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Umsetzvorrichtung für eine Förderanlage Die Erfindung bezieht sich
auf Umsetzvorrichtungen für Förderanlagen, besonders für solche Anlagen, bei denen
Lastenträger auf einer endlosen angetriebenen Kette gelagert sind, wobei die von
der Kette bewegten Träger angehalten und relativ zur Kette bewegt werden können,
ohne daß der auf diese wirkende Antrieb zur Unterbrechung gelangt. An sich sind
Umsetzvorrichtungen für Förderbehälter zwischen zwei getrennt angetriebenen, vertikal
laufenden Förderseilbahnen und auch zwischen zwei im wesentlichen horizontal, jedoch
nicht in gleicher Höhe angeordneten Förderbahnen bekannt. Zum Umsetzen wird eine
zwischen beiden Förderbahnen angeordnete, mechanische Vorrichtung verwendet. Ferner
hat man schon vorgesehen, Fördergut, das auf einer vertikal laufenden Förderkette
aufwärts gefördert wird, auf ein horizontal laufendes Förderband überzuleiten. Hierbei
erfolgt die Überleitung mechanisch und zwangsweise. Bei der Erfindung handelt es
sich um eine Umsetzvorrichtung für eine Förderanlage der eingangs genannten Art,
bei der zwei oder mehrere endlose, getrennt angetriebene, in waagerechter Ebene
und gleicher Höhe laufende Ketten angeordnet sind, die an einem oder mehreren Punkten
nahe aneinander vorbeiwandern, und bei der Mittel vorgesehen werden sollen, um einen
waagerechten Übergang der Lastenträger von einer Kette zur anderen an einer solchen
Stelle zu bewirken.
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Eine derartige Umsetzung zwischen zwei in gleicher Höhe und waagerechter
Ebene verlaufenden Förderketten ist bei den bekannten Einrichtungen weder vorgesehen
noch möglich.
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Erfindungsgemäß wird daher die neue Umsetzvorrichtung aus einer von
einem Druckmittel gesteuerten Druckkolbenanordnung gebildet, an der ein zum Umsetzen
der Lastenträger dienender, eine Vertikal- und Schwenkbewegung ausführender Arm
vorgesehen ist, der bei Zuführung von Druckmittel zur einen Kolbenseite zunächst
eine Vertikalbewegung nach unten ausführt und dabei an dem umzusetzenden Lastenträger
angreift, und darauf eine Schwenkbewegung, mit welcher er den Lastenträger umsetzt.
Bei Zuführung von Druckmittel zur andern Kolbenseite führt der Umsetzarm zunächst
eine entgegengesetzt verlaufende Vertikalbewegung aus und löst sich dabei von dem
umgesetzten Lastenträger, worauf er eine Rückschwenkung in seine Anfangsstellung
ausführt.
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Der Umsetzarm ist hierzu fest am Zylinder der Druckkolbenanordnung
angebracht, und dessen Kolbenstange trägt eine Drallgewindespindel, die mit einer
feststehenden Mutter od. dgl. so zusammenwirkt, daß bei Axialbewegung dem Kolben
eine Drehbewegung erteilt wird, wobei die Drehbewegung des Kolbens auf den Zylinder
und den Umsetzarm übertragen wird.
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An der Gewindespindel sitzt ein seitlicher Vorsprung, welcher in einen
axialen Schlitz des Zylinders so eingreift, daß während einer relativen Axialbewegung
zwischen Kolben und Zylinder durch eine Kolbendrehung der Zylinder gedreht wird.
Am Zylinder ist eine Schelle angeordnet, die eine Drehung desselben bei Beginn der
Zufuhr des Druckmittels bis zur Ausführung einer vorbestimmten Axialbewegung des
Zylinders verhindert. Am Zylinder sitzen Arme oder Vorsprünge, welche mit gefederten
Sperrklinken so zusammenwirken, daß eine Drehbewegung des Zylinders bis zur Beendigung
einer vorbestimmten Axialbewegung desselben gesperrt ist. Für die Lastenträger sind
Anschlagmittel vorgesehen zum Festhalten derselben in der Umsetzlage. Hierzu dient
ein federbelasteter Sperrhebel, der vom Umsetzarm verschoben wird und bei Bewegen
des Arms aus seiner Ausgangsstellung durch Federwirkung sich in die Bahn des Anschlagmittels
legt und dieses gegen Rückkehr in seine Freigabestellung sperrt. An der Abführkette,
auf welche ein Lastenträger übergesetzt wird. sind Anschlagmittel angeordnet, die
während des Umsetzvorgangs den Durchgang von Lastenträgern hindern. Ist auf der
Abführkette ein Lastenträger schon in die Umsetzzone gelangt, dann hindert eine
Hemmschiene die Bewegung des Umsetzarms.
