DE2244279B2 - Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in wässriger Suspension und Verwendung des Verfahrensproduktes zum direkten Extrudieren und zum automatischen Beschicken der Pressformen - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in wässriger Suspension und Verwendung des Verfahrensproduktes zum direkten Extrudieren und zum automatischen Beschicken der PressformenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in
wäßriger Suspension sowie die Verwendung des so erhaltenen pulverförmigen Polytetrafluoräthylens zum
Extrudieren.
Nach dem Stand der Technik wird Tetrafluoräthylen im allgemeinen in Gegenwart von Wasser, einem
Polymerisationsbeschleuniger zur Bildung von freien Radikalen unter den Bedingungen der Polymerisation,
einem Puffer und gegebenenfalls einem Emulgator polymerisiert, wobei letzterer in größerer oder geringerer
Menge eingesetzt wird, um entweder eine Dispersion oder eine Suspension von Polytetrafluorethylen
zu erhalten.
Bei der Polymerisation in Suspension bestehen die Schwierigkeiten insbesondere darin, ein Pulver mit
guten Fließeigenschaften, höherer Dichte und geringerer Neigung zum Zusammenballen wie zum Haften an
den Wänden des Polymerisationsgefäßes zu erhalten. Solche Pulver können nach bekannten Verfahren
erhalten werden, oft jedoch auf Kosten der wesentlichen Eigenschaften des Polymerisats, insbesondere auf
Kosten des Molekulargewichts und der mechanischen Eigenschaften.
Weiterhin werden bei dem bekannten Verfahren dem wäßrigen Polymerisationsbad geringe Mengen eines
fluorierten Emulgators zur Erzielung guter Benetzbarkeit des Pulvers zugesetzt. Die dabei anfallenden
Mutterlaugen enthalten immer eine relativ große Menge emulgieren Polytetrafluoräthylens, das nicht
zurückgewonnen werden kann, und einen beachtlichen
ίο Verlust darstellt
Die nach bekannten Verfahren gewonnenen Pulver haben eine ziemlich grobe Gestalt und müssen
mindestens einmal gemahlen werden, bevor sie nach dem klassischen Preßverfahren weiter umgesetzt
werden können, das darin besteht daß bei hohem Druck eine Form gepreßt wird, die dann z. B. in einem
elektrischen Ofen zusammengesintert wird.
Weiterhin werden zur Verwendung von pulverförmigem Polytetrafluorethylen industrielle Verfahren benötigt,
die es gestatten, mit einem Minimum von manuellen Eingriffen einen hohen Produktionsausstoß von gleichförmigen
Formstücken zu erhalten. Dies wird entweder durch automatische Preßverfahren oder durch Strangpreßverfahren
zu erreichen versucht Beim Preßverfahren eignet sich das pulverförmige Polytetrafluorethylen,
das durch einfaches Vermählen des in Suspension nach bekannten Verfahren gewonnenen Polymerisats erhalten
wird, im allgemeinen wegen seines schlechten Fließverhaltens nicht zum automatischen Beschicken
der Pressen. Die verschiedenen Verfahren, die zur Verbesserung des Fließverhaltens vorgeschlagen wurden,
bestehen darin, daß das pulverförmige Polytetrafluorethylen sehr fein vermählen wird und sich dann in
Gegenwart eines Lösungsmittels wieder in Form abgerundeter Teilchen zusammenballt, die gutes Fließverhalten zeigen. Die mehrfachen Arbeitsgänge des
Mahlens, de:> Zusammenballens des Pulvers und der
Entfernung des Lösungsmittels sind teuer und bergen die Gefahr einer Verunreinigung des Polytetrafluoräthylens.
Um beim Strangpreßverfahren angewendet zu werden, das darin besteht, daß das pulverförmige
Polytetrafluorethylen durch eine längliche, auf Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des Polytetrafluoräthylens
beheizter Düse gepreßt wird, muß das nach bekannten Verfahren hergestellte pulverförmige
Polytetrafluorethylen einer Vorsinterung unterworfen werden, d. h. es muß auf über 327° C erhitzt werden,
damit die Polytetrafluoräthylen-Teilchen teilweise zusammensintern. Dieser Arbeitsgang ist sowohl kostspielig
als auch schwierig.
