AT506379B1 - Zweiwellen-shredder - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Zweiwellen-Shredder (1) mit einem Schneidwerk aus einer Abfolge von bezahnten Reißscheiben (4, 4´) und dazwischen angeordneten Distanzelementen (6´), wobei ein weiteres in den von Reißscheibe (4, 4´) und Distanzelement (6´) gebildeten Schnittspalt (7) ragendes Schneidelement (8, 8´) vorgesehen ist.
Description
österreichisches Patentamt AT506 379 B1 2010-04-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft einen Zweiwellen-Shredder mit einem Schneidwerk aus einer Abfolge von bezahnten Reißscheiben und dazwischen angeordneten Distanzelementen.
[0002] In der JP 11-221482 A ist ein Zweiwellen-Shredder der eingangs erwähnten Art für die Zerkleinerung von Papier beschrieben. Bei dem Schneidwerk sitzt auf jeder der beiden Wellen eine Reihe von Reißscheiben mit einer Vielzahl von Reißzähnen, wobei zwischen zwei benachbarten Reißscheiben jeweils ein Abstreifelement angeordnet ist. Das zu zerkleinernde Material wird vom Reißzahn der Reißscheibe in den von zwei Reißscheiben seitlich begrenzten Schnittspalt gezogen und dabei zerrissen.
[0003] Weitere Shredder dieser Art sind beispielsweise in der JP 2003-251209 A, der DE 43 37 157 A1 oder der DE 43 44 844 A1 offenbart.
[0004] Nachteilig an diesen Vorrichtungen ist, dass das zunächst noch ganze Shreddergut in den zwischen den Reißscheiben befindlichen Schnittspalt hineingezogen wird und dabei den Durchgang des Reißzahnes behindert, oder aber zerkleinertes Material sich in dem Schnittspalt ansammelt und diesen zusätzlich verlegt. Ebenso sind derartige Schneidwerke für die Zerkleinerung von zähen oder folienartigen Materialien kaum bis gar nicht geeignet, weil diese in dem Schneidwerk zumeist zu bandartige Strukturen geformt werden und etwaige nachgeschaltete Austragseinrichtungen blockieren können. Um dies zu vermeiden, werden für gewöhnlich unterhalb des Schneidwerks Siebe angeordnet, wobei Shreddergut, dessen Größe die Maschenweite des Siebes übersteigt, zur nochmaligen Zerkleinerung wieder in das Schneidwerk gezogen wird. Dies reduziert jedoch den Durchsatz des Shredders signifikant, weil zumeist auch Material mit geringerer Größe mitgerissen und nochmals durch das Schneidwerk gezogen wird.
[0005] In der EP 1 166 877 A1 wird eine Vorrichtung zur Zerkleinerung von Abfall beschrieben, die über eine Einheit zur Grobzerkleinerung in Form der oben beschriebenen Zweiwellen-Shredder verfügt, unter die eine weitere, über eine dritte Welle angetriebene Schneideinheit zur Feinzerkleinerung angeordnet ist. Diese zusätzliche Schneideinheit ist jedoch aufgrund ihrer Position nicht in der Lage, eine Verstopfung der Einheit zur Grobzerkleinerung zu verhindern, sondern dient lediglich einer zusätzlichen Zerkleinerung des Abfalls.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung die oben genannten Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch einen Zweiwellen-Shredder der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein weiteres in den von Reiß- und Distanzelement gebildeten Schnittspalt ragendes Schneidelement vorgesehen ist. Dieses zusätzliche Schneidelement bewirkt eine zusätzliche Zerkleinerung des in den Schnittspalt geratenden Materials, wodurch die Gefahr des Blockierens des Schneidwerks wesentlich verringert wird. Ebenso ist nun die Verwendung eines Siebes unterhalb des Schneidwerks nicht mehr notwendig, weil ein mehrmaliges Durchlaufen des Schneidwerkes wegen zu großen Shredderguts nicht mehr erforderlich ist.
[0008] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist das zwischen zwei benachbarten Reißscheiben angeordnete Distanzelement als Distanzscheibe ausgebildet, wobei das Schneidelement oberhalb der Distanzscheibe angeordnet ist. Diese Anordnung hat sich als besonders geeignet für die Zerkleinerung von nichtinfektiösen Krankenhausabfall herausgestellt.