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Wenn die beiden Förderketten in U-Schienen laufen, sind Abschnitte
dieser Schienen im Bereich der Umsetzvorrichtung ausrückbar gemacht. Sie werden
bei Betätigung des Umsetzarms durch Gestänge zurückgezogen.
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Statt Gestänge können auch hydraulische Kolben ver-
wendet
werden, denen Druckflüssigkeit über das Ventil zugeführt wird, das Druckfiüssigkeit
zum Umsetzzylinder steuert.
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Zwecks klarer Darstellung der Erfindung wird ein Ausfiihrungsbeispiel
mit selbsttätiger Schaltung durch die Lastenträger an Hand der Zeichnungen im einzelnen
beschrieben.
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Fig. 1 zeigt ein teilweise gebrochen dargestelltes perspektivisches
Bild einer erfindungsgemäßen Umsetzvorrichtung und einen Lastenträger. der von einer
Zubringerkette auf eine Aufnehmerkette umgesetzt wird; Fig. 2 zeigt ein von einer
anderen Seite gesehenes teilweise gebrochenes perspektivisches Bild der Umsetzvorrichtung
und ihres Antriebes; Fig. 3 zeigt den Umsetzarm von schräg unten gesehen; Fig. 4
zeigt die Umsetzvorrichtung von der dem Umsetzarm abgewendeten Seite her, und zwar
von schräg oben gesehen; Fig. 5 zeigt schematisch den Verlauf des Flüssigkeitsantriebes
des Umsetzarmes; Fig. 6 zeigt eine andere Ausführung einer Führungsschraube zum
Heben und Schwenken des Umsetzarmes; Fig. 7 zeigt eine Anordnung zur Steuerung der
Bewegung des Umsetzarmes und zu dessen Betätigung; Fig. 8 zeigt eine weitere Anordnung
zur Steuerung des Umsetzarmes.
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In den Zeichnungen bezeichnet 1 eine angetriebene endlose Kette,
welche in einer festen oberirdischen Rinne 2 von im wesentlichen kastenförmigen
Querschnitt läuft. Die Kette, welche mittels Rollen la auf den Innenflächen der
Rinne läuft, hat an ihrer Oberseite in Abständen auf ihrer ganzen Länge weitere
Rollen 1 b, die eine praktisch durchgehende Lagerung für die Lastenträger bilden.
Die Kette 1 und die Rinne 2 bilden zusammen das Zubringersystem.
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An einer beliebigen Stelle, wo Lastenträger von der Zubringerkette
1 abgeleitet werden sollen, ist eine zweite Kette 3 gleicher Ausführung in einer
Rinne 4 angeordnet, und zwar so, daß die Kette 3 auf einem Teil ihrer Länge im wesentlichen
parallel zur Zubringerkette 1 und in derselben horizontalen Ebene wie dieselbe verläuft.
Die Kette 3 und die Rinne 4 bilden zusammen das Abführsystem.
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Jeder Lastträger besteht aus einem Kette und Rinne einseitig umgreifenden
Teil 5, der von der Seite gesehen, im wesentlichen C-förmig ausgebildet ist. Wie
insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, ist ein Schuh 7 am ohren Schenkel 6 des Lastenträgers
5 angebracht, der auf den Rollen 1 b an der Oberseite der Kette ruht, während der
lotrechte Schenkel sich auf der zur Abführkette gerichteten Seite befindet. Beim
Umsetzen wird der Lastenträger um 1800 um seine vertikale Achse gedreht.
