DE2936771C2 - Antriebsdrehgestell für Schienenfahrzeuge, z.B. Straßenbahnen - Google Patents
Antriebsdrehgestell für Schienenfahrzeuge, z.B. StraßenbahnenInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Antriebsdrehgestell für Schienenfahrzeuge, wie Straßenbahnen, mit im
Querträger durch senkrechte Zapfen horizontal schwenkbar gehaltenen und durch Spurstangen miteinander
verbundenen Halbdrehgestellen (Pendelrahmen), in denen die I.aufräder jeweils einer Radachse
seitenunabhängig voneinander gelagert und angetrieben sind.
Es ist bekannt, die Laufräder statt auf sie starr Verbindenden Achsen, die bei Kurvenfahrt Quietschgeräusche
verursachen, auf Halbachsen anzuordnen, die jeweils in Hälbdrehgestellen gelagert sind, wo sie
entweder einzeln oder seitenweise angetrieben werden. Dabei sind die Halbdrehgestelle im Querträger durch
senkrechte Zapfen gehalten, die die Halbdrehgestelle gegen seitliches Kippen sichern, ihnen aber den
notwendigen horizontalen Winkeiaufschlag ermöglichen. Außerdem sind die Halbdrehgestelle beiderseits
des Zapfens durch zwei Spurstangen auf Abstand gehalten (Zeitschrift: ETR (26) vom 7.8.1977, Seite 519,
Bild 8).
Schwierigkeiten bestehen bei dieser Bauweise, wenn die Laufräder, wie meist gefordert wird, in den
Halbdrehgestellen unter Zwischenschaltung von Federn gelagert werden sollen. Es besteht dann leicht die
Gefahr, daß sich die Räder unter dem Einfluß quergerichteter, in der Höhe der Schienenoberkante
angreifender Kräfte in den Halbdrehgestellen etwas schräg stellen und damit die Spurweite verändern,
wodurch eine Entgleisungsgefahr gegeben ist Man hat diese Gefahr durch eine zwangsweise Parallelführung
cer Achsbüchsen mit Hilfe zweier Führungshebel zu vermeiden versucht, die durch eine am Drehgestellrahmen
gelagerte Querwelle verbunden sind. Es ist einzusehen, daß diese Hebel aufgrund der Größe der
wirksamen Kräfte sehr stark ausgeführt sein müssen, wenn sie eine zufriedenstellende Wirkung erzielen
soiien, wofür aber auch ein entsprechender Raum nöiig
ist, ganz abgesehen von der unerwünschten Gewichtserhöhung.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Nachteile solcher Halbdrehgestelle mit gefedert gelagerten
Laufrädern unter Anwendung einfachster Mittel zu beseitigen und ein Antriebsdrehgestell nach dem
Oberbegriff mit möglichst geringen, nicht abgefederten Massen zu schaffen, das auch den Anforderungen des
Leichtbaues genügf.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Querträger über die Zapfen kreuzgelenkartig mit den
Halbdrehgestellen verbunden ist, sich auf ihnen mittels beiderseits der Zapfen angeordneter Federelemente
abstützt und die Antriebseinheiten ortsfest aufnimmt. Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstands
sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die kreuzgelenkartige Halterung kann prinzipiell
sowohl im Halbdrehgestell ak auch in Querträger des
Drehgestells angeordnet sein. Für die konstruktive Gestaltung ist es günstiger, wenn der senkrechte Zapfen
fest im Querträger und als Kreuzgelenk im Halbdrehgestell angeordnet ist. und zwar derart, daß der Zapfen
einen festen Teil des Querträgers bildet, unter Verdreh-und Verschiebemöglichkeit in eine lotrechte
Büchse eingreift, die im Halbdrehgestell quer zur Fahrtrichtung gelenkig lagert.
Zweckmäßig bestpht das Halbdrehgestell aus Leichtmetall,
um das Gewicht der nicht abgefederten Massen zu verringern.
Der Antrieb der Laufräder kann auf verschiedene Weise erfolgen. Eine besonders vorteilhafte Bauweise,
bei der auch die abgefederten Massen klein gehalten werden, besteht darin, daß am Querträger zwischen den
Laufrädern jeder Radachse ein Motorgehäuse mit zwei voneinander unabhängigen Läufern angeordnet ist. die
ein/ein über ein stirnseitig angeflanschtes Planetengetriebe und eine Kardanwelle mit Längenausgleich sowie
zwei Gelenkkupplungen ein Laufrad antreiben.
Um an der Kardanwelle einen genügend großen Abstand der Gelenkkupplungen zu erhalten, der den
Schwenkbewegungen der Halbdrehgestelle Rechnung trägt, ist zweckmäßig die Welle der Laufräder als
Hohlwelle ausgebildet, wobei die Kardanwelle die Hohlwellen durchdringt und mit dieser durch eine auf
der Drehgestellaußenseite gelegene Gelenkkupplung Verbunden ist. Zur Abfederung von Stoßen kann die
Kardanwelle zusätzlich noch als Torsionswelle ausgebil-
detsein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorteilhaft
das Lager der Laufräder lotrecht geteilt und im Teilungsbereich mit einem Deckel verkleidet. Dadurch
ist ein Ausbau der Räder möglich, ohne den Wagen abzuheben und die Drehgestelle auszubauen.
Die Erfindung kann, soweit die Halterung der Halbdrehgestelle am Querträger betroffen ist, selbstverständlich
auch bei nicht angetriebenen, sogenannten Laufdrehgestellen in Anwendung kommen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung dargestellt und näher
beschrieben. Es zeigt
Fi g. 1 ein Drehgestell in Seitenansicht und
Fig.2 eine teilweise im Schnitt dargestellte Draufsicht
der Fig. 1 mit verschiedenen Motorausführungen.
