DE2318326C3 - Verfahren und Liefervorrichtung zum Liefern von Florkettfäden auf einer Webmaschine zum Weben von Schubnoppen-Frottiergewebe - Google Patents
Verfahren und Liefervorrichtung zum Liefern von Florkettfäden auf einer Webmaschine zum Weben von Schubnoppen-FrottiergewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Liefern der beim Weben von Frottiergewebe auf einer Webmaschine
benötigten Florkettfadenlängen, bei dem die nacheinander eingetragenen Schußfäden zur Bildung
der Florkettfadenschiingen durch das Blatt in einer vorgegebenen Folge entweder voll oder nur teilweise
in die Fachspitze angeschlagen und die Florkettfäden
unter Spannung von ihrem Kettbaum abgezogen werden, sowie eine Florkettfaden-Liefervorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Es sind zahlreiche Verfahren und entsprechende Webmaschinen zur Herstellung von Frottiergeweben
mit ein- oder beidseitig vom Grundgewebe abstehenden Florschlingen bekannt. Eine Übersicht über die
wichtigsten dieser Verfahren findet sich in der »Deutschen Textiltechnik«, 7/1957, Seiten 649 bis 654.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren (US-PS 3360012) werden die Florkettfadenschiingen dadurch
gebildet, daß die Florkettfaden nach jedem Schußeintrag um Längsruten herum geführt und mit dem
nächsten Schuß wieder eingewoben werden. Eines der Hauptprobleme dieses Webverfahrens besteht darin,
die Florkettfadenspannung immer konstant zu halten, damit Florschlingen (Noppen) gleicher Länge entstehen,
auch wenn die Fäden eine gewisse Elastizität aufweisen. Wegen der Fachbildung und während des
Umwickeins der Ruten ändert sich die Weglänge der Florkette zwischen der Ablaßvorrichtung und der
Fachspitze, so daß die Florkettfaden während des Webvorganges zeitweise durch einen der Ablaßvorrichtung
nachgeschalteten Klemmbalken festgehalten und mit Hilfe eines durch eine Jacquard-Einrichtung gesteuerten
Auslenkbalkens aus dem Fach nach rückwärts gezogen werden müssen, um die Fadenspannung aufrechtzuerhalten.
Die Steuerung der Ruten und des Auslenkbalkens stellen in der Praxis, besonders bei
schnellaufenden Maschinen, nicht leicht zu lösende Probleme dar.
Bei Frottiergeweben sind die Florschlingen als sogenannte Schubnoppen ausgebildet, die durch eine in
der Webebene, in Durchlaufrichtung des Gewebes der normalen Abzugsbewegung des Gewebes - d. h. einem
Vorschub um ungefähr den Abstand zwischen zwei Schußfäden im fertigen Gewebe nach jedem Schußeintrag
- überlagerte Relativbewegung zwischen dem vorderen Umkehrpunkt des Blattes und der Fachspitze
entstehen. Dabei werden die einzelnen Schußfäden in einer bestimmten Folge abwechselnd entweder direkt
anschließend an das fertige Gewebe (Veranschlag)
oder in einem Abstand von eiwa u,5 bis 2 cm davon
(Teilanschlag) in die Fachspitze angeschlagen. Erfolgen nach einem Vollanschlag zwei oder mehr Teilanschlage
des Blattes, so werden die Florkettfäden und die Grundkettfäden zunächst durch die mit Teilanschlägen
eingetragenen Schußfäden in einem bestimmten Abstand vom fertigen Gewebe eingebunden. Beim
nächsten darauffolgenden Vollanschlag werden dann die mit Teilanschlag eingetragenen Schußfäden entlang
den straff gespannten Grundkettfäden nach vorne geschoben, bis auch sie am fertigen Gewebe anstehen.
Die eingebundene Florkettfadenlänge wird dabei, da die Florkettfäden unter einer geringeren Fadenspannung
als die Grundkette stehen, durch die und mit den Schußfäden nach vorne geschoben und zu Schubnoppen
oder Florschlingen aufgestaucht, worauf sich der Vorgang wiederholt, solange Schiingenware geweM
werden soll.
Muß zwischendurch vorübergehend glattes Gewebe - d. h. ohne Noppen - gewebt werden, wie dies beispielweise
beim Weben von Handtüchern und dergleichen der Fall sein kann, so werden nur Vollanschläge
ausgeführt und die Fadenspannung in der Florkette auf einem normalen, etwa der Spannung der
Grundkette entsprechenden Wert gehalten, so daß sich keine Schlingen bilden können.
Die zum Weben von Frottiergeweben nach dem Schubnoppenprinzip dienende Relativbewegung zwischen
dem vorderen Umkehrpunkt des BlaUes und der Fachspitze kann beispielsweise bei unveränderter normaler
Abzugsbewegung des Gewebes dadurch erreicht werden, daß der vordere Umkehrpunkt des Blattes für
die Vollanschläge nach vorae, für die Teilanschläge nach rückwärts, immer bezogen auf die Richtung des
Gewebeabzugs, verschoben wird. Dieser Vorgang wird
ίο meist mit Hilfe einer von einer Jacquardmaschine oder
dergleichen gesteuerten Platine bewerkstelligt, etwa indem das die Lade verschwenkende Pleuel während
der Teilanschläge geknickt wird, wie dies aus Bild 3 a
und 3 b, aber auch 23 a, b, c des erwähnten Artikels der
»Deutschen Textiltechnik« ersichtlich ist, oder indem das an einem Gleitstein befestigte Blatt in der gewünschten
Weise auf der Lade verschoben wird (DT-PS 1294299) oder auch indem die Amplitude der Ladenbewegung
auf andere Weise periodisch verändert wird.
Alle diese Verfahren weisen den Nachteil auf, daß die zwischen ihrer Vollanschlag- und ihrer Teilanschlagstellung
zu bewegenden Maschinenteile eine verhältnismäSig große Masse und damit Trägheit besitzen, was
für die modernen, schncllaufenden Webmaschinen (über 200 Schuß/Minute) unerwünscht ist
Für neuere Frottier-Webmaschinen sind daher Vorrichtungen
vorgeschlagen worden (DT-PS 1535645), bei denen die Bewegung des Blattes unverändert bleibt,
während die Fachspitze, d. h. das fertige Gewebe und die Grundkettfadenschar, mit Hilfe von verschwenkbaren
Auslenkrollen oder durch in den Antrieb der Warenabzugwalzen eingebaute Differentialgetriebe in
der Webebene vor- und rückwärts verschoben werden. Dies kann mit kleineren bewegten Massen verwirklicht
werden.