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Die Umsetzvorrichtung besteht aus einem vertikal angeordneten, beispielsweise
durch Druckluft bewegten Kolben 8 in einem Zylinder 9, welcher in einem Gestell
10 gelagert ist. Die Kolbenstange 11 trägt an ihrem unteren Ende eine Drallgewindespindel
12, welche in eine feste Führung 13 eingreift, so daß bei Axialbewegung der Drallspindel
12 der Kolben 8 in Drehung versetzt wird. Die Drallspindel 12 ist mit seitlichen
Ansätzen 14 versehen, die in diametral gegenüberliegenden senkrechten Schlitzen
15 in einer Verlängerung 16 des Zylinders 9 gleiten, so daß eine relative Drehbewegung
zwischen dem Zylinder 9 und der Spindel 12 verhindert wird. 17 bezeichnet einen
horizontalen, am Zylinder 9 befestigten Umsetzarm,
der beim Umsetzen den oberen Schenkel
6 des Lastenträgers umgreift und so den Lastenträger von der zubringenden Kette
auf die abführende Kette bringt.
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Die Verlängerung 16 des Zylinders 9 ist mit seitlich gerichteten,
nicht dargestellten Anschlägen versehen, die an eine am Gestell 10 angeordnete,
ebenfalls nicht dargestellte Widerlage anschlagen, so daß sich zwei um 1800 verschiedene
Endstellungen des Umsetzarmes 17 ergeben. Eine Schelle 20 ist um die Verlängerung
16 des Zylinders 9 gelegt und trägt einen nach außen ragenden Anschlag 21, der sich
in eine am Gestell 10 vorgesehene Führung 22 legt. Durch diese Schelle, die sich
nur zusammen mit der Zylinder verlängerung 16 bewegt, wird bewirkt, daß der Zylinder
9 erst eine etwa der Höhe des Anschlages 21 entsprechende senkrechte Bewegung durchführt,
ehe die Drehbewegung einsetzt. Eine gekrümmte Rollenbahn 27 ist zwischen den beiden
die Ketten 1 und 3 umschließenden Rinnen 2 und 4 angeordnet, um eine Lagerung für
den Lastenträger während des Umsetzens zu bilden. 28 bezeichnet eine Steuervorrichtung,
durch deren Betätigung dem Zylinder 9 je nach Erfordernis entweder oberhalb oder
unterhalb des Kolbens 8 Betriebsflüssigkeit zugeführt wird, wobei mindestens ein
Teil der Leitung, durch welche die Flüssigkeit strömt, biegsam ist, so daß der Zylinder
9 sich drehen kann. 29 bezeichnet ein Lager, das auf dem oberen horizontalen Schenkel
10 b des Gestells 10 angebracht ist und der Führung einer an der Kopfplatte 31 des
Zylinders 9 angeordneten Spindel 30 dient. Das Lager 29 bildet einen axialen Anschlag
für die Kopfplatte 31 und ebenso für einen Bund 32 auf der Spindel 30, welch letztere
im Lager 29 axial gleitbar und drehbar gelagert ist. Der Axialhub der Spindel 30
bestimmt sich durch ihre Länge, während die Schwenkbewegung durch nicht gezeichnete
Anschläge bestimmt ist.
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Die Steuervorrichtung 28 kann aus einem Flüssigkeitssteuerventil
bestehen, das durch eine von den Lastenträgern zu betätigende, an sich bekannte
Wählvorrichtung gesteuert wird.
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In Fig. 1 wird gerade ein Lastenträger 5 von der Zuführkette 1 auf
die Abführkette3 übergesetzt, während ein auf der Kette 1 folgender Lastenträger
5' durch einen schwenkbaren Anschlaghebel 36 angehalten wird, der seinerseits durch
einen gefederten Sperrhebel 37 so lange in Anhaltestellung gehalten wird, als der
Umsetzarm 17 aus seiner Ruhelage geschwenkt ist, d. h. aus der Lage, in welcher
er zur Kette 1 senkrecht steht. Der Anschlaghebel 36 und der Sperrhebel 37 sind
in einem Bügel 38 gelagert, der seinerseits an einem mit dem Gestell 10 verbundenen
Rahmen 39 angeordnet ist. Unmittelbar vor dem Umsetzen schwenkt der Lastenträger
5 den Anschlaghebel 36 in seine Anhaltestellung, in der er von dem Lastenträger
5 gehalten wird, bis das Umsetzen beginnt.
