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Vorrichtung zur selbsttätigen Wägung und Ausgabe gleicher aufeinanderfolgender
Dosen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur selbsttätigen Wägung und Ausgabe
gleicher, aufeinanderfolgender Dosen, die einen Behälter aufweist, der aus zwei
mit ihren Böden einander zugekeliften Gefäßen besteht, von denen sich jeweils das
eine während der Entleerung des anderen füllt, wobei bei Erreichung des gewünschten
Gewichtes in dem sich füllenden Gefäß eine Einrichtung ausgelöst wird, die die Umkehr
des Behälters bewirkt, so daß an die Stelle des eben gefüllten Gefäßes das entleerte
Gefäß gesetzt wird.
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Bei den bisher bekannten Vorrichtungen. der vorgenannten Art ist
die eigentliche Waage von relativ großen. Massen eines mitzubewegenden Gestells
oder einer Umkehrvorrichtung belastet. Diese ATergrößerung des am Waagebalken angreifenden
Gewichtes hat zur Folge, daß die Genauigkeit der Wägung beeinträchtigt wird, da
selbstverständlich die Wägung um so genauer ist, je leichter die mit dem. Wa.agebalken
verbundene bewegliche Vorrichtung ist. Die Erfindung bezweckt somit, das Verhältnis
zwischen der zu wägenden Masse des Wägegutes und der mitzubewegenden Masse der Vorrichtung
vorteilhafter zu gestalten.
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Die Beseitigung der vorerwähnten Nachteile und Lösung der vorerwähnten
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß nur der Behälter während der
Wägung am Waagebalken hängt, während die von dem Behälter unabhängige Umkehreinrichtung
nur während des Umkehrvorganges am Behälter angreift.
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Hierbei ist die Umkehrelnnchtung vorzugsweise mit Greifern versehen,
die durch die von demWaagebalken gesteuerte Antriebsvorrichtung betätigt werden
und den Doppelgefäßbehälter greifen, wenn diese Antriebsvorrichtung bei Erreichung
des gewünschten Gewichtes in der sich füllenden Schale ausgelöst wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Behälter, dessen
beide Gefäße sich von dem engsten Anschnitt aus, an dem ihre Böden zusammenfallen,
fortschreitend nach beiden Seiten aufweiten, an dieser engsten Stelle von den Greifern
erfaßt, die die Lage des Behälters während ihres Eingriffes zwangläufig bestimmen,
indem sie den Waagebalken für die Behälterumkehr entlasten, während die Greifer
den Behälter in der Außereingriffstellung auf dem Waagebalken aufsitzen lassen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der die Vorrichtung an Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben
ist. Das Ausführungsbeispiel betrifft das Dosieren von Pulver in Patronenhùlsen,
doch kann die Erfindung auch für zahlreiche weitere An-
wendungen und insbesondere
zur dosierten Abgabe von chemischen oder pharmazeutischen Erzeugnissen pulverförmiger
oder auch faseriger Konsistenz verwendet werden.
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Zur Erläuterung des Ansfübrungsbeispiels dienen die Zeichnungen.
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Fig. 1 und 2 sind schematische Darstellungen zur Erläuterung des
Arbeitens der Vorrichtung; Fig. 3 zeigt in kleinerem Maßstab das Aussehen der Vorrichtung
in einem Seitenriß; Fig. 4 zeigt in größerem Maßstab in einer geschnittenen Seitenansicht
die Vorrichtung zur Herstellung der Grob dosen und zur Regelung derselben; Fig.
5 ist eine teilweise lotrecht geschnittene Ansicht des Antriebes der Vorrichtung;
Fig. 6 ist ein teilweise waagerecht geschnittener Grundriß, welcher insbesondere
den Mechanismus der Greifer zeigt.
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Der wesentliche Teil der Vorrichtung ist ein Behälter B, dessen allgemeine
Form die von zwei mit ihren Böden aneinander anliegenden Gefäßen ist und welcher
nachstehend »Doppelgefäßbehälter « genannt ist. An dem Umfang seiner Öffnungen besitzt
der Doppelgefäßbehälter B Einfassungen. b, b'. Während des Füllvorgangs, welcher
durch Einschütten des Gutes in das Lastgefäß mittels nachstehend erläuterter Vorrichtungen
erfolgt, ruht die Einfassung b auf -den umgebogenen Enden eines Bügels E, der an
dem Ende
eines Waagebalkens F aufgehängt ist, dessen. Schwenk achse
G ist und dessen anderes Ende einen beweglichen Kontakt C trägt, welcher mit einem
festen Kontakt zusammenwirkt, welcher in dem Stromkreis R liegt, welcher das Arbeiten
einer an der Welle des Motors M angebrachten Kupplung N bestimmt. Die Schließung
der Kupplung N bewirkt die Drehung einer Weller, welche Greifer?, P' trägt.
