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Kühlbett, insbesondere für Draht-und Feineisenstraßen Die bisher bekannten
Kühlbetten, die das aus dem Fertiggerüst kommende und von Teilscheren unterteilte
Walzgut bis zu dem eine weitere Verformung nicht mehr zulassenden Abkühlungsgrad
querfördern, genügen bei höheren Auflaufgeschwindigkeiten des Walzgutes den gestellten
Anforderungen nicht mehr in jeder Hinsicht. Das gilt sowohl für die mit höheren
Auflaufgeschwindigkeiten zunehmenden Kühlbettlängen, bedingt durch die größeren
Bremswege des Walzgutes auf den Bremsschiebern, als auch für die Mechanik der Bremsschieber
und die diese steuernden Kurvenscheiben. Ebenfalls wird das Führen des auflaufenden
Walzgutes unsicher, da dieses auf den über den Rinnenboden hinausstehenden Oberkanten
der Förderrollen zum Springen neigt und damit die Unfallgefahr erhöht. Andererseits
erhält man bei weiterem Absenken der Oberkanten der Förderrollen eine zu große Reibung
zwischen Rinnenboden und Walzgut. Schließlich wird der Zufuhrrollgang zwischen Walzgerüst
und Kühlbett infolge größerer Bremswege und höherer Walzgeschwindigkeiten länger
und damit wächst der Raumbedarf für derartige Anlagen.
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Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile der bisher bekannten Anlagen
zu überwinden, insbesondere die Zufuhr- und Transportvorrichtungen von Kühlbetten
für sehr hohe Geschwindigkeiten auszulegen und die Führung des Walzgutes unfallsicher
zu gestalten.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die in dein Bereich des
Kühlbettes angeordnete Auflaufrinne in zwei Abschnitte zu unterteilen. Dein einen
direkt neben dem Kühlbett liegenden Abschnitt wird das aus dein letzten Walzgerüst
kommende, zwischen den Messern der Teilschere hindurchlaufende Walzgut mittels eines
in eine Rohrführung eingeschalteten Treibers durch eine Umführung zugeführt. Der
andere, ebenfalls direkt neben dem Kühlbett liegende Abschnitt ist zwischen dem
Kühlbett und einem sich an die äußere Begrenzung der Umführung anschließenden, zum
Kühlbett hin geneigten, an sich bekannten Schlingentisch angeordnet und nimmt den
sich aus der Schlinge kontinuierlich abstreckenden Teil des Walzgutes auf. In Verlängerung
der das Walzgut der Umführung zuführenden Rohrführung ist ein Rollgang etwa parallel
zu dem anderen Abschnitt der Auflaufrinne vorgesehen, der den Schlingentisch nach
der dem Kühlbett abgewandten Seite hin begrenzt. Der Rollgang führt das nachfolgende
Walzgut jeder Teillänge, bis dieses in den Schlingenbogen eingezogen wird.
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Die Vorrichtung hat den Vorteil, für sehr hohe Auflaufgeschwindigkeiten
geeignet zu sein. Da die Bremsschieber und die Trennschieber fortfallen, kann der
Abstand zwischen dem letzten Fertiggerüst und dem Kühlbettanfang klein gehalten
werden. Weiter ergeben sich in bezug auf die hohen Auflaufgeschwindigkeiten relativ
kurze Kühlbetten, da ein durch die Bremszeit bestimmter Kühlbett-Takt nach Fortfall
der Bremsschieber nicht mehr berücksichtigt zu werden braucht und die Kühlbettsteuerung
vereinfacht wird. Zum Bündiglegen der Stabspitzen ergeben sich günstige Möglichkeiten,
beispielsweise durch die in dem einen Abschnitt der Auflaufrinne vorgesehenen Fördermittel
(Rollgang oder Treiber) und schließlich wird die Anlage trotz höherer Auflaufgeschwindigkeiten
unfallsicher, da die Walzgutspitze nicht die gesamte Länge der Auflaufrinne neben
dem Kühlbett durchläuft und die Walzgutschlinge sich mit der halben Auflaufgeschwindigkeit
des Walzgutes über den Schlingentisch weiterbewegt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der eine direkt neben
dem Kühlbett liegende Abschnitt der Auflaufrinne, welchem das Walzgut mittels Umführung
zugeführt wird, mit Förderrollen und/oder mit einem Treiber versehen sein. Die Förderrollen
des in Verlängerung der Rohrführung angeordneten Rollgangs nach der dem Kühlbett
abgewandten Seite hin sind mit einem Kragen versehen. Parallel zu dem Kühlbett ist
in dem Bereich des Schlingentisches eine Fördervorrichtung, insbesondere eine Schlepperkette
mit Daumen, angeordnet. In der Auflaufrinne befindet sich eine Transportvorrichtung,
die das Walzgut aus der Auflaufrinne auf das eigentliche Kühlbett fördert. Die einzelnen
Ausheber der Transportvorrichtung sind, in Richtung der Kühlbettlänge gesehen, wie
bereits bekannt, schraubenförmig zueinander versetzt. Die Quertransportvorrichtung
kann aus auf einer Welle längs des Kühlbettes
kleeblattförmigen,
wie bereits bekannt, versetzt zueinander angeordneten; umlaufenden Scheiben oder
aus den Boden der Auflaufrinne bildenden Schiebern bestehen, die zum Kühlbett hin
und entgegengesetzt dazu bewegbar sind. In dem Bereich des zwischen Kühlbett und
Schlingentisch liegenden Rinnenabschnittes ist zwischen Auflaufrinne und Kühlbett
ein zu dem Schlingentisch hin offener Schlagkasten angeordnet, um das zum Peitschen
neigende Walzgutende abzufangen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dar. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf das Kühlbett mit Zufuhrrollgang,
Fig.2 einen Querschnitt durch die Auflaufrinne mit Quertransportvorrichtung nach
der Schnittlinie AB und Fig. 3 einen Querschnitt durch die Auflaufrinne nach der
Schnittlinie AB mit einem weiteren Ausführungsbeispiel für die Ouertransportvorrichtung.