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Während dieser Zeit wird der nachfolgende Lastenträger 5' außer Berührung
mit dem vorangehenden Lastenträger 5 gehalten, wobei der Sperrhebel 37 durch den
Umsetzarm 17 in seiner Ruhestellung gehalten wird. Wenn das Umsetzen beginnt, gleitet
der Sperrhebel 37 unter der Wirkung seiner Feder 37a über das Ende des Anschlaghebels
36 in Förderrichtung nach vorn, ehe der erste Lastenträger 5 am Anschlaghebel 36
vorbeigelangt ist. Demzufolge wird ein Rückklappen des Anschlaghebels 36 verhindert,
bis der Umsetzarm 17 zurückkehrt und den Sperrhebel 37 zurückschiebt, um dadurch
den Anschlaghebel 36 freizugeben und einen freien Durchlauf des nächstfolgenden
Lastenträgers zu ermöglichen.
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Um dem Lastenträger 5 während des Umsetzens freie Bahn zu machen,
muß der obere Rand der inneren Wandung der Rinne 2 zurückgezogen werden.
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In Fig. 3 bezeichnet 40 eine einziehbare Führung platte, die an einem
Bolzen 41 angelenkt ist und in ihrer obersten Stellung, in der sie mit der Oberkante
der inneren Seitenwandung der Rinne 2 fluchtet, mittels einer Feder 42 und eines
Armes 43 gehalten wird.
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Der Arm 43 ist an seinem oberen Ende an einem Bolzen 44 in der Führungsplatte
40 schwenkbar gelagert, während er an seinem unteren Ende im Schlitz eines Winkelstückes
45 gleitet, das an der inneren Wandung der Rinne 4 befestigt ist. Um das Zurückziehen
der Führungsplatte 40 zu bewirken, ist ein pneumatischer Kolben 46 vorgesehen, dessen
Kolbenstange 47 an dem horizontal abgewinkelten Ende des Armes 43 angreift.
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In derselben Weise muß der obere Teil der inneren Wandung der Rinne
4 während des Umsetzens zurückgezogen werden, um freien Zugang des I,astenträgers
auf die Kette 3 zu ermöglichen. In Fig. 4 bezeichnet 48 die rückziehbare Führungsplatte.
welche von einem Arm 49 in ähnlicher Weise gesteuert wird wie die Führungsplatte
40. Das Zurückklappen der Führungsplatte 48 erfolgt durch einen Arm 50, der bei
Betätigung auf den oberen Rand der Führungsplatte 48 drückt, wie aus der Fig. 4
hervorgeht, und auf der Welle 51 fest angebracht ist, die ihrerseits in festen Armen
52 und 53 gelagert ist. Die Welle 51 trägt einen weiteren Arm 54, der als Anschlag
für die Lastenträger dient, wodurch der Umsetzbereich an der Abführkette 3 von Lastenträgern
freigehalten wird, die sonst die Bahn des umzusetzenden Lastenträgers versperren
würden. An der Welle 51 ist ferner ein Arm 56 gelagert, dessen anderes Ende mit
einer Verlängerung 57 eines Bolzens 58 verbunden ist, der bei 59 einen hydraulischen
Kolben trägt, dessen Zylinder an einem im Gestell 10 befestigten winkelförmigen
Rahmen 60 angebracht ist. Der Bolzen 58 hat einen Bund 61, der als Gegenlage für
ein Ende einer Feder 62 dient, deren anderes Ende sich gegen ein fest angeordnetes
Winkelstück 63 abstützt. Die Feder 62 hält normalerweise den Bolzen 58 in seiner
höchsten Stellung, und demzufolge werden die Arme 50 und 54 genügend hoch gehalten,
um einen freien Durchtritt der Lastenträger zu gestatten, wenn kein Umsetzen stattfindet.
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Der untere Teil der inneren Wandungen der Rinnen 2 und 4 muß im Bereich
der Umsetzstelle weggeschnitten werden, um die unteren Führungsrollen 1 der Lastenträger
passieren zu lassen.
