DE105080C - - Google Patents

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DE105080C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/26Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
    • G03C5/38Fixing; Developing-fixing; Hardening-fixing
    • G03C5/383Developing-fixing, i.e. mono-baths

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57: Photographie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. Februar 1899 ab.
Während man im Allgemeinen die Anwesenheit von Fixirnatron bei allen anderen photographischen Operationen als dem Fixiren selbst ängstlich vermeidet, hat sich bei einer Entwicklersubstanz, dem sogen. Ortol, der Zusatz einer ganz geringen Menge dieses Salzes zum Entwickler als geeignet zur Erzielung klarer Negative erwiesen.
Punnett (Brit. Journ. of Phot. 1898, S. 126, 127) beobachtete, dafs Diapositivplatten (Chlor-Bromsilber-Gelatineplatten), durch einen solchen Fixirnatron enthaltenden Ortolentwickler hervorgerufen, am Rande gleichzeitig etwas fixirten, und versuchte daraufhin, durch Vermehrung des Fixirnatrons unter gleichzeitiger Verstärkung des Entwicklers mittelst Aetznatrons die Fixirung mit der Entwicklung zu einer Operation zu vereinigen. Er will in der That bei Anwendung bestimmter Diapositivplattensorten so ein brauchbares Bild erhalten haben.
Mit den besten am Markt befindlichen Diapositivplatten haben die Erfinder, genau nach Punnett's Vorschrift arbeitend, allerdings ein Bild erhalten; dasselbe war aber von geringer Intensität und daher praktisch nicht recht brauchbar.
Die für die Erzeugung von Negativen in Anwendung kommenden Bromsilber-Trockenplatten lieferten, nach Punnett's Verfahren behandelt, überhaupt kein Bild.
Sehr stark überbelichtete Bromsilberplatten, zuerst fixirt und dann entwickelt, gaben ein nur äufserst schwaches Bild, das allein durch Silber abscheidende Lösungen nachträglich — wie man sagt, physikalisch — verstärkt werden kann, ein Beweis, dafs das Fixirnatron den gröfsten Theil auch des vom Licht afficirten Bromsilbers leicht wegzulösen vermag.
Bei der Aufgabe, Bromsilber-Trockenplatten in einem Bade zu entwickeln und zu fixiren, handelt es sich deshalb wesentlich um die Auffindung eines Entwicklers, der mit einer der Wirkung des Fixirnatrons überlegenen Reactionsgeschwindigkeit die Reduction der belichteten Bromsilberpartikel bewirkt; aufserdem dürfen natürlich die beiden Agentien auch insofern sich nicht in ihrer Wirkung stören, dafs etwa durch unliebsame Färbung, Fleckenbildung oder Schleiern das Resultat beeinträchtigt wird.
Alle bisher verwendeten Entwickler, einschliefslich der sogen. Rapidentwickler, geben bei Gegenwart überschüssigen Fixirnatrons, auf belichtete Bromsilber-Trockenplatten wirkend, ■ zum Theil gar kein, zum Theil ein so äufserst schwaches ungleichmäfsiges Bild , dafs von einem thatsächlichen Erfolge gar keine Rede sein kann.
Mit Brenzcatechin, das bei Gegenwart von Alkalicarbonaten als relativ langsamer, bei Gegenwart von dreibasischem Natriumphosphat angewendet, als ziemlich rapider Entwickler gilt, ist auch in der letzteren Form das Resultat in dem vorliegenden Falle kein besseres.
Es ist bekannt, dafs man langsam wirkende alkalische Entwickler' mittelst Ersatz der kohlensauren Alkalien durch Aetzalkalien zum Theil zu Rapidentwicklern machen kann. Während aber bei dem isomeren Hydrochinon auf ein Theil des letzteren 3 bis 4 Theile Kaliumhydrat zur Herstellung eines Rapidentwicklers erforderlich sind, liefert Brenzcatechin ■— wie noch nicht bekannt — schon mit der zur BiI-
dung des Dialkalisalzes erforderlichen oder einer noch darunter bleibenden Menge Alkalihy.drat einen äufserst rapid wirkenden Entwickler; derselbe hat in concentrirter Form z. B. folgende Zusammensetzung:
7 g Brenzcatechin,
6 g Kaliumhydrat,
30 g Natriumsulfit kryst.,
75 g Wasser.
