DE1048875B - Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuehrung chemischer Reaktionen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuehrung chemischer Reaktionen

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DE1048875B DEA24434A DEA0024434A DE1048875B DE 1048875 B DE1048875 B DE 1048875B DE A24434 A DEA24434 A DE A24434A DE A0024434 A DEA0024434 A DE A0024434A DE 1048875 B DE1048875 B DE 1048875B
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung chemischer Reaktionen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen, vorzugsweise im kontinuierlichen Gegenstromverfahren, insbesondere zur Umsetzung von Toluol mit Nitriersäuren, wobei sowohl die ursprünglichen Reaktionskomponenten als auch die Reaktionsprodukte in zwei flüssigen nicht vollständig miteinander mischbaren Phasen vorliegen, die in einer Reaktionszone gemischt und einer Abscheidungszone zugeführt werden, und wobei ein Teil der den Abscheider verlassenden Komponenten in das Reaktionsgefäß geleitet wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieser Reaktionen.
  • Bei kontinuierlichen Reaktionen zwischen nicht miteinander misch;baren Phasen, bei denen die Bestandteile kontinuierlich einem Reaktionsgefäß zugeführt und aus diesem das Reaktionsgemisch kontinuW ierlichin einen Flüssigkeitsabscheider geleitet werden, ist die Verweilzeit für beide Phasen meistens die gleiche.
  • In der Regel erfolgt die gewünschtechemischeReaktion in einer der Phasen, während die andere Phase die Reaktionskomponenten an die zuerst genannte Phase abgibt und/oder die Reaktionskomponenten von dieser aufnimmt. Es ist daher wünschenswert, den Phasen selbständige Verweilzeiten zuzuordnen, die unabhängig von der Geschwindigkeit der zugeführten Mengen der Komponenten sind, sol daß der gewünschte materielle Austausch zwischen den Phasen zugleich mit den chemischen Reaktionen stattfinden kann.
  • Ein Mittel zur Erreichung derartiger selbständiger Verweilzeiten besteht darin, daß ein Teil der den Ab scheider verlassenden Komponenten in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet wird. Hierdurch werden die Mengenverhältnisse der Phasen in dem Reaktionsgefäß sowie die Verweilzeiten der Komponenten geändert.
  • Es ist bereits bekannt, bei dem Ausfällen fester Niederschläge aus Lösungen, insbesondere bei der Aufbereitung des Wassers unter Ausfällung der Härtebildner, bei der Herstellung von Bariumsulfat, Lithoponen u. dgl., die Flüssigimeiten zu vermischen und dabei die Reaktionsprodukte sowie die nicht umgesetzten Komponenten im Kreislauf zu führen.
  • Weiterhin ist es bekannt, nicht mischbare Flüssigkeiten in einer Reaktionszone umzusetzen und einem Abscheider zuzuführen, aus dem ein Teil der Komponenten in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet wird.
  • Hierbei können auch z. B. bei der Nitrierung von Toluol die Ausgangsmaterialien im Gegenstrom gegeneinandergeführt werden.
  • Es ist bereits eine Vorrichtung beschrieben, die eine Reaktions- und eine Abscheidungszone in sich vereinigt und in der auch ein Teil der Flüssigkeit aus der Abscheidungszone in die Reaktionszone geleitet wird. Dabei wird eine fertig abgeschiedene Flüssigkeit, die die spezifisch schwerste von den austretenden Komponenten ist, aus der Abscheidungszone in die Reaktionszone geführt.
  • Auch sind Vorrichtungen zum Nitrieren flüssiger organischer Stoffe bekanntgeworden, die aus einem Nitriergefäß in Form eines Rohrsystems und einem damit verbundenen kommunizierenden Umlaufrohr bestehen. Zwar wird auch hier ein Teil der Reaktiönsprodukte im Kreislauf geführt. Abscheider sind jedoch hierbei nicht vorgesehen.
  • Es ist ebenfalls ein Verfahren zur Nitrierung von Toluol zu Trinitrotoluol bekannt, bei dem Toluol mit einer Milchsäure in mehreren Stufen im Gleichstrom nitriert wird und wobei das in jeder Stufe anfallende Nitrierungsprodukt von der Mischsäure abgetrennt, der nächstfolgenden Stufe zugeführt und die gebrauchte Säure im Gegenstrom in die Nitrierungsstufe geleitet wird.
