DE1066197B - Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Nitrilen der Vitamin A-Reihe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Nitrilen der Vitamin A-ReiheInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
KL.4fr«r25~
INTKRNAT. KL·. C 07 C
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1066197
F23152IVb/12o
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHEIFT:
1. OKTO B ER 1959
Es ist bekannt, daß man ungesättigte Nitrile der Vitamin Α-Reihe nach verschiedenen Verfahren erhalten
kann (vgl. Huisman, Rec. Trav. chim. Pays-Bas, Bd. 71,
1952, S. 899, L., Weisler u.a. USA.-Patentschrift 2 583 194, britische Patentschrift 684 757). Die Produkte
werden dabei jedoch in nicht zufriedenstellenden Ausbeuten erhalten.
Die Umsetzung von Carbonylverbindungen der Vitamin Α-Reihe mit Halogenestern und Zink nach Ref ormatsky
ist bereits bekannt (vergleiche z. B. P. Karrer u. a., Helvetica Chimica Acta, Bd. 15, 1932, S. 883).
Jedoch entstehen hier in vielen Fällen direkt Gemische ungesättigter Ester (siehe z. B. H. 0. Huisman u. a.,
Recueil des Travaux chimiques des Pays-Bas, Bd. 71, 1952, S. 908, 909), die in der Hauptsache den Ester enthalten,
welcher der sogenannten Retro-Jonyliden-Reihe angehört (vgl. C. D. Robeson u. a., Journal of the
American Chemical Society, Bd. 77, 1955, S. 4111). Die Verbindungen der Retro-Jonyliden-Reihe haben als
Zwischenprodukte für eine Vitamin Α-Synthese keine Bedeutung. Selbst wenn bei der Reformatsky-Synthese
der Hydroxyester isoliert werden kann, führt die Wasserabspaltung ebenfalls im wesentlichen zu einer Verbindung
der Retro-Jonyliden-Reihe (vergleiche z. B. H. O. Huisman u. a., Recueil des Travaux chimiques des Pays-Bas,
Bd. 71, 1952, S. 905, 906).
Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise ungesättigte Verbindungen erhält, wenn man Carbonylverbindungen,
insbesondere der Vitamin Α-Reihe, mit Halogencarbonsäurenitrilen der allgemeinen Formel
Formel I
in der X für Chlor, Brom oder Jod steht und m und η die
Zahl 0 oder 1 sein können und in der R für Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest steht, unter den Bedingungen
der Reformatskyschen Reaktion umsetzt und aus den erhaltenen Hydroxynitrilen Wasser abspaltet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Carbonylverbindungen sind z. B. das jß-Jonon, das /?-Cyclo-
CH3 CH3
CH,
Verfahren zur Herstellung
von ungesättigten Nitrilen
der Vitamin A-Reihe
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft, Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Karl Eiter, Köln-Stammheim,
und Dr. Ernst Trusdieit, Leverkusen,
sind als Erfinder genannt worden
: — C = N
citral, der /J-C15-Aldehyd, das /S-C1 e-Keton, das »ß-ClsrKeton«
oder Acetophenon.
Geeignete Halogencarbonsäurenitrile der in der Formel I angegebenen Konstitution sind z. B. Chloracetonitril,
Bromacetonitril, Jodacetonitril, y-Bromcrotonsäurenitril,
ß-Methyl-y-bromcrotonsäurenitril, 6-Brom-3-methylhexadien-(2,4)-säurenitril-(l).
Der erste Reaktionsschritt, die Umsetzung der Carbonylverbindungen
mit den Halogennitrilen, erfolgt unter
den bekannten Bedingungen der Reformatskyschen Reaktion,
indem man z. B. die Carbonylverbindung in einem Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran, löst, Zinkstaub zugibt
und dann das Halogencarbonsäurenitril zufügt. Bei diesem Verfahrensschritt werden Hydroxynitrile er-
halten, die im Falle, daß /J-Jonon als Keton verwendet
wird, durch die folgende Formel dargestellt werden können:
f— CH = CH — C — CH2 — (CH =
— \C = CH/„ -C = N
CH,
OH
909 630/344
3 4
in der m, η und R die oben angegebene Bedeutung haben. kannten Methoden Wasser abgespalten werden, wobei
Aus diesen Verbindungen kann dann nach an sich be- Verbindungen der folgenden Formel
CH3 CH3 CHj /R \
f/X CH = CH — C = CH — (CH = CH)m — \C = CH/„ -C-N
χ. ;' - CH3
χ. ;' - CH3
entstehen, die eine weitere Doppelbindung enthalten. io ein Absorptionsmaximum bei 42 000 cm-HmUV-Absorp-
Diese WTasserabspaltung kann z. B. in der Weise vorge- tionsspektrum besitzt. Das UR-Spektrum zeigt die
nommen werden, daß man das Hydroxynitril in einem OH-Bande, keine CO-Bande und eine sehr starke
organischen Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol oder CH = CH = trans-Bande bei 970 cm-1.
