DE2625002C2 - Verfahren zur Bestimmung der Betonfestigkeit - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der BetonfestigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Betonfestigkeit in Betonbauelementen.
In der Betonindustrie besteht seit langem ein Bedürfnis nach einer raschen und in der Praxis geeigneten
Methode, um die Härtungsgeschwindigkeit in dem Bauteil selbst zu ermitteln, um einerseits festzustellen, wenn
die Formen sicher entfernt werden können, und um andererseits die günstigsten Härtungs- und Produktionsmethoden ausfindig ru machen.
Derzeit sind zur Bestimmung der Betonfestigkeit in Bauteilen verschiedene Methoden verfügbar:
1. Nicht-zerstörende Methoden (Rückstoßhammer, Kugeleindrückprobe, Windsortest), bei denen die
elastischen Eigenschaften in der Oberflächenzone des Betons gemessen werden. Diese Methoden haben
den Nachteil, daß durch sie nur Eigenschaften in der Nähe der Oberfläche bestimmt werden können
und daß sie daher durch lokale Störungen (Verunreinigungen und Feuchtigkeitsgehalt an der
Oberfläche) stark beeinflußt werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die zu messenden elastischen
Eigenschaften nur eine geringe Beziehung zu herkömmlichen Festigkeitsparametern haben.
2. Zerstörende Methoden, die sich auf der Herausnahme
von Probekörpern aus der Struktur (z. B. durch Ausbohren oder durch zuvor eingestellte
Formen) aufbauen und bei denen eine anschließende herkömmliche Testung in Testmaschinen durchgeführt
wird. Alle diese Methoden sind aber kompliziert zeitraubend und kostspielig. Daneben können
Bohrtechniken bei niedrigen Festigkeitswerten nicht angewendet werden, da die Probekörper
durch die Bohrbelastung zerstört werden.
3. Halb-zerstörende Methoden, die sich auf Elementen z. B. Bolzen oder Vorsprünge, aufbauen, weiche
3. Halb-zerstörende Methoden, die sich auf Elementen z. B. Bolzen oder Vorsprünge, aufbauen, weiche
ίο in den Gußkörper eingebettet sind. Hierbei wird
die Kraft gemessen, die erforderlich ist um diese Elemente aus den Gußkörper herauszuziehen. Diese
Methoden haben die Nachteile, daß /iie Spannungsbedingungen und die Bruchzone zum Zeitpunkt
des Bruchs nur schwach definiert sind. Außerdem sind sie relativ kompliziert und zeitaufwendig.
Bislang ist es zur Bestimmung der Festigkeitseigenschäften
m lokalisierten Stellen mit unterschiedlichem Abstand von der Oberfläche des Betons erforderlich
gewesen, Probekörper (beispielsweise durch Bohren, Meißeln etc.) herauszunehmen, die nach der Bildung
von repräsentativen Prüfkörpern für die jeweiligen Zonen
der herkömmlichen Festigkeitstestung unterworfen werden können.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein rasches und verläßliches Verfahren zur Bestimmung der
Festigkeitseigenschaften von Betonbauteilen zur Verfügung zu stellen, mit dem die Entblößung des Formwerks
sicher durchgeführt und der Produktionsprozeß ökonomisiert und verbessert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren gelöst
Entsprechende Untersuchungen haben nun gezeigt daß eine direkte Messung der Betonfestigkeit in dem
Betonbauteil die verläßlichste Erfassung von Fehlern und Unzulänglichkeiten bei der Betonproduktion ergibt,
ungeachtet, ob diese durch die Zusammensetzung des Gemisches, die Erhärtungsbedingungen oder durch die
Qualität der Arbeit bedingt sind. Erfindungsgemäß wird ein Testprinzip angewendet, das sich auf direkten Messungen
der Biegefestigkeit des Betons in einer Ebene aufbaut, die parallel zu der Betonoberfläche und in einem
bestimmten Abstand davon angeordnet ist.
Die zu untersuchende Zone wird mittels Formkörper mit röhrenförmigen Querschnitt und einer bestimmten
Länge eingerichtet, welche in die Verschalung vor dem Gießen oder alternativ in den fr. .ch eingegossenen und
eingeebneten Beton eingebracht werden. Zum Zeitpunkt des Testens wird der Körper entfernt, wodurch in
dem Gußkörper ein Schlitz zurückbleibt, der einen Betonkern der Geometrie umgibt, welche den Innendimensionen
des Formkörpers entspricht. Der Biegetest wird in der Weise durchgeführt, daß man eine Spaltungskraft
in die Spalt- bzw. Schlitzöffnung zwischen dem Kern und dem umgebenden Beton anwendet. Die
Ablesungen dieser Kraft werden zum Zeitpunkt des Bruchs (d. h. wenn der Kern in der Basis reißt) durchgeführt.