Bei allen nachdem Schubnoppenprinzip arbeitenden Webmaschinen muß die Fadenspannung in den Polkettfäden,
mindestens während der Vollanschläge, wesentlich geringer bemessen sein, als diejenigen der
Grundkettfäden. Die Bindung zwischen den während der Teilanschläge in einem Abstand zur Fachspitze
verbleibenden Schußfaden und den beiden Kettfädenscharen darf nämlich einerseits nicht so fest sein, daß
sich die Schußfaden beim nächsten Vollanschlag nicht mehr längs der straffer gespannten Grundkettfäden bis
zur Fachspitze hin verschieben lassen, sie muß andererseits aber genügen, um die schlafferen Polkettfäden mit
Sicherheit festzuhalten, und diese unter Überwindung ihrer geringeren Zugkraft mitzubeziehen und zu den
gewünschten Schlaufen r-ier Noppen aufstauchen zu können.
Um sicherzustellen, daß die zuletzt gebildeten Florschlingen oder Noppen nicht infolge ^u großer Polkettfadenspannung
während oder nach dem Vollanschlag wieder nach rückwärts ausgezogen werden, wird bei
der im obenerwähnten Aufsatz der »Deutschen Textiltechnik« (1957), Seite 654 beschriebenen Preßvorrichtung
die Florkettfadenschar zwischen den Blattanschlägen (Bild 22b, 23 b) und während der Teilanschlage
(Bild 22 c, 23 c) durch eine Pol- oder Preßwalze, die die Florkette unter ihrem Eigengewicht an
zwei feste Walzen drückt, gegen mögliches Zurückziehen gesichert, während der Vollanschläge (Bild 22 α,
23 α) jedoch durch eine Jacquardvorrichtung über einen Seil- oder Riemenzug mit der Ladenstelze verbunden,
wodurch die Polwalze angehoben wird und die Polkettfäden
freigegeben werden. Für rasch laufende Webmaschinen sind die verhältnismäßig große Masse der
Polwalze und der Seilzug zu ihrer Betätigung wenig geeignet.
Bei einer weiteren bekannten Webmaschine (CH-PS 464 111) wird die Fadenspannung der Florkette zu Beginn
des Vollanschlages kurzzeitig herabgesetzt, indem die Bremse des Florkettbaumes jeweils im gegebenen
Augenblick gelüftet wird. Wegen des durch die große Masse des Florkettbaumes bedingten Trägheitsmomentes
ist diese Anordnung jedoch wenig wirksam. Zudem ändert sich das Trägheitsmoment mit dem
Fortschreiten des Abwebens der Florkette.
Andere Webmaschinentypen (DT-AS 1535808) besitzen daher eine besondere FIorketten-Ablaßvorrichtung,
die den Florkettbaum während des Vollanschlages des Blattes kurzzeitig aktiv beschleunigt oder die
etwa eine Art Sandbaum (Abzugwalze) oder ein Walzenpaar aufweist, durch welche die Florkette im geeigneten
Augenblick rascher von ihrem Kettbaum oder aus einer Vorrichtung zum Konstanthalten der Fadenspannung
abgezogen und dem Webfach praktisch spannungslos zugeliefert wird. Bei diesen Anordnungen besteht
die Schwierigkeit, die Geschwindigkeit und die Amplitude des zusätzlichen Vorschubes der Florkettfadenschar
optimal an die Bedingungen des Webvorganges, d. h. an die vorgesehene Länge der Florschlingen
bzw. beispielsweise beim Umstellen auf ein anderes Webmuster an die Erfordernisse wechselnder
Garnqualitäten anzupassen, damit die Florkettfäden beim Vollanschlag in jedem Falle praktisch spannungslos
abgegeben werden, ohne schlaff zu werden.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, für schnellaufende, nach dem
Prinzip der Schubnoppenbildung arbeitende Webmaschinen ein einfaches Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung zu verwirklichen, wobei insbesondere die Nachteile großer bewegter Massen mit Sicherheit
vermieden werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll es ermöglichen, den Vorschub der Florkeüfaden
'und deren Spannung mit einfachen Mitteln stufenlos den gegebenen Bedürfnissen anzupassen und die Florkettfäden
einerseits während der Teilanschläge und beim Glattweben unter einer als optimal erkannten,
etwa der Spannung der Grundkette entsprechenden Fadenspannung mit normaler Abzugsgeschwindigkeit
an das Webfach abzugeben, für die Vollanschläge jedoch jeweils genau die für die Bildung der Schubnoppen
benötigte zusätzliche Fadenlänge praktisch spannungslos und doch ohne Schlaffwerden der Florkettfadenschar
zu liefern.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß jeweils zwischen zwei aufeinanderfolgenden Vollanschlägen
ein abgemessener Florkettfadenvorrat aufgebaut wird und daß die Florkettfadenschar während
dieses Speichervorganges zwischen Speicher und Webfach festgehalten wird, um ein Ausziehen der Schubnoppen
nach rückwärts zu verunmöglichen, daß ferner während des nachfolgenden Vollanschlages die zur
Bildung der Schubnoppen erforderlichen Fadenlängen praktisch spannungslos freigegeben werden. Bei einer
Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Florkettfäden auch während der Teilanschläge
unter Beibehaltung ihrer Fadenspannung zum Abzug durch den Webvorgang freigegeben werden.
