auch unter vermindertem Druck vorgenommen werden. Unter Verwendung zweier »moving beds« (ζ. B. eines bei 280 bis 500° C zur Doppelsalzbildung und ein zweites zur thermischen Zersetzung der Doppelsalze ζ. B. bei 550 bis 800° C) kann das Verfahren kontinuierlich betrieben werden, wobei eine angereicherte Niobfraktion einerseits und ein Tantalpentahalogenid andererseits erhalten werden. Durch Aufbringen des Kaliumchlorids auf eine indifferente Trägermasse oder durch Verdünnen des Kaliumchlorids mit einer solchen Masse (z. B. mit Kohle) kann die Gefahr des Zusammenbackens vermieden werden.
Nach der Zersetzung der Doppelsalze kann das bei der thermischen Spaltung zurückbleibende Alkalioder Erdalkalimetallhalogenid ohne weiteres dem Prozeß wieder zugeführt werden. So kann man in einem Kreisprozeß aus den angegebenen Halogenidgemischen die entsprechenden, praktisch reinen bzw. stark angereicherten Pentachloride herstellen, wobei dem Prozeß nur die verbrauchten Mengen Niob- und Tantalchloride und gegebenenfalls die wegen allfälliger Verluste fehlenden Mengen Alkali- bzw. Erdalkalimetallhalogenid und die fehlenden Mengen Lösungsmittel neu zugeführt werden müssen.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Pentachloride der Metalle Niob und Tantal können zwecks weiterer Reinigung destilliert oder sublimiert werden. Man erreicht aber aus den Doppelsalzen nach der zerlegenden Sublimation in der Regel schon stark angereicherte Chloride, deren Reinheit für viele technische Anwendungen durchaus genügt.
Als besonders vorteilhaft hat sich daher das vorliegende Verfahren zur Reindarstellung von Niobpentachlorid erwiesen.
In dem nachfolgenden Beispiel sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 6o In Betracht gezogene Druckschriften:
Ein destilliertes Gemisch von Niob- und Tantal- Hollemann-Wiberg, »Lehrbuch der anorgan.
pentachloriden, bestehend aus 4,2 g NbCl5 und 0,64 g Chemie«, 1951, S. 487.
"/0Nb2O5 VaTa2O5
Ausgangsgemisch 83,8 16,2
nach erstem Durchfluß .. 96,6 3,1
30 nach zweitem Durchfluß .. 98,9 1,1
nach drittem Durchfluß .. 99,3 0,7
nach viertem Durchfluß .. >99,9 <0,l
Waschflüssigkeit >99,9 <0,l
Es findet also eine bevorzugte Absorption des Tantals an KF statt; nach Verdampfen des S O Cl2 aus den Eluaten bleibt als Rückstand hauptsächlich das Kaliumfluoriddoppelsalz des NbCl5; aus diesem Doppelsalz kann man durch Erhitzen in inerter Atmosphäre auf 550 bis 800° C praktisch tantalfreies Niobpentachlorid oder eventuell NbCl3F2 gewinnen.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Trennung von Niob und Tantal aus deren Pentachloridgemischen unter Doppelsalzbildung, dadurch gekennzeichnet, daß man das in inerten Lösungsmitteln gelöste Gemisch mit wasserfreien, festen Alkali- oder Erdalkalihalogeniden in Kontakt bringt und die niobhaltige Lösung von dem Tantalpentachloriddoppelsalz trennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als inertes Lösungsmittel Thionylchlorid verwendet.
DENDAT1069129D Verfahren zur Trennung der Elemente Niob und Tantal aus deren Pentachloridgemischen Pending DE1069129B (de)

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