-
Verfahren und Einrichtung zum mechanischen Einfassen von Diapositiven
mit Klebstreifen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Einrichtungen
zum mechanischen Einfassen von beiderseits zwischen Glasscheiben gehaltenen Diapositiven
mit einem Klebstreifen. Diese Arbeit wurde bisher im allgemeinen ohne jede mechanische
Einrichtung von Hand ausgeführt.
-
Es sind auch Vorschläge zur Erleichterung des Einfassens von Diapositiven
mit einem Klebstreifen bekanntgeworden. Nach einem solchen, Vorschlag soll ein Stück
des Klebstreifens in der Länge der einzufassenden Kante in eine oben offene Nut
eines Blockes eingeschoben und darauf der Klebstoff mittels eines Pinsels befeuchtet
werden. Die Glasscheiben mit den dazwischenliegendem Diapositiven sollen dann auf
den Klebstreifen aufgesetzt und in eine unter dem Streifen liegende schmalere Nut
niedergedrückt werden, so daß der Klebstreifen von den Innenwänden dieser Nut zugleich
beiderseits gegen die äußeren Scheibenflächen umgelegt wird. Durch Ausbildung des
Blockes aus einem elastischen Werkstoff soll ein vreiteres Andrücken der Klebstreifenränder
gegen die Scheibenflächen durch Zusammendrücken des Blockes von Hand ermöglicht
werden. Die Mittelstellung der Glasscheiben in Richtung der Breite des Klebstreifens
soll vor dem Aufsetzen auf den Streifen durch einen inzwischen über den Block geschobenen
Anschlag gesichert werden. Abgesehen von der Umständlichkeit hat dieses Verfahren
den großen Mangel, daß der Klebstreifen beim Herausziehen der Glasscheiben nur zu
leicht in der Nut hängenbleibt, wenn nämlich Spuren des Klebstoffes bei reichlicher
Befeuchtung auf die Außenseite des Streifens gelangen und diesen dann mit den Nutwänden
verbinden.
-
Ein weiterer bekannter Vorschlag geht dahin, das Klebband in einer
Rolle zu lagern und in derselben Vorrichtung die Glasscheiben mit dem Diapositiv
zwischen Haltern zu führen, die gegen die Mitte der Glasflächen durch Federkraft
angedrückt werden und um eine gemeinsame Achse drehbar gelagert sind. Diese Halter
werden mittels eines Handgriffes jeweils in die geeignete Stellung zum Einfassen
der Kanten gedreht, wobei der Klebstreifen gegebenenfalls über die Ecken und über
die anschließende Kante hinweg fortlaufend angedrückt wird. Hierbei ist ein Klebstreifen
vorausgesetzt, der keine Befeuchtung erfordert. Die Schwierigkeit liegt bei diesem
Verfahren im Einhalten einer gleichmäßigen Breite der an die Scheibenflächen anzudrückenden
Ränder des Streifens. Außerdem ist es umständlich, diese Ränder an den vier Ecken
der Glasscheiben beiderseits auf Gehrung zu schneiden oder so zu schlitzen, daß
hier die Streifenkanten nicht dreifach übereinanderliegen. Der Klebstreifen wird
von Hand an die Scheiben gedrückt, so daß ein Beschmutzen der Scheibenflächen unvermeidlich
ist.
-
Mit dem Verfahren zum mechanischen Einfassen von Diapositiven nach
der Erfindung werden die beschriebenen Mängel dadurch vermieden, daß das Klebband
in kleinem Abstand über der einzufassenden Kante der in ihrer Lage festgehaltenen
Glasscheiben gespannt gehalten, ein der Länge der Kante entsprechendes Stück des
Klebbandes durch beiderseits der Scheiben angeordnete Schermesserpaare abgeschnitten
und unmittelbar anschließend an den Schneidevorgang zuerst gegen die Kanten der
Glasscheiben und dann an die Scheibenflächen angedrückt wird. An beiden Enden der
jeweils einzufassenden Kante werden in einer Einrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens
vorzugsweise feste Messer angeordnet, die unterhalb der Schneiden zurückgesetzt
sind, um den Glasscheiben den notwendigen Spielraum zu geben, und darüber je ein
beim Schneiden in Richtung auf die Glasscheiben geführte Messer vorgesehen.
