DE741557C - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung der zu einer bestimmten Laengenaenderung gehoerigen Spannung in Betonbauwerken - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung der zu einer bestimmten Längenänderung gehörigen Spannung in Betonbauwerken Bei einem Baustoff mit annähernd konstantem Elastizitätsmodul genügen Delmungsmessungen zur Ermittlung der Spannung; beim Beton jedoch nicht, da dessen Elastizitätsmodul sowohl mit dem Alter des Betons als auch mit der Höhle der Belastung, dem Feuchti,gkeitsgcehalt und anderen Faktoren Veränderungen unterworfen ist. Außerdem wird die Elastizität des Betons bei gleichbleibender Belastung noch durch die als Kriechen bzw. Fließen bezeichnete Erscheinung verändert.
• Es ist nicht möglich, diese Großen an einem im Laboratorium hergestellten und lagernden Probekörper einwandfrei festzustellen, weil die Erhärtung des Probekörpers im Laboratorium unter ganz anderen Bedingungen stattfindet als beim Beton innerhalb des massiven Baukörpers.
• Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer Spannung, die einer bekannten Längenänderung entspricht. Ein einseitig mit dem Mauerbeton verbundener Beton zylinder wird durch einen mit einem Inneuanstrich versehenen Stahlkasten so von dem übrigen Bauwerksbeton getrennt, daß eine freie Beweglichkeit des Zylinders gegeben ist.
• Durch eine auf Druck und Zug arbeitende Presse, die von außen her gesteuert werden kann, wird der Betonzylinder so belastet, daß die mit einem Dehnungsmesser festgestellten Verformungen den in dem Bauwerksbeton gemessenen Dehnungen entsprechen. Die hierfür erforderlichen Druck- bzw. Zugkräfte geben ein Bild über die tatsächlichen Spanzungen. Die Zeichnung zeigt die Vorrichtung, und zwar in Fig. I die Aufsicht, Fig. 2 den Querschnitt. An Hand dieser Zeichnung sei das Verfahren im folgenden näher erläutert: Das Betonprisma aP wird gleichzeitig mit dem Umhüllungsbeton b, der Bestandteil des BauweH:es ist, bei der Betonierung des Bauwerkes hergestellt, so daß Gleichheit des Betons a und b gesichert ist. Zu diesem Zweck wird auf die Betonschicht b die Stahl form c aufgebracht. Das Betonprisma a wird innerhalb dieser Stahlform mit dem Bauwerksbeton b zusammen Ns zur Höhe der Stahlform tr betoftiert und alsdann die Stahl form mit dem Deckel d dicht geschlossen und weiter betoniert. Die Stahlform enthält innen, so weit der Betonzylinder und der bewegliche Druck- bzlv. Zugkörper der Presse reicht, einen Überzug mit einer plastischen Masse e.
• Innerhalb der Stahlform befindet sich die Presse 7, die nach beiden Seiten, d. h. auf Zug und Drucl;, wid:sam wird. Innerhalb des Prismenbetons wird zur Messung der Verformungen ein Ferndehnungsmesser g eingebaut,dessenAnzeigen elektrisch durch ein Kabel zur Beobachtungsstelle außerhalb des Bauwerkes übertragen werden. Von dieser Beobachtungsstelle aus erfolgt dieZuführung des Druckwassers zur Presse mit Hilfe der Leitungen i.
• Das Betonprisma a ist zur Vermeidung von Schwindrissen mit dem Mauerwerksbeton b durch die Bewehrungseisen k verbunden.
• Außerdem ist die Presse f mit dem Prismenbeton 7. und dem Mauerwerksbeton b durch Anker l verbunden, so daß auf das Betonprisma a auch Zugkräfte übertragen werden l:önnen. Die Messung erfolgt in der Form, daß die Verformuugen des Prismenbetons jeweils auf der gleichen Höhe gehalten werden wie die in dem Mauerwerksbeton an zu untersuchender anderer Stelle mit Dehnungsmessern ermittelten Verformungen. Der jeweilig abgelesene Druck bzw. Zug ergibt dann ein Maß für die an der Mauerstelle auftretende Spannung. Auf Grund der beobachtetenVerformungen kann dann auf bekannte Art der jeweilige Elastizitätsmodul errechnet werden.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Feststellung der zu einer bestimmten Längenänderung gehörigen Spannung in Betonbauwerken, da durch gekennzeichnet, daß die Länge eines sich im Innern des Bauwerkes befindenden, mit dem übrigen Beton an einer Seite zusammenhängenden, aus demselben AIaterial bestehenden länglichen und in der Längsrichtung beweglichen Probekörpers durch Zug bzw. Druckbeanspruchung auf das vorbestimmte Maß geändert und die hierzu notwendige Kraft festgestellt wird.
2. 2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet, durch einen in das zu prüfende Betonbauwerk einzubauenden zweiteiligen Formkasten, dessen vorderer offener Teil zur Bildung und Aufnahme des Probekörpers dient und dessen hinterer geschlossener Teil die Vorrichtung zur Erzeugung der Zug und Druckbeanspruchung enthält.

   Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.