DE862677C - Verfahren zur Herstellung wasserfester UEberzuege und Formkoerper - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung wasserfester Überzüge und Formkörper Formkörper, die unter Verwendung von wäßrigen Dispersionen filmbildender Stoffe oder Lösungen dieser Stoffe in Wasser oder hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln hergestellt sind, besitzen meist nur eine beschränkte Wasserfestigkeit, insbesondere wenn gleichzeitig wasserquellbare Faserstoffe mitverwendet sind.
• Es wurde gefunden, .daß man Filme, Überzüge, z.-B. auf Geweben oder Karton, dublierte Gewebe, Faserplatten, Behälter oder sonstige Formkörper guter Wasserfestigkeit unter Verwendung wäßri:ger Dispersionen filmbildender Stoffe oder Lösungen dieser Stoffe in Wasser oder hydroxylgruppenhaltigen organischen Lösungsmitteln erhält; wenn man den Dispersionen oder Lösungen Stoffe zusetzt, die erst in der Wärme wie Polyisocyanate reagieren bzw. freie Polyisocyanute abspalten, und nach .dem Verarbeiten der Dispersionen oder Lösungen und Verdampfen des darin enthaltenen Wassers oder organischen: Lösungsmittels eine- Wärmebehandlung vornimmt. "-Geeignete, in -. der Wärme wie Polyisocyanate reagierende Stoffe sind beispielsweise Polymerisationsprodukte von Di-, Tri- oder höherwertigen Isocyanaten oder -die Adtdukte aus Disocyanaten an Malonsäureester, Acetessigester, Bisulfite u. ä.
• Diese, Polyisocyanatverbindungen reagieren bei gewöhnlicher Temperatur nicht mit Wasser; hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmitteln, hochmolekularen Stoffen, Emulgatoren usw., sondern werden erst bei höheren Temperaturen wirksam, im Gegensatz zu .den Diisocyanaten, die bereits bei Raumtemperatur reagieren. und damit die Herstellung. beständiger, wirksamer und verarbeitungsfähiger Mischungen ausschließen. würden.
• Sie verbessern, gemäß .der Erfindung angewandt; die Wasserfestigkeit von Überzügen, von Filmen, von Faserplatten, Behältern und sonstigen Formkörpern erheblich und machen sogar Überzüge wasserabweisend. Weiter wird offenbar infolge einer Vernetzungsreaktion zwischen Polyisocyanat und den Molekülketten der filmbildenden Stoffe eine Verstrammung der Filme u..dgl. herbeigeführt"die sieh vornehmlich in einer größeren Wärmebeständigkeit, einer Verminderung der Oberflächenklebrigkeit und einer Erhöhung der Quelifestigkeit in organischen Lösungsmitteln äußert.
• Als filmbildende Stoffe kommen z. B. Polyvinylverbindungen, Polybutadienkohlenwasserstoffe, Cellulosederivate, chlorierter Kautschuk und Polyamide in Betracht. Sie können in bekannter Weise mit Harzen, Weichmachern, Bitumen und Wachsen, Füllstoffen, Farbstoffen u: dgl. zusammenverwendet werden. Beispiel i ioo Teile einer wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 4o Teilen Vinylacetat, 58 Teilen Acrylsäurebutylester und 2 Teilen Acrylsäure werden mittels 2 Teilen konzentriertem wäßrigem Ammoniak verdickt. In .der erhaltenen Paste werden 2 bis zo Teile dimeres Toluylendiisocyanat homogen verteilt. Mit dieser Mischung wird ein Gewebe ein- oder beidseitig unter jeweiliger Zwischentrocknung bei 6o bis 8o° mehrmals bestrichen. Nach dem letzten Strich wird .der Stoff einige Minuten über i2o° erwärmt. Der Überzug besitzt eine ausgezeichnete Haft- und Wasserfestigkeit