-
Für die Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung
wird ferner vorgeschlagen, daß vorzugsweise ein Hebel zum Andrücken der Klebstreifen
über Keilflächen eines an demselben Hebel federnd gelagerten Druckhebels zunächst
die beweglichen Messer mitnimmt und nach Beendigung des Schneidvorganges über die
Kanten der Keilflächen abgleitet und dadurch die Messer freigibt, so daß sie vor
dem Andrücken des herausgeschnittenen Klebstreifens durch die Kraft einer Feder
zurückschnellen können. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, durch eine einzige
Bewegung eines Handhebels unmittelbar nacheinander den Klebstreifen in der richtigen
Länge
vom Band zu schneiden und auf die Kanten der Glasscheiben
aufzukleben.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird zum Andrücken des Klebstreifens
an die Kanten der Glasscheiben und an die Scheibenflächen ein hochelastisches Polster
aus einem schaumartigen Kunststoff benutzt. Durch Eindrücken der Scheiben in ein
solches Polster ohne vorgeformte Nut bzw. durch Aufdrücken des Polsters auf die
Scheibenränder wird der dazwischenliegende Klebstreifen zuerst gegen die Scheibenkanten
gedrückt. Durch weiteres Eindrücken der Scheiben in das Polster werden die Klebstreifen
-ränder durch das sich beiderseits verformende Polster umgebogen und schließlich
gegen die Scheibenflächen gedrückt. Dabei bleibt der Druck des Polsters gegen die
Scheibenkanten erhalten und wird mit dem weiteren Eindrücken noch erhöht. Auf diese
Weise ist gewährleistet, daß der Klebstreifen beiderseits scharf im Winkel umgeknickt
wird und infolgedessen die Scheiben stramm zusammenhält. Bei dem eingangs beschriebenen
Verfahren, bei dem die Scheibenränder mit dem Klebstreifen in eine schon vorhandene
Nut eines elastischen Blockes eingeschoben werden, ist diese Gewähr nicht gegeben,
weil beim Umbiegen des Streifens und beim Anlegen an die Scheibenflächen noch kein
ausreichender Druck gegen die Scheibenkanten vorhanden ist.
-
Während des Abhebens des schaumartigen Polsters rollt der durch Verformung
gekrümmte Teil seiner Oberfläche an den Scheibenflächen bzw. den Rändern der Klebstreifen
fortschreitend ab. Die Erfahrung hat gezeigt, daß dadurch mit Sicherheit ein Wiederablösen
des Klebstreifens von den Scheibenflächen vermieden wird, auch wenn infolge reichlichem
Befeuchtens einmal Spuren des Klebstoffes unvermeidlich über die Ränder des: Streifens
überfließen. Ein Schaumstoff mit seiner nur linienmäßigen Berührung der- Zellenwände
mit dem -Klebstreifen begünstigt diesen Vorgang.
-
Weitere Einzelheiten einer mechanischen Einrichtung, zur Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens werden an Hand des nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispieles
einer Einrichtung nach der Erfindung beschrieben.
-
Abb. 1 zeigt eine Draufsicht, Abb. 2 eine Ansicht von vorn und Abb.
3 einen senkrechten Schnitt in der Ebene der Handgriffe durch eine solche Einrichtung.
-
Die Einrichtung zeigt die einzufassenden Glasscheiben 1 in der Klebstellung,
in der das von der Rolle 2 ablaufende Klebband 3 an seinem Ende von einer Zange
4 gefaßt wird und anschließend in Längsrichtung über die obere Kante der Scheiben
1 hinübergezogen ist. In dieser Stellung wird ein der Länge beider Glasscheiben
entsprechendes Stück des Klebbandes 3 durch beiderseits angeordnete Schermesserpaare
5, 6 abgeschnitten, von denen die oberen Messer 6 mittels einer U-förmig
gebogenen Blattfeder 7 um eine Achse 8 drehbar gelagert sind. Die federnde Befestigung
der Messer 6 sorgt dafür, daß beim Schervorgang das Klebband nicht dazwischen eingeklemmt
wird. Die Messer 6 werden über die Bewegung des Handhebels 9 niedergedrückt,
und zwar unter der Vermittlung eines an diesem Hebel drehbar gelagerten kleinen
Hebels 10, der mit einer an seinem Ende zur Bewegungsrichtung etwa unter
45° geneigten Fläche 11 auf einem an der Nabe des Messerpaares 6 befestigten
Flachstückes 12 angreift. Der Hebel 10 wird von einer Feder 13 über einen Stift
14 in Richtung gegen 'einen Anschlag 15 des Handhebels 9 gedrückt. Damit wird die
Stellung gesichert, in der die Schrägfläche 11 sich gegen das ebenfalls abgeschrägte
Ende des Flachstückes 12 abstützen, um die Bewegung des Handhebels 9 auf das obere
Schermesserpaar 6 zu übertragen. Sobald der Schervorgang beendet ist und das Messerpaar
6 seine durch Anschläge begrenzte Endstellung erreicht hat, gleitet die Schrägfläche
11 des Hebels 10 beim weiteren Niederdrücken des Handhebels
9 über die Endfläche 12
des Flachstückes, und die jetzt frei werdenden
Schermesser 6 werden durch eine Feder 16 in ihre Ausgangsstellung zurückgeworfen.