Die zur Durchführung des Verfahrens dienende Florkettfaden-Liefervorrichtung ist gekennzeichnet
durch einen der Florkett-Ablaßvorrichtung in Durchlaufrichtung
der Florkette riachgeschalteten Zwischenspeicher zum Aufbau eines Florkettfadenvorrates innerhalb
der zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Vollanschlägen liegenden Zeitspanne und durch eine
webfachseitig des Zwischenspeichers angeordnete, während des Speichervorganges schließbare und während
der Vollanschläge lösbare, zur praktisch spannungslosen Abgabe einer abgemessenen Fadenlänge
aus dem gespeicherten Vorrat während der Vollanschläge mit dem Zwischenspeicher in Wirkverbindung
stehende Klemmvorrichtung für die Florkettfadenschar. Gemäß einer A usfüh rungs Variante kann die
Klemmvorrichtung auch während der Teilanschläge lösbar ausgebildet sein.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele werden die
Funktionsweise und einige Einzelheiten der Erfindung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine vereinfachte, schematische Darstellung einer bekannten Florkettfaden-Ablaßvorrichtung, an
die sich, in Durchlaufrichtung der Fäden, eine erfindungsgemäße Florkettfaden-Liefervorrichtung anschließt,
Fig. 2 in Kurvenform den zeitlichen Ablauf der Bewegungen des Blattes, des Auslenkbalkens und des Klemmbalkens in Funktion des Drehwinkels der Hauptwelle der Webmaschine für einen aus einem Voll- und zwei Teilanschlägen des Blattes bestehenden Arbeitszyklus sowie den Vollanschlag des nachfolgenden Arbeitszyklusses an,
Fig. 2 in Kurvenform den zeitlichen Ablauf der Bewegungen des Blattes, des Auslenkbalkens und des Klemmbalkens in Funktion des Drehwinkels der Hauptwelle der Webmaschine für einen aus einem Voll- und zwei Teilanschlägen des Blattes bestehenden Arbeitszyklus sowie den Vollanschlag des nachfolgenden Arbeitszyklusses an,
Fig. 3 in schematischer Weise das bekannte Verfahren
zur Bildung von Schubnoppen durch eine Folge von voll und von nur teilweise angeschlagenen
Schußfäden,
F i g. 4 eine weitere Ausfuhrungsform der Erfindung,
bei welcher der Klemmbalken durch den Antrieb des Auslenkbalkens mit betätigt wird, und
Fig. 5 in vereinfachter Darstellung eine Kombination
des in Fig. 4 gezeigten Zwischenspeichers mit einer Florkettfaden-Ablaßvorrichtup.g mit auf konstante
Fadenspannung regelbarer Bremse und durch den Auslenkbalken gesteuerten Florkettfadenabzug.
An sich bekannte oder für das Verständnis der Erfindung unwichtige Teile sind in den Zeichnungen
weggelassen. Teile, die in den verschiedenen Figuren die gleichen Funktionen ausüben, sind mit denselben
Bezugszeichen versehen und, falls die Beschreibung eine unterschiedliche Bezeichnung erfordert, durch
einen besonderen Index gekennzeichnet Ortsfeste-Teile wie Achsen, Wellen usw. sind durch eine Schraffur
hervorgehoben.
Mit 1 ist in Fig. 1 ein in Hochlage, um eine ortsfeste Achse drehbar gelagerter Florkettbaum bezeichnet,
von dem in an sich bekannter Weise eine unter praktisch konstanter Spannung stehende Florkettfadenschar
2 abgezogen wird. Die Kettablaßvorrichtung 3 bis 13 besteht aus folgenden Teilen: Eine Spannrolle 3
ist drehbar am freien Ende eines um eine feste Achse 4 schwenkbaren Hebels 5 gelagert und spannt die Florkettfaden,
bevor sie um eine weitere ortsfeste Umlenkrolle 6 geführt werden, unter dem Einfluß einer Zugfeder
7 zu einer im Sinne des Doppelpfeils 8 veränderlichen Schleife. Durch einen Lenker 9 ist das andere
Ende des Hebels 5 mit einem Ende eines zweiten Hebels IO gelenkig verbunden, der seinerseits um die
feste Achse 11 schwenkbar gelagert ist Sein anderes Ende trägt eine Druckplatte 12, die über eine Druckfeder
13 das Bremsband 14 spannt Durch Verdrehen
der Einstellmutter 15 wird die Fadenspannung der Florkette 2 auf den gewünschten Wert eingestellt. Die
Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende: Wird die Florkette 2 abgezogen, so erhöht sich deren Fadenspannung,
und die Spannrolle 3 wird entgegen der Federkraft der Zugfeder 7 angehoben. Ober den
Lenker 9 überträgt sich die Schwenkbewegung des Hebels 5 auf den Hebel 10, so daß sich der Druck der
Druckplatte 12 auf die Feder 13 vermindert. Das Bremsband 14 lockert sich und gibt den Florkettbaum
1 frei, von dem aber nur so viel Florkette abgewickelt wird, daß sich die Schwenkrolle 3 unter dem
Einfluß der Zugfeder 7 wieder in ihre Ausgangslage absenken kann und die Fadenspannung wieder ihren
ursprünglichen Wert annimmt. Kettablaßvorrichtungen dieser Art sind an sich bekannt und bilden nicht
Teil der vorliegenden Erfindung.
Nach der Kettablaßvorrichtung tritt die Florkettfadenschar
in den erfindungsgemäßen Zwischenspeicher. Sie läuft um die beiden ortsfesten, sich parallel
zueinander über die Breite der Florkettfadenschar erstreckenden
Umlenkbalken 21, 22 und wird durch den ebenfalls parallel dazu verlaufenden und quer zu ihrer
Längsrichtung zwischen ihnen hindurch bewegbaren Auslenkbalken 23 in an sich bekannter Weise zu einer
veränderlichen Vorratsschleife ausgelenkt. Der Auslenkbalken 23 ist am freien Ende eines um die ortsfeste
Achse 24 gemäß Doppelpfeil 25 schwenkbaren Hebels 26 befestigt. Die Antriebsvorrichtung des Auslenkbalkens
23 besteht aus einer auf einer gemäß Pfeil 27 angetriebenen drehbaren Welle 28 sitzenden Nockenscheibe
29, auf welcher eine Rolle 30 abläuft, die an einem Arm des um die Achse 31 schwenkbaren
Doppelhebels 32 gelagert ist. Eine Zugfeder 33 hält die Rolle 30 mit der Nockenscheibe 29 in Kontakt. Der
andere Arm des Doppelhebels 32 trägt ein in einem Langloch verstellbares Gelenk 34. Ein Lenker 35 verbindet
dieses mit dem anderen Ende des den Auslenkbalken 23 tragenden Schwenkhebels 26, um ihn in der
beschriebenen Weise zu betätigen.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel entspricht einem Webvorgang zur Erzeugung einer sogenannten
Dreischußbindung, d. h. einem Arbeitszyklus mit je einem von zwei Teilanschlägen gefolgten Vollanschlag
des Blattes. Die Antriebswelle 28 dreht sich mit einer gegenüber der Hauptantriebswelle der Webmaschine
auf einen Drittel reduzierten Drehzahl. Dementsprechend weist die Nockenscheibe 29 an ihrem Umfang
nur eine Erhebung auf, aufweiche die Rolle 30 jeweils
des Vollanschlages des Blattes aufläuft Mit 29 a ist eine andere Nockenform angedeutet, die einem anderen zeitlichen Verlauf der Auslenkbewegung entspricht, auf den noch bei der Erläuterung der Fig. 2
zurückzukommen sein wird.
