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Magnetspiel Die Erfindung betrifft ein Magnetspiel, bestehend aus
einer magnetischen Scheibe mit senkrechter Nord-Süd-Achse über einer unmagnetischen,
waagerechten Fläche und einem unterhalb dieser Fläche bewegten zweiten Magneten.
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Es ist bekannt, dem unteren Magneten ebenfalls eine senkrechte Nord-Süd-Achse
zu geben und dadurch zu erreichen, daß die mit dem oberen Magneten verbundene Spielfigur
je nach der Lage der Pole entweder abgestoßen oder angezogen wird. Eine Drehbewegung
kann dadurch aber der Figur nicht erteilt werden.
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Es ist auch bereits bekannt, den zweiten Magneten mit oben auf der
Fläche vorzusehen und so anzuordnen, daß seine Nord-Süd-Linie etwas geneigt zur
Senkrechten dem entgegengesetzten Pol der Tanzfigur nahe kommt. Je nach der Neigung
der Nord-Süd-Achse des zweiten Magneten wird sich dabei die Figur in der einen oder
der anderen Richtung drehend vom Treibmagneten wegbewegen. Der Treibmagnet muß also
immer wieder an die sich wegdrehende Figur heranbewegt werden. Da sich nun die Figur
infolge der unvermeidlichen feinen Unebenheiten auf der Fläche niemals gleichmäßig
von dem Treibmagneten wegbewegt, so ist es nicht möglich, die Drehbewegung durch
mechanisches Nachschieben des Treibmagneten zu erhalten, sondern der Treibmagnet
muß stets je nach der zufälligen Drehbewegung der Figur von Hand nachbewegt werden.
Durch die Erfindung ist eine dauernde und schnelle, gleichmäßige Drehbewegung auf
mechanischem Wege möglich.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Nord-Süd-Achse des zweiten, unteren
Magneten parallel zur Fläche und quer zu seiner Bewegungsrichtung verläuft.
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Die Wirkungsweise des Magnetspiels nach der Erfindung wird am besten
an Hand der Fig. 1 bis 3 genauer erläutert.
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Die Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine magnetische Scheibe 1, deren
Nord-Süd -Achse Ni S1 mit ihrer Symmetrieachse zusammenfällt und die beweglich auf
einer im senkrechten Schnitt dargestellten, waagerechten Platte 2 als Spielfläche
satt aufliegt. Darunter ist eine zweite Magnetscheibe 3 vorgesehen, deren Nord-Süd-Achse
iV3-S3 ebenfalls -mit ihrer Symmetrieachse zusammenfällt, die aber waagerecht verläuft.
Die Lage des unteren Magneten 3 zum oberen Magneten 1 ist dabei beliebig, aber doch
so angenommen, daß die magnetischen Kräfte beider Magnete 1 und 3 ausreichend stark
aufeinander einwirken können. Wenn das der Fall ist, verbleiben die Magnete 1 bis
3 nicht in der gezeichneten Lage gemäß Fig. 1, sondern die Nordpole Ni und N3 beider
Magnete werden sich abstoßen, und zugleich wird der Nordpol 11-r1 der oberen Magnetscheibe
1 und der Südpol S3 der unteren Magnetscheibe 3 sich anziehen. Es findet eine Bewegung
im Sinne des Pfeiles 4 statt, bis beide Magnete 1 und 3
die
Stellung einnehmen, wie sie in Fig.2 in Seitenansicht dargestellt ist. In dieser
Lage herrscht Gleichgewicht der magnetischen Kräfte. Wird der untere Magnet 3 quer
zu seiner Xord-Süd-Achse N3 S3 bewegt, wie das durch den Pfeil 5 in der Fig. 3 von
oben gesehen wiedergegeben ist, :dann wird sich wohl der untere Magnet 3 von dem
oberen Magneten 1 entfernen, gleichzeitig wird er aber auf den frei beweglichen
Magneten 1 eine einseitige Kraft ausüben, die versucht, beide Magnete wieder in
die Gleichgewichtslage nach Fig. 2 zurückzuführen. Dazu kommt, daß die einander