  • Schließlich ist es auch nicht mehr neu, die Nitrierung von organischen Flüssigkeiten in einer Reihe hintereinandergeschalteter, stufenförmig angeordneter Reaktionsgefäße vorzunehmen, wobei das Reaktionsgemisch von einem Gefäß in das andere überfließt und die Reaktionsprodukte in einem Abscheider abgezogen werden. Die verbrauchte Säure wird hierbei nicht im Kreislauf geführt.
  • Eine Rückführung eines teilweise abgeschiedenen Gemisches aus der mittleren Abscheidungszone nach der Reaktionszone findet bei all diesen Verfahren bzw. Vorrichtungen nicht statt.
  • Erfindungsgemäß wird ein teilweise abgeschiedenes Gemisch aus den mittleren Schichten der Abscheidungszone im Kreislauf in die Reaktionszone geführt.
  • Zweckmäßigerweise wird mindestens die Menge des Gemisches, die der Hälfte der Gesamitmenge der den Abscheider verlassenden, abgeschiedenen Pror dukte entspricht, im Kreislauf in das Reaktionsgefäß geleitet. In der Praxis haben sich größere Kreislaufströme als wertvoll herausgestellt. So wurden Kreislaufströme von derselben Größenordnung oder von der zwei-, zehnfachen oder noch größeren Menge als die den Abscheider verlassenden, abgeschiedenen Produkte als wertvoll festgestellt, um einer Phase eine größere Verweilzeit als der anderen zu geben.
  • Die Erfindung erlaubt, die Mengenverhältnisse der Phasen sowie die Verweilzeiten der Komponenten beliebig, ohne die Verwendung der vollständig abgeschiedenen Produkte des Abscheiders einzustellen.
  • Neben dieser Möglichkeit, die Verweilzeit der Reaktionsbestandteile sowie die chemischen und physikalischen Bedingungen für den Eintritt der Reaktionen beliebig einzustellen, hat die Erfindung noch andere Vorteile, insbesondere bei Reaktionsgemischen, die sich langsam abscheiden.
  • Infolge des Kreislaufs des teilweise abgeschiedenen Gemisches gelangt nur ein Strom, der der in das System eingeführten Flüssigkeit entspricht, in die letzte Abscheidungszone, wobei in diesem Strom die größeren oder leichter abtrennbaren Tropfen oder emulgierten Teilchen angereichert sind. Hierdurch kann der Abs cheider kleiner dimensioniert werden. Dadurch wird auch z. B. die Gefahr bei der Behandlung von Explosivstoffen vermindert.
  • Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der ein mit einer Rührvorrichtung versehenes Reaktionsgefäß und ein Abscheider nebenr einander angeordnet sind und wobei der Abscheider einen Einlaß aus dem Reaktionsgefäß und Ausgänge für die leichten und für die schweren voneinander abgeschiedenen Flüssigkeitskomponenten hat.
  • Gemäß der Erfindung ist der Abscheider außerdem mit einem Auslaß für ein teilweise abgeschiedenes Reaktionsgem.isch versehen und dieser Auslaß in einiger Entfernung von dem Einlaß aus dem Reaktionsgefäß und zwischen -dem Niveau der beiden Ausgänge für die abgeschiedenen Reaktionsprodukte angeordnet und mit einem Rohr versehen, durch das das teilweise abgeschiedene Reaktionsgemisch in das Reaktionsgefäß im Kreislauf geführt wird Der Auslaß für das teilweise abgeschiedene Reaktionsgemisch kann, vorzugsweise mittels Platten, verstellbar angeordnet sein, um ein teilweise abgeschiedenes Gemisch bestimmter Zusammensetzung entnehmen zu können.
  • Der Ausgang für das teilweise abgeschiedene Gemisch kann aber auch als ein Rohr aus perforiertem Blech, einem Netz od. dgl. gestaltet sein, dessen freies Ende in einiger Entfernung von dem Eingang aus dem Reaktionsgefäß und dessen anderes Ende sowie dessen seitliche Öffnungen zwischen dem Niveau der Ausgänge für die abgeschiedenen Phasen angeordnet sind.
