DE1052399B - Verfahren zur Herstellung von 19-nor-Cholesterol und 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol u - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 19-nor-Cholesterol und 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol u

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DE1052399B
DE1052399B DEL30264A DEL0030264A DE1052399B DE 1052399 B DE1052399 B DE 1052399B DE L30264 A DEL30264 A DE L30264A DE L0030264 A DEL0030264 A DE L0030264A DE 1052399 B DE1052399 B DE 1052399B
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dehydrocholesterol
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Dr Leon Velluz
Dr Bernard Goffinet
Julien Warnant
Dr Gaston Amiard
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J9/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von 19-nor-Cholesterol und 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol und deren Estern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 19-nor-Cholesterol (Formel VI) und 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol (Formel X). Die mit römischen Ziffern bezeichneten Formeln sind in der Zeichnung wiedergegeben. Die Verbindungen VI und X sind von großer Bedeutung für die Herstellung verschiedener 19-nor-Steroidverbindungen, die den Verbindungen mit einer 10ständigen angulären Methylgruppe analog sind. Zu letzteren gelangt man ausgehend vom 19-nor-Cholesterol oder 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol nach in der Steroidreihe an sich bekannten Reaktionen oder durch Einwirkung bestimmterMikroorganismen,wodurch Hydroxylgruppen in die Ringe B, C und D eingeführt werden. Derartige Reaktionen können entweder vor oder nach dem teilweisen oder vollständigen Abbau der Seitenkette durchgeführt werden. Man kann so z. B. ausgehend vom 19-nor-Cholesterol zum 19-nor-Testosteron oder 19-nor-Progesteron gelangen, wobei die letztgenannte Verbindung durch gemeinsame Anwendung von Mikroorganismen und der auf Progesteron angewandten Reaktionen in 19-nor-Cortison, 19-nor-1(2)-Dehydrocortison, 19-nor-Hydrocortison, 19-nor-1(2)-Dehydrocortisol u. dgl. übergeführt werden kann.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Verbindungen 19-nor-Cholesterol und 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol sowie die Ester dieser Verbindungen sind neu. Zum Teil können sie direkt als Pharmazeutika verwendet werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das 19-nor-1,3,5(10)-Cholestatrien-3-ol (I) als Ausgangsstoff verwendet. Die Herstellung dieser Verbindung wird von Romo, Rosenkranz und Dj erassi (Journ. Org. Chem., Bd. 15, 1950, S. 1291) ausgehend vom 1,4,6-Cholestatrien-3-on beschrieben. Die phenolische Verbindung I wird mit Dimethylsulfat oder Diazomethan in den Methyläther der Formel II übergeführt, dessen Reduktion nach Birch mit Lithium und flüssigem Ammoniak bei tiefer Temperatur zu der Verbindung III, dem 19-nor-3-Methoxy-2,5(10)-cholestadien, führt, das bei der Einwirkung von Mineralsäure das 19-nor-Cholestenon (IV) liefert. Bei der Umsetzung von 19-nor-Cholestenon (IV) mit einem Gemisch aus Acetylchlorid und Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Pyridin erhält man das 19-nor-3,5-Cholestadien-3-ol-acetat (V), dessen Reduktion mit Alkaliborhydriden, z. B. Kalium- oder Natriumborhydrid, bei gleichzeitiger Verseifung der Acetoxygruppe des Enols, das 19-nor-Cholesterol (VI) ergibt, das in Form seines 3,5-Dinitrobenzoats leicht charakterisiert werden kann.
