DE1064435B

DE1064435B - Einrichtung zum Entfernen und Zerkleinern von Rechengut in Fluessigkeiten, insbesondere fuer Abwasserklaeranlagen

Info

Publication number: DE1064435B
Application number: DEP14390A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Harald Schade
Original assignee: Passavant Werke AG and Co KG
Current assignee: Aqseptence Group GmbH
Priority date: 1955-07-01
Publication date: 1959-08-27
Also published as: CH349553A; NL100946C; NL308327A; US2911099A; GB792741A; FR1151849A

Description

Einrichtung zum Entfernen und Zerkleinern von Rechengut in Flüssigkeiten, insbesondere für Abwasserkläranlagen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entfernen und Zerkleinern von Rechengut in Flüssigkeiten, insbesondere für Abwässerkläranlagen. Es sind Einrichtungen dieser Art bekannt, die aus einem Rechen mit selbsttätig arbeitender Reinigungsvorrichtung und aus einer Zerkleinerungsmaschine bestehen, die das Rechengut pumpfähig macht und für die Weiterbehandlung, z. B. in einem Faulraum, vorbereitet. Die Rechen haben dabei meistens senkrecht verlaufende gerade oder gebogene Stäbe, und der Rechenreiniger streift das Rechengut nach oben ab.
Das Rechengut wird bei den bekannten Einrichtungen in Rinnen oder Behältern gesammelt und dann dem Rechengutzerkleinerer zugeführt. Es sind auch Rechen mit liegenden Rechenstäben bekannt. Diese Rechen sind fast immer als umlaufende Trommelrechen mit zwischen die Rechenstäbe eingreifenden Kammwalzen und Gegenmessern ausgeführt. Sie haben den Nachteil, daß sie nur einen Teil des anfallenden Rechengutes verarbeiten können, weil sie nur für schneidfähiges Rechengut geeignet sind, und daß feste Grobstoffe, wie Holzstücke, Blechdosen, Steine od. dgl., von ihnen nicht zerkleinert werden können. Dasselbe gilt für einen ebenfalls bekannten ebenen Rechen aus liegenden Stäben, entlang dem eine nach dem Schneidverfahren arbeitende Messerwalze hin- und hergefahren wird.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile der bekannten Einrichtungen dadurch, daß ein aus horizontal verlaufenden Stäben bestehender Rechen eine nach der Seite fördernde Reinigungsvorrichtung besitzt, daß als Zerkleinerungseinrichtung eine an sich bekannte, als Saugpumpe wirkende Zerkleinerungsmaschine dient und daß der Einlaufkanal der Zerkleinerungsmaschine an der Seite des Rechens angeordnet ist, wo das abgestreifte Rechengut den Rechen verläßt.
Um eine große Rechenfläche bei kleiner Kanaibreite zu erreichen, ist es vorteilhaft, daß die Stäbe des Rechens in der Fließrichtung gesehen konkav gewölbt sind und die Mantellinien der Umhüllenden lotrecht zur Zulaufrichtung der Flüssigkeit verlaufen. Vorzugsweise ist der Rechen als Halbzylinder mit stehender Achse ausgebildet.
Auch ein Rechen mit liegenden Stäben. der in der Draufsicht gesehen schräg im Zulaufkanal angeordnet ist, hat große Vorteile gegenüber den bekannten Einrichtungen ähnlicher Art, weil dadurch die Rechenfläche größer und der durch den Rechen erzeugte Stau kleiner wird.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Einrichtung in Draufsicht dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Anlage mit halbzylindrischem Rechen; Fig. 2 und 3 zeigen solche mit ebenem Rechen mit vor und hinter dem Rechen angeordnetem Zerkleinerer.
Im Kanal a der Fig. 1 ist ein halbzylindrischer Rechen b aus liegenden Rechenstäben eingebaut. Um die Achse c ist ein Rechenreiniger d, dt drehbar. Durch die Feder e wird der Reinigerkamm dl an den Rechen b angedrückt, so daß seine Kammzähne zwischen die Rechenstäbe greifen. Ein Anschlag f verhindert einen zu weiten Ausschlag des Reinigerkammes di, wenn er beim vollen Umlauf vom Rechen b abgleitet. In diesem Augenblick fällt das abgestreifte Rechengut ab und gelangt in den Zulaufkanal g der Zerkleinerungsmaschine h. In an sich bekannter Weise kann am Ende des Rechens b ein besonderer Abstreifer für den Reinigerkamm dl vorhanden sein. Der Zerkleinerer h saugt das Rechengut an und zerschneidet, zerschlägt und zerreibt es, je nach der Bauweise der Maschine.
Die zerkleinerten Teile werden bei i in den Kanal a ausgestoßen und durchlaufen, wenn sie noch nicht so weit zerkleinert sind, daß sie durch den Rechen b hindurchgehen, nochmals die Zerkleinerungsmaschine h.
Rechengut, das die Maschine nicht zu zerkleinern vermag, z. B. Steine, Metallstücke u. dgl., werden von Zeit zu Zeit über einen schräg nach oben führenden Schacht k mittels einer Harke entfernt.
In der Fig. 2 ist ein im Kanal a schräg eingebauter Rechen I gezeigt, der ebenfalls aus liegenden Stäben besteht und eine an sich bekannte, in der Zeichnung nicht dargestellte Reinigungseinrichtung besitzt. An der Seite des Rechens 1, wo sich das ganze Rechengut ansammelt, befindet sich der Einlaufkanal g für den Rechengutzerkleinerer h. Das zerkleinerte Rechengut wird bei dieser Ausführung ebenso wie bei der Ausführung nach Abb. 1 vor dem Rechen I ausgestoßen.
Die Fig. 3 unterscheidet sich von der Fig. 2 nur dadurch, daß die Zerkleinerungseinrichtung h auf der Abfluß seite des Rechens I angeordnet ist, wobei das von der Zerkleinerungsmaschine -h ausgestoßene zerkleinerte Rechengut in den Abfluß al des Kanals gelangt.
Alle drei dargestellten Ausführungen zeigen eine Rechenfläche, die durch die Gestaltung der Rechenstäbe oder deren Lage im Kanal sehr viel größer ist als die der üblichen, quer zur Durchflußrichtung eingebauten Rechen. Dadurch wird der Durchlaufquerschnitt des Rechens so groß, daß dieser keinen schädlichen Stau verursachen kann. Ein großer Vorteil der Erfindung ist die Einfachheit der ganzen Anordnung und der geringe Bauaufwand für den Kanal, weil die für die erfindungsgemäße Einrichtung nötige Verbreiterung des Kanals eine sehr geringe Länge aufweist und sonstige Einbauten in den Kanalwänden in Wegfall kommen.
Für die erfindungsgemäße Anlage kann jede bekannte Zerkleinerungsmaschine verwendet werden, die eine pumpenartige Wirkung hat, wozu auch Hammermühlen zählen.
Die Ausbildung des Rechens gemäß Fig. 1 hat gegenüber den Trommelrechen der bekannten Rechengutzerkleinerer den großen Vorteil, daß das Rechengut an einer Stelle gesammelt, bei den bekannten Trommelrechen jedoch nach den Seiten abgewiesen wird. Auch die Ausführungen nach den Fig. 2 und 3 sind in dieser Hinsicht besser als die bekannten Trommelrechen, weil die Strömung das Zuführen des Rechengutes zur Zerkleinerungsmaschine unterstützt.
PATENTANSPRCCE1E 1. Einrichtung zum Entfernen und Zerkleinern von Rechengut in Flüssigkeiten, insbesondere für Abwässerkläranlagen, bestehend aus einem in einem Kanal angeordneten feststehenden Rechen mit einer mechanischen Reinigungsvorrichtung und aus einer dem Rechen zugeordneten Zerkleinerungsmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der aus horizontal verlaufenden Stäben bestehende Rechen (b, 1) eine nach der Seite fördernde Reinigungsvorrichtung (d, d1) besitzt, daß als Zerkleine- rungseinrichtung eine an sich bekannte, als Saugpumpe wirkende Zerkleinerungsmaschine (g) dient und daß der Einlaufkanal der Zerkleinerungsmaschine (g) an der Seite des Rechens (b, I) im Zulaufkanal (a) angeordnet ist, wo das abgestreifte Rechengut den Rechen verläßt.