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Es sind ferner BlockierungsschuheD, D' vorhanden, welche sich beiderseits
des Bügels E einander annähern oder voneinander spreizen können. Die Vorrichtung
enthält eine elektrische Vornehtung, welche so ausgebildet ist, daß in dem Kontakt
C nur ein äußerst kleiner Strom fließt.
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Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in der Stellung der Füllung des oberen
Teils des Doppelgefäßbehälters mit Hilfe von nicht dargestellten Schüttvo,rrichtungen.
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Die Greifer P, P' sind gespreizt. Der Doppelgefäßbehälter ruht mit
seiner Einfassung b auf dem Bügel E. Die Blockierungsschuhe D, D' sind gespreizt,
so daß der Bügel E freigegeben ist.
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Wenn die Dosis des Gutes in dem oberen Teil des Doppelgefäßbehälters
B das gewünschte Gewicht erreicht (Fig. 2), kippt der Waagebalken F, so daß der
Kontakt C den festen Kontakt berührt, wodurch der Stromkreis R geschlossen wird
und folgende Vorgänge ablaufen: Die Zuführung des Gutes zum Lastgefäß wird abgestellt.
DieBlodderungsschuhe D, D' nähern sich und halten den Bügel E in seiner unteren
Stellung fest. Die Scheiben der Kupplung N legen sich gegeneinander, wodurch das
Arbeiten der Antriebsvorrichtung ausgelöst wird, wobei die Greifer P, P' sich schließen
und dadurch - der Doppelgefäßbehälter gehalten und gefaßt wird, so daß er nicht
mehr auf dem Bügel E ruht. Die Drehung der die Greifer P, P' tragenden Welle A bewirkt
die Drehung des durch die Greifer P, P' gehaltenen Doppelgefäß behälters B um 1800,
so daß das Gefäß, welches das obere Gefäß war, sich umdreht und das untere Gefäß
wird, wobei die in ihm enthaltene Dosis an Gut in geeignete Behälter fällt. Natürlich
bewirkt die Schließnng der Kupplung auchdas Arbeiten aller Hilfsvorrichtungen, z.
B. von Förderbändern, welche die zu füllenden Behälter, z. B. Patronenhülsen, zu-
und abführen, usw.
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In. Fig. 3, welche die gesamte Vorrichtung zeigt, sieht man den Doppelgefäßbehälter
B. Das in einem Bunker 2 enthaltene zu wägende Gut geht einerseits durch den Kanal
3 in die nachstehend beschriebene Vorrichtung zur Herstellung der Grobdosen und
andererseits durch den Kanal 4 in den Zusatzrüttler genannten Ausgab erüttl er 5,
welcher das Gut auf einer waagerechten Ebene vorwärtsrücken läßt und es durch die
Zusatzrutsche 6 in den oberen Behälter des Doppelgefäßbehälters B befördert, während
der Ausgeber für die Grobdosen iiber dem gleichen Behälter iiber die Rutsche 7 mündet.
Der Zusatzrüttler 5 ist ein elektromagnetischer Rüttler, welcher so ausgebildet
ist, daß die Unterbrechung des Speisestroms die sofortige Unterbrechung der Ausgabe
des Gutes bewirkt. Bei der oben erläuterten Umkehrung des Doppelgefäßbehälters fällt
die abgewogene Dosis in den Trichter 8 und von dort in. einen geeigneten Behälter,
z. B. eine Patronenhülse9, welche durch eine Zuführungsvorrichtung 11 zugeführt
wird, welche auf beliebige Weise ausgebildet sein kann und mit den übrigen Bewegungen
der Vorrichtung synchronisiert ist.
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Es sei jetzt unter Bezugnahme auf Fig. 4 eine bei spielsweise gewählte
Vorrichtung beschrieben, welche
zur Vorbereitung der Grobdosen dienen kann. Diese
Grobdosen, welche nicht sehr genau zu sein brauchen und grundsätzlich ein kleineres
Gewicht als die gewünschten Dosen haben, können volumetrisch hergestellt werden,
indem z. B. das Volumen in Abhängigkeit von der ausgegebenen Menge und der Zeit
z. B. durch ein auf einen Rüttler mit groß er Fördermenge wirkendes Zeitrelais bestimmt
wird, oder durch Verwendung der Vorrichtung der Fig. 4. Diese Vorrichtung enthält
eine drehbare Welle 12, welche in zwei festen konzentrischen Scheiben 13, 14 drehbar
gelagert ist. In der oberen Scheibe 13 ist eine mit dem Hauptzufuhrkanal 3 des Bunkers
in Verbindung stehende Öffnung 15 vorgesehen. Um 1800 gegen die Öffnung 15 verschoben,
ist in der unteren Scheibe 14 eine Öffnung 16 vorgesehen. Zwischen den beiden festen
Scheiben 13 und 14 ist eineDoppelscheibe drehbar, welche auf Drehung mit der Welle
12 verbunden ist. Diese Doppelscheibe umfaßt zwei Teile, nämlich einen oberen Teil
17 mit inneren Hülsen 18-und einen unteren Teil 19 mit Öffnungen 21, in welchen
die an dem oberen Teil 17 befestigten Hülsen 18 gleiten köimen. Die Arbeitsweise
des Verteilers ist leicht verständlich.