  • Andererseits liefert die Bromierung der Verbindung V in Essigsäure-Collidin das 6-Brom-19-nor-cholestenon (VII), das man direkt der Bromwasserstoffabspaltung unterwirft, indem man das Verbindungspaar Lithiumbromid-Lithiumcarbonat in Gegenwart von Dimethylformamid auf die Bromverbindung einwirken läßt. Man gelangt so zum 19-nor-1,6-Cholestadien-3-on (VIII), da das Keton im Verlauf der Bromierung aus seiner Enolform zurückgebildet wird. Durch Umsetzung mit dem GemischAcetylchlorid-Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Pyridin führt man die Verbindung VIII in das 19-nor-3,5,7-Cholestatrien-3-ol-acetat (IX) über, dessen Reduktion mit Alkaliborhydriden, z. B. Natrium- oder Kaliumborhydrid, bei gleichzeitiger Verseifung - der 3ständigen Acetoxygruppe das 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol (X) ergibt, das man aus dem Reaktionsgemisch vorteilhafterweise als 3,5-Dinitrobenzoat isoliert, dessen Verseifung das reine 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol (X) liefert. Man kann auch direkt das 19-nor-Cholesterolnach Sondheimer,AmendollaundRosenkranz (Journ. Amer. Chem. Soc., Bd. 75, 1953, S. 5932) mittels Mangandioxyd zum 19-nor-4,6-Cholestadien-3-on oxydieren, doch werden dabei weniger gute Ausbeuten erhalten.
  • Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Man kann. insbesondere die Art der Lösungsmittel variieren, andereEnolester als die Acetate herstellen, die Temperaturen verändern oder aus der Verbindung VII nach klassischen Methoden Bromwasserstoff abspalten, ohne deshalb aus dem Bereich der Erfindung zu gelangen. Die angegebenen Schmelzpunkte sind die auf dem Block Maquenne bestimmten augenblicklichen Schmelzpunkte. Beispiel 1 a) Herstellung des 19-nor-4-Cholestenons (IV) aus 1,3,5(10)-Cholestatrien-3-ol (I) 10 g des nach den Angaben der Literaturstelle J. Ro m o, G. Rosenkranz und C. Djerassi, Journ. Org. Chem., Bd. 15, 1950, S. 1289, hergestellten 19-nor-1,3,5(10)-Cholestatrien-3-ols der Formel I vom F. = 113 bis 115-C werden unter Stickstoff in 200 ccm siedendem Äthanol gelöst. Unter Aufrechterhalten des Siedens unter Rückfluß und der Stickstoffatmosphäre führt man fünfmal nacheinander jeweils 15 ccm 2n-Natronlauge und 2,8 ccm Dimethylsulfat ein, wobei man jeweils nach Zugabe ohne Unterbrechung des Rückflußsiedens einige Minuten wartet, ehe man die neue Zugabe vornimmt. Nach dem Einengen im Vakuum zur Entfernung des Äthanols gibt man zu dem Rückstand 50 ccm Wasser, extrahiert mit Isopropyläther, wäscht die ätherischen Extrakte mit Wasser bis zur Neutralität, trocknet über wasserfreiem Magnesiumsulfat und dampft im Vakuum zur Trockne ein. Der 10,3 g wiegende, aus dem rohen 19-nor-3-Methoxy-1,3,5(10)-Cholestatrien (II) bestehende kristallisierteRückstand wird in ein 1 1 flüssiges Ammoniak enthaltendes, auf -65 bis 70'C abgekühltes Gefäß übergeführt und unter Rühren zur Erzielung einer homogenen Lösung mit 800 ccm wasserfreiem Äther versetzt. Dann gibt man unter Vermeidung eines Temperaturanstiegs langsam 10 g Lithium in kleinen Anteilen zu. Danach hält man noch einmal die gleiche Zeit, was einer Dauer von insgesamt 11/2 Stunden entspricht, bei -65'C und gibt dann 150 ccm Äthanol zu. Die farblose Lösung wird dann der freiwilligen Verdampfung des Ammoniaks überlassen, bis die Temperatur +10'C erreicht hat. Anschließend gibt man unter Kühlung 11 Wasser zu und extrahiert mit Äther. Die vereinigten ätherischen Extrakte werden mit Wasser bis zur Neutralität gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum unter Stickstoff zur Trockne eingedampft. Der erhaltene farblose Rückstand III wird unter Rückfluß und Stickstoff 30 Minuten mit einer Lösung von 10 ccm konzentrierter Salzsäure in 150 ccm Methanol behandelt. Man kühlt ab, gibt 50 ccm Wasser zu und neutralisiert mit Natriumcarbonat, verjagt das Methanol durch Vakuumdestillation und extrahiert mit Äther. Die ätherischen Lösungen werden mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der in Cyclohexan gelöste Rückstand wird an Aluminiumoxyd chromatographiert. Man eluiert mit Benzol und Chloroform und dampft die vereinigten Eluate zur Trockne ein. Man erhält so 6 g (entsprechend einer Ausbeute von 62()/,) 19-nor-Cholestenon, das zur Überführung in das Enolacetat ausreichend rein ist. Das Produkt liegt in Kristallen vor; [a] rl _ -J-49' (c = 1 °/o in Chloroform). Das in Äthanol bestimmte UV-Spektrum zeigt ein Maximum bei 240 mu, a = 14 000.