-
. Beim Abscheren wird der aus dem Klebband herausgeschnittene Streifen
der Oberkante der Glasscheiben 1 bereits bis auf einen kleinsten Abstand genähert.
Der Handhebel 9 trägt nun in einer U-förmigen Fassung 17 das erfindungsgemäße elastische
Polster 18, das mit dem weiteren Niederdrücken des Hebels 9 den Klebstreifen unmittelbar
gegen die Oberkante der Glasscheiben drückt und auf Grund seiner Elastizität sich
beiderseits um die Kanten herumlegt, so daß der Klebstreifen zugleich auch gegen
die Scheibenflächen angedrückt wird. Diese Stellung des Polsters 18 ist in Abb.
3 in strichpunktierten Linien angedeutet. Der Handhebel 9 wird durch eine
nicht gezeichnete Feder darauf in seine obere Ausgangs Stellung zurückgeworfen.
-
In derKlebstelliing liegendieGlasscheibenzwischen beiderseits in der
Mitte angreifenden Haltern 19, 20, die vorzugsweise mit elastischen Polstern gegen
die Scheiben drücken. Der hintere Halter 19 ist mit einem rohrförmigen Teil 21 im
Gehäuse verschiebbar geführt. Eine im Innern liegende Schraubenfeder 22 drückt den
Halter gegen die Scheiben, wobei die Abstützung gegen das Gehäuse über eine Kugel
23 erfolgt.
-
Der Halter 20 ist an einem Rundstab 24 befestigt, der
an seinem Ende einen Griff 25 trägt. Der Rundstab-ist ebenfalls drehbar und längs
verschiebbar im Gehäuse geführt. Eine Feder 26 drückt den Halter 20 gegen die Scheiben,
und zwar mit einer größeren Kraft als die Feder 22 des Gegenhalters, damit die Scheiben
in der Klebstellung gegen die Anschläge 27 gehalten werden.
-
Nach dem Kleben einer Kante wird der Halter am Handgriff 25 zurückgezogen,
wobei die Scheiben in die strichpunktierte Stellung gelangen. In dieser Stellung
erfolgt die Drehung um 90°, ebenfalls mittels des Handgriffes 25. Die 90°-Drehung
wird durch ein auf dem Rundstab 24 befestigtes Vierkantstück 27a mit abgerundeten
Ecken durch einen gegen die Vierkantflächen drückenden Stift 28 unterstützt, das
durch eine Feder 29 nach oben gedrückt wird. Damit wird die Stellung für die nachfolgende
Einführung der Scheiben in die nächste Klebstellung vorbereitet.
-
Nach der Drehung der Scheiben um 90° braucht der Handgriff 25 nur
losgelassen zu werden, und die Feder 26 verschiebt die Halter mit den dazwischenliegenden
Scheiben in die Klebstellung. Die genaue Lage wird dabei durch beiderseits an den
senkrechten Kanten gelagerten Rollenpaare 30, 31 und eine unterhalb der Scheiben
gelagerte Rolle 33 gesichert. Die geringe Reibung der Rolle hat dabei die Wirkung,
daß bei der Einführung die geringstmöglichen Biegungskräfte auf die empfindlichen
Scheiben übertragen werden. Die Rolle 33 ist über die Länge der Unterkante durchgeführt,
damit sie den beim Kleben aufgewandten Druck aufnimmt.
-
Zum Auswechseln der Scheiben wird ein Handgriff 34 niedergedrückt,
der über den Hebel einen
Sperrstift 36 vor einem auf dem Rohr 21
befestigten Stellring 37 schiebt, so daß beim Zurückziehen des Halters 20 der Gegenhalter
19 nicht nachfolgen kann. Die Scheiben können dann nach oben oder seitlich herausgezogen
werden.
-
Die eingangs genannte Zange 4, die das Klebband 3 über der Oberkante
der Scheiben herüberzieht, ist an einer längs verschiebbaren Schiene 38 angebracht,
die über Gestänge und Hebel 39, 40, 41, 42 von der Achse des Handhebels 9 aus betätigt
wird. Die Stange 39 besteht aus zwei ineinander geführten Teilen mit einer dazwischen
eingeschalteten Feder. Das obere Ende der Stange 39 greift nicht unmittelbar an
der Schiene 38 an, sondern über einen kurzen Zwischenhebel 43, an dessen
oberem Ende eine Stange 44 zum Schließen und Öffnen der Zange angelenkt ist. Beim
Niederdrücken des Handhebels 9 greift die Zange zunächst das Ende des Klebbandes,
und anschließend wird die Schiene 38 mit der Zange nach links verschoben.
-
Das Klebband ist vor den Glasscheiben über Rollen an einem feststehenden
Pinsel 45 vorbeigeführt, der Wasser zum Befeuchten aus einem Gefäß 46 aufnimmt.