Aber auch die bekannten Verfahren zur Polymerisation des Tetrafluoräthylens in Suspension ergeben,
manchmal mit bedeutenden Verlusten an Polymerisat grobe Pulver, die vor ihrer Verwendung zur Herstellung
von Polytetrafluoräthylen-Endprodukten oder Halbfabrikaten nach modernen Verfahren zahlreichen Arbeitsgängen unterworfen werden müssen.
Es sind Verfahren zur Polymerisation des Tetrafluoräthylens in Suspension bei Anwesenheit von bereits gebildetem Polytetrafluorethylen bekannt Gemäß dem Verfahren der GB-PS 11 99 312 wird die Polymerisation des Polytetrafluoräthylen-Tetrafluoräthylen-Gemisches durch ionisierende Strahlen ausgelöst, für die ein hoher apparativer Aufwand nötig ist. Gemäß der FR-PS 13 21411 wirken durch Zersetzung eines Polymerisationsbeschleunigers im Reaktionsgemisch gebildete freie Radikale, die im Laufe der Polymerisation
Es sind Verfahren zur Polymerisation des Tetrafluoräthylens in Suspension bei Anwesenheit von bereits gebildetem Polytetrafluorethylen bekannt Gemäß dem Verfahren der GB-PS 11 99 312 wird die Polymerisation des Polytetrafluoräthylen-Tetrafluoräthylen-Gemisches durch ionisierende Strahlen ausgelöst, für die ein hoher apparativer Aufwand nötig ist. Gemäß der FR-PS 13 21411 wirken durch Zersetzung eines Polymerisationsbeschleunigers im Reaktionsgemisch gebildete freie Radikale, die im Laufe der Polymerisation
entstanden sind, auf das Polymeren-Monomeren-Gemisch
ein. In der FR-PS 13 63 534 wird ein Polymerisationsverfahren beschrieben, bei dem die Polymerisation
unter Zusatz von Radikalbildnern erfolgt Das so erhaltene Produkt kann nicht ohne weiteres in ■>
Strangpressen oder automatischen Formpressen weiterverarbeitet werden, sondern muß zur Erzielung
einer guten Fließfähigkeit erst gemahlen und dann wieder agglomeriert werden. Auch nach dem Verfahren,
das im Chemischen Zentralblatt, 1968, Nr. 16, Ref. 2933,
referiert wird, wird die Polymerisation durch ionisierende Strahlen ausgelöst.
Dagegen wurde die überraschende Erfindung gemacht, daß man pulverförmiges Polytetrafluorethylen in
Abwesenheit jedes anderen Polymerisationsbeschleunigers dadurch herstellen kann, daß man die Polymerisation
des Tetrafluoräthylens in Suspension mit einem vorher hergestellten Tetrafluoräthylen-Polymerisat katalysiert
Diese Reaktion läuft ab, wenn das Tetrafluoräthylen-Polymerisat, das im folgenden als Beschleunigerpolymerisat
bezeichnet wird, genug reaktionsfähige Stellen aufweist, die die Polymerisation katalysieren
können.
Aufgabe der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen, das die Nachteile
der bekannten Verfahren vermeidet insbesondere ohne Verwendung besonderer Polymerisationsbeschleuniger
oder ionisierender Strahlung auskommt Aufgabe bei der Erfindung ist weiterhin die direkte Verwendung des
erfindungsgemäß erhaltenen pulverförmigen Polytetrafluoräthylens.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in wäßriger
Suspension bei Temperaturen zwischen 20 und 100" C
und Drücken zwischen 1 und 100 bar in entsalztem und )5
luftfreiem Wasser in Gegenwart von vorher hergestellten Tetrafluoräthylen-Polymerisaten, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Polymerisation in Gegenwart eines vorher durch Polymerisation von
Tetrafluoräthylen in wäßriger Emulsion oder Suspension in Gegenwart von Beschleunigern hergestellten
Tetrafluoräthylen-Polymerisats, das nach seiner Herstellung
bis zu mehreren Tagen ohne Vorsichtsmaßnahmen an der Luft gelagert worden sein kann, in
Abwesenheit jedes weiteren Polymerisationsbeschleunigers durchführt, wobei das vorher hergestellte
Tetrafluoräthylen-Polymerisat auch vor der Berührung mit dem Tetrafluoräthylen keinen weiteren Polymerisationsbeschleunigern
oder ionisierender Strahlung ausgesetzt worden ist
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die direkte Verwendung des nach diesem Verfahren durch Polymerisation
in Gegenwart eines vorher in wäßriger Emulsion hergestellten und koagulierten Tetrafluoräthylen-Polymerisats
erhaltenen pulverförmigen Polytetrafluoräthylens zum Extrudieren oder als Preßpulver
zum automatischen Beschicken der Preßformen.