  • b) Herstellung des 19-nor-3,5-Cholestadien-3-ol-acetats (V) aus 19-nor-Cholestenon (IV) Eine Lösung von 1 g des gemäß Beispiel 1, a) erhaltenen rohen 19-nor-Cholestenons in einem Gemisch aus 20 ccm Essigsäureanhydrid, 8 ccm Acetylchlorid und 0,8 ccm Pyridin wird unter Stickstoff 21/2 Stunden zum Sieden unter Rückfluß erhitzt. Die gebildete gelborangefarbene Lösung wird im Vakuum zur Trockne eingedampft, wobei die Kapillare mit einer Stickstoffquelle verbunden wird. Der Rückstand wird in 5 ccm absolutem Alkohol aufgenommen, worin er beim Sieden in Lösung geht. Man läßt abkühlen, kühlt auf Eis und bringt die Kristallisation durch Reiben in Gang. Man saugt ab, wäscht mit eisgekühltem Methanol und kristallisiert in Gegenwart eines oxydationsverhindernden Mittels aus Äthanol um. Nach Kühlen auf Eis saugt man ab und erhält 0,83 g des Enolacetats der Formel V vom F. = 97 bis 98'C, was einer Ausbeute von 74°/0, bezogen auf das eingesetzte rohe 19-nor-Cholestenon, entspricht. ZurAnalyse wird aus Äthanol umkristallisiert. F. = 98 bis 99'C, M -T = -102 =# 2' (c = 10/, in Chloroform), dmax = 236 m#t; s = 18 900 (Äthanol). Das Produkt liegt in Form von Blättchen vor, die in Wasser unlöslich und in Alkohol, Äther, Aceton, Benzol und Chloroform löslich sind.
  • Analyse: C"H"02 = 412,63 Berechnet ..... C 81,5, H 10,750/0; gefunden ..... C 81,3, H 10,70/0.
  • Diese Verbindung ist in der Literatur noch nicht beschrieben.
  • c) Herstellung von 19-nor-Cholesterol (VI) aus 19-nor-3,5-Cholestadien-3-ol-acetat (V) Unter mechanischem Rühren und Stickstoff gibt man zu 0,5 g des Enolacetats (V) 10 ccm Tetrahydrofuran, 10 ccm Methanol und 10 ccm Wasser und erhitzt zum Sieden unter Rückfluß. Dann versetzt man vorsichtig mit 1,5 g Kaliumborhydrid und setzt das Rückflußsieden unter Rühren noch 2 Stunden fort. Nach dem Abkühlen bilden sich zwei farblose klare Schichten aus. Man kühlt auf Eis und säuert langsam unter Rühren mit 1,5 ccm Essigsäure an, engt im Vakuum auf etwa das halbe Volumen ein und extrahiert mit Chloroform. Die vereinigten Chloroformextrakte werden mit Wasser gewaschen und dann über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren wird der Chloroformextrakt im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der erhaltene ölige Rückstand kristallisiert beim Verreiben mit eisgekühltem Methanol. Man saugt ab, wäscht mit Methanol und kristallisiert zur Analyse noch zweimal aus Methanol um. Man erhält so infolge einer gewissen Löslichkeit des Produkts in Methanol 0,174 g (entsprechend einer Ausbeute von 391)/,) 19-nor-Cholesterol (VI) vom F. = 109 bis 110'C (Zers.); [a] ö = ; 15 ± 2' (c = 10/, in Chloroform).
  • Das Produkt liegt in Form von zu Büscheln zusammengeballten Nadeln vor, die in Wasser unlöslich und in Äthanol, Äther, Aceton, Benzol und Chloroform löslich sind.
