DE1063373B - Verfahren zur Herstellung von festem Polyurethan in feinverteilter Form - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von festem Polyurethan in feinverteilter FormInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Herstellung von Polyurethan durch Reaktion eines Polyesters mit einem Polyisocyanat oder PoIyisothiocyanat
in Form eines flüssigen Reaktionsproduktes ist bekannt, wobei dann das flüssige Reaktionsprodukt in festes Polyurethan umgesetzt wird, indem
ein Vernetzungsmittel dem Reaktionsprodukt zugesetzt und das Gemisch in einer Form gehärtet wird.
Wenn ein festes Polyurethan in feinverteiltem Zustand mit einem flüssigen Reaktionsprodukt eines
Polyesters und eines Polyisocyats oder einem PoIyisothiocyanat gemischt wird, ergibt sich ein plastisches
Gemisch, das ebenfalls für die Herstellung von Fonngegenständen geeignet ist. Für die Umwandlung dieser
plastischen Mischung in Formgegenstände wird sie mit einem Vernetzungsmittel, wie beispielsweise Wasser
oder einer organischen Verbindung, vermischt, wie beispielsweise einem Glykol oder einem Polyamin, wobei
dieses Mittel unmittelbar vor dem Einfüllen der plastischen Mischung in die Form zugesetzt wird
und die Form unter geringem Überdruck erwärmt wird, bis das flüssige Reaktionsprodukt sich absetzt.
Es ist auch bekannt, die plastische Mischung mit dem Vernetzungsmittel in eine Form zu gießen und dann
bei Raumtemperatur erstarren zu lassen.
Für die Herstellung dieser plastischen Mischung soll das feste Polyurethan, das mit dem flüssigen
Reaktionsprodukt gemischt wird, in der Form von feinen Teilchen vorliegen. Diese feinen Teilchen sind
bisher dadurch hergestellt worden, daß man festes Polyurethan mechanisch gemahlen hat und dann die
Teilchen mit der gewünschten Größe ausgesiebt hat. Diese Maßnahme ist jedoch insofern umständlich, als
es dreier Arbeitsgänge bedarf, um diese feinen Teilchen zu erhalten, wobei außerdem noch besondere
Mahleinrichtungen angewendet werden müssen.
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von festem Polyurethan in feinverteilter
Form, das sich wesentlich einfacher und leichter durchführen läßt. Erfindungsgemäß besteht das neue
Verfahren zum Herstellen von festem Polyurethan in feinverteilter Form darin, daß ein flüssiges Reaktionsprodukt eines Polyesters mit einem Pblyisocyanat oder
einem Polyisothiocyanat einer in ständiger Bewegung gehaltenen wäßrigen Lösung zugesetzt wird, die ein
Dispersionsmittel enthält, worauf die sich hierbei bildenden seinen Festteilchen des Polyurethans abgetrennt
und getrocknet werden. Das Dispergiermittel ist vorzugsweise eine wäßrige Lösung oder Suspension eines
Netzmittels, in welchem Falle die wäßrige Phase gleichzeitig als Vernetzungsreagenz dient. In einem
solchen Dispergiermittel beträgt die Menge des Netzmittels vorzugsweise 0,25 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen
auf Wasser. Typische brauchbare Netzmittel sind :
Verfahren zur Herstellung
von festem Polyurethan
in feinverteilter Form
Anmelder:
Dunlop Rubber Company Limited, London
Dunlop Rubber Company Limited, London
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Rathmann, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Neue Mainzer Str. 40-42
Frankfurt/M., Neue Mainzer Str. 40-42
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 21. Juni 1955
Großbritannien vom 21. Juni 1955
Ronald Horace Shrimpton, Lichn'eld, Staffordshire,
und John Henry Hughes, Redditch, Worcester
und John Henry Hughes, Redditch, Worcester
(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
a) Die Oberflächenspannung herabsetzende Mittel, z. B. ein sulfiertes Methyloleat oder ein höheres
Fettalkoholsulfonat;
b) SchutzkolloMe, wie Gummiarabikum, Polyvinylalkohol
oder teilweise verseiftes Polyvinylacetat;
c) feinteilige anorganische Substanzen, wie Bentonit oder feinteiliges Kieselsäuregel.
Zur Durchführung des Verfahrens wird nach bekannten Verfahren ein Reaktionsprodukt aus einer
polymeren Polyhydroxylverbindung und einem Polyisocyanat oder Polyisothiocyanat in Form einer Flüssigkeit
oder eines Sirups hergestellt und in einem ständigen Strom in das z. B. mittels eines Rührers bewegte,
flüssige Dispergiermittel gegossen.
Das genannte flüssige Polymere wird im allgemeinen mit einer Temperatur von 90° C in die ebenfalls
auf 90° C gehaltene wäßrige Phase 'eingegeben. Das Polymere wird durch den Rührer in kleine Tropfen
dispergiert, die mit dem Wasser schnell unter Bildung eines dreidimensionalen Netzwerkes reagieren. Die
sofortige Koagulation verhindert das anwesende Netz- bzw. Verdickungsmittel. Das Rühren wird bei 90° C
noch kurze Zeit, z. B. 10 Minuten, zur Vervollständigung der Reaktion fortgesetzt. Danach werden die
Teilchen abfiltriert, gewaschen und in einer Wärmekammer bei 75° C getrocknet.
Die so gewonnenen Teilchen besitzen gewöhnlich Kugelform und sind von ziemlich einheitlicher Größe.