Die katalytischer! Eigenschaften des vorher hergestellten
Tetrafluoräthylen-Polymerisats auf die Polymerisation unter Ausschluß von Sauerstoff sind nicht so
weiter erstaunlich. Es wurde nämlich nachgewiesen, daß unter diesen Bedingungen im Polytetrafluoräthylen
nach der Polymerisation freie Radikale festgestellt werden können (s. S. S h e r r a 11 — Kirk O t h m e r —
Encyclopedia of Chemical Technology, Second Edition, Bd. 9, S. 813, Interscience Publishers, New York).
Daher ist es normal, daß ein so behandeltes Polytetrafluorethylen in Abwesenheit von Sauerstoff
die Polymerisation von Tetrafluoräthylen katalysieren kann. Dagegen ist es sehr verwunderlich, daß es das
auch noch nach Behandlung des Polymeren in Gegenwart von Sauerstoff bewirkt. Dennoch wurde
dies festgestellt.
Während die industrielle Handhabung des pulverför migen Polytetrafluoräthylens in Abwesenheit von
Sauerstoff wenig praktisch ist, wird sie an der Luft sehr erleichtert. Das Beschleunigerpolymerisat kann in
Gegenwart von Luft in das Wasser eingerührt werden. Es kann für mehrere Tage ohne Vorsichtsmaßnahmen
an der Luft gelagert werden, wobei seine die Polymerisation katalysierende Wirksamkeit nur sehr
langsam vermindert wird. Das Beschleunigerpolymerisat kann auch unter gewöhnlichen Trockenbedingungen
im Luftstrom oder unter vermindertem Druck bei hinreichend niedriger Temperatur getrocknet werden.
Es wurde festgestellt, daß die durch ein Polytetrafluoräthylen-Beschleunigerpolymerisat
katalysierte Polymerisation von Tetrafluoräthylen in Suspension vorzugsweise bei gleicher und insbesondere bei höherer
Temperatur als der Herstellungstemperatur des Beschleunigerpolymerisats durchgeführt werden kann.
Praktisch führt ein Abstand von 15 bis 20° C zwischen den beiden Temperaturen zu einer guten Polymerisationsgeschwindigkeit.
Die Po'lymerisationstemperatur des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann zwischen 20 und 100° C Siegen, der Druck zwischen 1 und 100 bar, vorzugsweise zwischen 2
und 30 bar. Die schwächsten Drücke führen zu ziemlich langsamer Polymerisation, wohingegen die höchsten
Drücke eine sehr rasche Umsetzung gestatten und eine sehr widerstandsfähige Apparatur benötigen.
Die Reaktion läuft in entsalztem und luftfreiem Wasser ab, das keinen Polymerisationsbeschleuniger
enthält. Es ist nicht nötig, Puffer oder Emulgatoren hinzuzufügen. Indessen ändert ein Zusatz einer geringen
Menge eines Alkali- oder Ammoniumsalzes einer schwachen Säure den Ablauf der Polymerisation nicht,
gestattet dagegen, das Reaktionsmilieu neutral oder leicht alkalisch zu halten.
Zwar ist es möglich, als Beschleunigerpolymerisat ein nach dem bekannten Verfahren der Polymerisation in
Suspension erhaltenes Polytetrafluoräthylen einzusetzen, doch werden die Vorteile der Erfindung besonders
deutlich, wenn man als Beschleunigerpolymerisat pulverförmiges Polytetrafluoräthylen verwendet, das
durch Koagulieren eines in Emulsion polymerisierten Polytetrafluoräthylens erhalten wurde. Bei dieser Art
von Polymerisation gestattet die Verwendung eines Beschleunigers, eines Puffers und eines perfluorierten
Emulgators, Dispersionen von Einzelteilchen der Größe 0,1 bis 0,5 μ zu erhalten. Diese Dispersionen können
durch Rühren, beispielsweise in einem mit gegenläufigen Rührern versehenen Rührgefäß, gebrochen werden.