  • Vorzugsweise werden die Abscheider etwas höher als die Reaktionsgefäße angeordnet, so daß das teilweise abgeschiedene Gemisch dem Reaktionsgefäß infolge seiner Schwere zufließen kann. Das Reaktionsgemisch kann aus dem Reaktionsgefäß in den Ab- scheider mittels einer Pumpe od. dgl. gefördert werden.
  • Zweckmäßigerweise ist die Mischeinrichtung in dem Reaktionsgefäß als Pumpvorrichtung ausgebildet, um das Reaktionsgemisch auf ein dem Flüssigkeitsspiegel in dem Abscheider entsprechendes Niveau zu bringen.
  • Dies kann z. B. mittels eines Kreiselrads durchgeführt werden, das am Umfang zum Teil mit Druckkammern versehen ist, die mit dem Abscheider in Verbindung stehen. Man kann aber auch dem Reaktionsgefäß die Form eines U-Rohres geben, in dessen einem Schenkel ein Rührer oder eine Turbine den Inhalt hinunterdrückt. Die Flüssigkeit in dem anderen Schenkel stellt sich dann höher, so daß das Flüssigkeitsgemisch in den Abscheider fließen kann.
  • Um die Menge des Kreislaufstromes des teilweise abgeschiedenen Gemisches in das Reaktionsgefäß zu regulieren, wird zweckmäßig ein Ventil in dem Rohr für den Kreislaufstrom vorgesehen. Dieses kann auch mit Offnungen versehen sein, oder der Durchmesser des Rohres für den Kreislaufstrom kann variiert werden,um die Menge desKreislaufstromes zu regulieren.
  • Auch braucht das Reaktionsgefäß und der Abscheider nicht zwei getrennte Apparate zu bilden. Sie können in einer Vorrichtung vereinigt sein.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können zwei oder mehrere Einheiten von Reaktionsgefäßen und Abscheidern in an sich bekannter Weise in einer Reihe zu einem Gegenstromapparat zusammengeschlossen werden, wobei der erhöhte Flüssigkeitsspiegel der Abscheider die Förderung der beiden Flüssigkeiten durch die Apparate ohne zusätzliche Vorrichtungen gestattet.
  • Die Erfindung wird durch folgende Beispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
  • Fig. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt eines Reaktionsgefäßes in Verbindung mit einem Abscheider; Fig. 2 stellt einen Querschnitt des gleichen Reaktionsgefäßes und des Abscheiders dar; Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform eines Abscheiders im Längsschnitt; Fig. 4 stellt den gleichen Abscheider im Querschnitt dar; Fig. 5 ist ein Schnitt durch einen Abscheider, der die Form eines Doppelkegels hat, und Fig. 6 und 7 zeigen eine Anordnung aus mehreren Apparateeinheiten im Schnitt und als Draufsicht, wobei jedes Reaktionsgefäß mit einem Abscheider verbunden ist.
  • In Fig. 1 und 2 besteht das Reaktionsgefäß R aus einem Rohr, dessen zwei Schenkel 1 und 2 durch ein Rohr 3 miteinander verbunden sind. Außerdem stehen die Schenkel oben mit einem Rohr 6 in Verbindung. Die Reaktionskomponenten treten durch die Rohre 4 und 5 in das Reaktionsgefäß ein. DieFlüssigkeit kann mittels eines Rührers 8 auf dem Schaft 7 aus dem Schenkel 1 zu dem Schenkel 2 und zurück gedrückt werden. Durch Einstellen der Geschwindigkeit des Rührers 8 und durch geeignete Abmessungen der Rohre 3 und 6 ist es möglich, einen höheren Flüssigkeitsspiegel im Schenkel 2 als im Schenkel 1 aufrechtzuerhalten. EinAbscheiderS steht mit dem Reaktionsgefäß R durch das Rohr 9 in Verbindung. Der Abscheider hat die Form eines rechteckigen Kastens 10 mit einem Verteiler-ll für das aus dem Reaktionsgefäß tretende Gemisch, einen Auslaß 12 für die ab geschiedene leichtere Komponente und einen Auslaß 13 für den abgeschiedenen schwereren Bestandteil. In einem gewissen Abstand von dem Eingang und zwischen dem Niveau der Ausgänge für die abgeschiedenen -Bestandteile befindet- sich ferner ein Auslaß. 14 für die teilweise abgeschiedene Emulsion. Dieser Auslaß hat verstellbare Platten 15 und 16, um die Offnung des Auslasses in einer beliebigen Höhe unter dem Flüssigkeitsspiegel einzustellen. Die teilweise abgeschiedene Emulsion wird dem' Reaktionsgefäß durch ein Rohr 18 über ein Regulierventil 17 im Kreislauf zugeführt. Um das Reaktionsgemisch anzuwärmen oder zu kühlen, sind Wärmeaustauscher 19 und 20 vorgesehen. Der Abscheider kann ebenfalls einen Heizmantel haben, der jedoch in der Figur nicht dargestellt ist.