Auf diese Weise kann die Biegefestigkeit des Betons in der betreffenden Zone bestimmt werden.
Die Ergebnisse von Laboratoriumsuntersuchungen und von Untersuchungen auf der Baustelle haben gezeigt,
daß das srfindungsgemäße Testprinzip gegenüber den bekannten Methoden zahlreiche Vorteile besitzt:
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für sehr niedrige Festigkeitswerte von jungem Beton sehr gut geeignet
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr schnell. Es
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr schnell. Es
liefert eine Zwischenaussage auf der Baustelle, ob die
Formen bzw. Verschalungen entfernt werden können oder nicht Die Dauer des Tests mit Einschluß des Einsetzens
und der Herausnahme der röhrenförmigen Formen beträgt für jeden einzelnen Test etwa 1 bis 2 Minuten.
Das erfindungspemäße Verfahren ist sehr einfach und
leicht durchführbar. Normalerweise können die Betonarbeiter selbst die erforderlichen Tests vor der Abnahme
der Verschalung durchführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für Vakuumbeton geeignet
Die Testergebnisse werden durch Armierungen und durch die Betongeometrie sowie durch die Bedingungen
der Betonoberfläche oder durch die Temperatur und schließlich darch die Schrumpfungskräfte nur wenig beeinflußt
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ungefährlich, lärmfrei und unabhängig von einem Zugang an Elektrizität
oder Wasser.
Die Korrelation der Messungen zu der herkömmlichen Druckfestigkeit ist zufriedenstellend. Dies wird als
Vorteil angesehen, da das vorliegende technische Wissen hinsichtlich Qualität Gestaltung, Bauform und Kontrolle
eng an die Anwendung der Druckfestigkeit als ein Festigkeitskriterium geknüpft ist
Zusätzlich zu der Anwendbarkeit für Kontrollzwecke kann das erfindungsgemäße Verfahren mit Erfolg als
Führungsinstrument beim Produktionsprozeß eingesetzt werden. Die Messungen können sodann eine wichtige
Information für die richtige Auswahl der Betonzusammensetzung, des Gemisches, der Härtungs- bzw. Erstarrungszeit
des Erhitzungssystems, des Bedeckens etc. liefern.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 eine schematische Veranschaulichung des Testprinzips uir! einer hierfür geeigneten Anordnung;
es ist eine vertikale Zone durch das Betonbauteil in der Testgegend und eine Draufsicht auf die gleiche Gegend
gezeigt; und
F i g. 2 ein Diagramm, das die Korrelation zwischen der Biegefestigkeit (fpRs). bestimmt nach dem erfindungsgemäßer
Verfahren und mit der e findungsgemäßen Anordnung, zu der herkömmlichen Druckfestigkeit
(fwürfei), bestimmt mit Standardwürfelprobekörpern, gezeigt.
In der F i g. 1 ist die Beladung eines Betonkerns B,
gebildet durch Einsetzen eines röhrenförmigen Formkörpers A (anfegeben durch die strichpunktierte Linie)
in den frischgegossenen und eingeebneten Betongußkörper D, gezeigt. Der Formkörper wird entnommen,
wenn der Beton erhärtet ist wodurch in dem Beton ein röhrenförmiger Schlitz bzw. ein röhrenförmiger Spalt
entsprechend dem Formkörper A zurückbleibt.
In dem gezeigten Beispiel hat der röhrenförmige Formkörper einen kreisförmigen Querschnitt. Es wird
jedoch darauf hingewiesen, daß hinsichtlich der Gestalt des Querschnitts der Form keine grundsätzlichen Erfordernisse
bestehen. Somit kann der Querschnitt jede beliebige Form haben und z. B. kreisförmig, quadratisch,
rechteckig etc., sein. Weiterhin bestehen keine Erfordernisse hinsichtlich der Dimensionen des Formkörpers, die
somit anhand von rein praktischen Erwägungen ausgewählt werden können.
Der in F i g. 1 gezeigte zylindrische Formkörper kann einen Innendurchmesser von etwa 55 mm und eine Höhe
von 70 mm haben. An se· i'.:m oberen Rand kann der
Körper einen ausgedehnten Umfangsrandteil A' mit
vorzugsweise rechteckigem Querschnitt besitzen, um eine entsprechend ausgedehnte Aussparung s' auf der
Oberseite des Abschnitts s in dem Beton D haben.
Zur Erleichterung der Entfernung des Formkörpers A kann dessen Rohrwand sich von der Oberseite zum
Boden verjüngen, beispielsweise indem der Außendurchmesstr des Körpers allmählich sieh verringert In
dem oben dargestellten praktischen Beispiel kann sich die Dicke der Rohrwand von etwa 3 mm gerade unterhalb
des Oberrandes A' bis auf etwa 1 mm am Boden des Körpers verringern.
