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Rechenstab für Rechnungen unterschiedlicher Rechnungsarten Rechenstäbe
mit sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite angeordneten Schiebern für
unterschiedliche Rechnungsarten sind in den verschiedensten Formen bekanntgeworden.
Bei solchen Rechenstäben ist es z. B. auch bereits bekannt, auf der einen Seite
Einrichtungen für höhere Rechnungsarten, wie Multiplizieren, Dividieren, Potenzieren,
Radizieren u. dgl., vorzusehen, wogegen auf der Rückseite solche für einfache Rechnungsarten,
wie Addieren und Subtrahieren, in Form von Schiebern angeordnet werden können. Die
Erfindung bezieht sich auf einen Rechenstab dieser Art mit einer auf seiner Rückseite
angeordneten Einrichtung zum Ausführen einfacher Rechenoperationen (Addieren, Subtrahieren),
die aus einzelnen nebeneänanderliegenden Schiebern besteht. Diese Rechenstäbe sind
so ausgebildet, daß in den Körper eines normalen Rechenstabes die als bauliche Einheit
ausgebildete Recheneinrichtung zum Ausführen einfacher Rechenoperationen eingelassen
und über die Rückseite dies Rechenstabes und die Oberfläche der Recheneinrichtung
eine Deckplatte übergelegt wird. Es ist einleuchtend, daß solche Rechenstäbe außerordentlich
unhandlich und unpraktisch sind, weil sie nicht nur eine verhältnismäßig große Dicke
aufweisen, sondern auch deswegen, weil sie im Vergleich zu Rechenschiebern, die
keine solche Zusatzeinrichtung aufweisen, erheblich schwerer sind.
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Gemäß der Erfindung werden alle diese Nachteile dadurch vermieden,
daß die Nuten zur Aufnahme der Schieber der Recheneinrichtung im Rechenstabkörper
ausgespart sind, wobei die die Nuten begrenzenden Rippen des Stabkörpers in der
Ebene der Stabkörperrücksei,te enden. Der Rechenstab bildet also hierbei selbst
das Gehäuse für die Einzelteile der zusätzlichen Recheneinrichtung. Hierbei dient
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die die Schieber fixierende bzw. andere
beweglich gestaltete Rechenteile, z. B. gezahnte Scheiben, haltende und in an sich
bekannter Weise Durchbrechungen zum Ablesen der Zahlen aufweisende Deckplatte gleichzeitig
als rückwärtige Abdeckplatte des Rechenstabes. Dadurch ist es möglich, in einen
normalen Rechenstab eine zusätzliche Recheneinrichtung einzubauen, ohne daß der
Rechenstab um einen nennenswerten Betrag dicker wird als die gewöhnlichen Rechenstäbe.
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Es gibt nun mehrere konstruktive Möglichkeiten, um die Erfindung zu
verwirklichen. So ist es einmal möglich, die die Nuten bildenden Rippen mit einer
dünnen Platte aus Kunststoff oder Metall, vorzugsweise aus Leichtmetall oder Stahl,
zu vereinen bzw. einstückig mit dieser herzustellen, wobei die dünne Platte in eine
Aussparung des Stabkörpers einlegbar ist.
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Die einzelnen Schieber der zusätzlichen Recheneinrichtung können auf
kleinen, etwa punktförmig gestalteten Erhebungen der Stabkörperaussparung verschiebbar
gelagert sein, um sie in den Nuten leicht bewegen zu können. Besteht der Stabkörper
aus Kunststoff, dann werden diese Erhebungen mit angespritzt, wird dagegen eine
Grundplatte aus :Metall verwendet, dann lassen sich leicht federnde Lappen aus ihr
herausdrücken.
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Bei Rechengeräten für einfache Rechenoperationen ist im allgemeinen
ein Rückstellrahmen angeordnet, der nach ausgeführter Rechnung die einzelnen Schieber
wieder in ihre Ausgangslage zurückverstellt.
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Beim Rechenstab nach der Erfindung ist es möglich, das Betätigungsorgan
des Rückstellrahmens durch eine seitliche Aussparung des Stabes nach außen ragen
zu lassen, wobei es zweckmäßig ist, diesen Ansatz des Rückstellrahmens nicht über
die Kontur der Seitenfläche des Stahlkörpers hinausragen zu lassen.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht der Unterseite eines Rechenstabes mit
fünfstelliger Reiheneinrichtung, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig.
1, Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 2, Fig. 4 dieselbe Ansicht
wie Fig. 1 bei abgenommener Deckplatte, Fig.5 den Rechenstabkörper bei abgenommener
Deckplatte bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung, Fig. 6 einen Schnitt
nach der Linie VI-VI der Fig. 5 und Fig. 7 den vergrößerten Schnitt eines anderen
Ausführungsbeispieles der Erfindung.
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Der Rechenstab besteht aus dem Körper 1 und der in diesem Körper gelagerten
Zunge 2, die für Rechnungen höherer Rechnungsart, wie z. B. Multiplizieren, Dividieren,
Potenzieren und Radizieren, vorgesehen ist.
Der Stabkörperteil 1
der Fig. 1 bis 4 besteht aus einem spritzbaren Kunststoff. Auf der Rückseite ist
dieser Stabkörperteil so ausgebildet, daß Rippen 3 ihn in seiner ganzen Länge durchziehen.
Zwischen diesen Rippen befinden sich Nuten 4, in denen einzelne Schieber 5 verschiebbar
gelagert sind. Diese Rippen 3 sind einstückig mit dem Stabkörperteil hergestellt.
Die Bodenfläche der N Uten weist Erhöhungen, insbesondere punlctförmigeErhöliungen
6 auf, wie sie dein vergrößerten Schnitt der Fig.3 zu entnehmen sind. Zweckmäßig
befinden sich diese punktförmigen Erhöhungen in vorzugsweise regelmäßigen Abständen
voneinander angeordnet und liegen in der Mitte der Nuten, damit sie nicht in die
zwischen den Zähnen 7 der Schieber bestehenden Zwischenräume8 einrasten und eine
Verschiebung verhindern können. Durch diese punktförmigen Erhöhungen wird ein außerordentlich
leichtes Gleiten der Schieber 5 erzielt. Die Schieber selbst bestehen in an sich
bekannter Weise aus gezahnten Schienen, die mit Ziffern versehen sind. Sie bestehen
vorzugsweise aus Leichtmetall, jedoch ist es möglich, sie aus einem Kunststoff od.
dgl. zum Beispiel im Wege des Spritzens herzustellen. In der Fig. 4 ist nur eine
solche Schiene dargestellt. Dieser Figur ist aber zu entnehmen, daß die Schieber
5 sich über die ganze Länge des Rechenstabes erstrecken.
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Über die Unterseite des Rechenstabes ist eine Abdeckplatte 9 gelegt,
die z. B. mittels Schrauben od. dgl. am Stabkörper 1 befestigt werden kann. Diese
Abdeckplatte fixiert die zuvor in die Nuten 4 eingelegten Schieber und dient gleichzeitig
als Abdeckplatte für den gesamten Rechenstab. Sie weist Durchbrechungen 10 und 11
auf, die in bekannter Weise zum Einstellen bzw. zum Ablesen der Zahlen dienen. Damit
fixiert die Abdeckplatte 9 nicht nur die beweglichen Schieber 5 des Rechengerätes
in ihrer Führung, sondern sie dient gleichzeitig als Abdeckung der gesamten Rückseite
des Rechenstabes. Wird mit der Recheneinrichtung gerechnet, so werden in bekannter
Weise mittels eines Metallstiftes die einzelnen Schieber verstellt. Nach beendetem
Rechnen werden die Schieber, die nunmehr mehr oder weniger über die Stirnseiten
des Rechenstabes hervorstehen, wieder in den Stab zurückverschoben, was z. B. durch
einfaches Aufstellen des Rechenstabes mit einer der Stirnflächen auf eine ebene
Fläche erfolgen kann.
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Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 5, 6 und 7 ist nicht die ganze
Stabkörperseite von Nuten durchzogen, sondern die den Schiebern 5 dienenden Nuten
12 dieser Ausführungsbeispiele erstrecken sich nur über einen Teil der Stabkörperlänge.
Die Rückseite des Stabkörpers weist zu diesem Zweck eine sich nahezu über ihre gesamte
Breite, aber nur über einen Teil der Länge erstreckende Aussparung 13 auf, deren
Tiefe etwa der Höhe der Rippen 14 entspricht. Die Rippen 14 sind bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 5 und 6 aus einem Blechstreifen 15 herausgedrückt. Hierdurch ist es möglich,
durch die Wahl sehr dünner Rippen sechs Schieber 5 nebeneinander unterzubringen,
so daß ein so ausgebildetes Rechengerät für die Rechnung mit sechsstelligen Zahlen
verwendet werden kann. Die Rippen 14 können dadurch gebildet werden, daß aus der
Platte 15 Ausschnitte 16 hergestellt und die diese Ausschnitte abdeckenden Lappen
nach oben gedrückt werden. An mindestens zwei Stellen sind aus dem Blech innerhalb
der Nuten 12 federnde Lappen 17 um ein geringes Maß nach oben gedrückt, die die
punktförmigen Erhebungen 6 des ersten Ausführungsbeispieles der Erfindung ersetzen
sollen. Es ist ersichtlich, daß sich die Rippen 14 nicht über die gesamte Länge
der Platte 15 erstrecken, sondern daß die Schieber 5 nur über bestimmte Strecken
durch diese Rippen in den Nuten geführt sind.