[0009] Um das zu zerkleinernde Material auf eine definierte Länge zu zerschneiden, ist vorteilhafterweise das in den Schnittspalt ragende Ende des Schneidelements als Schnittkante ausgebildet. Damit wird ein Shreddergut mit definierter Größe erhalten und eine Sortierung beispielsweise mittels Siebe erübrigt sich. Insbesondere beim Zerkleinern von Abfällen mit organischen Anteilen entfällt damit auch das aufwendige Reinigen von Sieben, die stets hygienische Problemzonen darstellen.
[0010] Bevorzugterweise liegt das Schneidelement mit seiner Unterkante an der Distanzschei- 1/5 österreichisches Patentamt AT506 379 B1 2010-04-15 be an und bildet an der dem Schnittspalt abgewandten Seite eine Abstreifkante. Insbesondere beim Shreddern von Abfällen mit organischen Anteilen können zerkleinerte Reste auf den Seitenflächen der Reißscheiben und den Distanzscheiben haften bleiben, die mittels der Abstreifkante des Schneidelements entfernt werden. Dadurch erfolgt eine laufende mechanische Reinigung des Schneidwerks und die Wartungsintervalle für das Schneidwerk werden verlängert.
[0011] Eine Erleichterung der Zufuhr an zu zerkleinerndem Abfall ist gegeben, wenn die Oberkante des Schneidelements in Richtung des Schnittspaltes schräg abfällt. Durch die Vielzahl an Schneidelementen zu jeder Welle wird eine Art Einfülltrichter gebildet, der aufgrund der Schwerkraft eine Zufuhr an Material in den Schnittspalt unterstützt.
[0012] Bevorzugterweise weist die Reißscheibe zumindest einen oder mehrere Reißzähne, bevorzugterweise zwei einander auf der Scheibe gegenüberliegende Reißzähne auf. Es hat sich gezeigt, dass durch diese Anordnung von Reißzähnen in Verbindung mit den zusätzlichen Schneidelementen ein Verstopfen des Schnittspaltes besonders gut vermieden werden kann.
[0013] Der erfindungsgemäße Zweiwellen-Shredder ist insbesondere für die Verwendung zur Zerkleinerung von mit nicht infektiösem organischem Material kontaminierten Abfällen aus dem Klinikbereich geeignet.
[0014] Im Folgenden wird anhand eines nicht-einschränkenden Ausführungsbeispiels mit zugehörigen Figuren die Erfindung näher erläutert. Darin zeigen: [0015] Fig. 1 den erfindungsgemäßen Zweiwellen-Shredder in einem isometrischen Schnitt, [0016] Fig. 2 den Zweiwellen-Shredder aus Fig. 1 im Querschnitt und [0017] Fig. 3 den Zweiwellen-Shredder aus Fig. 1 in einer Ansicht von oben, wobei der Schnittspalt im Detail herausgezeichnet ist.
[0018] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 mit einem Gehäuse 2 zur Zerkleinerung von Abfällen, insbesondere von Abfällen mit organischem Anteil, insbesondere Krankenhausmüll, dargestellt. Sie weist zwei Wellen 3, 3' auf, die beide beispielsweise über einen Elektromotor (nicht dargestellt) gegensinnig zueinander angetrieben werden.
[0019] Auf den beiden Wellen 3, 3' sind auf an sich bekannter Weise jeweils abwechselnd eine Reißscheibe 4, die in dieser Ausführung der Erfindung zwei auf ihrem Umfang angeordnete und einander gegenüberliegende Reißzähne 5 aufweist, und eine Distanzscheibe 6' angeordnet. Der Abstand der beiden Wellen 3, 3' ist dermaßen gewählt, dass die beiden auf ihnen angeordneten Scheibenpakete ineinander greifen, wodurch ein Schnittspalt 7 gebildet wird. Beim bekannten Stand der Technik ist dieser Schnittspalt 7 oftmals mit nur teilweise oder gar nicht zerkleinertem Material verstopft.