sehr nahen Stellen 6 und 7 beider Magnete 1 und 3 einander stark anziehen und eine
erhöhte Reibung des Magneten 1 auf 'der Fläche 2 erzeugen. Der :Magnet 1 wird dadurch
geradezu am Punkt 7 festgehalten. Der Punkt 7 wirkt für die Magnetscheibe 1 wie
ein Drehpunkt, so daß die Scheibe 1 nicht etwa einfach in Richtung des Pfeiles 8
der dazu parallelen Bewegung 5 des unteren Magneten 3 folgt, sondern eine Schwenkung
etwa in Richtung des Pfeiles 9 ausübt, um wieder in die Gleichgewichtslage nach
Fig.2 zu kommen. Bei gleichmäßiger Weiterbewegung des Magneten 3 in Richtung des
Pfeiles 5 geht diese Nachrückbew egung der Magnetscheibe 1 in eine dauernde Drehung
im Sinne des Pfeiles 10 über, wobei sich die Magnetscheibe 1 genau so schnell bewegt,
wie wenn sie auf dem Wege des Magneten 3 dahinrollen würde. Dieses Abrollen findet
allerdings nur statt, wenn der iJagnet 3 quer zu seiner Magnetachse N3-S3 bewegt
wird. Bei Bewegung in Richtung seiner Nord-Süd-Achse würde die Magnetscheibe 1 nur
hinterhergezogen werden, ohne daß. eine Drehung erfolgt.
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Die Bewegung des unteren Magneten 3 quer zu seiner magnetischen Nord-Süd-Achse
läßt. sich am einfachsten durch einen einarmigen Hebel verwirklichen, der um eine
ortsfeste Achse gedreht wird und an
seinem freien, nach oben federnden
Ende den Magneten so hält, daß die Nord-Süd-Achse radial zum Drehpunkt des Hebelarmes
liegt. Diese Achse kann z. B. die Welle eines Federwerkes oder eines von einem Elektromotor
angetriebenen Untersetztin-sgetriebes sein, die den unteren Magneten langsam vorwärts
bewegen. Der untere Magnet bann aber auch beliebig und trotzdem in der vorgeschriebenen
Lage der magnetischen Achse von Hand mitte's eines einfachen Stabes bewegt werden,
wenn man beispielsweise an dessen Ende eine senkrechte Lagerung für einen einarmigen
Hebel vorsieht, an dessen freiem Ende der 10agnet 3 sitzt. Um den Magneten
3 stets mit sanftem Druck: an der Unterseite der Spielfläche zu halten, kann entweder
die Abstützfläche des Handstabes am Boden federnd ausgebildet sein, oder es kann
zwischen dem einarmigen Hebel und dem Lager noch ein Gelenk mit waagerechter Achse
und dazwischen eine Feder vorgesehen werden, welche den Magneten nach oben drückt.
Immer aber ist der Erfolg dieser Bewegung des unteren Magneten 3, daß sich der auf
der Spielfläche 2 befindliche obere Magnet 1 auf der Bahn des unteren Magneten 3
abrollt. Je kleiner der obere Magnet gehalten wird, desto schneller erfolgt also
bei gleichem Vorwärtsbewegen des unteren Magneten die Drehung der oberen Magnetscheibe.
Wird auf der oberen Magnetscheibe 1 beispielsweise ein kleines Tanzpärchen befestigt,
so entstellt der Eindruck, als ob diese Püppchen auf einer Tanzfläche frei dahinschweben.
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Ist der obere Magnet 1 eine einfache, runde Scheibe, so hat man den
Eindruck, daß das Paar einen Walzer tanzt. Ist die Scheibe unrund oder gar mehreckig
gehalten, so wird auch die Bewegung einmal schnell und dann wieder verhaltend sein,
so wie es die gewünschte Tanzart gerade erfordert. Die Form des unteren Magneten
ist grundsätzlich beliebig. Es genügt, daß seine Magnetachse parallel zur Fläche
2 verläuft und wenigstens angenähert quer zu ihrer Bewegungsrichtung steht.
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Fig. 4 gibt in einem senkrechten Schnitt ein Beispiel dafür, mit wie
einfachen Mitteln sich das Magnetspiel nach der Erfindung verwirklichen läßt.
