DE1062032B - Verfahren zur Feststellung und Messung von Spannungen und/oder Verformungen in Gebirgs- und Baukoerpern - Google Patents

Description

Zur Feststellung und Messung von Spannungen und/oder Verformungen in Bauwerken u. dgl. sind verschiedene Verfahren bekannt. Insbesondere ist es bekannt, mit in die Bauwerke eingebrachten Meßwertgebern, ζ. B. Dehnungsmeßstreifen, zu arbeiten. Bei den bekannten Maßnahmen werden die Meßwertgeber an Verformungskörper bekannter Eigenschaften befestigt und letztere mit dem Gebirge bzw. den Baukörpern in Verbund gebracht sowie aus den unter dem Einfluß der Spannungen des Gebirges oder Baukörpers erfolgenden und mit den Meßwertgebern gemessenen Deformationen des Verformkörpers auf die Spannungen des Bau- und Gebirgskörpers geschlossen.

Die bekannten Maßnahmen sind insofern nicht befriedigend, als unter Umständen erhebliche Schwierigkeiten bestehen, die Verformungskörper in Bohrlöchern von Gebirgskörpern u.dgl. einzubringen. Auch läßt sich bei den bekannten Maßnahmen ein einwandfreier Anschluß der Verformungskörper an den Gebirgskörper häufig nicht erreichen, was die Meßergebnisse nachteilig beeinträchtigt.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feststellung und Messung von Spannungen und/oder Verformungen in Gebirgskörpern, Bauwerken u. dgl. mit Hilfe von in den Gebirgskörper eingebrachten, an Verformungskörper angeschlossenen Meßwertgebern, z. B. Dehnungsmeßstreifen. Die Erfindung besteht darin, die Verbindung der Meßwertgeber mit den Verformungskörper erst in der Bohrung oder Öffnung vorzunehmen und dazu die Meßwertgeber an der Verformung praktisch keinen Widerstand entgegensetzenden Haltern zu befestigen sowie damit in die Bohrung einzubringen und erst danach die Bohrung zu vergießen und durch den Verguß werkstoff zugleich den Verformungskörper zu bilden.

Im einzelnen läßt sich die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklichen. So wird man im allgemeinen die Verformungskörper aus Kunststoff herstellen, und zwar aus solchen, die selbst härten. Im übrigen empfiehlt es sich, selbstverständlich die Vergußmasse so auszuwählen, daß als Verformungskörper homogene isotrope Körper entstehen.

Bei dem ermidungsgemäßen Verfahren zur Feststellung und Messung von Spannungen und Verformungen in Gebirgskörpern, Bauwerken u. dgl. besteht im übrigen die Möglichkeit, die Meßwertgeber nach den räumlichen Achsen so zu orientieren, daß ein dreiachsiger Spannungszustand ermittelt werden kann, was die Genauigkeit der Aussagen über den Spannungszustand des Gebirges wesentlich erhöht.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß erfmdungsgemäß auf Verfahren zur Feststellung und Messung von Spannungen und/oder Verformungen

in Gebirgs- und Baukörpern

Anmelder:

Veras chactit Vereinigte Untertag-

u. Schachtbau G.m.b.H.,

Essen, Westendstr. 2

Dipl.-Ing. Bertold. Homeniaiin, Essen-Steele,
ist als Erfinder genannt worden

besonders einfache Weise die Meßwertgeber eingebracht werden können, wobei nicht mehr das Erfordernis besteht, in umständlicher Weise einen Verformungskörper in eine Bohrung einzubringen, an den die Meßwertgeber angeschlossen sind, vielmehr wird

^a5 erfindungsgemäß der Verformungskörper erst in der Bohrung erzeugt, indem in die Bohrung Vergußmasse eingebracht wird, die erhärtet, so daß der Vergußkörper den Verformungskörper darstellt. Im ganzen besteht so die Möglichkeit, das an sich bekannte Verfahren der Druckmessung mit Meßwertgebern, wie Dehnungsmeßstreifen, auch bei der Messung von Gebirgsdrucken in wesentlich weiterem Umfang einzusetzen als bisher.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.

Wie sich aus der Zeichnung ergibt, sind in einem Hilfsgestell 1 die Meßwertgeber 2, 3, 4 vorgesehen, und zwar im Ausführungsbeiepiel in den vorgesehenen Hauptrichtungen zur Messung eines dreiachsigen Spannungszustandes montiert. Dieses Hilfsmittel 1 wird in das Bohrloch 5 eingeführt. In diesem Bohrloch erfolgt nunmehr der Verguß so, daß während des Vergießens und der Verfestigung der Vergußmasse die Meßwertgeber von dem Gerippe gehalten werden. Durch die Vergußmasse selbst entsteht so der Verformungskörper. Die Meßleitungen 6 werden durch die Vergußmasse an dem Bohrloch herausgeführt.
Offenbar ist es in der beschriebenen Weise möglich, die Verformungskörper 1 auch in komplizierte und nur schwer zugängliche Bohrlöcher 5 hineinzubringen sowie über entsprechende Rohr- oder Schlauchleitungen auch die Vergußmasse in die Bohrlöcher einzudrücken.

909 578/214

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Feststellung und Messung von Spannungen und/oder Verformungen in Gebirgskörpern, Bauwerken u. dgl mit Hilfe von in dem Gebirgskörper bzw. in die Bauwerke eingebrachten Meßwertgebern, die an Verformungskörpern befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Meßwertgeber (2, 3, 4) mit den Verformungskörpern erst in der Bohrung oder Öffnung erfolgt und dazu die Meßwertgeber (2, 3, 4j an der Verformung praktisch keinen Widerstand entgegensetzenden Haltern (1) befestigt und damit in die Bohrung (5) eingebracht sowie danach die Bohrung vergossen und durch den Vergußwerkstoff zugleich der Verformungskörper gebildet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Vergußwerkstoff Kunststoff in die Bohrung eingebracht wird.

3. Abfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Vergußwerkstoff ein zu einem Verformungskörper homogener, isotroper Struktur erstarrender Werkstoff Verwendung findet.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 590 289, 741557, 801864, 817 044, 862 685;

schweizer. Patentschriften Nr. 265 559, 268 577;

USA.-Patentschrift Nr. 2 014688;

VDI-Zeitschriften, Bd. 92, No 4 (1950), S. 89 bis 94, Bd. 99, No 10 (1957), S. 423 bis 425;
SAE-Journal, November 1951, S. 28—29.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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