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In Fig. 1 ist mit 1 ein Fertiggerüst, mit 2 eine Rohrführung, mit
3 eine Schere, mit 4 eine weitere Rohrführung, in die ein Treiber 5 eingeschaltet
ist, bezeichnet. Die Verlängerung der Rohrführung 4 bildet einerseits ein Rollgang,
bestehend aus zu der dem Kühlbett 6 abgewandten Seite hin geneigten, mit Kragen
7 versehenen, von Motoren 8 angetriebenen Förderrollen 9 und andererseits eine Umführung
10, die die Spitze des Walzgutes 11 in den vorderen Abschnitt 12 der Auflaufrinne
des Kühlbettes 6 überleitet. In den Abschnitt 12 ist ein Treiber 13 eingeschaltet.
Der Abschnitt 14 der Auflaufrinne des Kühlbettes 6 wird einerseits von dem eigentlichen
Kühlbett 6 und andererseits von einem zu dem Kühlbett 6 hin geneigten Schlingentisch
15 begrenzt. Auf dem Schlingentisch 15 ist parallel zu dem Abschnitt 14 der Auflaufrinne
eine mit Daumen 16 besetzte, endlose Schleppvorrichtung 17 vorgesehen. Die Fig.
2 und 3 stellen je ein Ausführungsbeispiel für die in den Abschnitten 12 und 14
der Auflaufrinne angeordnete Quertransportvorrichtung im Querschnitt dar. In Fig.
2 ist mit 20 eine geschlossene, in dem Abschnitt 12 der Auflaufrinne befindliche
Führung, mit 22 eine in dem Bereich des Abschnittes 14 der Auflaufrinne angeordnete
Schlagwand bezeichnet. Quer zu der Auflaufrichtung des Walzgutes 11 sind in Richtung
des Pfeiles 24 bewegbare, den Boden der Auflaufrinne 12, 14 bildende Schieber 23
vorgesehen. In Fig. 3 ist eine aus kleeblattförmigen, versetzt zueinander auf einer
Welle 26 drehfest angeordneten Scheiben 25, 25I, 251I, 2511I, 251V bestehende Ouertransportvorrichtung,
die das Walzgut 11 über Schienen 27 in die erste Raste von festen Rechen 19 fördert,
dargestellt.