  • Analyse: C2 6H440 = 372,61 Berechnet ..... C 83,8, H 11,9, O 4,290/0; gefunden ..... C 83,7, H 11,9,O 4,0°/o.
  • Diese Verbindung ist in der Literatur noch nicht beschrieben.
  • Um die durch das Umkristallisieren bedingten Verluste zu vermeiden, kann man auch direkt den durch Verdampfen des Chloroforms erhaltenen öligen Rückstand mittels Dinitrobenzoylchlorid in Gegenwart von Pyridin oder Methyläthylpyridin in das 3,5-Dinitrobenzoat überführen und dieses Dinitrobenzoat zum 19-nor-Cholesterol verseifen.
  • d) Herstellung des 3,5-Dinitrobenzoats des 19-nor-Cholesterols Die nach Beispiel 1,c) erhaltenen methanolischen Mutterlaugen des 19-nor-Cholesterols, die etwa 0,25 g dieses Produkts enthalten, werden mit Wasser versetzt und mit Chloroform extrahiert. Der Chloroformextrakt wird mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft. Das noch anhaftende Chloroform wird mit Hilfe von Benzol abgeschleppt und der Rückstand in 10 ccm Benzol gelöst. Zu der etwa 0,24 g 18-nor-Cholesterol enthaltenden Benzollösung gibt man 2 ccm Pyridin und dann eine Lösung von 1 g 3,5-Dinitrobenzoylchlorid in 5 ccm Benzol, erwärmt 30 Minuten auf 40°C, gibt Eis zu, filtriert vom Unlöslichen ab und wäscht die Benzollösung mit Wasser, einer gesättigten wäßrigen Natriumbicarbonatlösung, n-Salzsäure, Wasser, erneut mit Bica.rbonat und schließlich mit Wasser. Nach dem Trocknen über Magnesiumsulfat dampft man zur Trockne ein und kristallisiert aus einem Gemisch gleicher Teile Benzol und Methanol um. Man erhält 0,24 g (entsprechend einer Ausbeute von 600 !0) blaßgelbe Blättchen, die in Wasser und Alkohol unlöslich, in Äther sehr wenig löslich und in Aceton, Benzol und Chloroform löslich sind. Das so erhaltene 19-nor-Cholesterol-dinitrobenzoat ist solvatisiert und enthält 1/3 Molekül Benzol. F. = 188 bis 199°C; [a]211 = +25 ±2° (c = 10/0 in Chloroform).
  • Analyse: C"H"O,Nz 1/3 C,Hs = 592,75 Berechnet ..... C 70,92, H 8,16, O 16,2, N 4,73°/0; gefunden ..... C 71,0, H 8,3, O 16,5, N 5,0 0/0. Dies,. Verbindung ist in der Literatur noch nicht beschrieben.
  • Durch Verseifen mit methanolischer Natron- oder Kalilauge nach der im Beispiel 2, c) beschriebenen Arbeitsweise erhält man 19-nor-Cholesterol, das mit der im Beispiel 1, c) beschriebenen Verbindung identisch ist.