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Um die Ingangsetzung der Umsetzvorrichtung zu verhindern, wenn ein
schon umgesetzter Lastenträger sich noch in der Umsetzzone befindet und ein anderer
schon zum Umsetzen bereitsteht, ist eine Querschiebestange 64 vorgesehen, deren
eines Ende verschiebbar gelagert ist, während das andere Ende gegen eine auf dem
einen Arm einer Kurbel 66 befestigte Blattfeder 65 anliegt; der andere Arm der Kurbel
ist an einer Hemmschiene 67 befestigt, die sich an den Schuh 7 am Lastenträger 5
legt. Eine gleichartige Kurbel 69 dient mit dem einen Arm zur Lagerung des anderen
Endes der Hemmschiene 67, die sich daher in horizontaler Ebene parallel zur Kettenrichtung
bewegt. Der andere Arm der Kurbel 69 bildet die Verankerung für ein Ende einer Zugfeder
70, deren anderes Ende an einer an der äußeren Rinnenwandung befestigten Konsole
71 verankert ist. Diese Anordnung drückt die Hemmschiene 67 nach innen. Die Anordnung
des Anschlagarmes 54 ist für eine in Pfeilrichtung erfolgende
Kettenbewegung gedacht.
Am Arm der die Blattfeder 65 tragenden Kurbel 66 befindet sich auch ein fester Anschlag
72, so daß die Stange 64 je nach Anschlag ihres Endes gegen die Blattfeder 65 oder
gegen den festen Anschlag 72 einmal ein elastisches, einmal ein starres Widerlager
findet. Das letztere hindert ein hartes Aufschlagen ihres anderen Endes auf das
Gestänge des Steuergliedes 28.
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In Fig. 5 bezeichnet 74 ein Flüssigkeitssteuerventil, das einen Teil
der erwähnten Steueranordnung 28 bildet. 75 bezeichnet eine Rohrleitung, durch welche
Betriebsflüssigkeit dem pneumatischen Kolben 46 der Vorrichtung zum Zurückziehen
der Führungsplatte 40 an der Zuführstelle über ein T Verbindungsstück 76 zugeführt
wird, während der andere Zweig der Rohrleitung Druckflüssigkeit über das T-Stück
77 dem hvdraulischen Kolben 59 zur Drehung der Welle 51 mit dem Arm 50 zwecks Zurückklappens
der Führungsplatte 40 an der Abführstelle und dem Anschlagarm 54 zum Anhalten von
ankommenden Lastenträgern an der Abführstelle zuführt. Ferner wird dem unteren Teil
des Zylinders 9 der Umsetzvorrichtung über die Rohrleitungen 79 das biegsame Rohr
80 und die Rohrleitung 81 Druckflüssigkeit zugeführt. Die Rohrleitungen 82, 83 und
86 bringen Druckflüssigkeit zum oberen Ende des Zylinders 9.
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Zur Veranschaulichung der Betriebsweise der Umsetzvorrichtung wird
angenommen, daß ein Lastenträger 5 sich der Umsetzvorrichtung nähert und ihm ein
weiterer Lastenträger 5' folgt. Der Lastenträger 5 trägt an seiner Rückseite vorher
einstellbare bekannte Anschlagbolzen 87 (Fig. 1), durch deren Voreinstellung die
Umsetzvorrichtung in Gang gesetzt werden kann.
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Wenn gerade jetzt ein Lastenträger die Umsetzzone der Abführkette
3 durchläuft, sperrt die Querschiebe stange 64 in irgendeiner nicht näher zu erörternden,
konstruktiv unschwer zu lösenden Weise die weitere Betätigung des Steuermittels
28, da, wie beschrieben, dieser Lastenträger die Hemmschiene 67 mit seinem Schuh
7 zurückschwenkt, welche ihrerseits die Querschiebestange64 verschiebt. Wenn dieser
Lastenträger die Umsetzzone der Abführkette 3 durchlaufen hat, wird die Hemmschiene
67 wieder zurückgeschwenkt und die Schiebestange 64 mitgenommen, so daß das Ventil
74 betätigt wird, und die Druckflüssigkeit wird über die Rohrleitungen 75, 78 zu
den hydraulischen Kolben 46 und 59 und ferner über die Rohrleitungen 79, 80 und
81 in den unteren Teil des Zylinders 9 geleitet; da der Zylinder 9 sich infolge
der Schelle 20 nicht drehen kann, bewegt er sich bei festgehaltenem Kolben 8 abwärts,