Die Korngröße des sich bildenden Pulvers wird bestimmt durch die Konzentration der Dispersion im
Zeitpunkt der Koagulation, durch die Rührgeschwindigkeit und die Temperatur.
Die Polymerisation des Tetrafluoräthylens in Suspension nach dsm erfindungsgemäßen Verfahren bewirkt
eine Vergrößerung der Teilchen des Beschleunigerpolymerisats ohne Bildung neuer Teilchen. Daher ist es
möglich, so direkt ein Pulver mit passender Korngröße zu erhalten, das ohne Mahlen verwendet werden kann.
Da in der wäßrigen Phase ein Polymerisationsbeschleuniger völlig fehlt, kann die Polymerisation allein an den
vorhandenen Teilchen stattfinden, wodurch auch nicht
die geringste Spur am Polymerisat in den Mutterlaugen verlorengeht. Die Teile bleiben gut getrennt und setzen
sich nicht an den Wandungen des Autoklavs ab. Dieser kann daher nach der Leerung und einer einfachen
Spülung mit Wasser wieder verwendet werden. Das gewaschene und getrocknete Pulver besitzt ausgezeichnetes
Fließverhalten und kann zur automatischen Füllung der Preßform oder zum Beschicken der
Strangpressen verwendet werden, ohne daß weitere Mahl-, Agglomerations- oder Vorsinterbehandlungen
nötig sind. Verwendet man als Beschleunigerpolymerisat ein durch Polymerisation in Suspension erhaltenes
Polytetrafluorethylen, so erhält man ein Polytetrafluorethylen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften
ohne Verlust in den Mutterlaugen und ohne Haften an den Autoklavwänden, jedoch muß ein solches Pulver
vor der Weiterverwendung gemahlen werden.
Kennzeichnend für die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Polytetrafluoräthylen-Pulver sind
weiterhin ihre spezifischen Oberflächen. Die feinen Pulver, die durch Koagulieren von Poiytetrafluoräthylen-Dispersionen
erhalten werden, haben spezifische Oberflächen von etwa 10m2/g (gemessen durch
Stickstoff-Adsorption nach BET), wogegen die nach bekannten Polymerisationsverfahren in Suspension
erhaltenen Pulver kleinere Oberflächen, im allgemeinen unter 3 m2/g, besitzen.
Dagegen besitzt das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene pulverförmige Polytetrafluorethylen
spezifische Oberflächen, die beträchtlich variieren können, beispielsweise von 1 bis 8 m2/g. Es wurde
festgestellt, daß sich die spezifische Oberfläche des erhaltenen Polymerisats vermindert, wenn sich das
Gewichtsverhältnis R des erhaltenen Polymerisats zu eingesetztem Beschleunigungspolymerisat vergrößert.
Daher kann die spezifische Oberfläche im voraus durch Einhalten eines günstigen Quotienten R bestimmt
werden. Dies ist auf verschiedene Weise möglich: Man kann immer die gleiche Menge Beschleunigerpolymerisat
einsetzen und die Menge des polymerisierten TFE verändern, oder man kann eine bestimmte Menge TFE
polymerisieren und die Menge des ursprünglich eingesetzten Beschleunigerpolymerisats variieren. Eine
größere Menge Beschleunigerpolymerisat bewirkt eine höhere Polymerisationsgeschwindigkeit. Letztere kann
auch durch Erhöhen des Druckes, der Temperatur und insbesondere durch Erhöhen der Spanne zwischen der
Herstellungstemperatur des Beschleunigerpolymerisats und der der Polymerisation in Suspension erhöht
werden.
a) Herstellungeines Beschleunigerpolymerisats
durch Polymerisation in Emulsion
durch Polymerisation in Emulsion
Eine Polytetrafluoräthylen-Dispersion wird durch aufeinanderfolgende Beschickung eines Polymerisationsgefäßes
klassischen Typs aus nichtrostendem Stahl mit folgenden Ausgangsstoffen hergestellt:
10b Teile Wasser,
50 000 Teile Paraffinöl,
50 000 Teile Paraffinöl,
25 Teile Kaliumpersulfat,
37,5 Teile Mohrsches Salz
37,5 Teile Mohrsches Salz
(FeSO4 · (NH4J2SO4 · 6 H2O)
300 Teile Natriumpyrophosphat,
3 400 Teile Natriumperfluorooctanoat
sowie Tetrafluoräthylen.