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In der in der Fig. 4 dargestellten Stellung füllt sich der Hohlraum
21 mit dem durch den Kanal 3 ankommenden Gut. Durch die Drehung der Welle 12 wird
der Hohlraum 21 in eine Flucht mit der Öffnung 16 gebracht, und die gebildete Grobdosis
fällt in einen beliebigen Kanal, welcher sie zu der Rutsche 7 führt.
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Durch Veränderung des Abstands zwischen den beiden Teilen 19 und 17
der drehbaren Doppelscheibe kann das Volumen der Grobdosis verändert werden.
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Natiirlich können auch Grob dosen durch Wägung hergestellt werden,
indem die Tara der Waage auf elektrischem oder mechanischem Wege verändert wird.
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Fig. 5 und 6 zeigen die wesentlichsten Teile einer Vorrichtung zur
Ausübung der unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 2 beschriebenen Vorgänge.
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Man sieht in Fig. 5 den Doppelgefäßbehälter B mit seinen Einfassungen
b, b', den an dem Waagebalken F aufgehängten Bügel E und den mit einem festen Kontakt
zusammenwirkenden Kontakt C des Waagebalkens. Die Blockierungsschuhe D, D' sind
an den Enden von Winkelhebeln25, 26 angebracht, welche auf Achsen 27, 27' schwenkbar
sind und deren Bewegungen durch einen Stift 31 synchronisiert werden.
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Eine Feder 28 sucht die Blockierungsschuhe D, D' beständig zu spreizen,
während ein Elektromagnet 29 ihre Annäherung bewirkt. Das Arbeiten des Elektromagneten
29 wird elektrisch durch den Ausschlag des Waagebalkens am Ende des Wägevorgangs
ausgelöst und am Ende eines Arbeitsganges durch einen auf einer Welle 41 sitzenden
Nocken beendet.
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Die Greifer P, P' (Fig. 6) sind auf den Achsen 33, 33' schwenkbar.
Eine auf ihren Fortsatz wirkende Feder 34 sucht sie geschlossen zu halten, während
ihre Öffnung dadurch bewirkt wird, daß auf den Kopf 35 ein Stößel 36 wirkt, welcher
an dem Ende eines Hebels 37 sitzt, welcher auf Drehung starr mit einem in einer
unteren Ebene liegenden Hebel 38 verbunden ist (s. auch Fig. 5), dessen mit einer
Rolle versehenes Ende sich gegen einen auf der Welle 41 sitzenden Nocken 39 legt,
wobei diese Welle von dem Motor der Vorrichtung bei Einkupplung der Kupplung N in
Umdrehung versetzt wird. Auf der Welle 41 sitzt noch ein Kurbelzapfen 42, welcher
eine Rolle 43 trägt, welche bei der Drehung der Welle 41 intermittierend ein Malteserkreuz
44 betätigt, welches auf einer festen
Welle 45 drehbar und auf Drehung
mit einem Kegelrad 46 starr verbunden ist, welches mit einem Kegelrad 47 im Eingriff
steht, welches auf der in der schematischen Fig. 1 mit A bezeichneten, die Greifer
tragenden Welle 48 sitzt. Die Untersetzung zwischen den Teilen 44, 46 und 47 ist
so gewählt, daß eine Umdrehung der Welle 41 eine halbe Umdrehung der Welle 48 zur
Folge hat. Dieser Mechanismus bewirkt im gewünschten Augenblick die Schließung der
Greifer und die Umkehrung des Doppelgefäßbehälters B.
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Die Welle 41 erteilt bei ihrer Drehung unter dem Antrieb durch den
Motor über die Teile42,44,47 der Welle 48 eine Drehung von 1800, so daß sich der
Doppelgefäfbehälter B umkehrt und die in seinem oberen Gefäß enthaltene Dosis aussclS
PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zur selbsttätigen Wägung und Ausgabe gleicher, aufeinanderfolgender
Dosen, die einen Behälter aufweist, der aus zwei mit ihren Böden einander zugekehrten
Gefäßen besteht, von denen sich jeweils das eine während der Entleerung des anderen
füllt, wobei bei Erreichung des gewünschten Gewichtes in dem sich füllenden Gefäß
eine Einrichtung ausgelöst wird, die die Umkehr des Behälters bewirkt, so daß an
die Stelle des eben gefüllten Gefäßes das entleerte Gefäß gesetzt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß nur der Behälter (B) während der Wägung am
Waagebalken (F) hängt,
während die von dem Behälter (B) unabhängige Umkehreinrichtung (A, P, P') nur während
des Umkehrvorganges am Behälter (B) angreift.