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Verfahren zur Herstellung von losen Betonprobekörpern
Nach den bisher üblichen Verfahren erfolgt die Herstellung der Betonproben zwar unter Verwendung der gleichen Betonmasse, welche im Bauwerke selbst zur Anwendung gelangt, doch ist die Bearbeitung des Betons in den abseits der unmittelbaren Verwendungsstelle des Baubetons aufgestellten Probenformen immer eine andere als die im Bauwerke selbst. Daher können diese Betonproben keinen richtigen Aufschluss über die Festigkeitsverhältnisse des im Bauwerke vorhandenen Betons ergeben ; ganz besonders gilt dies bei Bauwerken aus Rüttelbeton.
Um den wirklichen Festigkeitsverhältnissen des im Bauwerke vorhandenen Betons näher zu kommen und die einer bestimmten Längen- änderung entsprechende Spannung im Bauwerksbeton genauer festzustellen, ist in dem bekannten Verfahren nach der deutschen Patentschrift Nr. 741557, Wasserverband Ostharz, vorgesehen, die Probekörper in besonders konstruierten Vor- richtungen herzustellen, welche in die frische
Masse des Bauwerksbetons eingesetzt und nach deren Füllung mit der gleichen Betonmasse dauernd im Mauerwerksverbande belassen werden.
Diese komplizierten Vorrichtungen erfordern eine Ausstattung mit hydraulischen Pressen und entsprechenden Fernmessgeräten, die ihrerseits wieder mit Druckrohrleitungen bzw. elektrischen
Kabeln ausgerüstet sein müssen, die zum Be- obachterstand führen.
Ganz abgesehen von der Kostspieligkeit einer derartigen Anlage, ist eine solche für die so wichtige fortlaufende Kontrolle der jeweils er-
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müssen besonders geschulte Fachkräfte herangezogen werden.
Eine lückenlose Kontrolle der Kriecherscheinungen wurde sogar eine ständige Bedienung der Pressen erfordern. Dabei muss in Betracht gezogen werden, dass die unter ständigem Druck stehenden Pressen im Laufe der Zeit nachlassen und infolge Undichtheit oder Verklemmung der Kolben überhaupt wirkungslos werden können.
Eine andere Art der Angleichung der Betonprobekörper an den Bauwerksbeton besteht in der Anwendung besonderer Rüttelmaschinen für die Anfertigung von Rüttelbetonproben, wobei ein genau festgelegter Arbeitsvorgang eingehalten werden muss (Vollverdichtung). Auch hier ist nicht die Gewähr dafür geboten, dass die mit Hilfe der Rüttelmaschine hergestellten Probekörper dieselbe Beschaffenheit aufweisen wie der Bauwerksbeton. Abgesehen von den durch die äusseren Umstände bedingten Verschieden- heiten des Rüttelvorganges bei der Herstellung der Probekörper in der Rüttelmaschine und des
Betons im Bauwerke, können die durch etwaige örtliche, sachliche, zeitliche oder persönliche Begleitumstände möglichen Ungleichmässigkeiten bei der Betonierung des Bauwerkes nicht erfasst werden.
Die an solchen Probekörpern vor- genommenen Messungen und Feststellungen er- geben daher ebenfalls keine unbedingt ver- lässlichen Vergleichsgrundlagen für den Bau- werksbeton.
Durch die vorliegende Erfindung wird die Anwendung einer besonderen Kuttelmaschine entbehrlich, die vollständige Gleichheit der Herstellungsbedingungen für den Beton der Probekörper und für den Bauwerksbeton mit einfachen Mitteln erreicht und dadurch die Anwendung des Verfahrens sowohl zur fortlaufenden Kontrolle der Qualität des Bauwerksbetons als auch zur Anfertigung von Proben für später vorzunehmende Vergleichsprüfungen ermöglicht.
Zu diesem Zwecke werden zerlegbare oder auseinanderklappbare Probenformen mit Hilfe besonderer Aufhängevorrichtungen oder anderweitiger Befestigungsmittel vor oder während des Einbringens des Mischgutes in die Bauwerksschalung derart eingebracht, dass sie mit dem gleichen Mischgut ausgefüllt werden, welches im Bauwerke selbst verarbeitet wird. Hierauf erfolgt die normale Verarbeitung des eingebrachten
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Betons. Handelt es sich um Rüttelbeton, so wird die Rüttelung des Bauwerksbetons auch in unmittelbarer Nähe der Probenformen so vorgenommen, dass sich die Rüttelung durch die Vibration der die Probekörper umgebenden Betonmasse auf die Probekörper selbst überträgt.
Dadurch, dass die Probenformen zunächst etwas unter der Oberfläche der neu eingebrachten Betonmasse verbleiben, wird erreicht, dass das Mischgut in den Probekörpem in ganz gleicher Weise verdichtet wird wie im Bauwerke. Nach Beendigung des Rüttelvorganges werden die Probenformen soweit hochgezogen, dass deren obere Begrenzung mit der Oberfläche der benachbarten Betonmasse gleich hoch zu liegen kommt, und das Abgleichen der Oberfläche der Betonproben möglich ist. Hierauf wird nochmals eine kurze Rüttelung des den Betonproben benachbarten Bauwerksbetons so durchgeführt, dass sich die Wirkung der Rüttelung bis auf die Probekörper selbst erstreckt, was sowohl an der Oberfläche des Bauwerksbetons als auch an der Oberfläche der Betonproben ersichtlich wird.
Dann werden die Formen samt den Betonproben aus der umliegenden Betonmasse herausgezogen und die Proben unter entsprechendem Schutz vor Sonne, Frost oder sonstigen schädlichen Einwirkungen der Erhärtung überlassen. Diese Betonproben sind somit aus der gleichen Betonmasse und unter den gleichen Arbeitsbedingungen wie der
Bauwerksbeton hergestellt und ergeben daher bei der Erprobung ein naturgetreues Bild der Festig- keitsverhältnisse des Bauwerksbetons.
Die Aufhängevorrichtungen für die Formen der Probekörper können mit den Formen entweder in fester Verbindung stehen, z. B. durch an den Seitenwänden befestigte Aufhängestäbe oder Aufhängeketten, oder sie können von den Probe- körperformen abnehmbar eingerichtet sein, so dass sie nach dem Herausziehen der Probekörper aus der Betonmasse des Bauwerksbetons sofort bei anderen Probenfbrmen wieder verwendet werden können.
Die Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens zur Herstellung von losen Betonprobekörpern ist jedoch nicht nur auf den Rüttelbtn beschränkt, sondern kann in analoger Weise auch bei anderen Verarbeitungsweisen wie z. B. Stampfbeton, weichem (Stocher-) Beton, sowie bei Gussund Schleuderbeton erfolgen.