Petroläther, einige Zeit mit wasserabspaltenden Mitteln, . , r w \rr>
wie Jod, Eisessig —Natriumacetat, Phosphoroxychlorid 15 A^yse: ^15H23JNU.
oder Phosphorpentoxyd, auch ohne basische Zusätze, Berechnet:
behandelt. Überraschenderweise kann diese Wasser- C 77,20%, H 9,94%, O 6,86%, N 6,00%;
abspaltung durchgeführt werden, ohne daß bei Verwen- gefunden:
dung von Carbonylverbindungen der Vitamin Α-Reihe C 76,94%, H 9,84%, O 7,33%, N 6,43%.
eine Retrojonyhdenumlagerung stattfindet, die, wie 20 76,95%, 9,89%.
bekannt, zu biologisch unwirksamen Substanzen der
Retro-VitaminΑ-Reihe führt (vgl. W. Oroshnik u.a., b) l-(2',6/ )6'-Trimethylcyclohexen-(l')-yl)-3-methyi-
,Journal of the American Chemical Society, Bd. 74, pentadien-(1,3)-säurenitril-(5) (=/3-Jonylidenacetonitril)
1952, S. 295 und 3807, H. O. Huisman u. a., Rec. Trav. 44 g ß-Jonolacetonitril werden in 500 ml absolutem
ichim. Pays-Bas, Bd. 71, 1952, S. 899; C. D. Robeson 25 Benzol gelöst und unter Stickstoff mit einer Lösung von
lu. a., Journal of the American Chemical Society, Bd. 77, ifi g Jod in 100 ml absolutem Benzol versetzt; nun läßt
1955, S. 4111). man das Gemisch 2 Stunden am Rückflußkühler kochen,
Wie aus Beispiel 1 hervorgeht, erhält man nach dem kühlt es ab, schüttelt die benzolische Phase mehrmals
erfindungsgemäßen Verfahren in einer Ausbeute von 91 % mit 1 n-Natriumthiosulfatlösung und Wasser aus, trock-
der Theorie ß-Jonylidenacetonitril, das spektralanalytisch 30 net sie über Natriumsulfat und dampft das Lösungsmittel
rein ist und kein Retro-Jonylidenacetonitril enthält. im Vakuum ab. Es verbleiben 39 g (entsprechend 96,5%
Im Gegensatz hierzu erhält man bei der von P. Karrer der Theorie, bezogen auf die Ausgangsmenge an /?-Jonolu.