300 Teile Natriumpyrophosphat,
3 400 Teile Natriumperfluorooctanoat
sowie Tetrafluoräthylen.
Der Tetrafluoräthylen-Druck wird bei 20 bis 22 bar, die Temperatur zwischen 15 und 20° C gehalten.
Die Polymerisation ist beendet, wenn die Konzentration
an Polytetrafluorethylen in der Dispersion 27% erreicht.
Ein Teil dieser Dispersion wird in einem RührgefäB
mit gegenläufigen Rührern gerührt. Nach 5 Minuten erhält man ein Pulver, dessen nach Trocknen, entsprechend
ASTM D 1457-69, bestimmte Korngröße 370 μ ίο beträgt.
b) Herstellung des Polytetrafluoräthylens
Einen Autoklav aus nichtrostendem Stahl beschickt man mit 10* Teilen Wasser und 70 000 Teilen des nach a)
erhaltenen Pulvers. Nach Reinigung des Gasraums im Autoklav gibt man Tetrafluoräthylen unter einem Druck
von 22 bar auf. Die Temperatur wird auf 400C erhöht und das Rührwerk in Gang gesetzt, was eine
Druckverminderung bewirkt, ein Zeichen für den Start der Polymerisation. Der Druck wird zwischen 20 und
22 bar gehalten und die Temperatur von 40°C auf 65°C
erhöht. Die Polymerisation ist nach 67 Minuten beendet, während deren sich 200 000 Teile Polytetrafluorethylen
gebildet haben, was bei mittlerer Polymerisationsgeschwindigkeit 180 g Polymerisat pro Stunde und pro
Liter Wasser entspricht.
Das abfiltrierte Polymerisat liegt in Form abgerundeter Teilchen vor, die gut getrennt sind und sich weder
zusammenballen noch an den Wandungen des Polymerisationsgefiäßes festhaften. Außerdem sind die Mutterlaugen
durchsichtig und enthalten keine Spur Polymerisat.
Die mittlere Korngröße des so erhaltenen Pulvers liegt bei 500 μ, die Dichte beträgt 0,844.
Das Fließverhalten eines solchen Pulvers kann nach ASTM D 1895-61 T durch Messen der Zeit, die eine
bestimmte Gewichtsmenge Pulver benötigt, um durch einen bestimmten Trichter hindurchzufließen, gemessen
werden. Das hier beschriebene Polymerisat benötigt zum Durchfließen 19 Sekunden, während die durch
Wiederzusammenballen des feinen Pulvers erhaltenen kommerziellen Produkte zwischen 17 und 22 Sekunden
benötigen und pulverförmiges Polytetrafluorethylen, das nech klassischer Polymerisation in Suspension durch
einfaches Mahlen erhalten wurde, überhaupt nicht hindurchfließt.
Bei einem Versuch, Rohre von 14 mm durch eine 1 m lange, auf 3700C beheizte Spritzform zu extrudieren,
gab das erfindungsgemäß erhaltene Polytetrafluoräthylen
einen einwandfreien Preßstrang mit der Geschwindigkeit von 2,8 m/Std, während ein nach bekannten
Verfahren vorgesintertes Pulver unter den gleichen Bedingungen einen leicht rauhen Strang mit einer
Geschwindigkeit von 2,4 m/Std. ergab.
Die in Beispiel 1 unter a) beschriebene Dispersion wurde unter abweichenden Bedingungen koaguliert, so
daß man ein Pulver mit mittlerer Korngröße von 740 μ erhielt. Dieses Pulver wurde wie in Beispiel 1 unter b)
weiterverarbeitet, wobei die Polymerisationstemperatur von 45 bis 82° C schwankte.