Auch die Antriebswelle 28' des Klemmbalkens dreht, entsprechend Pfeil 27', mit einer gegenüber der Hauptwelle auf ein Drittel verringerten Drehzahl. Es ist
daher ohne weiteres möglich, die beiden Nockenscheiben 29, 29', die in Fig. 1 der besseren Verständlichkeit wegen auf zwei verschiedenen Wellen 28, 28'
sitzend dargestellt sind, auf ein und derselben Welle anzuordnen.
Der Klemmbalken 41 besteht aus einem starren U-Profil, über das ein elastischer Schlauch von
dämpfendem Material, etwa Gummi, Kunststoff oder Filz, straff aufgezogen ist, um die Florkettfaden 2, die
zwischen Klemmbalken 41 und dem webfachseitigen festen Umlenkbalken 22 eingeklemmt und gehalten
sind, nicht zu verletzen. Selbstverständlich kann e jedoch ebensogut auf eine andere, als zweckmäßi;
bekannte Art ausgebildet sein. Der Balken ist an einen Arm des doppelarmigen, gemäß Doppelpfeil 42 um di<
Achse 43 verschwenkbaren Hebels 44 befestigt, de unter der Wirkung einer Zugfeder 45 einer Vorspan
nung zur Verdrehung im Uhrzeigersinn unterworfei ist, und den Klemmbalken 41 gegen den Umlenkbalkei
22 drückt. Da beim dargestellten Ausführungsbeispie angenommen wurde, daß der Klemmbalken bei jeden
Blattanschlag gelüftet werden solle, seine Antriebs welle 28;' jedoch nach den getroffenen Annahmen drei
mal langsamer umläuft als die Hauptantriebswelle de Webmaschine, muß die entsprechende Nockenscheibf
29'drei umje 120° gegeneinander versetzte Erhebunger aufweisen. Die Rolle 46 wird dann bei jeder Umdre
hung de:r Welle 28 dreimal, d. h. bei jedem Blattan schlag, angehoben und der Klemmbalken 41 in seine
Freigabestellung geführt, in der er den Umlenkbalker 22 und die Florkette 2 nicht mehr berührt. Die Aussparungen
zwischen den Erhebungen der Nockenscheibe 29' sind so tief ausgebildet, daß der Hebel 44
unter dem Einfluß der Feder 45 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird, bis der Klemmbalken 41 mit der vollen
Federkraft an den Umlenkbalken 22 angedrückt wird und die Florkettfadenschnur 2 festklemmt. Zwischen
der Rolle 46 und dem Grund der Aussparungen der Nockenscheibe 29' bleibt dann ein Abstand 47 frei.
Die Wirkungsweise und das zeitliche Zusammenspiel des Blattanschlages, des Florketten-Zwischenspeichers
21 bis 35 und der Klemmvorrichtung 41 bis 46 werden unter Bezugnahme auf Fig. 2 und 3 wie folgt
beschrieben:
In Fig. 2 deutet die Kurve 61 schematisch den zeitlichen Verlauf der Schwenkbewegung des Blattes 62
gemäß Doppelpfeil 63 in Funktion des Drehwinkels während dreier Umdrehungen der Hauptantriebswellc
der Webmaschine, bzw. einer Umdrehung der Auslenk- und der Klemmbalkenantriebswelle 28, 28' an. Zwischen
0° und 105° hat das Blatt 62 (Fig.3) den Schußfaden
64 v, voll angeschlagen, die beiden rechts davon liegenden, vorher nur teilweise angeschlagenen Schußfäden
64/ und 64/' längs den straffgespannten Kettfäden 65. 65' in Richtung des Pfeils 66 nach rechts verschoben
und an das noch weiter rechts liegende, fertige Gewebe 64»·, 64/0, 64 to\ 64 v„ angefügt. Dabei wurde
die Florschlingc 2 6, gebildet. Während der nächsten
Drehung der Hauptwelle wird zwischen 360° und 465° vorerst der erste Schußfaden 64 Z1 des nächsten Arbeitszyklusses; im Teilanschlag, d. h. vorerst in einem Abstand 2 α von 64 v,, eingebracht Dann folgt bei 720° bis
825°, und zwar, zur Verbesserung der Bindung ohne Fachwecllisel der Grundkette, der zweite, teilweise angeschlagene Schußfaden 64 //.
Fig. 3 hält ungefähr den Zeitpunkt 1080° fest d: h. den Beginn des nächsten Vollanschlages v2, bei dem
das Blatt 62 den Schußfaden 64 v2 voll in das Webfach 67 einschlägt wobei alle drei Schußfaden dieses Zyklusses, 64 /,, 641{ und 64 V2, in das fertige Gewebe eingebunden werden und die Strecke la des Florkettfadens 2 die nächste Schlinge 2 b2 bildet
Mit 71 ist schematisch eine Bewegung des Klemmbalkens 411 dargestellt bei welcher dieser bei jedem
Blattanschlag v, /, t zum mindesten während der Vorwärtsbewegung des Blattes 62, d. h. etwa den ersten 60°
jeder Drehung der Hauptwelle, in die Freigabestellung geführt wird, um entsprechend dem Fortschreiten des
Webvorganges das Abziehen unter Spannung (während
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der Teilanschläge) bzw. die spannungslose Lieferung (während der Vollanschläge) der Florkettfaden zu erlauben.
71 α zeigt die Bewegung des Klemmbalkens 41, wenn der Balken nur während der Vollanschläge gelüftet
wird, während der Teilanschläge jedoch geschlossen bleibt, wie dies z. B. für Fig. 5 mit den
Nockenscheiben 29 c, 29^ der Fall ist. Selbstverständlich
kann auch bei einer Ausführung nach Fig. I anstelle der Nockenscheibe 29', mit drei um 120° versetzten
Nocken, eine solche mit nur einem Nocken eingesetzt werden, um eine Klemmbalkenbewegung
gemäß 71 a zu erzielen.
Wie die Erfahrung zeigt, kann in den meisten Fällen auf das Lüften des Klcmmbalkens während der Teilanschläge
verzichtet werden, da die normale Abzugbewegung während eines Arbcitszyklusses von drei
bzw. vier Schußeinträgen die Größenordnung von einem Millimeter kaum je überschreitet, so daß eine
entsprechende Streckung des Gewebes zwischen Fachspitze und Abzugwalze ohne merkliche Erhöhung der
Kettfadenspannung dank der Elastizität der Kettfaden aufgefangen wird.