  • Die Einheit arbeitet in folgender Weise: Die Reaktionskomponenten treten bei 4 und 5 ein, werden mittels der Turbine 8 gemischt und durch das Röhrensystem 1, 3, 2 und 6 gepumpt und wirken zugleich chemisch und physikalisch aufeinander ein. Sie werden kontinuierlich dem Abscheider R in Form einer Emulsion zugeführt. In dem Abscheider scheiden sich die Komponenten voneinander ab, wobei der leichte Bestandteil nach oben steigt und kontinuierlich durch das Rohr 12 entweicht. Der schwere Bestandteil sinkt zu Boden und wird kontinuierlich durch das Rohr 13 abgezogen. Von dem sich abscheidenden Gemisch wird in mittlerer Höhe ein nur teilweise -abgeschiedener Teil abgezogen und dem Mischteil 1 des Reaktionsgefäßes R zugeführt. Diese Zufuhr wird durch den Flüssigkeitsspiegel in dem Abscheider ermöglicht, da der Flüssigkeitsspiegel im Schenkel 2 höher als im Schenkel 1 ist. Der Kreislauf der teilweise abgeschiedenen Emulsion kann beliebig durch das Ventil 17 eingestellt werden.
  • Werden die Platten 15 und 16 auf einer niedrigeren Höhe eingestellt, so enthält der Kreislaufstrom durch das Rohr 18 mehr von der mit dem schweren Bestandteil angereicherten Schicht. Auf diese Weise reichert sich dieser Bestandteil in dem System an.
  • Die Verweilzeit des schweren Bestandteils wird somit länger, während die des leichten Bestandteils kürzer wird, da der Gehalt hieran im Kreislaufstrom abnimmt.
  • Die Platten 15 und 16 können glatt, geriffelt, mit Löchern versehen sein, oder sie können aus einem Drahtgeflecht bestehen und auf diese Weise den Durchgang der sich abscheidenden Phase erleichtern.
  • An Stelle der beiden Platten kann ein quadratisches, ellipsen- oder kreisförmiges Rohr verwendet werden, dessen Durchmesser demjenizgen des Abzugsrohrs entspricht oder nach der Einlaßseite hin größer ist. Das Ausgangsrohr für die teilweise abgeschiedene Emulsion kann statt am Boden des Abscheiders an der Stirnwand gegenüber dem Einlaß für die Emulsion oder an den Längswänden angeordnet sein. Hierbei kann das Abzugs rohr mehr oder weniger waagerecht und derart angeordnet sein, daß das freie Ende des Rohres und die freien Öffnungen an den Seiten des Rohres zwischen den Ausgängen für die abgeschiedenen Phasen liegen und sich mit ihnen in einer Ebene befinden.
  • Eine derartige Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 3 im Längsschnitt und in Fig. 4 im Querschnitt längs der Lini-e'A-A der Fig. 3 dargestellt. Die Emulsion tritt aus dem Reaktionsgefäß durch das Rohr 9 in den Abscheider ein und wird durch eine Anordnung 11, die aus einer Packung eines Drahtuetzes zwischen perforierten Platten besteht, verteilt. Die leichte Phase wird durch das Rohr 12 entfernt, während die schwere Phase durch das Rohr 13 abgezogen wird. Die teilweise abgeschiedene Emulsion fließt durch das perforierte Rohr 21 iiber den Auslaß 14 ab.