  • Beispiel 2 a) Herstellung des 19-nor-4,6-Cholestadien-3-ons (VIII) aus 19-nor-3,5-Cholestadien-3-ol-acetat (V) 2 g der nach Beispiel 1, b) hergestellten Verbindung V werden unter Rühren und Stickstoff in einem Gemisch aus 30 ccm Essigsäure und 10 ccm Collidin suspendiert. Dann fügt man langsam ohne Unterbrechung des Stickstoffstroms und des Rührens 7,8 ccm einer Lösung von Brom in Essigsäure zu, die man durch Auflösen von 0,34 ccm Brom in 10 ccm Essigsäure erhalten hat. Es erfolgt zunächst eine teilweise Lösung und dann die Fällung des gebildeten Bromderivats. Nach dem Einführen des Broms rührt man noch 15 Minuten weiter und gießt dann das Reaktionsgemisch in ein Gemisch aus 50 g Natriumbicarbonat, 200 ccm Wasser und 100 ccm Äther. Man wartet bis zur Trennung der Schichten und trennt dann die ätherische Schicht ab, die man mit Wasser wäscht und über wasserfreiem Magnesiumsulfat trocknet. Dann löst man 2 g Lithiumbromid in 30 ccm Dimethylformamid und versetzt diese Lösung mit 2 g Lithiumcarbonat. Nach Zugabe des nach der Bromierung erhaltenen Ätherextrakts zu dieser Lösung destilliert man den Äther ab und erhitzt 40 Minuten unter Stickstoff zum Sieden unter 'Rückfluß. Nach dem Abkühlen gießt man die braunorangefarbene Lösung in ein Gemisch aus 100 ccm Wasser und 10 ccm Essigsäure. Die erhaltene schmierige Substanz wird mit Äther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte werden bis zur Neutralität mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, mit Aktivkohle behandelt und unter Stickstoff zur Trockne eingedampft. Man erhält so 1,7 g der rohen Verbindung VIII in Form eines orangefarbenen Öls, das in Methanol unlöslich ist und direkt zur Überführung in das Enolacetat (IX) verwendet werden kann. Das UV-Spektrum zeigt ein Maximum bei 285 mu.; a = 16 600, was einer Ausbeute von 57 0/0, bezogen auf die Verbindung VIII, entspricht. b) Herstellung des 19-nor-3,5,7-Cholestatrien-3-olacetats (IX) aus 19-nor-4,6-Cholestadien-3-on (VIII) 0,85 g der nach Beispiel 2, a) erhaltenen Verbindung VIII werden 2 Stunden unter Stickstoff in einem Gemisch aus 18 ccm Essigsäureanhydrid, 7 ccm Acetylchlorid und 0,7 ccm Pyridin zum Sieden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Eindampfen im Vakuum zur Trockne nimmt man in 5 ccm Äthanol auf, läßt kristallisieren, kühlt auf Eis, filtriert und wäscht mit eisgekühltem Methanol. Das so erhaltene rohe Produkt IX wird durch Umkristallisieren aus Alkohol gereinigt. Nach dem Absaugen und Trocknen erhält man 0,3 g (entsprechend einer Ausbeute von 53 0/0) der Verbindung IX vom F. = 73 bis 75°C (Zers.) und [a] ö = =14 _'-, 2° (c = 10/0 in Chloroform). UV-Spektrum 302, 314, 329 mV, (Äthanol) ; s = 15 620, 19 700, 13980.
  • Das Produkt ist unlöslich in Wasser, löslich in Äther, Aceton, Benzol und Chloroform und kann aus 10 Volumina Äthanol umkristallisiert werden. Es verändert sich sehr rasch an der Luft und im Licht.
  • Analyse: C"H_"02 = 410,62 Berechnet ..... C 81,9, H 10,31, O 7,790/0; gefunden ..... C 82, 1, H 10,2, O 7,8(1/0.
  • Diese Verbindung ist in der Literatur noch nicht beschrieben.
  • c) Herstellung des 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterols (X) aus 19-nor-3,5,7-Cholestatrien-3-ol-acetat (IX) 0,75 g der nach Beispiel 2, b) erhaltenen Verbindung IX werden in 10 ccm Tetrahydrofuran, 10 ccm Methanol und 10 ccm Wasser unter mechanischem Rühren und Stickstoff suspendiert. Man erhitzt, ohne das Rühren oder den Stickstoffstrom zu unterbrechen, zum Sieden unter Rückfluß, gibt langsam 1,5 g Kaliumborhydrid zu und setzt das Sieden unter Rückfluß noch 2 Stunden fort. Nach dem Abkühlen auf Eis säuert man durch Zugabe von Essigsäure auf p$ 4,5 an, gibt 50 ccm Wasser zu und extrahiert mit Chloroform. Die vereinigten Chloroformextrakte werden mit Wasser gewaschen und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Abfiltrieren, Behandeln mit Aktivkohle und Eindampfen zur Trockne wird das vom Rückstand zurückgehaltene Chloroform mit Hilfe von Benzol abgeschleppt. Der aus dem rohen 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol (X) bestehende Rückstand wird über das Dinitrobenzoat dieser Verbindung gereinigt. Zu diesem Zweck nimmt man mit 20 ccm Benzol und 2 ccm Pyridin auf und gibt dann eine Lösung von 2 g 3,5-Dinitrobenzoylchlorid in 10 ccm Benzol zu. Man erwärmt 30 Minuten auf 40°C, und nach Zugabe von 10 ccm Wasser wird auf Eis gekühlt und abfiltriert. Die Benzollösung wird mit Wasser, einer gesättigten wäßrigen Natriumbicarbonatlösung, Wasser, n-Salzsäure, Wasser, Natriumcarbonat und schließlich mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen über Magnesiumsulfat wird abfiltriert und zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird in Äther aufgenommen und nach Einleiten der Kristallisation durch Reiben an der Glaswand auf Eis gekühlt. Durch Abfiltrieren erhält man 0,53 g (entsprechend einer Ausbeute von 520;0) 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol-3,5-dinitrobenzoat vom F. = 170 bis 175°C. Nach dem Umkristallisieren aus einem Benzol-Alkohol-Gemisch liegt das Produkt in großen gelborangefarbenen Blättchen vom F. = 185°C vor. Es ist in Wasser und Alkohol unlöslich, in Äther sehr wenig löslich, in Acetan ziemlich löslich und in Chloroform und Benzol löslich.