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Das aus dem Walzgerüst 1 auslaufende Walzgut 11 gelangt durch die
Rohrführung 2 und durch Rohrführungen 4 mit dazwischengeschaltetem Treiber 5, der
das Walzgut 11 etwa mit der Austrittsgeschwindigkeit aus dem Walzgerüst 1 antreibt,
mit seiner Spitze in die Umführung 14 und nachfolgend in die geschlossene Führung
20 des Abschnittes 12 der Auflaufrinne, in der insbesondere zum Einziehen von Restlängen
ein weiterer Treiber 13 vorgesehen ist. Die Spitze des Walzgutes 11 wird in dem
Abschnitt 12 der Auflaufrinne entweder durch die sich verringernde Fördergeschwindigkeit
derFördermittel (Rollgang oder Treiber) oder durch den Walzgutstau infolge der Reibung
des Walzgutes 11 mit den den Boden der Auflaufrinne 12 bildenden Schiebern 23 al>gnbremst,
während sich das nachfolgende Walzgut 11 mit der Austrittsgeschwindigkeit des Walzgutes
11 aus dem Walzgerüst l fortbewegt. Infolge des eintretenden Walzgutstaues, der
beim Auflaufen des Kopfendes des Walzgutes 11 in dem Abschnitt 12 entsteht, springt
die in der Umführung 10 gebildete Schlinge aus der Umführung 10 aus und bewegt sich
auf dem Schlingentisch 15 mit halbe:- Geschwindigkeit gegenüber der Auflaufgeschwindigkeit
des Walzgutes 11 fort. Gegebenenfalls kann die angetriebene, mit Daumen 16 besetzte,
endlose Schleppvorrichtung 17 die Bewegung der Schlinge unterstützen. Hat das Walzgut
11 die geforderte Schnittlänge erreicht - die Schlinge läuft höchstens bis zur halben
Länge der Schlingenbahn vor -, so wird es von der Schere 3 unterteilt. Das auf den
Schlingentisch 15 nachlaufende Ende des Walzgutes 11 läuft als der dem Kühlbett
abgewandte Schlingenarm aus der Rohrführung 4 kommend über den aus Rollen 9 gebildeten
Rollgang und legt sich an die Kragen 7 der Rollen 9 an. Infolge des zu dem Kühlbett
hin geneigten Schlingentisches 15 gelangt das Walzgut 11 kontinuierlich unter Weiterlaufen
und nachfolgendem Einziehen der Schlinge in den Abschnitt 14 der Auflaufrinne, bis
schließlich, nachdem das Schwanzende zunächst gegen die Schlagwand 22 gepeitscht
ist, der letzte Teil der Teillänge in dem Abschnitt 14 der Auflaufrinne vollkommen
gerade zu liegen kommt. Inzwischen hat in dem Abschnitt 12 bereits der Quertransport
des Walzgutes 11 begonnen.
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Als Ouertransportvorrichtung kann in den Abschnitten 12 und 14 der
Auflaufrinne beispielsweise eine Vorrichtung nach Fig. 2 oder 3 vorgesehen sein.
In der Fig. 2 bilden Schieber 23 den Boden der Auflaufrinne 12, 14, die in Richtung
des Pfeiles 24 in die gestrichelt dargestellte Lage 23 I und 23 1I bewegbar sind.
Sobald sich das Walzgut 11 in der Auflaufrinne befindet, wird der Schieber 23 in
die Lage 23 I bewegt, das Walzgut 11 rutscht auf Haltearme 18 mit schräger Oberkante
und wird bei der Bewegung der Schieber 23 in die Lage 23 1I auf die waagerecht verlaufende
Oberkante der Haltearme 18 abgeschoben, von wo der Quertransport über das eigentliche
Kühlbett 6 beginnt. Da das Kopfende des Walzgutes 11 früher als das Schwanzende
des Walzgutes 11 in den Abschnitt 12 bzw. 14 der Auflaufrinne einläuft und auch
das Kopfende des Walzgutes 11 früher als das Schwanzende des Walzgutes 11 in dem
Abschnitt 12 bzw. 14 der Auflaufrinne zur Ruhe kommt, müssen die längs der
Auflaufrinne 12, 14 angeordneten Schieber 23, beginnend mit dem die Spitze des Walzgutes
11 unterstützenden Schieber 23, nacheinander betätigt werden. Dadurch gelangt das
Kopfende des Walzgutes 11 früher auf die Haltearme 18 als das Schwanzende des Walzgutes
11, während der Quertransport des Walzgutes 11 über das Kühlbett 6 auf der gesamten
Länge des Walzgutes 11 gleichzeitig erfolgt. Mach Fig. 3 gleitet das Walzgut 11
in von je zwei kleeblattförmigen Flügeln von Scheiben 25 gebildete Ausnehmungen,
wobei die Scheibe 25 und die gestrichelt dargestellten Scheiben 25I, 251I, 2511I,
251V usw. gegeneinander versetzt auf der Welle 26 angeordnet sind. Die umlaufende
Welle 26 fördert das Walzgut 11 auf die zu den festen Rechen 19 hin geneigten Gleitschienen
27, von denen das Walzgut 11 in die erste Raste der festen Rechen 19 rutscht. Mittels
beweglicher Rechen 28 wird das Walzgut 11 über das eigentliche Kühlbett 6 bewegt.
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Um das Einlaufen des Walzgutes 11 in einen dem Abschnitt 12 abgewandten
Teil des Abschnittes 14 der Auflaufrinne zu erleichtern, kann in diesem Teil des
Abschnittes 14 ein sich bis in den Bereich des zu der
Auflaufrinne
hin geneigten Schlingentisches 1.5 erstreckender Schrägrollgang angeordnet sein,
welcher das Walzgut 11 dem Abschnitt 14 zuführt.