DE106716C - - Google Patents

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DE106716C
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hydrochloric acid
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calcium chloride
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Wenn man auf eine auf Rothglut erhitzte Mischung von Calciumchlorid und einem Silikat einen Luft- oder Dampfstrom einwirken läfst, so erhält man Chlor oder Salzsäure, welche auf bekannte Weise gewonnen werden können, und es bleibt in dem Ofen oder der Retorte ein Rückstand, dessen Zusammensetzung von der des vorher angewendeten Silikates nothwendigerweise abhängt.
Im Falle man zur Herstellung von Chlor und Salzsäure zu diesem Verfahren die natürlichen complexen Silikate anwendet, wie z. B. die Feldspathe, die Thone, den Lepidolith, Petalit, überhaupt alle die Silikate, welche die Alkalimetalle Kalium, Natrium, Lithium, Rubidium, Cäsium enthalten, so enthält der Retortenrückstand neben dem von der Zersetzung des Calciumchlorids herrührenden Kalk noch Kieselsäure und Thonerde aus dem natürlichen Silikat, welche an den Kalk gebunden sind, ferner das überschüssige Calciumchlorid und schliefslich die anderen durch die Einwirkung von Chlor oder Calciumchlorid auf die Alkalien und sonstigen Basen der Silikate entstandenen Chloride.
Den Gegenstand des vorliegenden Verfahrens bildet nun eine Verarbeitungsweise dieses Rückstandes, welche es ermöglicht, alle werthvollen Bestandteile ' desselben, also die Alkalien, Kieselsäure und die Thonerde gesondert zu gewinnen.
Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt :
Die calcinirte Masse wird aus dem Ofen gezogen und nach dem Erkalten mit Wasser rationell erschöpft, durch welches zunächst die Alkalichloride und einige andere Chloride, wie Manganchlorid, Eisenchlorid, Calciumchlorid, extrahirt werden. Aus dieser gemischten Lösung können die Alkalien in bekannter Weise abgeschieden werden. Man kann auf diese Weise 95 bis 98 pCt. der in den Silikaten enthaltenen Alkalien gewinnen. Der Rückstand von der Auslaugung enthält Thonerde, Kieselsäure und Kalk in complexer Bindung. Man kann daraus die reine Thonerde zum Zwecke der Verwendung für die Aluminium - oder Aluminiumsulfatfabrikation u. s. w. gewinnen. Man kann auch die Kieselsäure isoliren, welche sich in äufserst feiner Vertheilung und in einem Zustande befindet, in welchem sie sich für die Fabrikation von Chlor durch Einwirkung von Luft auf ein zur Rothglut erhitztes Gemenge von Kieselsäure und Calciumchlorid vorzüglich eignet. Endlich kann auch der Kalk wiedergewonnen werden, und zwar in Form von Chlorcaicium.
Die Gewinnung dieser Nebenproducte geschieht in folgender Weise:
Der Rückstand von der Auslaugung mit Wasser wird mit Salzsäure behandelt. Es bildet sich Aluminiumchlorid, Calciumchlorid und Kieselsäure in Form einer Gallerte oder in Form eines körnigen Niederschlages.
Man macht die Kieselsäure durch Trocknen bei 120 bis 1300 unlöslich und nimmt den Rückstand mit Salzsäure auf und erschöpft ihn schliefslich mit Wasser, welches die Chloride des Aluminiums und Calciums auszieht und die Kieselsäure zurückläfst.
Die Lösung des Chlorids wird zur Trockne verdampft und der Rückstand auf 300° in einem Luftstrom erhitzt. Alles Chlor des Aluminiumchlorids 'wird als Salzsäure gewonnen.
Der nun verbleibende Rückstand wird mit Wasser behandelt, welches das Calciumchlorid auflöst und die Thonerde, welche keine Spur von Chlor mehr enthält, zurückläfst. Die Thonerde ist in diesem Zustande sehr geeignet für die Fabrikation von Aluminiumsulfat, Alaunen oder reiner Thonerde für die Aluminiumgewinnung.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Nutzbarmachung der beim Erhitzen von Chlorcalcium mit natürlichen complexen, alkalihaltigen Silikaten behufs Gewinnung von Chlor oder Salzsäure sich ergebenden Rückstände, dadurch gekennzeichnet, dafs die Rückstände zunächst zwecks Entfernung der Alkalichloride ausgelaugt werden, sodann mit Salzsäure behandelt und bei 120 bis 1300 getrocknet werden, worauf mit Salzsäure aufgenommen und mit Wasser erschöpft wird, zum Zwecke, einerseits freie Kieselsäure, andererseits gemischte Lösungen von Calcium- und Aluminiumchlorid zu erhalten, welche zur Trockne eingedampft und bei 3000 mit einem Luftstrom behandelt werden, zum Zwecke, das Aluminiumchlorid in Thonerde überzuführen und die Möglichkeit zur Trennung des unverändert gebliebenen Chlorcalciums von der nunmehr unlöslichen Thonerde zu geben, welch letztere im reinen Zustande zurückbleibt.
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