Ein Querträger 1 eines Drehgestells ist auf jeder Seite mit einem senkrecht nach unten verlaufenden Zapfen 2
versehen. Die Zapfen 2 greifen in je eine Büchse 3 ein, die in der Mitte von Halbdrehgestellen 4 quer zur
Fahrtrichtung gelenkig gelagert sind. Dazu dienen je zwei Bolzen 5, die in den Gestellen stecken .ind seitlich
in die Büchsen 3 eingreifen. Durch diese kardanische Halterung können die Halbdrehgestelle 4 neben einer
horizontalen Schwenkbewegung um den Zapfen 2 mit einem Winkel <x noch eine vertikale Kippbewegung um
die Bolzen 5 mit einem Winkel β ausführen. Damit die horizontale Schwenkbewegung, die beim Durchfahren
von Kurven eintritt, bei beiden Halbdrehgestellen 4 gleich ist, sind diese durch zwei Spurstangen 7
miteinander verbunden.
Zwischen dem Querträger 1 und den Halbdrehgestel len 4 sind in Fahrtrichtung beiderseits des Zapfens 2
Schraubenfedern 8 angeordnet, welche die beim Überfahren von Gleisunebenheiten auftretenden Kippbewegungen
abfedern. Durch diese Anordnung wird die früher übliche Einzelfederung der Laufräder 9 ersetzt,
so daß diese nunmehr fest in den Halbdrehgestellen 4 gelagert werden können.
Die Radlager sind vertikal geteilt, damit die Laufräder 9 ausgebaut werden können, ohne den Wagen anheben
zu müssen.
Der Teilungsbereich ist mit einem Deckel 21
ίο abgedeckt.
Auf dem Querträger 1 ist ein Wagenkasten 10 beiderseits durch je eine weitere Feder 11 (Sekundärfeder),
die auch eine Luft- oder Hydraulikfeder sein kann, abgestützt Seitliche Lenker 12 dienen dazu, den
Wagenkasten 10 gegenüber den Antriebs- und Bremskräften am Querträger 1 zu halten.
Am Querträger 1 ist, in der Mittellinie der Laufräder 9 gelegen, je ein Motorgehäuse 13 angeordnet, die
zusammen mit den in ihnen befindlichen, voneinander unabhängigen zwei Läufern 14 un^ 14a und je einem
stirnseitig angeflanschten Planetengetriebe 15 je eine Antriebseinheit 6 bilden. Kardanwellen 16, die von den
Planetengetrieben 15 ausgehen und Längenausgleich aufweisen, treiben über zwischengeschaltete Gelenkkupplungen
17 und 18 die Laufräder 9 an. Um einen möglichst großen Gelenkabstand zum Ausgleich der
Ausschläge der Halbdrehgestelle 4 an der Kardanwelle 16 zu erhalten, sind die Wellen der Laufräder 9 als
Hohlwellen 19 ausgebildet, wobei dip Kardanwelle 16
die Hohlwelle 19 durchdringt und mit dieser durch die auf der Drehgestellaußenseite gelegene Gelenkkupplung
18 verbunden ist. Die Kardanwelle 16 ist als Torsionswelle ausgebildet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Antriebsdrehgestell für Schienenfahrzeuge, wie Straßenbahnen, mit im Querträger durch senkrechte
Zapfen horizontal schwenkbar gehaltenen und durch Spurstangen miteinander verbundenen Halbdrehgestellen
(Pendelrahmen), in denen die Laufräder jeweils einer Radachse seitenunabhängig voneinander
gelagert und angetrieben sind, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querträger (1) über die Zapfen (2) kreuzgelenkartig mit den Halbdrehgestellen
(4) verbunden ist, sich auf ihnen mittels beiderseits der Zapfen (2) angeordneter Federelemente
(Schraubenfeder 8) abstützt und die Antriebseinheiten (6) ortsfest aufnimmt.
2. Antriebsdrehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (2) zur Bildung des
Kreuzgelenkes einen festen Teil des Querträgers (t) bildet und unter Verdreh- und Verschiebemöglichkeit
in eine lotrechte Büchse (3) eingreift, die im Halbdrehgestell (4) quer zur Fahrtrichtung gelenkig
lagert.
3. Antriebsdrehgestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Halbdrehgestell (4)
in an sich bekannter Weise aus Leichtmetall besteht.
4. Antriebsdrehgestell nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß am
Querträger (1) zwischen den Laufrädern (9) jeder Radachse ein Motorgehäuse (13) mit zwei voneinander
unabhängigen Läufern (14 bzw. 14a,) angeordnet ist, die einzel.i über ein stirnseitig angeflanschtes
Planetengetriebe (15) u-.d eine kardanwelle (16) mit
Längenausgleich sowie zwei Gelenkkupplungen (17 und 18) ein Laufrad(9)antreiben.
5. Antriebsdrehgestell nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle der Laufräder (9) als
Hohlwelle (19) ausgebildet ist, wobei die Kardanwelle (16) die Hohlwelle durchdringt und mil dieser
durch eine auf der Drehgestellaußenseite gelegene Gelenkkupplung (18) verbunden ist.
6. Antriebsdrehgestcll nach Anspruch 4 oder 5.
dadurch gekennzeichnet, daß die Kardanwelle (16) als Torsionswelle ausgebildet ist.
7. Antriebsdrehgestell nach einem der Ansprüche 4 bis 6, gekennzeichnet durch lotrechte Teilung
des Lagers der Laufräder (9) und Verkleidung des Teilungsbereiches mit einem Deckel (21).
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