Claims

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe des Rechens (b) in Zulaufrichtung gesehen konkav gewölbt sind und daß die Mantellinien der Umhüllenden des Rechens lotrecht zur Zulaufrichtung der Flüssigkeit verlaufen.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechen (b) die Form eines gegen die Zulaufrichtung hin offenen Halbzylinders mit stehender Achse besitzt.

4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem als Rechenreiniger wirkenden Kamm, dadurch gekennzeichnet, daß der durch eine Feder (e) gegen die Rechenstäbe gedrückte Kamm (d) in seiner Bewegungsmöglichkeit nach außen durch einen Anschlag (f) begrenzt ist und daß im Bereich eines Einlaufkanals (g) zur Zerkleinerungsmaschine (h) eine an sich bekannte Abstreifeinrichtung für den Kamm (dl) angebracht ist.

5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als Flachrechen ausgebildete Rechen (I) in der Draufsicht gesehen schräg im Zulaufkanal (a) liegt und daß die Zerkleinerungsmaschine (h) an dem oberstromseitigen vorderen seitlichen Rand des Rechens (1) angeordnet ist.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein unterhalb der Zerkleinerungsmaschine (h) endender Schacht (k) mit schräg nach oben verlaufender Sohle zur Entfernung nicht zerkleinerbarer Grobstoffe angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 822 529; österreichische Patentschriften Nr. 132 430, 37 704; USA.-Patentschrift Nr. 2 086 821; Im hoff, Karl, »Taschenbuch der Stadtentwässerung«, 13. Auflage, München, 1950, S. 92, Abb. 25.