Die Kurven 72 und 72b zeigen die Bewegung (Doppclpfeil
25 in Fig. 1) des Auslenkbalkens 23 zur Bildung der Florkettfaden-Vorratsschleifc während
eines Dreischuß-Zyklusses, für die beiden Nockenscheibenformen 29 bzw. 29 a. Bei der ersten Form 29
und der Kurve 72 bildet sich der Fadenvorrat, der kurz vor dem Vollanschlag i': sein Maximum erreicht,
gleichmäßig während der ganzen Dauer der drei Blattanschläge des Zyklusses. in dieser Ausführungsform
wird der Klemmbalken 41 während der Teilanschläge normalerweise nicht gelüftet, um ein Rückwärts-Auszichen
der Florschlingen zu vermeiden. Seine Bewegung entspricht also der Kurve 71a in Fig. 2.
Es ist aber durchaus möglich, den Klemmbalken 41 gemäß Kurve 71 während der Teilanschläge /,, /,'
jeweils kurz zu lüften. Dies hat in der Praxis keinen merklichen Einfluß auf die Schleifenbildung, denn die
Florkettfaden stehen unter ihrer normalen, durch die Florkettfaden-Ablaßvorrichtung 3 bis 15 aufrechterhaltenen
Spannung, die etwa der Spannung der Grundkettfäden 65, 65' entspricht und eine gute Bindung
zwischen den Teilangeschlagenen Schußfäden 64/|, 6411' und den Florkettfäden 2 sicherstellt. Auch
wenn die Vorratsschlaufe um den Auslenkbalken sich schon teilweise gebildet hat, kann bei gelüftetem
Kiemmbalkcn 41 die für das Einbinden der teilweise angeschlagenen Schußfaden 64ty,64 ty benötigte Länge
Florkettfaden entsprechend der normalen Abzugbewegung des Gewebes, um den Auslenkbalken 23 herum
gleitend, abgezogen werden. Es ist zudem auch ohne weiteres möglich, in der Steigung des Nockens 29
gemäß Kurve 72 ο während der Teilanschläge /,, /,' kurze Abstufungen vorzusehen, um den Speichervorgang
kurzzeitig zu unterbrechen.
Während des Vollanschlages V2, d. h. etwa 1080° bis
1140° der Hauptantriebswelle, fällt der Auslenkbalken
so rasch in seine Nullagc zurück, daß die Florkettfaden-Ablaßvorrichtung 3 bis 15 (Fig. 1) infolge ihrer Trägheit
den dabei entstehenden Abfall der Fadenspannung nicht auszugleichen vermag. Während des Vollanschlages
ist also die Florkettfadenschar 2 in Fig. 3 araktisch spannungslos, und die Fadenstrecke 2 α wird
während des Anschlages der Schußfäden 64;,, 64 c,'
jnd 64 V2 nicht nach rückwärts ausgezogen, so daß sie
lormal eine neue Schlinge oder Schubnoppe 2 b bilden :ann.
Bei der Kurve 72Λ entsprechend der Nockenscheibe
29 a bleibt der Auslcnkbalken 23 bis 825°, d. h. bis zur Beendigung des zweiten Teilanschlages, in seiner
Ruhestellung, erst dann langt er an, die Vorratsschleife s zu bilden, die wie bei Kurve 72 unmittelbar vor dem
Vollanschlag ihr Maximum erreicht. Da bei einem Bewegungsablauf nach 72* während der Teilanschläge
keine oder nur eine geringe Auslenkung der Florkettladen 2 stattfindet, werden diese bei ihrem Durchlauf
<o durch den Zwischenspeicher 21 bis 23 besser geschont, als beim Ablauf nach der Kurve 72, und deran sich geringe
Reibungswiderstand am Auslenkbalken 23 wird völlig ausgeschaltet.
Um zeitweise glattes Gewebe, d. h. ohne Schlingen-'5
bildung, zu weben, wird die Webmaschine entweder von !land oder durch irgend eine geeignete Steuervorrichtung
derart umgestellt, daß das Blatt nur noch Voranschläge ausrührt. Gleichzeitig wird auch die
erfindungsgemäße Florkettfaden-Liefervorrichtung außer Betrieb gesetzt. Dieser Umschalt- bzw. Ausrückvorgang
kann durch irgend ein geeignetes, an sich bekanntes Kopplungselement, etwa eine nicht gezeichnete
ausruckbare Kupplung in der Antriebswelle 28 OZW.28, oder durch axiales Verschieben der Nockenscheiben
29, 29' auf der Welle 28 bzw. 28' oder auf andere Weise verwirklicht werden und bildet nicht
leil der vorliegenden Erfindung. Für die letztere ist
emzig die Forderung von Belang, daß nach dem Aus-
«, hTÜ oer Auslenkba"ken 23 beispielsweise außerhalb
des Bereiches der Umlcnkbalken 21, 22 und ohne Beruhrung mit der Fadenschar 2, und der Kiemmbalkcn
in semer Freigabestellung blockiert bleiben, so adb die erfindungsgemäße Liefervorrichtung während
aes Glattwebens ausgeschaltet bleibt und den Web-Vorgang
nicht beeinflußt.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausfuhrungsform der
2™« weicht insofern von der in Fig. 1 get£nntn
Λ05""8 ab' aIs der Klemmbalken 41' keine ge-Amr
h.ntnebsvorricn^ng besitzt, sondern durch den
titt · „CS Auslenkbalkens 23' gesteuert bzw. be-
ΝΟ?ίεϊ?ΛΑη^ Stelle deS in Fi8· ' 8ezei8ten
weit Γ " blS 33 kann *emäß F'g· 4 beispiels-
S, nWangSläufig steuernder Doppelnocken 29*.
4s Ar» tS D°ppe'ro!lemrieb 30', 30" an sich bekannter
Art treten. Die Kurven 72 c und 72el in Fig. 2 dienen
arung der Schwenkbewegung 25' des Ausienk- -J in Fig. 4 und entsprechen den AbwickanPPnrrft ex,ernockenderaufder
Antriebswelle 28" so Sh Nockenscheiben 29 b,19b' für die beiden
anSS^™"1*511 eines nur Ehrend der VoII-mSSf
V m.C) °der eines während a»er Blattansch,age
v, , ,; {lld) gcmtcten Klemmbalkens 41'.
zwingen π'" Λ 4 dargestellten Ausführungsform
5s S3S ρ nUf den No<*enscheiben 296, 29A' ab-ScSIt!'