Die Teilchengröße kann man über einen ziemlich großen Bereich (von etwa 0,05 bis 1 mm) durch verschiedene
Rührgeschwindigkeiten, durch die Zulaufge-
909 607/434
schwindigkeit des flüssigen Polymeren und durch die Konzentration des Netzmittels in der wäßrigen Phase
beeinflussen. Das Gewichtsverhältnis von Sirup und wäßriger Phase kann zwischen 1 : 10 und 1 : 2 schwanken.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet zur Herstellung feiner Teilchen von Reaktionsprodukten
aus Polyestern und Polyisocyanaten, wobei die Polyester durch Kondensation von zweiwertigen
Alkoholen mit zweibasischen Säuren erhalten wurden.
100 Gewichtsteile Polyäthylenglykoladipat werden mit 18 Gewichtsteilen Naphthylen-l,5-diisocyanat in
bekannter Weise umgesetzt. Der so erhaltene Sirup wird auf 90° C abgekühlt und in der 5fachen Menge
seines Gewichtes in ein wäßriges Dispergiermittel, das auf 90° C gehalten wird, eingerührt. Dieses besteht
aus einer 2°/oigen Bentonitdispersion in Wasser. Der Sirup reagiert mit dem Wasser, und das ganze System
wird bei 90° C noch 10 Minuten weitergerührt, um die
Reaktion zu Ende zu führen. Das Produkt wird abnitriert,
mit Wasser gut ausgewaschen und in einer Wärmekammer bei 75° C 24 Stunden lang getrocknet.
Das Produkt ist ein weißest frei fließendj^J£ulver aus
kug^örmigen^Teilchea. von etwa 0,5 mm Durchmesser.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird mit verschiedenen anderen Netz- bzw. Verdickungsmitteln in
wechselnden Mengen an Stelle von Bentonit wiederholt.
Die folgende Tabelle gibt den ungefähren Durchmesser der Teilchen, die in den verschiedenen Versuchen
erhalten wurden, wieder.
IO
Netzmittel bzw. Verdickungsmittel
Netzmittel bzw.
Verdickungsmittel
in der wäßrigen
Phase
Durchmesser
der Teilchen
der Teilchen
Sulfiertes Methyloleat
Polyvinylalkohol
Partiell verseiftes Polyvinylacetat
Gummi arabikum
Bentonit
Feinteiliges Kieselsäuregel
Lösliche Stärke
Lösliche Stärke
Die Teilchen dieses Versuchs waren eher körnig als kugelförmig.
0,5
0,15
0,20
0,30
0,34 bis 0,4
0,30
0,25
0,15
1,0
1,0
1,5
0,5
0,25 bis 0,5
1,0 bis 1,5*
0,5*
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von festem PoIyurgibam^in
feinverteilter Form aus dem flüssigen Reaktionsgrodukt einesJF&!j£sters mit einem PoIyisöcvanat
oder Polyisothiocyanat, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Reaktionsprodukt einer
in ständiger Bewegung gehaltenen wäßrigen Lösung zugesetzt wird, die ein Dispersionsmittel
enthält, und die sich bildenden feinen Teilchen des festen Polyurethans abgetrennt und getrocknet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von flüssigem
Polymeren zu flüssigem Medium zwischen 1 : 10 und 1 : 2 gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Medium eine
wäßrige Lösung oder Suspension eines Netz- bzw. Verdickungsmittels verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Netzmittel in Mengen von 0,25
bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Wasser, verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiges Medium mit
einem als Verdickungsmittel wirkenden Schutzkolloid verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiges Medium mit einem als
Verdickungsmittel wirkenden organischen Stoff von kolloidaler Teilchengröße verwendet wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Polymere
mit einer Temperatur von 90° C zu dem bewegten flüssigen Medium bei einer Temperatur von etwa
90° C gegeben und diese Temperatur so lange gehalten
wird, bis die Bildung des zerkleinerten Elastomeren vollständig ist.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als flüssiges Polymeres
das Reaktionsprodukt eines Polyesters, der durch Kondensation eines zweiwertigen Alkohols
mit einer zweibasischen Säure gewonnen ist, mit einem organischen Diisocyanat verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 831 772, 862 677,
322;
Deutsche Patentschriften Nr. 831 772, 862 677,
322;
britische Patentschrift Nr. 553 733.
© 909 607/434 8.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1154243X | 1955-06-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1063373B true DE1063373B (de) | 1959-08-13 |
Family
ID=10878198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED23163A Pending DE1063373B (de) | 1955-06-21 | 1956-06-18 | Verfahren zur Herstellung von festem Polyurethan in feinverteilter Form |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1063373B (de) |
FR (1) | FR1154243A (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB553733A (en) * | 1940-07-02 | 1943-06-03 | Du Pont | Improved polymeric materials |
DE831772C (de) * | 1952-11-18 | 1952-02-18 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer vernetzter Kunststoffe |
DE862677C (de) * | 1944-08-01 | 1953-01-12 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung wasserfester UEberzuege und Formkoerper |
DE897322C (de) * | 1940-11-28 | 1953-11-19 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Fussboden- oder Wandbelaegen |
-
1956
- 1956-06-18 DE DED23163A patent/DE1063373B/de active Pending
- 1956-06-20 FR FR1154243D patent/FR1154243A/fr not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB553733A (en) * | 1940-07-02 | 1943-06-03 | Du Pont | Improved polymeric materials |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1154243A (fr) | 1958-04-03 |
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