und ist insbesondere in der Naß- und Trockenscheuerfestigkeit einem solchen ohne Zusatz des dinieren Toluylendiisocyanates überlegen. Be,ispi.el2 i2o Teile einer 5oo/oigen_ wäßrigen Polyvinylacetatdispersion werden mit 3o Teilen Trikresylphösphat plastiziert unld mit 18 Teilen Kaolin und mit 3;6 Teilcri :dfimerem Toluylendiisocyanat homogen "vermischt. Zwei Gewebebahnen werden mehrmals unter Zwischentrocknung -mit der Mischung bestrichen. Hierauf wird eine Bahn nochmals bestrichen und in noch feuchtem-Zustand so mit der zweiten vereinigt, daß die beiden. bestrichenen Seiten aufeinanderliegen. Nach Trocknen; unid einer Wärrnebehandlwng bei 16a° liegt die Naßtrennfestigkeit um 300 bis 400 °/o höher als =bei einem entsprechenden dublierten Gewebe ohne Zusatz des Isocyanats. Beispiel 3 ioo Teile einer wäßrigen Dispersion von 25 Teilen Polyvinylchlorid und 2.5 Teilen Trikresylphosphat werden mit 2 Teilen polyacrylsäuremAmmonium schwach verdickt und mit 2 Teilen eines Addukts aus i Mol Toluylendiisocyanat und :2 Mol Kaliumbisulfit vermischt. Mit .der erhaltenen Mischung wird ein Gewebe ein- oder zweimal imprägniert, getrocknet und dann 3 Minuten auf i75° erwärmt. Die erhaltene Imprägnierung ist waschfest und klebfrei. Beispiel 4 -In ioö Teilen einer 4o°/oigen wäaßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 5o Teilen Acrylsäureäthylester, 4o Teilen Vinylacetat und io Teilen Phthalsäuredibutylester werden 2,5 Teile dimeres Toluylendii@socyänat dispergiert. Diese Mischung wird in einen Holländer zu 8o Teilen Natronzellstoff, die in 16oo Teilen Wasser aufgeschlämmt sind, gegeben. Nach Fällen mit Aluminiumsulfat wird die Mässe über einem Sieb vom Wasser befreit und zu einer Platte verdichtet. Nach dem Trocknen bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur wird die Platte io Minuten bei 145° unter Druck erhitzt. Es wird eine Faserplatte erhalten, .die um etwa ioo °/o verbesserte Naßfestigkeitswerte aufweist. In gleicher Weise können auch naßfeste Hohlkörper hergestellt werden. Beispiel 5 Eine Gewebebahn wird mehrmals, unter Zwischentrocknung mit einer Mischung aus 8o Teilen einer 5oo/oigen wäßrigen Dispersion von Polyisobutylen, 2 Teilen einer 5o/oigen wäßrigen Lösung einer hochviskosen Oxymethylc.ellulose und-4o Teilen Schiefermehl bestrichen. Anschließend wird eine Lösung eines Polyamids aus 3o Teilen adipins-aurern Hexamethylendiamin, 32 Teilen Caprolactam, 38-Teilen adipinsaurem 4, 4'-Diaminodicyclöhexylmethan in 5oo Teilen Methanol,. in der 1;2 Teile °dimeres Toluylendiisocyanat homogen verteilt sind, ein oder zweimal aufgestrichen. Dann wird auf 15o° erhitzt. Der erhaltene Überzug hat eine ausgezeichnete Haftfestigkeit auf dem Untergrund und zeichnet sich durch hervorragende Wasserfestigkeit aus.

Claims (1)

1. PATENTANSPBUGH: Verfahren zur Herstellung von wasserfesten Überzügen, Filmen und sonstigen Formkörpern unter Verwendung von wäßrigerz Dispersionen filmbildender Stoffe oder Lösungendieser Stoffe für Wasser oder hydroxylgruppenhaltigen organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man .den Dispersionen oder Lösungen Stoffe zusetzt, die in. der Wärme wie Polyisocyanate reagieren bzw. freie Polyisocyanate abspalten, und nach dem Trocknen eine Wärmebehandlung vornimmt.