DE106661C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
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- Textile Engineering (AREA)
- Looms (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende' Vorrichtung zur gleichmäfsigen
Zuführung bezw. Spannung der Webkette an Webstühlen ist auf der beiliegenden Zeichnung in
Fig. ι in Anordnung an einem Tapestryteppich- oder Kettendruckteppich-Webstuhl in
Seitenansicht dargestellt.
■Fig. 2 giebt einen vergröfserten senkrechten
Schnitt nach der Linie 2 der Fig. 1, in Richtung des Pfeiles gesehen, während
Fig. 3 bis 8 die Zuführungs- bezw. Spannungsvorrichtung für sich in verschiedenen
Ansichten und kennzeichnenden Stellungen darstellen.
Die neue Vorrichtung ist besonders dazu geeignet und bestimmt, das Weben von
Tapestryteppichen mit schwereren und dickeren Sorten von bedruckten Kettengarnen zu regeln,
welche während des Webens bedeutenden Zugkräften ausgesetzt sind; doch ist die Benutzung
der vorliegenden Einrichtung auch für andere Webwaren nicht ausgeschlossen. Infolge dieser Zugbeanspruchungen wird die
Kette leicht beeinflufst und in das Muster der Waare derart eingewebt, dafs die einzelnen
Figuren des Musters sich nicht, wie erforderlich, genau in denselben Längen wiederholen, oder
dafs die in einer Zeiteinheit verwebten Kettenlängen nicht immer in demselben Verhältnifs
zu den in derselben Zeiteinheit erzeugten Waarenlängen stehen.
Zur Vermeidung dieser Uebelstände besteht die neue Vorrichtung aus einer, bei ähnlichen
Vorrichtungen bereits bekannten Abzugswalzep, die durch ein passendes Triebwerk in genauem
Verhältnifs zur Drehung des Waarenbaumes, also zur Fertigstellung der Waare angetrieben
wird.
Der Mantel dieser Abzugswalze ist gerauht, gewöhnlich mit Schmirgelleinwand bedeckt,
um ein Gleiten der Kette auf dieser Walze und damit ein Aufheben der Wirkung dieser
Walze zu verhindern.
Es mag nun aber diese Rauhung der Walze beschaffen sein wie sie wolle, der Nachtheil
bleibt bestehen, dafs entweder das Garn der Kette zu scharf angegriffen, d. h. beschädigt
wird, oder die Rauhung nicht genügt, um das Gleiten der Kette um die Walze ρ zu vermeiden.
Um diesem Nachtheil abzuhelfen, ist vor der Walze ρ eine frei schwingende Stange r angeordnet,
die auf der Kette ruht und daher, je nach ihrer Schwere, die Kette mehr oder weniger stark auf die Walze ρ aufdrückt und
auch mehr oder weniger weit um die Walze j?
herum zieht.
Hinter der Abzugswalze ρ dagegen wirkt eine von einem Gewichtshebel t bethätigte
Spannwalze q, wie sie unter dem Namen »Walkbaum« ebenfalls an · sich bereits bekannt
ist.
Hier dient dieser Walkbaum aber in neuer Weise dazu, in Wechselwirkung mit der
Stange r ein Gleiten der Kette um die Abzugswalze ρ ohne jede Beschädigung des
Garnes zu verhindern.
Würde z. B. der Fall eintreten, dafs die Kette vom Kettenbaum B zu schnell abläuft,
so könnte die Gewichtsstange r sich dieser schnellen Bewegung nicht mehr anpassen und
infolge der Thä'tigkeit des Baumes q würde die Kette um die Walze ρ nach vorwärts
gleiten, .weil dann die Kette zu lose auf ρ liegen würde.
Sollte andererseits der Ablauf der Kette vom Kettenbaum zu langsam vor sich gehen, so
würde, nachdem die Gewichtsstange r ihre höchste Lage erreicht hätte, während der
Vorwärtsdrehung der Walze ρ ein Gleiten der Walze an den Fäden stattfinden, was mit Rücksicht
auf eine genaue Musterbildung niemals eintreten darf.
Es wird dies hierdurch verhindert, dafs der Gewichts- oder Belastungsstange r eine weitere
Function zuertheilt wird, nämlich die, den Betrag des Ablaufes der Kette vom Kettenbaum
im bestimmten Augenblick, entweder unmittelbar oder unter Vermittelung einer geeigneten
Vorrichtung, dem unmittelbaren Bedarfe entsprechend annähernd zu regeln. Geringere
Unregelmäfsigkeiten in der Spannung der Kette werden dadurch ausgeglichen, dafs der Hebel t
zwischen Federn ν und v1 spielt, die den Ausschlag
desselben nach beiden Richtungen elastisch begrenzen.