In dem Beispiel gemäß F i g. 1 wird die Testkraft mittels einer speziellen Öldruckzelle C aufgebracht die in
die ausgedehnte Einsparung 5' an der Oberseite des Spaltes s eingepaßt wird. Die Lastzelle C wird mittels
einer üblichen, handbetriebenen, hydraulischen Pumpe P aktiviert um eine Seitenkraft K, die auf den oberen
Seitenteil des Betonkerns B wirkt und «de gleiche Reaktionskraft
die auf den gegenüberliegend^ Wandteil der Aussparung s' im Gußkörper D wirkt, wie es in der
Figur durch die Pfeile angegeben ist zu induzieren. Die Kraft die erforderlich ist um einen Bruch an der Basiszone
des Letonkerns B zu bewirken, wird mit einem üblichen Durchmesser, z. B. einem Manometer M, abgelesen,
das in die hydraulische Linie zwischen die Pumpe P und die Lastzelle C geschaltet ist Die entsprechende
Biegefestigkeit in dieser Zone kann auf diese Weise bestimmt werden.
Das Gewicht der oben beschriebenen Testanordnung geht nicht über 5 kg hinaus und die erforderliche Zeitspanne
zur Durchführung eines Tests (Einbringung des Formkörpers, Entfernung dieses Formkörpers und
Testbeladung) macht etwa 2 Minuten aus. Somit gestattet das erfindungsgemäße Verfahren und die hierzu vorgesehene
Anordnung die Durchführung des Tests erheblich einfacher, schneller und wirtschaftlicher als die
bekannten Methoden. Durch Verwendung von Foirmkörpen
mit unähnlicher Höhe ist es möglich, die Festigkeitseigenschaften des Betons in variierenden Abständen
von der Oberfläche zu ermitteln.
In Fig. 2 sind die Testergebnisse der Biegefeitigkeit
(ffRs), bestimmt nach dem erfindungsgemä3en Verfahren,
gegen die herkömmlich erhaltenen Werte der Druckfestigkeit (fwurfd) aufgetragen. Zwei Annäherungskurven
für (fms) sind gezogen, um die Korrelation in der Gegend mit geringer Festigkeit (feste Kurve) und
der Zone mit Gesamtfestigkeit (gebrochener Kurve) des Tests zu zeigen.
Die Niederfestigkeits-Kcrrelationskurve wird durch die folgende Gleichung angegeben:
fms = 0381 fwürfel - 0,00809 fwarfei2.
Der entsprechende Korrelationsindex beträgt 0,991 mit einem Standardirrtum für die Bestimmung für fms
und fwürfei von 0,18 Mp~. bzw. 1,19 MPa.
Die Gesamtfestigkeits-Korrelationskurve wird durch die Gleichung
= 0,57 + 0,233 fwarfd - 0,00182 fwand 2
angegeben. Der entsprechend?. Korrelationsindex beträgt
0,980 mit einem Standardirrtum für die Bestimmung von/fRsund/W/yvon 0,37 MPabzw.3,28 MPa.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung der Betonfestigkeit in Betonbauelementen, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen röhrenförmigen Formkörper in den frischgegossenen und eingeebneten
Beton einbringt, daß man den Beton mindestens teilweise erhärten läßt, daß man den Formkörper aus
dem erhärteten oder teilweise erhärteten Beton herausnimmt, so daß im Beton ein Betonkern, der in
einer Prüfebene mit dem restlichen Beton verbunden ist, und ein Schlitz rund um den Betonkern entsteht
und daß man den Betonkern einem Biegetest unterwirft, indem man eine ständig registrierte, ansteigende
Kraft an einer Stelle in der Schlitzöffnung zwischen dem Betonkern und dem umgebenden Beton
anlegt, bis in der Prüfebene ein Bruch erfolgt
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Formkörper vor dem Eingießen
des Betons anordnet.
3. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß man den Formkörper in den frischgegossenen und eingeebneten Beton einsetzt
4. Anordnung zur Durchffi'xrung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen röhrenförmigen Formkörper zur Ausbildung
eines Schlitzes rund um einen Betonkern, eine Belastungseinrichtung zur Anordnung in einer oberen
Zone des Sci.litzes zwischen dem Betonkern und den ihm umgebenden Betonbere*~h und zur Ausübung
einer Kraft auf den Betonkern, bis ein Bruch erfolgt und eine Druckableseeinnchtu g zur Messung der
Bruchlast, umfaßt.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungseinrichtung eine hydraulische
Öldruckzelle ist, die durch eine handbetriebene Pumpe aktiviert wird, und daß die Ableseeinrichtung
ein Manometer ist.
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