DE1057162B

DE1057162B - Rahmen- und quertraegerloses Drehgestell, insbesondere Triebdrehgestell, fuer Schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE1057162B
Application number: DEA23104A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Heinrich Herrmann
Original assignee: Aktiengesellschaft fuer Unternehmungen der Eisen und Stahlindustrie
Current assignee: Aktiengesellschaft fuer Unternehmungen der Eisen und Stahlindustrie
Priority date: 1955-07-21
Filing date: 1955-07-21
Publication date: 1959-05-14

Description

Rahmen- und querträgerloses Drehgestell, insbesondere Triebdrehgestell, für Schienenfahrzeuge Die Erfindung betrifft ein rahmen- und querträgerloses Drehgestell, insbesondere Triebdrehgestell, für Schienenfahrzeuge, das ein voneinander unabhängiges Schrägstellen der Achswellen der Radsätze ermöglicht, indem die Lager des einen Radsatzes über einen Arm starr miteinander verbunden sind, der sich deichselartig in Drehgestell-Längsrichtung erstreckt und um eine in dieser Richtung verlaufende Achse schwenkbar auf der Achswelle eines zweiten Radsatzes abgestützt ist.
Um hierbei die Achswelle des zweiten Radsatzes stets quer zur Fahrtrichtung zu halten, sind bei einem bekannten Drehgestell dieser Art die Achslager dieses Radsatzes mit denen des ersten Radsatzes auf jeder Längsseite des Drehgestells durch einen besonderen Lenker verbunden.
Gemäß der Erfindung ist die genannte Aufgabe auf einfachere Weise dadurch gelöst, daß auch die Lager des zweiten Radsatzes über einen Arm starr miteinander verbunden sind, der sich ebenso wie der eingangs erwähnte Arm deichselartig in Drehgestell-Längsrichtung erstreckt, jedoch um eine in dieser Richtung verlaufende Achse schwenkbar auf der Achswelle des ersten Radsatzes abgestützt ist. Hiermit ist sowohl die Parallelität der Achswellen der beiden Radsätze als auch eine Drehmoment-Abstützung gewährleistet, ohne daß zusätzliche Einrichtungen, wie Lenker od. dgl., erforderlich wären.
Die in üblicher Weise als Silentblocs ausgebildeten Abstützlager der beiden Deichselarme sind zweckmäßig derart angeordnet, daß ihre Schwenkachsen zusammenfallen und etwa in Drehgestell-Längsmitte sowie in Achswellenhöhe liegen.
Besitzt das Drehgestell eine Drehpfanne für den körperlich angeordneten Drehzapfen und innerhalb der Räder angeordnete Lagergehäuse für die Radsätze, so wird in Weiterbildung der Erfindung die Drehpfanne für den Drehzapfen von dem einen Deichselarm getragen, während der andere Deichselarm in diesem Bereich nach unten durchgekröpft und außerdem gegabelt ist, damit der erstgenannte Arm frei hindurchtreten kann.
Handelt es sich um ein Triebdrehgestell, so können die mit dem zugehörigen Deichselarm vereinigten Lagergehäuse jedes Radsatzes, wie ebenfalls an sich bekannt, auch mit Achsgetrieben baulich vereinigt sein, die mit Abstand von der lotrechten Drehgestell-Längsmittelebene angeordnet sind.
Zweckmäßig ist außerdem auf jeder der beiden Längsseiten des Drehgestells ein Ausgleicher beweglich auf den Achslagern abgestützt, der in an sich bekannter Weise die Tragfedern und die darauf ruhenden Seitenstützen für den Kastenaufbau des Fahrzeuges trägt. In diesem Fall werden zwischen dem Drehzapfen und dem zugehörigen Deichselarm nur waagerechte Kräfte übertragen. Dieselben Kräfte wirken übrigens auch auf die Abstützlager der Deichselarme; hinzu kommen dort gegebenenfalls noch lotrechte -Kräfte durch die aus den Achsantrieben sich ergebenden Abstützmomente.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein zweiachsiges Triebdrehgestell dargestellt, und zwar in Fig. 1 und 2 in lotrechtem Längsschnitt bzw. zugehöriger Draufsicht, in Fig. 3 und 4 in Querschnitten nach den Linien III-III bzw. IV-IV der Fig. 1 und 2.