3°"dem Auslenkbalken23'über
auf S.n g ^ ^ '35'' U' *™ Schwenkbewegung
ve läuft Ä mOmentane Auslenkung gemäß Kurve 72d
Kante d« Γ gfei?neter ™* sind an der hinteren
4Ϊ L ",AUÜ.lnkbalkens M' und am Schwenkhebel
41' Anschläge 51, 5Γ ange-26' gemäß Doppelpfeil 25' im
in einpm κ ♦· —Achse 24'geschwenkt, so trifft
AnShS b?St'Tten' einste»baren Augenblick der
Hebel 2· f Sein Gegenstück 51', so daß der
ÄSimpI1YlenKder Wirkung der ZuSfeder 45'
Achse ??T' i h·ebenfaIIs im Uhrzeigersinn um die
balken 4IΊ^« wird· Damit wird der Klemmöalken
41 gelüftet. Daher zeigen die Kurven 72cund
721/ zu Beginn eines jeden Blattanschlages rbzw. r, /, t'
einen kurzen Ausschlag nach unten, entsprechend den Frcigabeausschliigen der Klemmbalkcn-Kurven 71
bzw. 71 λ.
Um die gewünschte Fadenvorratsschlaufc zu bilden, werden der Hebel 26'und damit der Auslenkbalken 23'
zur Erzielung der Kurve 72c unmittelbar nach Beendigung
des Vollanschlages v,, für die Kurve 72d nach
Beendigung des zweiten Teilanschlages /, entgegen dem Uhrzeigersinn wieder zurückgeschwcnkt, der
Hebel 44' folgt dieser Bewegung, bis der Klemmbalken 41' mit der ganzen Federkraft der Zugfeder 45
am Umlenkbalken 22 anliegt und die Anschlage 51, 51' sich wieder trennen. Die Florkettfadenschar 2 Ki
damit wie in Fig. I auf der Wcbfachseitc des Zwischenspeichers
festgehalten. Während der Vorratsschlaufcnbildung kann also nur von der Kettbaumseite
her Faden nachgezogen werden, und es besteht keine Gefahr, daß die Fadenlange la oder bereits
vorher gebildete Florschlingen 2Λ wieder aus dem
Gewebe nach rückwärts ausgezogen werden
Aus Fig. 4 ist ferner ein Ausführungsbeispiel der einstellbaren Befestigung der erfindungsgemäßen Florkettl'adcn-Liefervorrichtung
in der Webmaschine ersichtlich Nach diesem Beispiel - andere, an sich bekannte
Formen können in manchen Füllen den gleichen Zweck erfüllen - sind sowohl die festen Umlcnkbalken
21, 22 als auch die beweglichen Auslcnk- 23, 23' und/oder Klemmbalkcn 41, 41' an ihren beiden
Enden in Lagerplaiten 55 gelagert, die ihrerseits mit
Hilfe einer durch das Schlitzloch 57 geführten Klemmschraube 58 an einem der Seitenständer 56 der Webmaschine
befestigt sind. Dank der in der Lagerplatte 55 und im Lenker 35' vorgesehenen Schlitzlöchcr 57. 57'
kann der Abstand zwischen dem festen Umlenkbalken 22 und der Fachspitze 67 in gewissen Grenzen verändert
werden. Die Höhe der Liefervorrichtung kann ebenfalls, über die Stellschrauben 59, 59', eingestellt
werden, um den Einlauf der Florkettfadenschar 2 in die Wcbcbene unter optimalen Bedingungen sicherzustellen,
ohne daß die Antriebswelle ^28. 28'. 28" verstellbar
ausgebildet zu sein braucht.
Die Fig. 5 zeigt eine Zwischenspeicher- und Klemmbalkenanordnung
21 bis 45, die mit Ausnahme der Nockenscheiben 29 c, 29 c', welche eine Auslenkbalkenbewegung
gemäß 72c und eine Klemmbalkenbewegung nach 71 α (Fig. 2) auslösen, mit derjenigen
von F ig. 4 identisch ist. Statt der durch eine Schwenkrolle 3 und eine Feder 7 gesteuerten Florkettablaßvorrichtung,
wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, und die es erlaubt, die Fadenspannung besonders genau konstant zu halten^ wird in der Kombination nach Fig. 5
der Florkettbaum in an sich bekannter Weise lediglich gebremst und direkt durch den während der Auslenkung des Auslenkbalkens auf die Florkettfäden ausgeübten Zug nach Maßgabe des Speichervorganges in
Drehung versetzt. Der Kettbaum besitzt hier ein Zahnrad 17, das über ein Zwischenrad 17' mit einem an einer
Bremsscheibe 18 befestigten Zahnrad gekoppelt ist Das Bremsband 14' ist über eine Feder 13' mit dem
freien Ende eines Schwenkhebels 10" verbunden, der an der Schwenkachse 11' gelagert ist und an seinem
anderen Ende eine Meßrolle 16' trägt, die unter der Wirkung der Feder 13' auf dem Florkettwickel aufliegt. Die mit ausgezogenen Strichen gezeichnete Stellung des Hebels IC und der Meßrolle 16' entspricht
dessen Lage bei noch vollem Wickel, die gestrichelt gezeichnete Stellung 10", 16" wird eingenommen, wenn
der Florkettbaum abgewoben ist. In an sich bekannter Weise ist es mit einer solchen Anordnung möglich, die
Auswirkung Jes während des Abwesens abnehmenden Wickeldurchmessers in gewissen Grenzen zu kompensieren
und die Fadenspannung der Florkettfadenschar 2 weitgehend, wenn auch nicht mit der gleichen
Genauigkeit wie beim Kettablaß nach Fig. 1, konstant zu halten. In der Stellung W, 16' des Schwenkhebels
ist die Feder 13' stark gespannt, die Bremskraft der
ίο Bandbremse 14'also größer als in der Stellung 10", 16",
bei der entsprechend dem kleineren wirksamen Radius zur Aufrechterhaltung der gleichen Fadenspannung
ein kleineres Bremsdrehmoment auf den Florkettbaum 1 wirken muß.
is Beim Zurückschwenken des Auslenkbalkens23'zum
Öffnen der Klemmvorrichtung 41' bis 45, 51, 51 jeweils kurz vor einem Vollanschlag ν des Blattes,
wird die Vorratsschlaufe des Zwischenspeichers völlig freigegeben, und die Florkettfäden können für die
Bildung der Florschlingen spannungslos abgezogen werden. Ein Zurückziehen der Florkettfäden ist dabei
mit Sicherheit und zu jedem Zeitpunkt ausgeschlossen Durch die Verwendung von Nockentrieben zur Betätigung
des Auslenkbalkens und des Klemmbalkens insbesondere von an sich bekannten, aus zwei komplementären
Nockenscheiben 29 6, 29b' bzw. 29c, 29c
und einem zwangsläufig geführten Rollenhebel 32 bestehenden Antrieben, wie sie in Fig. 4 und 5 angedeutet
sind, ist eine zwangsweise Führung der bewegter Teile sichergestellt. Da die Massen dieser bewegter
Teile verhältnismäßig klein gehalten sind, sind auch die auftretenden Massenkräfte gering. Auch be
schnellaufcnden Maschinen ist damit ein einwandfreie;
Arbeiten der Florkettfaden-Liefervorrichtung gesichert.