  • Diese Verbindung ist noch nicht beschrieben. 0,3 g dieses 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol-3,5-dinitrobenzoats werden in einem Gemisch aus 1 ccm Benzol, 5 ccm Äther und 2 ccm Methanol gelöst. Nach Zugabe von 1 ccm 20°/aiger methanolischer Kalilauge wird 21/2 Stunden unter Stickstoff gerührt. Dann gießt man in Wasser, trennt die Phasen und wäscht die organische Schicht mit Wasser bis zur Neutralität, trocknet über wasserfreiem Magnesiumsulfat und dampft im Vakuum unter Stickstoff zur Trockne ein. Der erhaltene, aus dem 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol bestehende Rückstand wird in Methanol aufgenommen und bis zur beginnenden Trübung mit Wasser versetzt. Das Produkt kristallisiert in farblosen, in Büscheln auftretenden Nadeln. Man erhält 0,16 g (entsprechend einer Ausbeute von 82"/,) 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol vom F. = 112°C (Zers.). Das Produkt ist in Wasser unlöslich, wenig löslich in Alkohol und löslich in Äther, Aceton und Benzol. L'V-Spektrum (Äther) .m"263, 272, 283, 297 mp,; a = 6500, 9550, 10 000, 5750.
  • Diese Verbindung ist noch nicht beschrieben.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von 19-nor-Cholesterol und 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol und deren Estern, dadurch gekennzeichnet, daß man nach bekannten Methoden 19-nor-1,3,5(10)-Cholestatrien-3-ol inseinen Methyläther überführt, diesen Äther mit Lithium und Ammoniak bei tiefer Temperatur reduziert, aus dem gebildeten 19-nor-3-Methoxy-2,5(10)-cholestadien das 19-nor-Cholestenon mittels Mineralsäuren freisetzt und letzteres in ein Enolacylat, vorzugsweise das 19-nor-3,5-Cholestadien-3-ol-acetat, überführt, das man mit Alkaliborhydriden reduziert, oder daß man das Enolacylat bromiert, das dabei erhaltene 6-Brom-19-norcholestenon nach an sich bekannten Methoden der Bromwasserstoffabspaltung unterwirft, das gebildete 19-nor-4,6-Cholestadien-3-on in ein Enolacylat, vorzugsweise 19-nor-3,5,7-cholestatrien-3-ol-acetat, überführt und letzteres mit Alkaliborhydriden reduziert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bromierung des 19-nor-3,5-cholestadien-3-ol-acetats in Essigsäure-Collidin durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bromwasserstoffabspaltung aus 19-nor-6-Brom-cholestenon mit Hilfe des VerbindungspaaresLithiumbromid-Lithiumcarbonat inDimethylformamid durchführt.
DEL30264A 1957-06-14 1958-04-24 Verfahren zur Herstellung von 19-nor-Cholesterol und 19-nor-7(8)-Dehydrocholesterol u Pending DE1052399B (de)

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