DE3123042C2 - Asbestfreie Abdichtmasse, insbesondere zum Abdichten von Trennfugen zwischen Form- und/oder Kernteilen von Gießformen - Google Patents
Asbestfreie Abdichtmasse, insbesondere zum Abdichten von Trennfugen zwischen Form- und/oder Kernteilen von GießformenInfo
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Abstract
Eine asbestfreie Abdichtmasse, insbesondere in Form von Schnüren, zum Abdichten von Trennfugen zwischen Form- und/oder Kernteilen von Gießformen weist alle von der Praxis geforderten Eigenschaften auf, wenn diese aus einer homogenen Mischung zumindest folgender Bestandteile besteht: 30 bis 90 Gewichtsteile anorganisches Pulvermaterial mit einer Ölzahl von mindestens 20, 10 bis 40 Gewichtsteile Mineralöl, 0,4 bis 10 Gewichtsteile Smektit, organisches Derivat eines Smektits und/oder anorganisch modifziertes Rizinusöl-Derivat, 0,1 bis 2,5 Gewichtsteile Fettamine und/oder Fettaminsalze und 0,5 bis 5 Gewichtsteile Destillatpech, Stearinpech, Tallöl und/oder Tallölpech.
Description
Die Erfindung betrifft eine Abdichtmasse gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine bekannte Abdichtmasse dieser Art (vgl. »Chemisches Zentralblatt«, 1937/1, Seite 1356), für die allerdings
ein besonderer Einsatzzweck nicht angegeben ist, enthält hauptsächlich erdige Materialien, z. B. 75 bis
95% Tonerde, Infusorienerde, welche mit einem nichttrocknenden öl behandelt wird. Zusatzstoffe sind
Fasern, z. B. Ginster, Stroh, Haare. Holz und Seife. Als Öle dienen z. B. Baumwollsamen-, Rüb- und Fischöl.
Mit Abdichtmassen zum Abdichten von Trennfugen zwischen Form- und/oder Kernteilen von Gießformen
will man ein gratbildendes Auslaufen des Metalls beim Guß verhindern. Solche Abdichtmassen sollen hinreichend plastisch sein und insbesondere in Form von
Abdichtungsschnüren auch ausreichende Festigkeit aufweisen, um bei der Handhabung nicht zu zerreißen.
Im übrigen strebt man nach einer Zusammensetzung, die eine möglichst vollständige Verpulverung der
Abdichtmasse durch die hohe Temperatur des Metalls besorgt und keine schädlichen Rückstände hinterläßt.
Für diesen besonderen Einsatzzweck aus der Praxis allgemein bekannte und gebräuchliche Abdichtmassen
bestehen zu etwa einem Viertel des Gewichtes aus Asbestfasern (vgl. DE-AS 15 08 721), die nach der
Verpulverung der Abdichtmasse bzw. beim Reinigen der Gießformen mit Druckluft nach dem Guß in die
Umgebungsluft verwirbelt werden. Nach neueren Erkenntnissen sind Asbestfasern aber gesundheitsgefährdend und ist man daher fcrmüht, ohne Asbest
auszukommen. Ein Weglassen der Asbestfasern bzw. ein
Ersatz der Asbestfasern durch andere Fasern ist bei den herkömmlichen Abdichtmassen mit Asbest so- ohne
weiteres aber nicht" möglich, weil sich dann die gewünschten übrigen-Eigenschaften nicht mehr einstellen" So ist eine handelsübliche, für den genannten
Einsatzzweck bestimmte asbestfreie Abdichtmasse, deren Zusammensetzung im einzelnen unbekannt ist
(vgl. Zeitschrift »Gießerei« 65 (1978)-Nr. 6, 16. März.
S.19 und -66 (1979) Nr.'l, 8. Januar, S. .(GK 1) 9).
insbesondere in Form von Schnüren zu klebrig, zu hart und nicht reißfest genug, weshalb ihr Einsatz in der
Praxis häufig abgelehnt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdichimasse gemäß Oberbegriff des Patentanspruches
1 anzugeben, die allen von der Praxis geforderten Bedürfnissen gerecht wird, d. h. unter anderem an der
Oberfläche keine zu hohe Klebkraft aufweist und insbestmdere auch ausreichende Reißfestigkeit aufweist.