a. (Helvetica Chimica Acta, Bd. 15, 1932, S. 883) acetonitril, entsprechend 91 % der Theorie, bezogen auf
durchgeführten Umsetzung von /3-Jonon mit Bromessig- die Ausgangsmenge an /?-Jonon) eines ungesättigten
Säureäthylester und Zink nach Re for mat sky ein Ge- 35 Nitrils, das als solches ohne weitere Reinigung weitermisch
von ungesättigten Estern in 88%igcr Ausbeute. verarbeitet werden kann. Im Hochvakuum geht die
Jedoch enthält dieses Reaktionsprodukt nur in unter- Substanz bei Kp.o>OOi 95 bis 100°C als schwachgelbes
geordnetem Maße /3-Jonylidenessigsäureätbylester und dickliches Öl über. Das UR-Spektrum zeigt eine völlig
hauptsächlich Retro-Jonylidenessigsäureäthylester (vgl. einheitliche Nitrü-Bande, so daß auch in Übereinstimmung
C. D. Robeson u. a., Journal of the American Chemical 40 mit der UV-Absorption (33100Cm-MOOOOCm-1) Retro-Society,
Bd. 77,1955, S. 4111). Aus diesem von P. Karrer anteile nicht einmal in geringen Mengen vorhanden sind,
u. a. erhaltenen Reaktionsgemisch konnten C. D. Robe- Aus dem /9-Jonolacetonitril kann man die Wasserson
u. a. /S-Jonylidenessigsäure in einer Ausbeute von abspaltung auch in folgender Weise vornehmen:
18% (bezogen auf die Ausgangsmenge an /9-Jonon) iso- 9,5 g ^-Jonolacetonitril werden in 60 ml absolutem lieren (s. C. D. Robeson u. a., Journal of the American 45 Benzol gelöst und unter Rühren und Einleiten von Chemical Society, Bd. 77, 1955, S. 4117),. Stickstoff 15 g absolutes Pyridin zugegeben; zu dieser
18% (bezogen auf die Ausgangsmenge an /9-Jonon) iso- 9,5 g ^-Jonolacetonitril werden in 60 ml absolutem lieren (s. C. D. Robeson u. a., Journal of the American 45 Benzol gelöst und unter Rühren und Einleiten von Chemical Society, Bd. 77, 1955, S. 4117),. Stickstoff 15 g absolutes Pyridin zugegeben; zu dieser
Lösung wird ein Gemisch von 60 ml absolutem Benzol,
Beispiel 1 15 g absolutem Pyridin und 12g POCl3 hinzugefügt.
. . ,n,,, r, „ . . . ,. .... ,. „ , , „ Man erhitzt das Gemisch 1 Stunde auf siedendem Wasser-
a) l-(2 ,6 ,6 -Tnmethylcyclohexen-a )-yl)-3-methyl-3- Jo bad>
^eßt es auf feinzerstoJ3enesEis und äthert aus. Die
hydroxypenten-(l)-saurenitr]l-(5) (-/ί-Jonolacetomtnl) ätherisch-benzolische Phase wird mit Wasser, mit 10·/,
In einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler, H2SO4, Wasser, NaHCO3-Lösung und nochmals Wasser
Tiopftrichter und Gaseinleitungsrohr weTden 9,9 g akti- gewaschen, getrocknet, im Vakuum das Lösungsmittel
vierter Zinkstaub und 19,2 g ß-Jonon in 70 ml absolutem abgedampft und der Rückstand bei 0,001 Torr destilliert.
Tetrahydrofuran gelöst vorgelegt und unter Stickstoff 55 Man erhält bei 110 bis 12O0C Luftbadtemperatur 8g
zum Sieden erhitzt; nun läßt man 18 g Bromacetonitril ß-Jonylidenacetonitril als schwachgelbes dickliches Öl.
in 70 ml absolutem Tetrahydrofuran gelöst, zutropfen, Im UR-Spektrum ist keine OH-Bande, dagegen eine
während nach sofort einsetzender Reaktion die Wärme- scharfe C s N-Bande und eine intensive CH = CH-transzufuhr
unterbrochen bzw. nur ganz schwach geheizt wird. Bande bei 970 cm-1 feststellbar, ein Beweis, daß die
Nachdem alles Halogencarbonsäurenitrü eingetragen ist, 60 Verbindung in der Hauptsache nicht der »Retroreihe*
erhitzt man das Gemisch noch wenige Minuten, kühlt die angehört. Im UV-Spektrum hegt das Maximum der
gelbe Lösung ab und zersetzt sie mit eiskalter Ammonium- Substanz bei 35000 cm-1. Diese Veränderung des
chloridlösung. Man äthert im Scheidetrichter oder Ex- Maximums gegenüber dem literaturbekannten Wert von
traktor rasch aus, wäscht den Ätherextrakt mit Wasser 33500 cm-1 rührt von geringen Mengen bei der Wasserneutral und dampft nach dem Trocknen das Lösungs- 65 abspaltung entstandener Retroverbindung her.
mittel im Wasserbad im Vakuum ab. Es verbleiben 22 g
(entsprechend 94,5% der Theorie, bezogen auf die Aus- Analyse: C15H21JN.
mittel im Wasserbad im Vakuum ab. Es verbleiben 22 g
(entsprechend 94,5% der Theorie, bezogen auf die Aus- Analyse: C15H21JN.
gangsmenge an jö-Jonon) eines öligen Oxynitrils, das bei Berechnet C 83,66%, H 9,83%, N 6,50%;
der Probedestfflation im Hochvakuum bei 0,001 Torr gefunden C 84,11%, H 10,06%, N 5,84%.
nud 130 bis 140°C als gelbstichiges zähes Öl destilliert und 70 84,31%, 10,18%.
