DE10526C - Neuerungen in der Anwendung freischwingender Zungen an Musikinstrumenten - Google Patents

Neuerungen in der Anwendung freischwingender Zungen an Musikinstrumenten

Info

Publication number
DE10526C
DE10526C DENDAT10526D DE10526DA DE10526C DE 10526 C DE10526 C DE 10526C DE NDAT10526 D DENDAT10526 D DE NDAT10526D DE 10526D A DE10526D A DE 10526DA DE 10526 C DE10526 C DE 10526C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tongues
innovations
free
valves
musical instruments
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT10526D
Other languages
English (en)
Original Assignee
J. FISCHER in Berlin S., Neuenburgerstr. 3
Publication of DE10526C publication Critical patent/DE10526C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
    • G10B1/00General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus
    • G10B1/08General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus of harmoniums, i.e. reed organs

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Electrophonic Musical Instruments (AREA)

Description

PATENTSCHRIFT
1879.
Klasse 51.
JOHANN FISCHER in BERLIN. Neuerungen in der Anwendung freischwingender Zungen an Musikinst
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. August 1879 ab.
Diese Construction bezweckt die Herstellung eines Harmoniums, welches im Vergleich mit den bisher bekannten einen weniger maskirten Ton von gröfserer Weichheit und Fülle, eine gröfsere Ausdrucksfähigkeit, gröfsere Einfachheit und Dauerhaftigkeit besitzt.
Es sind hier die Zungenreihen aufrecht über die Klaviatur gestellt. Als Zungenmaterial ist Aluminiumbronze gewählt, welche der hohen Elasticität wegen sich vorzüglich eignen, den Stimmen eine angenehme Weichheit verleihen und sehr dauerhaft sein soll. Leichtes Ansprechen der Zungen und Fülle des Tones ist dadurch erzielt, dafs eine Wand der Windlade durch die ganze Länge des Instrumentes hindurch aus einer gespannten, dünnen, elastischen Membran besteht. Dieselbe soll aufserdem ermöglichen, statt der gewöhnlichen Bälge, Kolbengebläse anzuwenden. In vorliegender Construction sind dieselben saugend angeordnet. Das Instrument hat kein eigentliches Windmagazin; in gewissem Grade wirkt die Einbauchung der Membran wie ein solches.
Die Stärke des Tones ist hierdurch zumeist von' dem Drucke auf die mit einem weichen Wulste überzogenen Tretbügel abhängig gemacht und leicht zu variiren. Der Klaviatur ist die chromatische Tonleiter zu Grunde gelegt; Unter- und Obertasten, als Rundtasten ausgeführt, wechseln. hier regelmäfsig mit einander ab. Es hat dies den Vortheil, dafs die gleichen Scalen, Cadenzen und Accorde in allen Tonarten nur zweierlei Fingersatz erfordern, und dafs die Tasten enger an einander gerückt werden können.
Die Zungen sind auf Metallplatten montirt, an welche zwischen je zwei Zungen eine Scheidewand angegossen ist. Oben sind dieselben mit einer kleinen Kröpfung, an den Seiten mit einer Flantsche versehen. Die Durchbrechungen für die Zungen werden eingegossen und an dem f.aufsen geschlichteten Gusse nachgearbeitet. Die Befestigung der Zungen geschieht mittelst einer durchlaufenden Leiste von Messing, welche, . gegen die Platte geschraubt, die aufgepafsten Zungen anklemmt. Zwei solcher Platten werden mit einem zwischenliegenden Brettchen mittelst der Flantschen an einander geschraubt, unten vorläufig an einander geprefst, Metall und Holz geebnet und ein zweites Brettchen darunter ge
schraubt, welches mit passenden Durchbohrungen versehen ist, Fig. 4. Es liegen je zwei gleiche Zungen einander gegenüber und tönen zusammen. Für das Uebungsspiel läfst sich jedoch durch Hinemdrücken der Schieber s, und S2, Fig. 1 und 4, die hintere Zungenreihe abstellen, indem dadurch die communicirenden Oeffmmgen derselben verdeckt werden. Diese Abstellung kann ein- oder beiderseitig auch beim Vortrage benutzt werden. Die Schieber bewegen beide Doppelreihen. Die erste derselben enthält die Töne der Ober-, die zweite' jene der Untertasten.
Die Ventile sind hier dreiseitige Prismen aus Filz, welche mit zweien ihrer Seiten keilförmig in die Schlitzöffnungen der Windlade w dringen; sie sind mit Alaunleder überzogen und mit der dritten Seite des Prismas und zwei überstehenden Lappen des Ueberzuges an die Enden der Ventilhebel geleimt. Die letzteren, dünne Streifen aus hartem Holz oder dergl., stecken mit ihren anderen Enden lose in den eingefrästen Schlitzen der polirten Rundstäbe der Tasten. Auf letztere sind oben die Rundtasten aufgenietet, und auf diese die schwarzen und weifsen Scheiben aufgekittet. Die Tasten finden in zwei der Faserrichtung nach genau gebohrten Holzpfropfen Führung. Gegen die unteren dieser Pfropfen stützen sich Schraubenfedern, welche die Enden der Ventilhebel . und damit auch die Tasten nach oben drücken und die Ventile geschlossen halten. Die Ventilhebel der Obertasten drehen sich um den eingeschobenen Draht x, jene der Untertasten um y. Erstere wie letztere sind an der Stelle . des Durchganges der anderen Axe mit einer freies Spiel gewährenden Durchbohrung versehen. Die erwähnten Drehungsaxen werden durch die Zwischenwände, welche Ventile, Hebel und Federn je zur Hälfte umschliefsen, getragen. Hergestellt werden diese Umschliefsungen, indem man die erforderliche Anzahl einzelner Leisten von einer genau der halben Tastenentfernung entsprechenden Dicke und einer der Hubhöhe der Ventile angemessenen Höhe auf ein Brett zusammen spannt, dann in den Berührungsebenen an den angezeichneten Punkten die Endbegrenzungen der Ventilräume, sowie die Räume für die Tastenfedern ausbohrt, und die Reste der Ventilräume, wie die geringen für die Bewegungsvertiefungen der Ventilhebel
aushobelt. Ferner sind noch die Löcher fur den Durchgang der Axen nach einer Schablone zu bohren, und endlich die Leisten auf die mit den Schlitzöffnungen für die Ventile versehene Deckwand der Windlade zu leimen.
Der Windladenraum ist durch breite Leisten eingeschlossen und mit der erwähnten Membran, wozu sich am besten eine dünne Gummihaut eignet, überspannt. Sie wird durch gleichförmig vertheilte Stifte, querüber eingelegte schmale Leistchen oder durch ein untergespanntes Netz nach Bedarf gestützt. V1 und V2, Fig. ι und 3, sind Ventile, welche die Verbindung mit den Räumen über den Kolben herstellen, V3 und vA Ventile an den Kolben, welche sich beim Rückgange derselben öffnen.
Die Kolben k sind durch mehrere Lagen über einander geleimter und mit Allaunleder überzogener Filzstreifen gedichtet.
Die Bügel b% und aus Rundstahl sind oben genau eingepafst und mittelst Scheibe und Stift oder auch durch Gewinde mit den Kolben verbunden. Sie werden durch belederte Rollen geführt und durch ebenfalls belederte Leistchen in die Rillen der Rollen eingeschlossen.
/, und /, sind breite Streifen aus Eschenholz oder federndem Metall, welche, oben und unten mit Scharnieren befestigt, beim Herunterziehen der Kolben sich durchbiegen und die Kolben wieder nach oben drücken.
Klaviatur und Windlade bilden ein Ganzes, welches an der unteren Fläche (an der sich die Membran befindet), dort wo die Ventillager V1 und v., auftreffen, beledert ist. Die Rückenwand des Gestelles dient zugleich als Resonanzboden.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Die Anwendung einer gespannten Membran als Mittel zur Tonverbesserung, so wie zur Erzielung eines leichten Ansprechens der Zungenstimmen.
2. Das Anklemmen ganzer Zungenreihen an die Zungenplatten durch Schrauben mittelst einer durchlaufenden Leiste.
3. Die Anordnung der Ventile w, der Ventilhebel mit ihren Drehpunkten xy und ihrer Umschliefsung in Verbindung mit der zweitheiligen, nach der chromatischen Tonleiter angeordneten Klaviatur nach vorliegender Darstellung.
4. Die Anordnung der Saugkolben k mit Tretbügeln b, wie dargestellt.
5. Die zur Erzielung eines in allen Stadien der Beanspruchung nahezu constanten Druckes angewendeten Stemmfedern /, Fig. 1 und 2, für Musikwerke.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
DENDAT10526D Neuerungen in der Anwendung freischwingender Zungen an Musikinstrumenten Active DE10526C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10526C true DE10526C (de)