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Da die Platte 15 Bruchteile von Millimetern stark ist, die federnden
Lappen ebenfalls nur um einen ganz geringen Betrag über die Lappen hervorstehen,
und da ferner die Schieber 5 außerordentlich dünn gehalten sind, ist die Recheneinrichtung
in einer Aussparung des Stahlkörpers unterzubringen, die nicht viel tiefer ist als
1 mm. In den Zeichnungen sind allerdings die einzelnen Teile zum Teil in übertriebenem
Maßstab dargestellt, damit sie überhaupt erkennbar sind.
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Da bei dieser Recheneinrichtung die Schieber 5, die in der Fig. 5
nur an dem einen Ende strichpunktiert angedeutet sind, sich nicht über die gesamte
Länge des Stabes erstrecken, beim Rechnen also nicht über die eine Stirnfläche des
Rechenstabes hinausstehen, muß eine Möglichkeit geschaffen werden, um die einzelnen
Schieber nach Beendigung der Rechnung rasch in die Ausgangslage zu bringen. Aus
diesem Grunde ist ein Rahmen 18 angeordnet, der einen Ansatz 19 trägt. Weiterhin
besitzt der die Aussparung 13 an der einen Längskante begrenzende Rand 20 des Stabkörpers
eine Aussparung 2.1, die sich über einen bestimmten Teil der Länge der Aussparung
hinzieht und in der der Ansatz 19 des Rahmens 18 geführt ist. Der Ansatz 19 braucht
nicht über die Seitenfläche des Stabkörpers hinauszuragen, da er mittels des Metallstiftes
bewegt werden kann, mit dem auch die einzelnen Schieber in bekannter Weise verstellt
werden. Obzwar der Rahmen 18 in der Fig. 5 als U-förmiger Rahmen dargestellt ist,
kann gegebenenfalls der Schenkel 22 des Rahmens 18 weggelassen werden, da auch bereits
anstatt des langen Schenkels 22 durch ein kurzes Schenkelende eine genügend sichere
Führung des Rahmens 18 erzielt werden kann.
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Die Rechenart mit Hilfe der einzelnen Schieber 5 ist an sich genügend
bekannt, so daß nicht näher darauf eingegangen zu werden braucht. Müssen die mittels
eines Metallstiftes hin- und hergezogenen Schieber 5 wieder in die Nullage zurückgebracht
werden, so kann der Ansatz 19 mit Hilfe eines Metallstiftes in der Fi.g. 5 nach
links verschoben werden, wodurch der Rahmen 18, wie es in der Fig. 5 angedeutet
ist, die Schieber in dieser Figur ebenfalls nach links befördert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 7, welches nur einen Teil einer
vergrößerten Schnittzeichnung darstellt, besteht der Stabkörper 1 aus spritzbarem
Kunststoff, wogegen er bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 und 6 aus Holz oder
irgendeinem anderen Werkstoff bestehen kann. Bei dieser Ausführungsform werden die
Nuten 23 durch Winkelschienen 24 erzielt, die mit in den Stabkörper 1 eingepreßt
werden. Hierdurch ist einerseits der Einsatz einer besonderen Grundplatte 15 vermieden,
andererseits aber gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 der Vorteil erzielt
worden, d:aß die Rippen 25 sehr dünn gehalten sein können, wobei sie gleichwohl
eine genügende Festigkeit aufweisen, um dem Schieber eine genügende Führung zu verleihen,
selbst wenn mit dem sie bewegenden Metallstift bei rascher und unvorsichtiger Betätigung
des Gerätes ein seitlicher Druck ausgeübt werden sollte. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
sind Erhöhungen 26 mit in den Stabkörperteil eingepreßt, damit die Schieber 5 eine
gute Führung erhalten, Endlich wird auch bei dieser Ausführungsform genau wie bei
den bisher beschriebenen die Deckplatte 9 übergelegt, die die Schieber in ihren
Führungen
fixiert und den Rechenstab auf der Rückseite verkleidet.