-Χ-
so daß aus ihr hergestellte Sehnüre üblichen~Purcnmessers
bei der Handhabung nicht zerreißen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Abdichtmasse mit den kennzeichn. "den Merkmalen- des J'au'ntansprucbes
J, Bevorzugte Ausführungsformen Jind in den
Patentansprüchen 2 bis 14 angegeben.
Bsi der erfindungsgemäßen Abdiehtmssse _ ist das.
anorganische .Pulvermaterial als HauptfüJlsjoTf einge-■
setzt Die Forderung, daß dieses anorganische Pulvermaterial
eine ölzah] von .mindestens 20 aufweist, ist im-Hinblick
auf den-verhältnismäßig hohen Gehalt anMineralöl von Bedeutung, weil nur so die Klebrigkeitder
Abdichtmasse in .den gewünschten- Grenzen gehalten werden kann. Weist Jas anorganische Pulvermaterial"
eine niedrige ölzahl auf, wird man dieses
innerhalb-des angegebenen-Mengenbereiches in größeren
Mengen einsetzen; weist das anorganische Pulvermaterial dagegen eine hohe ölzahl von beispielsweise
60 auf, wird man mehr zur angegebenen Untergrenze gehen. Das Mineralöl gibt der Abdichtmasse die
angestrebte Plastizität und Dehnbarkeit, wobei diese letztgenannten Eigenschaften durch die wahlweisen
Zusätze von Magncsiumhydrosilikat, Olein und/oder
Pflanzenfettsäure bzw. Wasser und Glycerin und/oder Glycol verhältnismäßig leicht eingestellt werden können.
Smektit, organisches Derivat eines Smektits und/oder anorganisch modifiziertes Rizinusöl-Derivat
in Verbindung mit Fettaminen, insbesondere tertiären Fettaminen und/oder Fettaminsalzen funktioniert als
Hauptbindemittel. Wesentlich ist hierbei, daß hinsichtlich dieser beiden Mischungsbestandteile die angegebene
Abstimmungsregel eingehalten wird, weil die
Fettamine und/oder Fettaminsalze den anderen Mischungsbestandteil
i so beeinflussen bzw. umwandeln, daß letzterer ölaufnahmefähig wird, d. h
trocken bleibt und nicht klebrig" ist, Destillatpech^
Stearinpech, Tallöl und/oder Tallölpech wirken aber
auch als Bindemittel und darüber hinaus festigkeitsstei- -gerrtd- Der mechanischen Festigkeit dienen ferner die
ggt in verhältnismäßig geringen Mengen beigegebenen
Faserstoffe, die selbstverständlich keinesfalls aus Asbest bestehen- Die erfindungsgemäße Abdichtmasse ist in
ihrer qualitativen und quantitativen Zusammensetzung erst nach umfangreichen und langwierigen Forschungen
sowie Untersuchungen aufgefunden worden vm& erfüllt in der Praxis allelAnforderungen, die man an eine solche.
ABdichtmasSe stellt . . -
Zur Herstellung der .Abdichtmasse werden die Bestandteile bis "zur Homogenität vermischt Die
homogene Mischung kann dann in bekannter Weise mit einem Schneckenextruder zu Schnüren mit einem
Durchmesser von beispielsweise 6 mm verarbeitet werden. Die "Schnüre können noch wie üblich mit
blättchenförmigem Glimmer bepudert werden," um diesen praktisch absolute Oberflächentrockenheii zu
geben.
Nachfolgend ist eine typische Zusammensetzung einer erfindungsgemäßen Abdichtmasse angegeben:
60 Gewichtsprozent Gips mit einer ölzahl von 30,25
Gewichtsprozent Mineralöl, 3 Gewichtsprosent Magnesiumhydrosilikat,
5 Gc-wichtsprozent biniktit 0,5
Gewichtsprozent tertiäres Fettamin, 4 Gewichtsprozent Baumwollfasern, 2 Gewichtsprozent Destillatpech, 0,5
Gewichtsprozent Olein.