Ferner können an sich bekannte Maschinenelemente anderer Bauart als der hier gezeigten, die jedoch die
selbe Funktion erfüllen, wie die letzteren, verwende werden. Insbesondere kann anstelle der Kettablaßvor
richtungen 3 bis 15 oder 10' bis 18 eine andere, span nungshaltende Konstruktion treten. Der Florkettbaurr
kann auch in Tieflage gelagert sein. Die Antriebs wellen 28, 28', 28" können gegebenenfalls mit anderer
Drehzahlen laufen, die festen und beweglichen Um lenk-. Auslenk- und Klemmbalken können ein andere;
Profil aufweisen, die Antriebe und Steuermittel könner nach einem anderen Arbeitsprinzip, etwa mit elektro
magnetischen Mitteln, arbeiten. Anstelle der Feder kraft der Federn 7,13,33,45 kann die Schwerkraft odei
ein anderer Kraftspeicher treten, der zeitliche Verlau der Auslenkbewegungen kann gegenüber den ir
F ig. 2 gezeigten Kurven im einzelnen abweichen. ohn< daß dadurch die Durchführung des erfindungsgemäßer
Verfahrens in Frage gestellt wird.
(Hilfsweise zu verwendende Liste der Bezugszeichen
2
la
la
2*0,26,
3
4
(Abstand zwischen Schußfaden 64 ν
und 64Z1) d.h. ca. Länge einer Flor
schlinge
23 1 | 13 | 8 | 326Ü | |
Schwenkhebel der Spannrolle 3 | 57 | |||
5 | Ortsfeste Umlenkrolle | 58 | ||
6 | Zugfeder zu Hebel 5 | 59, 59' | ||
7 | (Doppelpfeil) Schwenkbewegung des | 61 | ||
8 | Hebels 5 | 5 | ||
Lenker | 62 | |||
9 | Schwenkhebel der Bandbremse | 63 | ||
10, 10' | Schwenkachse des Hebels 10 | 64 | ||
11,11' | Druckplatte des Hebels 10 | |||
12 | Druckfeder | IO | ||
13 | Zugfeder | |||
13' | Bremsband | |||
14, 14' | Einstellmutter für Fadenspannung | |||
15 | Meßroiie dir Wickeldurchmesser | !5 | ||
16, 16' | Übersetzungsgetriebe | |||
17, 17', 17" | Bremsscheibe | |||
18 | Erster Umlenkbalken | 20 | ||
21 | Webfachseitiger Umlenkbalken | |||
22 | Auslenkbalken | |||
23,23' | Schwenkachse des Auslenkbalkens 23 | |||
24,24' | (Doppelpfeil) Schwenkbewegung von | |||
25, 25' | 23,26 | zj | 65,65' | |
Schwenkbarer Hebel zu 23 | 66 | |||
26,26' | (Pfeil) Drehrichtung der Nockenwelle | 67 | ||
27,27' | 28, 28' | 71 | ||
Nockenwelle des Auslenkantriebes | ||||
28 | Nockenwelle des Klemmbalkenan | |||
28' | triebes | 71a | ||
Gemeinsame Nockenwelle für 29, 29* | ||||
28" | bzw. 29 b, 29 b' | « | ||
Nockenscheibe des Auslenkantriebes | 72 | |||
29 | Andere Formvariante der Nocken | |||
29 a | scheibe 29 | |||
Nockenscheibe des Klemmbalkenan | 72 a | |||
29' | triebes | 40 | ||
Nockenscheibe für Schwenkhebel 32' | ||||
29b, 29b' | Rollen | Tl L | ||
30, 30', 30" | • Schwenkachsen der Doppelhebel 32 | 72 ο | ||
31, 31' | 32' | 4Ϊ | ||
Doppelhebel | 72 c | |||
32,32' | Zugfeder zu 32, 32' | |||
33 | Einstellbares Gelenk | |||
34,34' | Lenker | 5° | ||
35, 35' | Klemmbaum | |||
41,41' | (Doppelpfeil) Schwenkbewegung | 72 d | ||
42,42' | des Hebels 44 | |||
Schwenkbewegung des Hebels 44 | CC | |||
43 | Doppelhebel für 41, 41' | JJ | ||
44,44' | Zugfeder zu 44, 44' | 1 w Τ | ||
45 | Mitnehmer | Ι X 1 2XT |
||
51,51' | Lagerplatte | 6o | 3XT | |
55 | Scitcnständer der Webmaschine | 4XT | ||
56 |
14
Schlitzloch
Klemmschraube
Stellschrauben zu 55
Klemmschraube
Stellschrauben zu 55
Zeitlicher Verlauf der Rietbewegunj gemäß 63
Riet
(Doppelpfeil) Rietbewegung
Schußfaden
Indices:
ν = Vollanschlag
i, t' = erster bzw. zweiter Teilanschlag
0 = erster Arbeits-Zyklus für Drei
schußbindung
1 = zweiter Arbeits-ZykJus Für Drei-
Echußbindung
2 = dritter Arbeits-Zyklus für Drei
schußbindung
64 /Ι = zweiter, teilweise angeschlagener
Schußfaden des zweiten Zy klusses
Kettfaden
Abzugsrichtung des fertigen Gewebe;
Fachspitze
Kurve der Klemmbalkenbewegung bei jedem Anschlag gelüftet (Nocken
scheibe 29', Fig. 1)
Klemmbalken nur bei Vollanschlag ge lüftet (Nochenscheiben 29 c, 29 c'
Fig. 5)
Kurve der Auslenkbalkenbewegun§ bei einem Speichervorgang zwischen v,
und V2
Kurve einer Auslenkbalkenbewegung mit Stillstand während des Lüftens des
Klemmbalkens bei den Teilanschlä gen /
Kurve der Auslenkbalkenbewegung bei einem Speichervorgang zwischer
/, und V2 (Nockenscheibe 29a, Fig. i;
Kurve der Auslenkbalkenbewegunj gemäß Fig. 5, Nockenscheiben 29c.