Wenn nämlich der Musterrapport zu kurz wird, die Kette also zu schnell aufgearbeitet
wird, so wird der Arm t in die Höhe gehoben, so dafs sein hinteres Ende gegen die
obere Feder ν drückt (Fig. 5), und es wird daher der Widerstand des Gewichtes u gegen
eine weitere Bewegung des Armes t und gegen das Aufarbeiten der Kette im Muster vergröfsert
durch den Druck der Feder v. Die Feder ν dient also dazu, den Druck des Gewichtes u
bezw. die Spannung der Kette allmählich zu vergröfsern, so dafs die Noppen schärfer angezogen
werden, eine geringere Fadenlänge zu ihrer Bildung verwendet wird, das Muster also länger als vorher ausfällt.
Die umgekehrte Wirkung entsteht, wenn das Muster zu lang wird und sich der Arm t
auf die untere Feder vl legt.
Durch Verstellung des Laufgewichtes u wird einer Mehrbelastung der Stange r das Gleichgewicht
gehalten. Die Mehrbelastung der Stange r wird in dem Falle vorgenommen, wenn es wünschenswerth erscheint, die Kette
zwischen dem Baume B und der Walze ρ zu strecken und dadurch kleine Correcturen in
der Abmessung des Garnmusters zu bewirken, die sich durch Veränderungen der Uebersetzungsverhältnisse
im Antriebsmechanismus für die Walze ρ sonst nicht mehr erzielen lassen wurden.
Die Vorrichtung, mittelst welcher die Stange r im gezeichneten Beispiele auf die Drehung
des Kettenbaumes B wirkt, ist folgende:
Der Kettenbaum B trägt ein Zahnrad 62 (Fig. 2 und 4), welches den Baum bewegt,
angetrieben von einem Schneckenrade 63 auf der Welle 64; diese Welle trägt ein Sperrrad 65,
in welches eine Klinke 4 eingreift (Fig. 2), die von einem belasteten, frei um die Welle 64
schwingenden Hebel 66 getragen und durch die mit einem Schlitz um den Bolzen 5 an
diesem Hebel greifende Stange 6j bethätigt wird. Diese Stange ist mit einem Hebel 68
(Fig. 4) verbunden, welcher durch das Excenter 69 und die Feder 70 eine auf- und abgehende
Bewegung erhält und so die Welle 64 fortschalten kann.
Die Regelung dieser Vorrichtung wird bewirkt durch einen nach innen vorspringenden
Finger 6 an dem Hebel 66 (Fig. 5 und 8), welcher für gewöhnlich von einer Falle 71
gehalten wird, welche durch eine Spiralfeder 7 (Fig. 2) stets gegen diesen Finger gedreht wird
und so bei jeder Zuführungsbewegung des belasteten und von der Stange 67 bethätigten
Hebels mit dem Finger 6 in Eingriff tritt.
Die Falle 71 trägt einen Bolzen 72 (Fig. 2 und 5), welcher von einem in dem Arm 74
gelagerten und durch die Stange 75 mit der Stange r verbundenen Hebel 73 ergriffen wird,
wenn das äufsere Ende des letzteren durch die Aufwärtsbewegung dieser Rolle gehoben
ist, um die Falle zurückzuziehen und den Finger 6 des Hebels 66 frei zu geben. In
Fig. 2, 5 und 6 sind die Theile in der Stellung dargestellt, in welcher die Falle 71 den Finger 6
ergriffen hat und so diesen Theil des Hebels 66 herabdrUckt, während der andere oder wirksame
Arm des Hebels 66 gehoben ist. Der Bolzen 5 liegt dann in dem oberen Ende des Schlitzes in der Stange 67, so dafs eine weitere
Aufwärtsbewegung derselben den Hebel nicht beeinflussen wird. Infolge dessen wird die
Welle 64 durch die Klinke 4 nicht in Umdrehung versetzt, wenn die Stange 6γ angehoben
wird, aufser wenn die Knagge 71 durch den durch die Aufwa'rtsbewegung der Stange r
bethätigte Hebel 73 zurückgezogen wird. Diese Aufwa'rtsbewegung der Stange r findet nur
statt, wenn sie nach dem oberen Ende ihrer Schlitze in den Trägern 53 bewegt wird beim
Abziehen der Kette durch die Walze p, sobald diese gedreht wird.