Nach 37minütiger Polymerisation wurden 250 000 Teile Polytetrafluoräthylen erhalten, was einer mittleren
Polymerisationsgeschwindigkeit von 410 g pro 1 und pro h entspricht. Das erhaltene Polymerisat hatte eine
mittlere Korngröße von 1250 μ und eine Dichte von
0,864.
a) Darstellungeines Beschlcunigerpolymerisats
durch Polymerisation in Emulsion
durch Polymerisation in Emulsion
Eine Polytetrafluoräthylen-Dispersion wurde durch Beschicken eines gewöhnlichen Reaktionsgefäßes mit
folgenden Ausgangsstoffen erhalten:
10bTeile Wasser,
50 000 Teile Paraffinöl,
50 000 Teile Paraffinöl,
200 Teile Ammoniumpersulfat,
2 500 Teile Ammoniumperfluorooctanoat
sowie Tetrafluorethylen.
2 500 Teile Ammoniumperfluorooctanoat
sowie Tetrafluorethylen.
Der Tetrafluorä'thylen-Druck wurde bei 20 bis 22 bar,
die Temperatur bei 57±1°C gehalten und die Polymerisation so lange durchgeführt, bis die Konzentration
an Polytetrafluorethylen in der Dispersion 31,2% erreichte.
Ein Teil dieser Dispersion wurde durch Rühren koaguliert und das erhaltene Pulver mit destilliertem
Wasser gewaschen.
b) Darstellung von Polytetrafluorethylen
Man verfährt wie unter b) in Beispiel 1, wobei die Temperatur jedoch zu Beginn der Polymerisation 78°C
beträgt und gegen Ende nach 78minütiger Polymerisation 92"C erreicht. Es wurden 62 000 Teile Polymerisat
gebildet, was einer mittleren Geschwindigkeit von 47 g Polymerisat pro h und pro I Wasser entspricht.
Dieses Beispiel zeigt den Einfluß der eingesetzten Menge an Beschleunigcrpolymerisat und der Polymerisationstemperatur
auf die Polymerisationsgeschwindigkeit sowie den Einfluß des Quotienten R (Gewichtsverhältnis
des erhaltenen Polymerisats zu eingesetztem Beschleunigerpolymerisat) auf die spezifische Oberfläche
des Polymerisats.
Das Beschleunigerpolymcrisat wurde wie in Beispiel 1 unter a), aber bei Temperaturen zwischen l5und35"C,
hergestellt. Seine spezifische Oberfläche beträgt 10,6 m2/g.
Wenn man während der Polymerisation, die wie in Beispiel I unter b) beschrieben durchgeführt wurde, die
Menge des Beschleunigerpolymerisats, die Polymcrisationstempcratur
und die Menge des polymerisierten Tetrafluoräthylens variiert, erhält man Ergebnisse, die in
der folgenden Tabelle aufgeführt sind und die zeigen, daß bei gleichem Gewichtsanteil Beschleunigcrpolymerisat
die Polymerisationsgeschwindigkeit mit der Polymerisalionstemperatur
steigt, bei gleichbleibender Temperatur die Polymerisationsgeschwindigkeil mit
der Menge des eingesetzten Beschleunigerpolymerisals steigt und schließlich, daß die spezifische Oberfläche der
erhaltenen Pulver in umgekehrtem Verhältnis zum Quotienten R steht.
Beschleuniger- | 7; °c | Geschwindigkeit | Quotient R | Spezifische |
polymerisat (g) | (gl-'h-i) | Oberfläche (m2/g) |
||
1 500 | 54-62 | 157 | 2,6 | 1,7 |
1 500 | 61-64 | 355 | 2,33 | 2,3 |
2 000 | 60-64 | 375 | 1,85 | 3,1 |
3 000 | 61-69,5 | 2 150 | 1,70 | 4,2 |
3 000 | 50 | 108 | 1,40 | 6,1 |
Wie in Beispiel I unter a) wird eine Dispersion von Polytetrafluorethylen hergestellt. Am nächsten Tag
wird daraus durch Koagulieren ein Besehlcunigcrpolymcrisai
gewonnen. Eine Probe hiervon wird zwei Tage später zum Katalysieren einer Polymerisation in
Suspension bei 50 C" unter 8 bis 6 bar Druck angesetzt. Die Polymerisationsgeschwindigkeit beträgt 138 g pro 1
und pro Stunde. Eine andere Probe wird eine Woche lang in Gegenwart von I.lift bei etwa 200C gelagert und
dann bei einer Polymerisation, die wie die oben angeführte durchgeführt wird, eingesetzt.
Die Polymerisationsgeschwindigkeit beträgt 110 g pro I und pro Stunde, ist also nur etwas geringer.