  • Die leichte Phase kann während ihres Durchganges durch das Rohr 21 durch die Öffnungen des -Rohres aufwärts steigen, während der schwere Bestandteil auf die gleiche Weise nach unten sinken kann.
  • Wird der Kreislaufstrom durch Offnen des Ventils 17 gesteigert, so wird sich die schon vorherrschende Phase in dem System noch mehr anreichern. - Ein Drosseln des Kreislaufstromes bewirkt hingegen, daß sich die Mengenverhältnisse der - Phasen mehr und mehr denjenigen der ausgehenden abgeschiedenen Produkte nähern.
  • Der Kreislaufstrom kann an Stelle der Schwerkraft durch andere Mittel, z. B. mittels Pumpen, bewirkt werden.
  • Das Reaktionsgefäß sowie der Abscheider können auf verschiedene Weise abgewandelt werden. Das Reaktionsgeffäß kann die Form eines zylindrischen Gefäßes mit Kühlschlangen, Turbinen usw. annehmen.
  • Hierbei wird ein Teil der radial aus der Turbine geschlenderten Flüssigkeit in einer gesonderten Kammer aufgenommen und dem Abscheider zugeführt, in dem sich dann ein höherer Flussigkeitsspiegel als im Reaktionsgefäß einstellt.
  • Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform des Abscheiders. Das Reaktionsgemisch oder die Emulsion wird in ein doppelkegelförmiges Gefäß 10 tangential in die Mittelzone durch die Zuleitung 9 eingeführt.
  • Oben wird die abgeschiedene leichte Komponente durch das Abzugsrohr 12 entfernt, und unten wird die abgeschiedene schwere Komponente durch das- Rohr 13 abgezogen. Die teilweise abgeschiedene Emulsion wird durch das Rohr 14 abgeführt. Mittels des teleskopartigen Rohrs 14 ist es möglich, die Öffnung des Abzugsrohres in senkrechter Richtung -einzustellen.
  • Zweckmäßigerweise wird eine Wärmeregulierungsvorrichtung z. B. in Form eines Heißwassermjantels od. dgl. angeordnet.
  • Beispiel 1 Nitrierung von Toluol Fig. 6 und 7 zeigen ein System von Einheiten aus Reaktionsgefiäßen und Abscheidern, wie sie in den Fig. 1 und 2 dargestellt sind, zur Nitrierung von Toindol zu Trinitrotolnol. Das System besteht aus den Reaktionsgefäßen Ri, .... . Rn, Rn+t mit den entsprechenden Abscheidern5i, S2... Sn, Sn+i Aus dem Gefäß 21 wird eine bestimmte Menge Toluol pro Minute in das Reaktionsgefäß R1 eingeleitet, und aus dem Gefäß 22 wird ebenfalls eine bestimmte Menge Nitriersäure pro Minute in das System eingeführt.
  • Die Reaktionsgefäße und die Abscheider sind so anangeordnet, daß die leichteren Nitrokörper aus dem Abscheider Si in das Reaktionsgefäß R2, aus dem Abscheider S2 in das Reaktionsgefäß R5 usw. gelangen, bis sie schließli,ch den Abscheider Sn+l als Trinitrotoluol verlassen. Die schwerere am Boden des Abscheiders Gen+1 abgeschiedene Nitriersäure gelangt auf die gleiche Weise in das Reaktionsgefäß Rn und aus dem Abscheider Sn in das nächste Reaktionsgefäß usw., bis sie den Abscheider Si verläßt.
  • Jede Einheit besteht aus einem Reaktionsgefäß und einem Abscheider und ist mit einem Rohr für den Rückfluß für die teilweise abgeschiedene Emulsion versehen, wie dies bereits beschrieben wurde. Zweckmäß igerweis e werden Salpetersäure, Oleum oder Mischsäure an verschiedenen Stellen des Prozesses zusätzlich zugeführt. So kann der Säuregehalt in dem Gefäß 22 verhältnismäßig gering sein, und die Salpetersäure kann den Reaktionsgefäßen während ihres Verbrauchens bei der Nitrierung zugeführt werden. tuf gleiche Weise kann die Menge des Reaktionswassers durch den Zusatz von Oleum niedrig gehalten verden.