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Es ist 11 eine Aluminiumscheibe, die durch einen Falz 12 mit einem
zylindrischen Rand 13 verbunden ist. Unter der Aluminiumscheibe 11 ist ein kleines
Federwerk 14 angebracht, welches bei 15 aufgezogen wird und an seiner langsam laufenden
Welle 16 einen langen, nach oben federnden Arm 17 trägt. Das äußere Ende dieses
Armes 17 weist eine Klammer 18 auf, welche einen Magneten 19 hält. Die Nord-Süd-Achse
N, S dieses Magneten 19 liegt parallel zur Oberfläche 11 und senkrecht zur
Bewegungsrichtung des Hebels 17, d. h. radial zur Achse der Welle 16. Auf der Aluminiumscheibe
11 befindet sich frei beweglich eine Magnetscheibe 20, auf deren Oberseite ein Tanzpaar
21 befestigt ist. Sobald die Magnetscheibe 20 in die Nähe des Magneten 18 kommt,
nimmt sie die in Fig. 2 gezeichnete Stellung ein. Wird nun das Federwerk 14 in Tätigkeit
gesetzt, so dreht sich der untere Magnet 19 langsam im Kreise um die Welle 16, und
das Tanzpaar 21 führt gleichmäßige, schnelle Tanzbewegungen aus, wobei die Seiten
des Magneten 20 zugleich auf der Kreisbahn des Magneten 19 abrollen.
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Statt eines einzigen Magneten 19 können auch mehrere in der gleichen
oder in einer anderen Entfernung von der Welle 16 vorgesehen sein. Es können auch
mehrere Wellen 16 vorhanden sein, wobei sich die Bahnender Magnete 19 einander überschneiden.
Wird dann noch auf der Oberfläche 11 ein kleines Hindernis vorgesehen, so- wird
der eine Magnet 19 verhindert, das Tanzpaar an dieser Stelle weiter mitzunehmen,
und man kann es leicht so einrichten, daß anschließend ein zweiter Magnet 19, weicher
die Bahn des ersten unteren Magneten kreuzt, anschließend das Tanzpaar mitnimmt
und in seiner eigenen Bahn weiterbewegt. Bringt man mehrere Tanzpaare auf die Fläche
11, so entsteht der Eindruck, daß sich eine bunte Schar von Tanzenden in unbestimmten
Bahnen nach den Klängen einer unsichtbaren Kapelle dem Tanze widmen.
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Nach dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist der rechteckige
untere Magnet 22, dessen Nord-Süd-Achse in der gezeichneten Stellung senkrecht durch
die Zeichnungsebene geht, an einem Hebelarm 23 befestigt, der um die waagerechte
Achse 25 eines senkrecht angeordneten Zapfens 24 drehbar ist. Dieser Zapfen 24 sitzt
frei drehbar in einem Lagerkopf 26 eines Handstabes 27, dessen mit einem Handgriff
versehenes linkes Ende hier nicht mehr zu sehen ist. Eine Feder 28 sorgt dafür,
daß der untere Magnet 22 nach oben gedrückt wird. Statt des federnden Gelenkes 25,
28 kann der Hebelarm 23 auch mit dem Zapfen 24 ein einziges Winkelstück bilden,
und es kann der :Magnet 22 am Hebelarm 23 federnd eingesetzt oder auch die hier
starr dargestellte Auflagefläche 29 durch eine gabelförmige Feder ersetzt sein,
welche dem vorderen Ende des Handstabes 27 eine sichere Auflage bietet.
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Da bei Verwendung von Handstäben keine bestimmte Bewegung des unteren
Magneten festgelegt ist, kann der Magnet beliebig hin- und herbewegt werden. Es
ist also möglich, ihn vorübergehend so zu bewegen, daß seine Nord-Süd-Achse nicht
gemäß der Erfindung quer zu seiner Bewegungsrichtung steht und daher die Figur auch
nicht bei ihrer Mitnahme in Drehungen versetzt wird. Um so überraschender wirkt
es dann, wenn plötzlich die Figur sich wieder zu drehen anfängt, sobald man den
unteren Magneten wieder quer zu seiner Nord-Süd-Achse bewegt. Es können also auf
diese Weise bei Verwendung mehrerer unterer Magnete und mehrerer Tanzpaare richtige
Tauturniere zwischen einer Mehrzahl von Mitspielern veranstaltet werden.