bis eine weitere Axialbewegung des Zylinders 9 durch das Anschlagen des Bundes 32
gegen die Lageranordnung 29 verhindert wird. Durch diese Abwärtsbewegung legt sich
das äußere Ende des Umsetzarmes 17 auf den von dem Anschlaghebel 36 festgehaltenen
Lastenträger. Weitere Zuführung von Betriebsflüssigkeit bewirkt, nachdem der Anschlag
21 aus der Führung 22 herausgeglitten ist, ein Anheben des Kolbens 8, worauf die
Drallspindel 12 in der festen Führung 13 sich dreht. Durch das Gleiten der Ansätze
14 in den Schlitzen 15 erfolgt die Aufwärtsbewegung des Kolbens 8 und durch die
Drehbewegung der Spindel 12 eine Drehung der gesamten Vorrichtung einschließlich
des Armes 17, der den Lastenträger mit sich nimmt. Während der Drehung der Umsetzvorrichtung
wird der Lastenträger von der Zuführkette 1 über die zurückgezogene Führungsplatte
40, die Rollenbahn 27 und die zurückgezogene Führungsplatte48 auf die Abführkette3
umgesetzt. Der
Umsetzarm 17 hat sich um 1800 gedreht, was eine Umsteuerung
des Ventils 28 herbeiführt. Wenn der Lastenträger von der Zuführkette 1 auf die
Abführkette 3 umgesetzt worden ist, wird die Betriebsflüssigkeit auf der oberen
Seite des Kolbens 8 über die Rohrleitungen 86, 83 und 82 und das Ablaßrohr 89 entleert.
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Bei der umgekehrten Stellung des Ventils 28 wird die Betriebsflüssigkeit
von der Speiseleitung über die Rohrleitungen 82, 83 und 86 dem oberen Teil des Zylinders
9 zugeführt, während die Flüssigkeit unterhalb des Kolbens 8 über die Leitungen
81, 80, 79 und 89 abgelassen wird. Da der Zylinder 9 sich infolge der Wirkung der
Schelle 20 und ihres Anschlages 21 nicht drehen kann, hebt er sich bei feststehendem
Kolben 8, bis weitere Axialbewegung durch die Kopfplatte 31 verhindert wird. Dieser
Vorgang bewirkt das Heben des Umsetzarmes 17 bis zur Freigabe des Lastenträgers.
Durch weitere Einwirkung der Druckflüssigkeit wird der Kolben 8 gesenkt, wodurch
die Drallspindel 12 in der festen Führung 18 gedreht wird.
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Wie zuvor gleiten die Ansätze 14 in den Schlitzen 15, wodurch ein
Zurückdrehen der gesamten Vorrichtung in die Anfangsstellung bewirkt wird, während
der transportierte Lastenträger auf der Abführkette 3 bleibt. Während der Lastenträger
auf die Abführkette 3 gesetzt wird. wird die Hemmschiene 67 bewegt und die Querschiebestange
64 wieder vorgeschoben. Hierbei wird die Blattfeder 65 durchgebogen, und ihre Kraft
auf die Stange 64 reicht nicht aus, um die Umsteuerung des Ventils 74 mit darauffolgender
Umsteuerung der Umsetzvorrichtung zu verhindern.
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Sofort nachdem die Umsteuerung des Ventils 74 eingesetzt hat, werden
die Druckkolben46 und 59 entlastet, so daß die Führungsplatten 40 und 48 wieder
ausgefahren und die Arme 50 und 54 aus der Bahn der Lastenträger auf der Abführkette
3 zurückgezogen werden. Nach dem Umsetzen des Lastenträgers kann die Umsetzvorrichtung
nicht wieder in Tätiglieit treten, bis der Lastenträger an der Hemmschiene 67 vorbeigewandert
ist. Sollten weitere Lastenträger vor Abgang des umgesetzten Lastenträgers an der
Hemmschiene 67 anstoßen, wird die Vorrichtung am Weiterarbeiten gehindert, bis diese
Lastenträger an der Hemmschiene 67 vorbei sind. Mit 73 ist- in Fig. 4 ein Führungsbügel
bezeichnet, der ein zufälliges Verschieben eines Lastenträgers nach dem Umsetzen
verhindert.
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Ist die Anlage in dem Zustand, daß keine Lastenträger sich auf der
Abführkette 3 zur Umsetzvorrichtung hin bewegen, kann das Umsetzen nach Belieben
erfolgen. und der Anschlagarm 54 und die Schiebestange 64 nebst zugehörigen Teilen
werden entbehrlich.