H c i s ρ i e 1 6
a) Darstellung eines Beschlcunigerpolymerisats
zur Polymerisation in Suspension
zur Polymerisation in Suspension
In einen Eclclslahlauloklüv mit Rührer gibt man
10'· Teile Wasser,
10 Teile Kaliumpcrsulfat,
1r) T eile Mohrsches Salz,
700 Teile Natriiimpyrophosphat.
2r> TiT1C Natriuinperfliiorooctanoat.
10 Teile Kaliumpcrsulfat,
1r) T eile Mohrsches Salz,
700 Teile Natriiimpyrophosphat.
2r> TiT1C Natriuinperfliiorooctanoat.
Die Temperatur wird bei 20"C gehalten und Tetrafluoräthylen in einzelnen Chargen aufgegeben, bis
240 000 Teile Polytetrafluorethylen erhalten werden. Der Autoklav wird dann geöffnet und geleert. Das
Polymerisat hat die Form eines im wesentlichen kugelförmigen Agglomerats von etwa 3 mm Durchmesser.
b) Darstellung des Polytetrafluorethylen
In denselben Autoklav gibt man IOh Teile Wasser,
60 000 Teile des erhaltenen Polymeren und dann Tetrafluoräthylen unter 6 bis 8 bar Druck. Die
Temperatur wird bei 40°C gehalten und die Polymerisation so lange fortgesetzt, bis 260 000 Teile Polytetrafluorethylen
entstanden sind. Des erhaltene Polytetrafluorethylen hat dieselbe Form wie das Beschleunigcrpolymerisat,
aber die Korngröße beträgt etwa 4 mm im Durchmesser.
Nach 12tägigcm Lagern des Beschlcunigerpolymerisals
an der Luft wird derselbe Versuch durchgeführt, der zu gleichen Ergebnissen führt, jedoch nur mit halb so
großer Polymerisationsgeschwindigkeit. In beiden Rillen besitzt das erhaltene Polymerisat eine Zugfestigkeit,
die 20 bar höher ist als die des Bcschleunigcrpolymeri-
Claims (5)
1. Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen
in wäßriger Suspension bei Temperaturen zwischen 20 und 100° C und Drücken zwischen 1 und
100 bar in entsalztem und luftfreiem Wasser in Gegenwart von vorher hergestellten Tetrafluoräthylenpolymerisaten,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polymerisation in Gegenwart eines vorher durch Polymerisation von
Tetrafluoräthylen in wäßriger Emulsion oder Suspension in Gegenwart von Beschleunigern hergestellten
Tetrafluoräthylenpolymerisats, das nach seiner Herstellung bis zu mehreren Tagen ohne
Vorsichtsmaßnahmen an der Luft gelagert worden sein kann, in Abwesenheit jedes weiteren Polymerisationsbeschleunigers
durchführt, wobei das vorher hergestellte Tetrafluoräthylenpolymerisat auch vor
der Berührung mit dem Tetrafluoräthylen keinen weiteren Polymerisationsbeschleunigern oder ionisierender
Strahlung ausgesetzt worden ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur, die 15 bis
20° C über der Herstellungstemperatur des Beschleunigerpolymerisats liegt, polymerisiert
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Anwesenheit
eines Alkali- oder Ammoniumsalzes einer schwachen Säure durchgeführt wird.
4. Direkte Verwendung des nach Anspruch t bis 3 durch Polymerisation in Gegenwart eines vorher in
wäßriger Emulsion hergestellten und koagulieren Tetrafluoräthylenpolymerisats erhaltenen pulverförmigen
Polytetrafluorethylene zum Extrudieren.
5. Direkte Verwendung des nach Anspruch 1 bis 3 durch Polymerisation in Gegenwart eines vorher in
wäßriger Emulsion hergestellten und koagulieren Tetrafluoräthylenpolymerisats erhaltenen pulverförmigen
Polytetrafluoräthylens als Preßpulver zum automatischen Beschicken der Preßformen.
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Cited By (1)
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WO1995029943A1 (en) * | 1994-05-02 | 1995-11-09 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Suspension polymerization of tfe |
Also Published As
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DE2244279C3 (de) | 1978-11-02 |
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FR2153488A5 (de) | 1973-05-04 |
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