ι Ubbi97
a) 1 - (2' ,6' ,o'-Trimethylcyclohexen^l) '-yl)-3-methyl-
3-hydroxyheptadien-(l,5)-säurenitril-(7)
Von einem Gemisch aus 19,2 g (0,1 Mol) /S-Jonon,
21,9 g (0,15 Mole) y-Bromcrotonsäurenitril, gelöst in
130 ml absolutem Äther, wird etwa ein Fünftel auf 10,5 g aktivierten Zinkstaub unter Stickstoff und Rühren
aufgebracht und bis zum Einsetzen der heftigen Reaktion
erwärmt; dann läßt man ohne äußere Erwärmung den Rest des obenerwähnten Gemisches in dem Maße zufließen,
daß der Kolbeninhalt lebhaft siedet. Nachdem alles eingetragen ist, erhitzt man noch 30 Minuten zum
Sieden, läßt auf 0° C abkühlen und versetzt das Gemisch mit gesättigter wäßriger Ammoniumchloridlösung und
äthert mehrfach aus. Die vereinigten ätherischen Phasen wäscht man mehrmals mit Ammoniumchlorid und
Wasser, trocknet sie über Natriumsulfat und verdampft das Lösungsmittel im Vakuum. Dieses so erhaltene
Hydroxynitril kann ohne weitere Reinigung zur nachfolgend beschriebenen Wasserabspaltung verwendet
werden.
heptatrien-(l,3,5)-säurenitril-(7)
(=y~(/J-Jonyh'den)-crotonsäurenitril)
(=y~(/J-Jonyh'den)-crotonsäurenitril)
10 g des rohen Hydroxynitrils werden in 80 ml absolutem Benzol gelöst und mit 2 ml Phosphoroxychlorid
im Stickstoffstrom 1 Stunde auf dem siedenden Wasserbad erhitzt; die abgekühlte Lösung wird nach dem
Verdünnen mit Äther mit Wasser, Natriumbicarbonatlösung und Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen über
Natriumsulfat wird das Lösungsmittel im Vakuum verdampft und der Rückstand im Hochvakuum destilliert.
Bei Kp.OjOO1 und 120 bis 1300C Luftbadtemperatur
geht ein gelbes dickes Öl über, das im UV-Spektrum eine Hauptabsorptionsbande bei 322,6 πιμ (ε 13200) besitzt.
Ausbeute 65% der Theorie, bezogen auf die Ausgangsmenge an ß-Jonon.
Man kann das y-(^-Jonyliden)-crotonsäurenitril auch
folgendermaßen erhalten :10 g des rohen Hydroxynitrils werden mit 12 g wasserfreier Oxalsäure 2 Stunden im
Vakuum (12 Torr) auf 80 bis 100°C erhitzt. Danach wird
das abgekühlte Reaktionsgemisch in Äther aufgenommen und die ätherische Lösung mit Wasser, wäßriger Natriumcarbonatlösung
und wieder mit Wasser geschüttelt. Nach dem Trocknen über Natriumsulfat wird der Äther unter
vermindertem Druck verdampft und der Rückstand, wie oben angegeben, im Hochvakuum destilliert. Das erhaltene
Produkt hat die gleichen Eigenschaften.
Zur weiteren Reinigung wird das nach diesen Verfahren gewonnene Rohprodukt an Aluminiumoxyd (nach Br ockmann)
chromatographiert. Man erhält so das analysenreine y-(/3-Jonyliden)-crotonsäurenitril vom Kp.OjOO112O0C
(Luftbadtemperatur); Xmax : 329 ηαμ (ε = 20000). Ausbeute
50 % der Theorie, bezogen auf die Ausgangsmenge an /5-Jonon.