[0020] Bei der vorliegenden Erfindung ist oberhalb jeder Distanzscheibe 6' ein zusätzliches Schneidelement 8' angeordnet, das an seinem der gegenüberliegenden Reißscheibe 4 zugewandten Ende eine Schneidkante 9' aufweist. Diese Schneidkante 9' wirkt als dritte Schnittkante, zusätzlich zu jenen der Reißzähne 5, 5' zweier auf den beiden Wellen 3, 3' benachbart angeordneter Reißscheiben 4, 4'. Der Schnittspalt 7 wird beim Durchtritt des Reißzahns 5 vollständig zu der Schneidkante 9 hin verschlossen, sodass das zu zerkleinernde Material definiert abgelängt wird. Damit wird Material, das sich in dem Schnittspalt 7 befindet, zusätzlich zerkleinert, und kann diesen nicht mehr verlegen.
[0021] Die Unterkante 10' des Schneidelementes 8' fungiert als Abstreifelement, sobald zerkleinertes Material auf der Seitenfläche der Reißscheibe 4' haften bleibt. Dadurch erfolgt eine laufende mechanische Reinigung des Schneidwerks.
[0022] Die Oberkante 11' des Schneidelementes 8' ist zum Schnittspalt 7 hin abfallend ausgeführt und fungiert damit als Trichter für ein erleichtertes Zuführen des zu zerkleinernden Materials in den Schnittspalt 7.
[0023] In der Fig. 2 ist deutlich zu erkennen, dass die auf einer Welle 3 befindlichen Reißscheiben 4 derart angeordnet sind, dass bei Rotation der Reißscheiben ihre Reißzähne 5, 50, 51 2/5
Claims (7)
- österreichisches Patentamt AT506 379 B1 2010-04-15 zeitlich versetzt beim Schnittspalt 7 eintreffen. Durch diese Maßnahme wird der Drehmomentbedarf der Antriebseinrichtung in Grenzen gehalten. [0024] Fig. 3 schließlich zeigt den Zweiwellen-Shredder 1 in einer Ansicht von oben, wobei in einer Detailansicht A der Verlauf des Schnittspaltes 7 und die Anordnung des jeweiligen Reißzahns 5 der Reißscheibe 4 sowie das ihr gegenüberliegende Schneideelement 8' stark vergrößert dargestellt sind. [0025] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die oben beschriebene Ausführungsform beschränkt ist. Insbesondere können beispielsweise die Reißscheiben auch mehr als zwei Reißzähne aufweisen. Ebenso ist die Anzahl der eingesetzten Reißscheiben sowie Distanzscheiben in keinster Weise beschränkt. Patentansprüche 1. Zweiwellen-Shredder (1) mit einem Schneidwerk aus einer Abfolge von bezahnten Reißscheiben (4,4') und dazwischen angeordneten Distanzelementen (6'), dadurch gekennzeichnet, dass ein weiteres in den von Reißscheibe (4, 4') und Distanzelement (6') gebildeten Schnittspalt (7) ragendes Schneidelement (8, 8') vorgesehen ist.
- 2. Zweiwellen-Shredder (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Distanzelement als Distanzscheibe (6') ausgebildet ist, und das Schneidelement (8, 8') oberhalb der Distanzscheibe (6') angeordnet ist.
- 3. Zweiwellen-Shredder (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das in den Schnittspalt (7) ragende Ende des Schneidelements (8, 8') als Schnittkante (9) ausgebildet ist.
- 4. Zweiwellen-Shredder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidelement (8, 8') mit seiner Unterkante (10') an der Distanzscheibe (6') anliegt und an der dem Schnittspalt (7) abgewandten Seite eine Abstreifkante bildet.
- 5. Zweiwellen-Shredder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4dadurch gekennzeichnet, dass die Oberkante (11) des Schneidelements (8, 8') in Richtung des Schnittspaltes (7) schräg abfällt.
- 6. Zweiwellen-Shredder (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Reißscheibe (4, 4') zumindest einen oder mehrere Reißzähne (5, 5', 50, 50', 51), bevorzugterweise zwei einander auf der Reißscheibe (4, 4') gegenüberliegende Reißzähne aufweist.
- 7. Verwendung des Zweiwellen-Shredders (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Zerkleinerung von Kunststoff und organischen Abfällen im Allgemeinen, im Speziellen von nichtinfektiösen Krankenhausabfällen ohne abrasive Anteile, insbesondere von Nassabfällen. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 3/5
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