29 c', Klemmbalkenbewegung nach 71a, Fig. 2, nur bei Vollanschlag gelüftet
Kurve der Auslenkbalkenbewegung gemäß Fig. 4, (Nockenscheibe 29 6.
29b'), Klemmbalkenbewegung nach
71, Fig. 2, bei jedem Rietanschlag gelüftet
erste
zweite
dritte
vierte
zweite
dritte
vierte
Drehung der
Hauptwelle
Hauptwelle
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zum Liefern der beim Weben von Frottiergewebe auf einer Webmaschine benötigten
Florkettfadenlängen, bei dem die nacheinander eingetragenen Schußfaden zur Bildung von Florkettfadenschiingen
durch das Blatt in einer vorgegebenen Folge entweder voll oder nur teilweise in die
Fachspitze angeschlagen und die Florkettfaden ι ο unter Spannung von ihrem Kettbaum abgezogen
werden, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen zwei aufeinanderfolgenden Vollanschlägen
ein abgemesssner Florkeüfadenvorrat aufgebaut wird und daß die Florkettfadenschar
während dieses Speichervorganges zwischen Speicher und Webfach festgehalten wird, um ein Ausziehen
der Schubnoppen nach rückwärts zu verunmöglichen, daß ferner während des nachfolgenden
Vollanschlages die zur Bildung der Schubnoppen erforderlichen Fadenlängen praktisch spannungslos
freigegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Florkettfaden während der Teilanschläge
unter Beibehaltung ihrer Fadenspannung zum Abzug durch den Webvorgang freigegeben
werden.
3. Florkettfaden-Liefervorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen der FIorkett-Ablaßvorrichtung (3 bis 15\ IV bis 170 in Durchlaufrichtung der
Florkette (2) nachgeschalteten Zwischenspeicher (21 bis 35) zum Aufbau eines Florkettfadenvorrates
innerhalb der zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Vollanschlägen (», V1, v2) liegenden Zeitspanne
und durch eine webfachseitig des Zwischenspeichers (21 bis 35) angeordnete, während des Speichervorganges
schließbare und während der VoII- «nschläge (v) lösbare, zur praktisch spannungslosen
Abgabe einer abgemessenen Fadenlänge (la) aus dem gespeicherten Vorrat während der Vollanschläge
(v) mit dem Zwischenspeicher (21 bis 35) in Wirkverbindung stehende Klemmvorrichtung (41
bis 46) für die Florkettfadenschar.
4. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach Anspruch 3, zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (41 bis 46) auch während der
Teilanschläge (/) lösbar ausgebildet ist.
5. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenspeicher (21 bis 35) in an sich bekannter Weise aus zwei feststehenden, parallel zueinander
liegenden und sich über die Breite der Florkettfadenschar (2) erstreckenden Umlenkbalken
(21, 22) und einem parallel zu den beiden Umlenkbalken verlaufenden und quer zu ihrer
Längsrichtung zwischen ihnen hindurch bewegbaren Auslenkbalken (23, 23') zur Bildung einer
Vorratsschleife der Florkettfäden (2) besteht und daß ferner die Klemmvorrichtung (41 bis 46) einen
zwischen einer Klemm- und einer Freigabestellung verschwenkbaren, in der Klemmstellung an den
webfachseitigen Umlenkbalken (22) anpreßbaren Klemmbalken (41, AY) aufweist.
6. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach ''Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslenkbalken (23,230 an einer Führung (24 bis 26) beweglich
gelagert und über ein Gestänge (31 bis 35) durch einen mit dem Ladenantrieb der Webmaschine
gekoppelten Nockentrieb (27 bis 33) betätigbar ist und daß seine Antriebsvorrichtung (27 bis
35) ein ausrückbares und in mindestens einer vorgegebenen Lage feststellbares Kopplungselement
(29, 29 a, 29 b, 29 b1) aufweist
7. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Nockentrieb (27 bis 30) derart ausgebildet ist, daß der Auslenkbalken (23, 230 unmittelbar vor dem
Vollanschlag (v) die Stellung seiner größten, während des Vollanschlages (v) jedoch kurzzeitig
diejenige seiner kleinsten Auslenkung einnimmt
8. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmbalken
(41, 410 an einer Führung (42 bis 44) beweglich gelagert und über einen mit dem Ladenantrieb
der Webmaschine gekoppelten Nockenantrieb (27' bis 29\ 45, 46) betätigbar ist und daß
seine Antriebsvorrichtung (27' bis 29\ 44 bis 46) ein ausrückbares und mindestens in seiner Freigabestellung
feststellbares Kopplungselement (29\ 296,
296') aufweist
9. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Nockentrieb (27 bis 29\ 45, 46) derart ausgebildet ist daß der Klemmbalken (41) zwischen den Blattanschlägen
(v, t) in seiner Klemmstellung mit Vorspannung am webfachseitigen Umlenkbalken (22)
anliegt während der Vollanschläge (v) jedoch seine Freigabestellung einnimmt.
10. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nockenscheiben des Auslenkbalkenantriebes (29) und des Klemmbalkenantriebes (290 auf derselben
Nockenwelle (28, 28") angeordnet sind.
11. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach einem
der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebselement (260 «es Auslenkbalkens (230
einen Mitnehmer (51) aufweist der mit einem entsprechenden Mitnehmei (51') an einem Antriebselement (44') des Klemmbalkens (4Γ) in Wirkverbindung
steht und daß der Klemmbalken (41') über diese Mitnehmer (51, 510 durch den Auslenk-
. balken-Antrieb (27 bis 35') betätigbar ist.
12. Florkettfaden-Liefervorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß sowohl die
festen Umlenkbalken (21, 22) als auch die beweglichen Auslenk- (23,230 und Klemmbalken (41,
41') an ihren beiden Enden in Lagerplatten (55) gelagert sind, die ihrerseits an je einem der beiden
Seitenständer (56) der Webmaschine in ihrer Höhe und ihrem Abstand zur Fachspitze (67) einstellbar
befestigt sind.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH491473A CH564621A5 (de) | 1973-04-06 | 1973-04-06 | |
CH491473 | 1973-04-06 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2318326A1 DE2318326A1 (de) | 1974-10-24 |
DE2318326B2 DE2318326B2 (de) | 1976-08-05 |
DE2318326C3 true DE2318326C3 (de) | 1977-03-24 |
Family
ID=
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