Analyse: C17H23N (Molekulargewicht: 241,38).
Berechnet C 84,59%, H 9,61 %, N 5,80%;
gefunden C 84,37%, H 9,69 %, N 5,77%.
Zu einer Lösung von 7,5 g trans-C18-Keton (l-(2',6',6'-Trimethylcyclohexen-
[Y) -yl) -S-methyloctatrien- (1,3,5)-on-(7))
in 25 ml absolutem Tetrahydrofuran gibt man unter Rühren und in Stickstoff atmosphäre 2,1 g Zinkstaub.
Nun heizt man auf etwa 700C auf und läßt tropfenweise
3,8 g frisch destilliertes Bromacetonitril in 20 ml absolutem Tetrahydrofuran zufließen; es tritt eine
lebhafte Reaktion ein, und man hält den Kolbeninhalt nach dem Eintragen des Nitrils noch 15 Minuten am
Sieden. Nach dem Abkühlen wird der dunkelrote Kolbeninhalt mit gesättigter Ammonchloridlösung zersetzt,
S ausgeäthert, die ätherische Lösung mit Wasser gewaschen, getrocknet und im Vakuum abgedampft. Es verbleiben
8,7 g praktisch reines l-(2',6',6'-Trimethylcyclohexen-(1') -yl) - 3,7-dimethyl~7-hydroxynonatrien- (1,3,5) -säurenitril-(9),
welches im Hochvakuum bei 0,001 Torr und
ίο 160 bis 18O0C Luftbadtemperatur als dickes orangegelbes
Öl übergeht.
7 g des oben erhaltenen Hydroxynitrils werden in 50 ml absolutem Benzol gelöst, mit 50 mg Jod versetzt
und unter Stickstoff am Rückflußkühler 2 Stunden erhitzt. Nach dem Erkalten wird der Kolbeninhalt mit
Natriumthiosulfatlösung und Wasser gewaschen, getrocknet und die benzolische Lösung im Vakuum abgedampft.
Der Rückstand wird im Hochvakuum bei 0,001 Torr und 160 bis 1700C Luftbadtemperatur destil-
ao liert; es geht ein orangegelbes dickes Öl über, das ein
sauberes UV-Absorptionsspektrum mit Xmax 352 ηιμ
(log ε 4,37) zeigt, während im UR-Spektrum keine OH-Bande und eine scharfe α,^-ungesättigte CN=Bande
nachweisbar ist. Bei der Verbindung handelt es sich um das l-(2',6/,6/-Trimethylcyclohexen-(l')-yl)-3,7-dimethylnonatetraen-(l,3,5,7)-säurenitril-(9).
Ausbeute 85% der Theorie, bezogen auf die Ausgangsmenge an /?-C18-Keton.
In einem Dreihalskolben erhitzt man in einer Stickstoffatmosphäre unter Rühren 8,6 g Zinkstaub mit etwa
einem Fünftel des Gemisches aus 15,2 g ß-Cyclocitral, 15 g
Bromacetonitril und 70 ml absolutem Tetrahydrofuran bis zum Einsetzen der lebhaften Reaktion. Ohne äußere
Erwärmung läßt man nun unter ständigem Rühren den Rest des Gemisches zutropfen, so, daß der Kolbeninhalt
lebhaft siedet. Nach Beendigung des Zutropfens ist der Zinkstaub fast vollständig verbraucht, und man erhitzt
den Kolbeninhalt zur Vollendung der Reaktion noch etwa 10 Minuten am Rückflußkühler zum Sieden. Danach
wird das Reaktionsgemisch auf etwa 00C abgekühlt und mit kaltgesättigter wäßriger Ammoniumchloridlösung
versetzt. Man äthert das Gemisch mehrfach aus, wäscht die vereinigten Ätherauszüge mit Ammoniumchloridlösung
und Wasser und trocknet die Lösung über Natriumsulfat. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels unter
vermindertem Druck erhält man das l-(2',6',6'-Trimethylcyclohexen-(1')
-yl) -1 -hydroxypropansäurenitril- (3) in nahezu quantitativer Ausbeute (etwa 19 g) als gelbliche
ölige Flüssigkeit, die bei 0,001 Torr und 1000C (Luftbadtemperatur)
als farblose zähflüssige Substanz übergeht. Das IR-Absorptionsspektrum zeigt eine stark ausgeprägte
OH-Bande bei 3450 cm"1 sowie die für α,β-gesättigtes
Nitril charakteristische Absorption bei 2250 cm-1.