  • Infolge des Kreislaufs einer an Nitriersäure anrereicherten Emulsion steigt die Verweilzeit der Vitriersäure, der Reaktionsverlauf wird begünstigt md die Ausbeute verbessert. Ein fünf- bis fünfzehnnal höherer Umlauf als der Ablauf der verschiedenen Abscheider ist zweckmäßig, um den Volumenanteil les Reaktionsgemisches an Nitriersäure aufrecht-Duerhalten.
  • Bei dem kontinuierlichen Nitrieren wurden die Vorteile des erfindungsgemäßen, mit Kreislauf von teilweise abgeschiedener Emulsion arbeitenden Ver-Eahrens gegenüber dem Verfahren mit einem Kreisauf von bereits abgeschiedenen Produkten festgestellt.
  • Die Abscheider können kleiner als bisher sein, und das ganze System kann leichter als sonst eingestellt werden, d. h., die Zeit zur Erreichung eines Gleichgewichts nach Inbetriebnahme ist kürzer. Die Einstellung der Betriebsbedingungen in einer Einheit beeinflußt darüber hinaus nicht die der benachbarten Einheiten. Dies kommt daher, daß sich die abfließenden Ströme der abgeschiedenen Produkte die ganze Zeit über nicht verändern, wenn die Verhältnisse und die Verweilzeiten in den Reaktionsgefäßen geändert werden.
  • Ein besonderer, bei der Behandlung von Explosivstoffen bedeutsamer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die kleinstmöglichen Mengen abgeschiedener Nitrokörper in dem System gehalten werden. Solange der Nitroikörper emulgiert ist, ist die Gefahr gering. Sobald die leichter abgeschiedenen Teile des Nitrokörpers zusammenfließen, werden sie abgezogen, anstatt wie bisher die Abscheidung aller Teile des Nitrokörpers in der Emulsion abwarten zu müssen.
  • Beispiel 2 Sulfitwäsche von Trinitrotoluol Bei der Darstellung von Trinitrotoluol durch Nitrieren ist das Endprodukt das symmetrische Trinitrotoluol, durch eine isomere Form des Trinitrotoluols verunreinigt, die eine Nitrogruppe in meta-Stellung zur Methylgruppe hat und die etwa 40/o erreichen kann. Dieses meta-Produkt kann mit wäßrigen Lösungen von Natriumsulfit in wasserlösliche Verbindungen übergeführt werden. Beim Durchführen eines solchen Verfahrens kann der in Fig. 1 und 2 dargestellte Apparat benutzt werden. Geschmolzenes Trinitrotoluol mit einem Gehalt an dem meta-Isomeren wird nach dem Neutralwaschen mit Wasser in den Apparat durch das Rohr 5 kontinuierlich gegeben.
  • Durch das Rohr 4 wird Natriumsulfitlösung in einer solchen Menge zugeführt, daß auf jedes kg Trinitrotoluol 60 g in etwa 0,5 kg Wasser von 75 bis 800 C gelöstes Natriumsulfit kommt. Die Temperatur der Reaktionsmischung wird hierbei mit Hilfe der Wärmeaustauscher 19 und 20 auf 75 bis 800 C gehalten. Das Reaktionsgemisch, das in diesem Fall Trinitrotoluol als die schwerere oder dispergierte Phase enthält, läßt im Abscheider das behandelte Trinitrotoluol als Bodensatz ausfallen. Das behandelte Produkt entweicht durch das Rohr 12.
  • Die chemische Reaktion verläuft wahrscheinlich in der Wasserphase oder in der Wasserumhüllung der dispergierten Tröpfchen von Trinitrotoluol. Deswegen ist es vorteilhaft, mit feindispergiertem Trinitrotoluol in viel Wasser zu arbeiten. Ein Überschuß von Sulfit in der Wasserlösung soll immer vorhanden sein, und deswegen ist es von Vorteil, wenn die Menge des den Apparat verlassenden Wassers so klein wie möglich ist, um Verluste von Sulfit zu vermeiden.