Die Anwendung des Brenzcatechin-Alkalientwickers ergab nun sofort auch in der Combination mit Fixirsalz ein glänzendes Resultat.
Man verwendet z. B. für eine Trockenplatte 13 X 18.
10 ecm des cone. Entwicklers I,
20 - Fixirnatronlösung 1 : 5,
20 - Wasser.
Ohne die Expositionszeit gegen sonst etwa verlängert zu haben, erhält man, bei Momentwie Zeitaufnahmen nach 3 bis 4 Minuten (je nach der angewendeten Plattensorte) ein tadelloses, gut modulirtes, schön gedecktes, vollkommen ausfixirtes Negativ.
Es zeigt sich also hier sofort noch ein ganz unerwarteter Vortheil des Verfahrens, indem der ganze Proceis sich in einem Bruchtheil derjenigen Zeit vollendet, die man von vornherein als dafür erforderlich erachten mufste.
Man kann den einmal gebrauchten Fixirentwickler auch für eine zweite und dritte Platte verwenden.
Der Entwickler gleicht verschiedene Grade der Exposition so gut aus, dafs selbst eine stark überexponirte Platte, mit frisch angesetztem Entwickler behandelt, ein klares, schleierfreies Negativ liefert.
Der neue Entwickler läfst sich, wie gewöhnliche Entwickler, durch Verdünnung, Verwendung gebrauchten Entwicklers, entsprechende Zusätze, wie Bromkalium etc., den jeweiligen Zwecken leicht anpassen. So läfst sich der fixirende Entwickler auch für Films, Bromsilberpapier, Diapositivplatten etc. mit bestem Erfolge verwenden. Ganz hervorragende Resultate bekommt man bei letzteren unter Anwendung eines Entwicklers, der z. B. wie folgt zusammengesetzt ist.
5 ecm Entwickler I,
40 - Fixirnatronlösung 1 : 5,
10 - Wasser.
Man erhält so in kürzester Zeit ein glasklares, tadelloses Bild.
Mit ganz ähnlichem Erfolge kann man in dem Entwickler an Stelle des Kaliumhydrats Natrium- oder. Lithiumhydrat oder Gemische von zweien oder dreien dieser Basen anwenden; auch das unterschwefligsaure Natron läfst sich durch andere unterschwefligsaure Salze ersetzen.
Die obige relative Menge des Alkalis im Entwickler ist nur als Beispiel gewählt; dieselbe kann innerhalb weiter Grenzen variirt werden, ohne den Erfolg des Verfahrens völlig in Frage zu stellen.
Der technische Werth des beschriebenen neuen Verfahrens dürfte nach Obigem somit nicht allein darin liegen, dafs es das alte Problem, photographische Bilder gleichzeitig zu entwickeln und zu fixiren, in einfachster Weise löst und damit eine wesentliche Ersparnifs an Zeit, Arbeit und Geräthschaften dem Amateur und Fachphotographen bietet, sondern auch in dem Umstände, dafs es ganz hervorragend gute Resultate liefert, die nach dem bisher üblichen Verfahren nicht so leicht und sicher zu erreichen sind.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum gleichzeitigen Entwickeln und Fixiren des latenten photograpischen Bildes, darin bestehend, dafs man die Silberhalogen führende belichtete Schicht der photographischen Gelatineplatten, Films oder Papiere mit einer Lösung behandelt, welche eine Alkaliverbindung bezw. Alkaliverbindungen des Brenzcatechins neben einem Fixirmittel, insbesondere unterschwefligsaurem Salz enthält.
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