Family

ID=287825

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT10526D Active DE10526C (de) Neuerungen in der Anwendung freischwingender Zungen an Musikinstrumenten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10526C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1909259B1 (de) Harmonika oder Akkordeon
DE10201305A1 (de) Stufenloser Notenständer und Musikinstrument, welches damit ausgerüstet ist
DE10526C (de) Neuerungen in der Anwendung freischwingender Zungen an Musikinstrumenten
DE604495C (de) Tastatur fuer Zwecke der Klangausloesung, der Klangaufzeichnung und fuer Registrierzwecke, insbesondere bei orgelartigen Instrumenten
DE3901531C1 (en) Accordion
DE102019000364B3 (de) Handharmonika
DE1497825C (de) Baßteil für Akkordeon
DE51779C (de) Windlade für Orgeln und ähnliche Instrumente
AT216318B (de) Chromatische polyphonische Mundharmonika
DE22054C (de) Klingendes Orgelpedal
DE125159C (de)
DE564C (de) Einrichtung an mechanischen Musikwerken
DE32854C (de) Vorrichtung für Tasteninstrumente zur mechanischen Hervorbringung und zum TransL poniren von Akkorden
DE38122C (de) Neuerung an Harmonikas und ähnlichen Musik-Instrumenten
DE492565C (de) Einrichtung zum Registrieren einer Orgel oder aehnlicher Pfeifeninstrumente
DE129880C (de)
DE445476C (de) Bassmechanik fuer chromatische Ziehharmonikas
DE646813C (de) Harmonium nach Saugwind- oder Druckwindsystem
DE32853C (de) Neuerung an Orgeln und ähnlichen Instrumenten
DE68609C (de) Harmoniumartiges Musikinstrument
CH290017A (de) Musikinstrument.
DE202022105730U1 (de) Windlade einer Orgel
DE1497825B (de) Baßteil für Akkordeon
DE18590C (de) Neuerungen an Klavieren mit Klanggabeln
AT89765B (de) Tastenmusikinstrument mit mehreren Klaviaturen.