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Fig. 6 zeigt eine Schraubenführung 90, die an Stelle der Spindel
12 verwendet werden kann und doppelte, gegenläufige Schraubliniennuten aufweist.
In diesem Falle gleiten zwei Keile 91 in den schraublinienförmigen Nuten, wobei
die Gangrichtung der Vertiefung, in welcher sich jeder Keil bewegt, der Winkeleinstellung
der Keile entspricht. Hiermit wäre beim Umsetzen eine Drehung um volle 3600 möglich
unter Verwendung der vorbeschriebenen Mittel, indem die Keile während der Drehung
von 0 auf 1800 auf einen geeigneten Winkel eingestellt werden und während der Bewegung
von 180 auf 3600 auf der anderen Seite der Vertikalen eine gleiche Winkeleinstellung
erhalten. In solchem Fall wird die Drehrichtung durch die Anfangsstellnng der Keile
90 auf der einen oder der anderen Seite der Vertikalen bestimmt.
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Die Verwendung einer Schelle 20 zur Erzielung einer Axialbewegung
des Zylinders 9 vor Einsetzen
der Drehbewegung läßt sich mittels einer Anordnung
nach Fig. 7 vermeiden. In diesem Falle wirken die an der unteren Stirnplatte der
Vorrichtung starr befestigten Arme 92 und 93 mit Klinken 94 und 95 zusammen. In
der in Fig. 7 dargestellten Ausführung hat der Arm 92 zuvor die zugehörige Klinke
94 bewegt. um die gezeigte Einstellung zu erzielen, während der Kolben seine tiefste
Lage erreicht hat. Eine weitere Bewegung in derselben Richtung wird infolge der
Umsteuerung des Ventils und in jedem Falle durch die Klinke95 verhindert. Bei Umsteuerung
des Steuerventils wird eine Drehung in umgekehrter Richtung durch die in den Arm
92 greifende Klinke 94 verhindert. und dementsprechend hebt sich der Zylinder9,
bis der Arm 92 über die Spitze der Klinke 94 gleitet.
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Das Umgekehrte tritt ein, wenn der Arm 93 in die Klinke 95 greift,
was in Ruhelage der Vorrichtung der Fall ist.
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Fig. 8 zeigt ein anderes Mittel zur Erzielung der Abwärtsbewegung
des Umsetzarmes 17 mit nachfolgender Drehbewegung und umgekehrt. Diese Bewegung
gestattet, einen Träger von der Kette 1 um beispielsweise einen Winkel von 1200
auf eine Plattform umzusetzen, die sich dann senkrecht nach unten bewegt, wobei
der Umsetzarm 17 den Winkel von 1200 beibehält, bis der Lastenträger auf der vertikal
beweglichen Plattform in seine Lage unter dem äußeren Ende des Armes 17 zurückkehrt.
Der Umsteuermechanismus der Umsetzvorrichtung wird dann durch die sich hebende Plattform
betätigt, um die umgekehrte Drehung des Umsetzarmes zu bewirken, bis der Lastenträger
auf die Kette 1 zurückgekehrt ist, zu welchem Zeitpunkt der Arm 17 sich heben und
den Lastenträger freigeben kann. In Fig. 8 stellt 96 eine mit dem Zylinder9 sich
bewegende Rippe dar, während 97 ein ortsfest angeordneter Anschlag ist. Während
der Umsetzarm sich in Ruhelage befindet, ist der Zylinder 9 in seiner höchsten Stellung,
und die Rippe 96 greift am tiefsten in den Anschlag 97 ein. Bei Betätigung der Umsetzvorrichtung
wird Betriebsflüssigkeit dem unteren Teil des Zylinders 9 zugeführt, und eine Drehbewegung
wird durch die an den Anschlag 97 stoßende Rippe 96 verhindert; dementsprechend
wird eine Axialbewegung des Zylinders 9 eintreten, bis die Rippe 96 an der Unterseite
des Anschlages 97 vorbeigleiten kann. Bei Umsteuerung des Ventiles tritt eine Drehbewegung
in umgekehrter Richtung ein, bis die Rippe96 von unterhalb des Anschlages 97 weitergewandert
ist und sich senkrecht bewegen kann.