  • Aus Sicherheitsgründen ist es zweckmäßig, daß der Apparat möglichst wenig Trinitrotoluol enthält Alle diese Forderungen können dadurch erreicht werden, daß die Platten 15 und 16 im Abscheider relativ hoch gestellt werden und daß man einen ziemlich großen Flüssiglitsstrom durch die Leitung 18 strömen läßt, z. B. 10 bis 20 kg in derselben Zeit, in der 0,5 kg Sulfitlösung in den Apparat eintritt. Auf diese Weise enthält das Reaktionsgefäß eine Emulsion von 5 bis 10°/o Trinitrotoluol, und die Sulfitlösung bekommt eine rund 10mal so lange Verweilzeit in dem Apparat als das Trinitrotoluol. Ohne Rückführung würden die angegebenen eingeführten Mengen ein Reaktionsgemisch mit etwa 65 0/o Trinitrotoluol und gleiche Verweilzeiten für beide Flüs s igkeitsphasen ergeben.
  • Außer den angeführten Beispielen kann die Erfindung auch bei vielen anderen Verfahren angewendet werden, bei denen chemische Reaktionen zwischen flüssigen, nicht homogen mischbaren Bestandteilen verschiedenen spezifischen Gewichts stattfinden. Solche Verfahren sind z. B. die Verseifung von Estern in wäßrigen Lösungen von Säuren und Alkalien, die Oxydation von organischen Substanzen mit Schwefelsäure oder die komplexbildende selektive Extraktion mit Lösungsinitteln.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen, vorzugsweise im kontinuierlichen Gegenstromverfahren, insbesondere zur Umsetzung von Toluol mit Nitriersäuren, wobei sowohl die ursprünglichen Realctionskomponenten als auch die Reaktionsprodukte in zwei flüssigen nicht vollständig miteinander mischbaren Phasen vorliegen, die in einer Reaktionszone gemischt und einer Abscheidungszone zugeführt werden und wobei ein Teil der den Abscheider verlassenden Komponenten in das Reaktionsgefäß geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein teilweise abgeschiedenes Gemisch aus den mittleren Schichten der Abscheidungszone im Kreislauf in die Reaktionszone geführt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung von chemischein Reaktionen nach Anspruch 1, bei der ein mit einer Rührvorrichtung versehenes Reaktionsgefäß und ein Abscheider nebeneinander angeordnet sind und wobei der Abscheider einen Einlaß aus dem Reaktionsgefäß und Ausgänge für die leichten und für die schweren voneinander abgeschiedenen Flüssigkeitskomponenten hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Abscheider (S) mit einem Auslaß (14) für ein teilweise abgeschiedenes Reaktionsgemisch versehen ist und daß der Auslaß (14) in einiger Entfernung von dem Einlaß (x9) aus dem Reaktionsgefäß (R) und zwischen dem Niveau der beiden Auslässe (12,13) 13) für die abgeschiedenen Reaktionsprodukte angeordnet und mit einem Rohr (18) versehen ist, durch das das teilweise abgeschiedene Reaktionsgemisch in das Reaktionsgefäß (R) im Kreislauf geführt wird.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß für das teilweise abgeschiedene Gemisch mittels Platten (15, 16) verstellbar ist.
  4. 4. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaß für das teilweise abgeschiedene Gemisch aus einem Rohr aus perforiertem Blech (21) oder einem Netz besteht, dessen freies Ende in einiger Entfernung von dem Eingang aus dem Reaktionsgefäß und dessen anderes Ende (14) sowie dessen seitliche Öffnungen zwischen dem Niveau der Ausgänge für die abgeschiedenen Phasen angeordnet sind.
  5. 5. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischeinrichtung (8) in dem Reaktionsgefäß (R) als Pumpvorrichtung ausgebildet ist, um das Reaktionsgemisch auf ein dem Flüssigkeitsspiegel in dem Abscheider entsprechendes Niveau zu bringen.
  6. 6. Vorrichtung nach Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ventil (17) in dem Kreislaufrohr (18) für die teilweise abgeschiedene Emulsion angeordnet ist.
  7. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfaihrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Apparateeitheiten gemäß Ansprüchen 2 bis 6 hintereinandergeschaltet sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 740 444, 740 772, 858 245; britische Patentschriften Nr.665921, 126355/1917; französische Patentschrift Nr. 503 891; österreichische Patentschrift Nr. 180 569; USA.-Patentschriften Nr. 2 213-211, 2213 907, 2460987.
DEA24434A 1955-03-23 1956-03-06 Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuehrung chemischer Reaktionen Pending DE1048875B (de)

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