Analyse: C12H19ON (Molekulargewicht: 193,29).
Berechnet C 74,56%, H 9,91 %, N 7,25%;
gefunden C 74,74%, H 9,77%, N 7,63%.
Die Wasserabspaltung aus der vorstehend erhaltenen Hydroxyverbindung nimmt man in diesem Falle zweckmäßig
so vor, daß man das Hydroxynitril zunächst nach bekannten Methoden acyliert und das Acylierungsprodukt
anschließend mit einem nucleophilen Mittel in wasserfreiem Medium umsetzt. Dazu werden 3 g l-(2',6',6'-Trimethylcyclohexen-(1')
-yl) -1 -hydroxypropansäurenitril- (3) mit 15 ml Essigsäureanhydrid und 0,1 bis 0,2 ml Trifluoressigsäure
20 bis 30 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Danach gießt man die Lösung in Eiswasser
und fügt bis zur schwach alkalischen Reaktion Natriumhydrogencarbonat zu. Anschließend wird das
Claims (3)
- ι UOO ίο/
- Reaktionsprodukt ausgeäthert, die ätherische Lösung mit Natnumhydrogencarbonatlösung und Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels erhält man 3,6 g (= 95% der Theorie) l-(2')6',6'-Trimethylcyclohexen-(l/)-yl)-l-acetoxypropansäurenitril-(3) als farblose Flüssigkeit vom Kp.0>001 80 bis 850C (Luftbadtemperatur). Das IR-Absorptionsspektrum, das keine OH-Bande mehr aufweist, besitzt unter anderem eine C = O-Bande bei 1748 cm-1 und eine C ξ N-Bande bei 2250 cm-1.
- 3 g des so gewonnenen Produktes werden ohne weitere Reinigung in 10 ml absolutem Äthanol gelöst. Diese Lösung vereinigt man mit der Lösung von 3,2 g Natrium in 50 ml absolutem Äthanol. Alsbald scheidet sich Natriumacetat gallertartig ab. Man läßt das Gemisch einige Stunden bei Raumtemperatur stehen und verdampft dann den größten Teil des Äthanols unter vermindertem Druck. Der Rückstand wird mit etwa 150 ml Wasser versetzt, das gebildete Öl ausgeäthert, die ätherische Lösung mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Verdampfen des Äthers verbleiben 2,1 g (= 94% der Theorie) /?-Cydocitrylidenacetonitril als farblose dünnflüssige Substanz vom Kp.o,ooi 55 bis 600C (Luftbadtemperatur). Das IR-Absorptionsspektrum, das nun keine C = O-Bande mehr aufweist, besitzt die für die !symmetrisch substituierte — CH = CH-trans-Doppelbindung charakteristische Absorption bei 963 cm -1. Die stark ausgeprägte Absorption der CsN-Bindung liegt bei 2222 cm"1 imfür a,/?-ungesättigtes Nitril charakteristischen Bereich. Das UV-Absorptionsmaximum liegt bei 278 ΐημ (log ε = 3,89).Analyse: C12 H17 N (Molekulargewicht: 175,27).Berechnet C 82,23%, H 9,78%, N 7,99%;gefunden C 82,19%, H 9,73 %, N 7,91 %.P \ 7 HNJ \.\ SPRUCH:Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Nitrilen der Vitamin A~Reihe, dadurch gekennzeichnet, daß man Halogencarbonsäurenitrile der allgemeinen FormelC )C )X — CH2 — (CH = CH)m — \C = CH/m -C=Nin der X für Chlor, Brom oder Jod und R für Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe steht und in der m und η die Zahl 0 oder 1 bedeuten, mit Carbonylverbindungen der Vitamin Α-Reihe in an sich bekannter WTeise unter den Bedingungen der Reformatsky-Synthese umsetzt und aus den erhaltenen Hydroxynitrilen in üblicher Weise Wasser abspaltet.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 950 551, 946 895.In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 1 023 035.
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DE819897X | 1957-06-01 |
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