Die Vorrichtung arbeitet in der folgenden Weise:
Wenn die Walze ρ durch die Daumenscheibe 46 (Fig. 1) und die übrigen Zwischenglieder
eine Schaltbewegung erhält, zieht sie einen bestimmten Theil der Kette herab; die
Spannung der Kette wird dabei gleichmäfsig gehalten durch den belasteten Arm t, welcher
auf den Walkbäum q einwirkt. Der Arm t senkt sich entsprechend der Entnahme der
Kette, so dafs das hintere Ende des Armes t auf der Stange 54 zwischen den Federn ν
und vl auf- und niederspielt. Die zwischen dem Kettenbaum B und Walze ρ befindliche
Kette wird durch die Schaltbewegung dieser Walze vorgezogen, welche letztere weniger
Kette bei jeder Bewegung abgiebt, als der Kettenbaum. Wenn diese Spannstange r so
weit in den Schlitzen 52 in die Höhe gegangen ist, dafs sie den. Hebel 73 bethätigen kann
(Fig. 7), welcher die Falle aufser Eingriff mit dem Finger 6 an der Klinke 66 bringt, nimmt
das belastete Ende dieses Hebels den Hebel und die Klinke derart mit, dafs der Bolzen 5
in dem unteren Ende des Schlitzes der Stange 67-sich befindet (Fig. 8), so dafs der Klinkenhebel
66 bei der nächsten Bewegung dieser Stange durch die Daumenscheibe 69 (Fig. 4) die Welle 64 vermittelst des Sperrrades 65
und damit den Baum B dreht, so dafs ein bestimmtes Stück der Kette abgewickelt wird,
welches durch die Abwärtsbewegung der Stange r in den Schlitzen 52 in Spannung erhalten wird. Diese Abwärtsbewegung beeinflufst
den Hebel 73 derart, dafs er den Bolzen 72 der Falle 71 frei giebt. Die Falle wird dann
durch die Feder 7 (Fig. 8) herumgedreht, so dafs sie in Eingriff mit dem Finger 6 tritt und
dadurch den Klinkenhebel 66 in einer Stellung festhält, in welcher er von der Stange 67
nicht bethätigt werden kann, bis die nächste Aufwä'rtsbewegung der Stange r die Falle 71
wieder zurückzieht.
Läuft die Welle der Walze ρ in ihren Lagern genügend stramm, so ist ein Rückwärtsdrehen
der Walze, infolge des von der Stange r hervorgebrachten Zuges, nicht zu befürchten
während des Augenblickes, wo die Sperrklinke 56 ausgehoben ist, doch ist immerhin
das Anbringen einer Bremse auf der Welle der Walze ρ rä'thlich.
Der in Fig. 1 und 3 dargestellte Hebel 81
dient dazu, die Klinke 56 aus dem Sperrrade 55 der Walze ρ auszuheben, wenn diese durch
den Weber stillgesetzt werden soll. Eine ähnliche Vorrichtung ist noch an dem Stiftenbaum
F getroffen, welche mit dem Hebel 81
in Verbindung steht, so dafs die Walze ρ und der Stiftenbaum F gleichzeitig stillgestellt werden
können.
Die Wirkung der Gewichtsstange r auf den Kettenbaum kann natürlich auch durch irgend
welche andere Einrichtungen erzielt werden, ohne dadurch aus dem Rahmen der Erfindung
zu treten.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur gleichmäfsigen Zuführung bezw. Spannung der Webkette auf Webstühlen,
bestehend aus einer vor der Abzugswalze (p) auf der Kette ruhenden Belastungsvorrichtung
(r), welche mit dem Kettenbaum (B) so verbunden ist, dafs ihr Spiel das Ablassen der Kette vom Kettenbaume
regelt, in Verbindung mit einem hinter der Abzugswalze (p) auf die Kette wirkenden Walkbaum (q), welcher mit der
Belastungsvorrichtung (r) derart zusammen arbeitet, dafs ein Gleiten der Kette um
die Mefs - oder Abzugswalze verhindert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei welcher der Hebel (t) des Walkbaumes zwischen
Federn (v und v1) spielt, um die Schwingungen
des Hebels nach beiden Seiten elastisch zu begrenzen und geringere Unregelmäfsigkeiten
in der Musterlänge der fertigen Waare auszugleichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE106661C true DE106661C (de) |
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Family Applications (1)
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