Claims (1)
- H ßuutPatentansprüche;1. Asbestfreie Abdichtmasse in Form einer homogenen Mischung auf der Basis von anorgani- » sehen Pulvermaterialien, nicht trocknenden Ölen und zum Abdichten von Trennfugen zwischen Form- und/oder Kernteilen von Gießformen, gekennzeichnet durch30 bis 90 Gewichtsteile anorganisches Pulvermate- in rial mit einer ölzahl von mindestens 20, 10 bis 40 Gewichtsteile Mineralöl, 0 bis 15 Gewichtsteile Magnesiumhydrosilikat, 0,4 bis 10 Gewichtsteile Smektit, organisches Derivat eines Smektits und/oder anorganisch modifiziertes Rizinusöl-Derivat, 0,1 bis 2^5 Gewichtsteile Fettamine und/oder Fettaminsalze,0 bis 15 Gewichtsteile Faserstoff in Form von Naturfasern. Synthetikfasern, Keramikfasern, Glaswolle und/oder Steinwolle,03 bis 5 Gewichtsteile Destillatpech, Stearinpech, Tallöl und/oder TaUölpech und j_,auasft.^ bis 5 Gewichtsteile Olein und/oder1 Pflanzenfettsäure, wobei das Verhältnis der Gewichtsteile Smektit, organisches Derivat eines Smektits und/oder anorganisch modifiziertes Rizinusöl-Derivat zu den Gewichtsteilen Fettamine und/oder Fettaminsalze zwischen 4 :1 und 20 :1 liegt2. Abdichtmasse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 50 bis 70 Gewichtsteilen anorganisches Pulvermaterial mit einer ölzahl von mindestens 20.3. Abdichtmasse nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein anorganisches Pulvermaterial mit einer ölzahl von mindestens 20 aus Kaolin, Glimmer, Kreide, Schiefermehl, Gips, Perlite und/ oder Diatomeenerde.4. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 20 bis 30 Gewichtsteilen Mineralöl.5. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 1 bis 5 Gewichtsteilen Magnesiumhydrosilikat6. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 2 bis 8 Gewichtsteilen Smektit, organisches Derivat eines Smektits und/oder anorganisch modifiziertes Rizinusöl-Derivat .7. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,2 bis 1 Gewichtsteilen Fettamine und/oder fettaminsalze.8. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch Fettamine aus tertiären Fettaminen.9. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Gehalt von bis zu 5 -G«wichtsteilen Faserstoffe rn Form von Naturfasern, "Synthetikfasern, Kerämiliiäsertl, Glaswolle M und/oder Steinwolle. _10. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis9, gekennzeichnet durch Naturfasern aus Baumwolle, Jute und/oder Zellulose.11. Abdichtmasse nach entern der Ansprüche I bis *>*>10, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 1 bis 3 Gewichtsteilen Destillatpech, .Stearinpech, Tallöl und/oder TaUölpech.IZ Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis11, gekennzeichnet durch ejjen Gehalt von bis zu I Gewichtsteil Olein und/oderPflanzenfettsäure.13. Abdfchtmasse nach einem der Ansprüche I bis12, gekennzeichnet durch ein Verhältnis der Gewichtsteile Smektiu organisches Derivat eines Smektits und/oder anorganisch modifiziertes Rizinusöl-Derivat zu den Gewichtsteilen Fettamine und/oder Fettaminsalze zwischen 8 :1 und 13 : U14. Abdichtmasse nach einem der Ansprüche 1 bis13, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt von bis zu 15 Gewichtsprozent eines Gemisches aus Wasser und Glycerin und/oder Glycol mit einem Gewichtsverhältnis Wasser zu Glycerin und/oder Glycol zwischen 100 :1 und 20 :3.
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1982
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