Die Achswellen der getriebenen Radsätze 1 und 2 sind innen gelagert, und die Gehäuse 3 bzw. 4 der zugehörigen Achsgetriebe umschließen die Achswellen auf ihrer ganzen Länge, so daß sie zugleich die Gehäuse der entsprechenden Achslager bilden. Beide Achsgetriebegehäuse 3 und 4 sind mit Deichselarmen 5 bzw.6 versehen. Diese erstrecken sich bis in unmittelbare Nähe des jeweils anderen Achsgetriebegehäuses und sind an diesem über Silentblocs 7 bzw. 8 derart abgestützt, daß die Deichselarme 5 und 6, also die Achsgetriebegehäuse 3 und 4 und mit diesen die Achswellen 1 und 2, um eine in Drehgestell-Längsrichtung verlaufende Achse in gewissem Umfang gegeneinander verschwenkbar sind.
Der Deichselarm 6 enthält die Drehpfanne 9 für den Drehgestell-Drehzapfen 10; er wird im Bereich des Drehzapfens 10 (Fig. 3) von dem an dieser Stelle nach unten durchgekröpften, gegabelten Deichselarm 5 seitlich umgeben. Auf den Gehäusen 3 und 4 der beiden Radsätze 1 und 2 ist auf beiden Fahrzeugseiten je ein Ausgleicher il beweglich abgestützt, der im vorliegenden Fall ein im Querschnitt rechteckiges Hohlprofil aufweist. Er ist als sogenannter Schwanenhalsträger ausgebildet, d. h. im mittleren Teil heruntergezogen, und trägt in diesem Teil die eingebauten Schraubenfedern 12 sowie die darauf ruhenden Seitenstützen für den Kastenaufbau des Fahrzeuges.
Der Antrieb des Drehgestells erfolgt von einer nicht dargestellten, im Hauptrahmen gelagerten, etwa aus Dieselmotor und Strömungsgetriebe bestehenden Antriebsanlage aus, und zwar über eine Gelenkwelle 13 (nur in Fig. 3 dargestellt) auf eine Stirnradstufe im Achsgetriebegehäuse 4. Das untere Stirnrad dieser Getriebestufe steht in üblicher Weise über einen Kegeltrieb mit dem zugehörigen Radsatz 2 und außerdem über eine die beiden Achsgetriebe miteinander verbindende weitere Gelenkwelle 14 (Fig.2 und 3) und einen anschließenden Kegeltrieb mit dem Radsatz 1 in Antriebsverbindung.
Die Ansprüche 4 und 5 sind echte Unteransprüche, die nur in Verbindung mit Anspruch 1 bzw. mit den Ansprüchen gelten, auf die sie zurückbezogen sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Rahmen- und querträgerloses Drehgestell, insbesondere Triebdrehgestell, für Schienenfahrzeuge, das ein voneinander unabhängiges Schrägstellen der Achswellen der Radsätze ermöglicht, indem die Lager des einen Radsatzes über einen Arm starr miteinander verbunden sind, der sich deichselartig in Drehgestell-Längsrichtung erstreckt und um eine in dieser Richtung verlaufende Achse schwenkbar auf der Achswelle eines zweiten Radsatzes abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Lager des zweiten Radsatzes (1) über einen ebenso gestalteten, sich jedoch auf der Achswelle des ersten Radsatzes (2) abstützenden Arm (5) in der Längsrichtung starr miteinander verbunden sind.
2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen der in üblicher Weise als Silentblocs (7 und 8) ausgebildeten Abstützlager der Deichselarme (6 und 5) zusammenfallen und etwa in Drehgestell-Längsmitte sowie in Achswellenhöhe liegen.
3. Drehgestell nach den Ansprüchen 1 und 2 mit einer Drehpfanne für den körperlichen Drehzapfen und innerhalb der Räder angeordneten Lagergehäusen für die Radsätze, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehpfanne (9) für den Drehzapfen (10) von dem einen Deichselarm (6) getragen wird, während der andere Deichselarm (5) in diesem Bereich nach unten durchgekröpft und außerdem gegabelt ist, damit der erstgenannte Arm frei hindurchtreten kann.
4. Triebdrehgestell nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Deichselarm (5 bzw. 6) vereinigten Lagergehäuse jedes Radsatzes (1 und 2) auch mit Achsgetrieben (3 und 4) baulich vereinigt sind, die mit Abstand von der lotrechten Drehgestell-Längsmittelebene angeordnet sind.
5. Drehgestell nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder seiner beiden Längsseiten ein Ausgleicher (11) beweglich auf den Achslagern abgestützt ist, der die Tragfedern (12) und die darauf ruhenden Seitenstützen für den Kastenaufbau des Fahrzeuges trägt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 564 510, 566 698, 598 957, 609 177, 668 525, 801039; USA.-Patentschrift Nr. 2 598 870; Zeitschrift »Stahl und Eisen«, Nr. 2 vom 27. 1. 1955, S. 85 bis 89. In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 963 339.