DE104827C

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Publication number: DE104827C
Application number: DENDAT104827D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 81: Transportwesen.

PAUL WAGNER in ESSEN a. d. Ruhr.

in Papierhülsen o. dgl.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. Februar 1898 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung, welche es ermöglicht, eine bestimmte Menge pulverisirter Waare auf mechanischem Wege in beliebig viele gleiche Theile zu theilen und auf einmal in ebenso viele Papiersäcke ο. dgl. abzufüllen. Die Vorrichtung besteht aus drei Theilen: einem Kasten α für die Aufnahme der abzutheilenden Waare, einem Einsatze zum Abtheilen derselben in gleiche Theile und endlich aus einem zweiten Kasten k zur Aufnahme der mit dem Material gefüllten Papierbeutel ο. dgl.

Der die Waare aufnehmende Kasten α ist in Fig. ι im senkrechten Schnitt, in Fig. 2 im Grundrifs und in Fig. 3 in der Seitenansicht dargestellt. Er besitzt Handgriffe b und ist an den oberen Kanten seiner Seitenwände mit Schienen c aus Winkel- oder Saumeisen beschlagen. Im Innern ist der Kasten a mit einem geeigneten Material, ζ. Β. Zinkblech, Weifsblech, Nickelblech o. dgl. ausgefüttert.

Der Einsatz, welcher das in dem Kasten a eingeschüttete Material in gleiche Theile zerlegt, ist in den Fig. 7, 8 und 9 dargestellt; er besteht aus einer bestimmten Zahl genau gleicher Hülsen mit an einem Ende rechteckigem Querschnitt. Diese Hülsen sind so zusammengestellt, dafs sie ein Ganzes bilden und gerade in den Kasten α hineinpassen. Der quadratische Querschnitt des einen Endes jeder einzelnen Hülse geht allmälig nach dem anderen Ende zu in einen kreisförmigen Querschnitt über. Ein Rahmen i hält die Hülsen zusammen, dient aber auch gleichzeitig als Auflager, indem er sich beim Einsetzen des Hülseneinsatzes in den Kasten α auf die Schienen c der Kastenwä'nde auflegt und beim Umdrehen der ganzen Vorrichtung verhindert, dafs. der Einsatz aus dem Kasten α herausfällt.

Der dritte Theil der gesammten Einrichtung, welcher zur Aufnahme der gefüllten Papiersäcke dient, ist in den Fig. 10 und 11 dargestellt und besteht aus einem Kasten k, dessen vier mit dem Boden durch Gelenke / verbundene Seitenwände Verlängerungen η tragen, welche in Führungen auf und ab bewegbar und durch Schrauben m feststellbar sind, so dafs die Tiefe des Kastens k der Höhe der jeweilig verwendeten, für die Aufnahme des abgetheilten Materials bestimmten Beutel oder Säckchen angepafst werden kann. Boden und Seitenwände des Kastens k werden durch einen Kasten oder Korb zusammengehalten, der in den Fig. 12 und 13 dargestellt ist. Dieser Kasten, der aus · einem Rahmen 0 mit zwei kreuzweise über einander gelegten Bügeln ρ besteht und mit Handgriffen q versehen ist, pafst über den Kasten k, so dafs dieser dadurch zusammengehalten bezw. geschlossen werden kann.

Die Handhabung der im Vorstehenden beschriebenen Vorrichtung geschieht auf folgende Weise. Die zu theilende und abzufüllende pulverisirte Waare wird in den Kasten α hineingeschüttet und durch eine geeignete Vorrichtung auf dem Boden gleichmäfsig vertheilt. Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise in den Fig. 4 bis 6 dargestellt. An einem mit

Claims

einer Schiene h versehenen Balken d ist ein an Führungen f mittelst Schrauben e auf genaue Entfernung vom Boden des Kastens einstellbares Lineal g vorgesehen, so dafs beim Führen des Balkens d über die Ränder des Kastens a (Fig. 14) das Material im Kasten gleichmäfsig vertheilt wird. Nachdem dies geschehen ist, wird der aus den Hülsen gebildete Einsatz so in den Kasten α eingesetzt, dafs die rechteckigen Oeffnungen der Hülsen sich in die pulverisirte Waare bis auf'den Boden des Kastens hineindrücken, wobei der Rahmen i des Einsatzes auf den Schienen c des Kastens α zur Auflage gelangt. Während des Vorganges des Ebnens des Materials war inzwischen über jede der Hülsen, deren kreisförmige Oeffnungen nunmehr nach oben stehen, ein Papiersack, Papierbeutel ο. dgl., in welche die Waare abgefüllt werden soll, geschoben, so dafs nunmehr über den Einsatz mit den aufgesetzten Papiersäcken der zweite Kasten gestülpt werden kann. Da hierbei die nicht immer genau und gerade stehenden Papiersäcke, namentlich aber diejenigen, welche an den Kanten des Rahmens sich befinden, leicht zwischen den Rändern der Kasten α und k eingeklemmt werden können, sind die Seitenwände des Kastens k, wie oben beschrieben, mit dem Boden beweglich verbunden, so dafs man diese erst von der Seite her heranzubringen vermag, wenn der Kasten k aufgesetzt ist. Ueber den Kasten k wird der Korb (Fig. 12 und 13) geschoben, so dafs jetzt die gesammte Vorrichtung die in Fig. 15 gezeichnete Stellung besitzt. Dreht man nun die Vorrichtung mit Hülfe der Handgriffe b, q um, so wird die pulverisirte Waare durch die Hülsen in die Papiersäcke, welche sich jetzt zu unterst befinden (s. Fig. 16), fallen; nach Abheben des Kastens α und Herausnahme des Einsatzes befinden sich die gefüllten Papiersäcke im Kasten k.

Pa te ν τ -Anspruch:

Eine Vorrichtung zum Abtheilen pulverisirter Waare in gleiche Theile und zum Abfüllen derselben in Papierhülsen o. dgl., gekennzeichnet durch zwei Kasten (a, k) und einen aus beiderseitig offenen, durch einen gleichzeitig als Auflager dienenden Rahmen (i) zusammengehaltenen Blechhülsen bestehenden Einsatz, welch letzterer beim Hineindrücken die im Kasten (a) gleichmäfsig vertheilte Waare in gleiche Theile theilt, die dann in die auf die Blechhülseii aufgeschobenen Papiersäcke, die durch den mit beweglichen Seitentheilen versehenen Kasten (k), der sich mittelst verstellbarer Schienen auf den die Blechhülsen zusammenhaltenden Rahmen (i) und damit auf den Kasten (a) stützt, zusammengehalten werden, beim Umdrehen der beiden mit Handgriffen versehenen Kasten abgefüllt werden, wobei der die Blechhülsen zusammenhaltende Rahmen (i) den Einsatz hindert, auf die Papiersäcke im Kasten (k) zu sinken.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.