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Gefäß für herausnehmbaren Zahnersatz, insbesondere Zahnprothesen Die
Erfindung betrifft ein Gefäß für Zahnprothesen, c'as in besonders zweckmäßiger und
spezieller Weise der Pflege der Aufhewahrung und auch der Mitnahme von herausnehmbarem
Zahnersatz dient.
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Badegefäße und Reinigungsdosen für Zahnersatzstücl oder Zahnprothesen
sind in verschiedenen Formen bekannt. Sie bestehen im allgemeinen aus einem einfachen,
gegebenenfalls der Prothesenform angepaßten Behälter mit Deckel, in die eine Pflegemittelflüssigkeit
aus einer üblichen gesonderten Flasche einzugießen ist, wobei teilweise komplizierte
Mechanismen zum Halten der Prothese in der Dose eingebaut sind.
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Man hat auch schon vorgeschlagen, einem nicht völlig verschließbaren
Gefäß, in das die Prothese hineinpaßt, einen kleinen Pflegemittelbehälter beizupacken.
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Träger von Zahnprothesen empfinden jedoch die zur Pflege, Aufbewahrung
und Mitnahme der Prothese hekannten Hilfsmittel als unzulänglich, weil sie letzten
Endes nicht den besonderen speziellen Erfordernissen gerecht werden, wie sie bei
der Pflege von herausnehmbarem Zahnersatz hinsichtlich der praktischen Handhabung
des Gefäßes vorliegen.
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Auf Reisen wird die Prothese üblicherweise in ein normales Wasserglas
gelegt, das mit Wasser angefüllt wird, dem bestimmte Mengen eines Prothesenpflegemittels
zugesetzt werden. Für die Mitnahme eines eigenen normalgroßen Wasserglases fehlt
im allgemeinen der Platz, so daß notwendigerweise das Hotelglas verwendet werden
muR, wogegen viele Prothesenträger eine Abneigung besitzen. Eine flache Schale ist
im Hotelzimmer meist nicht vorhanden, und die unterschiedliche Größe der jeweils
zur Verfügung stehenden Gefäße erschwert bei der Herstellung der Pflegemittelmischung
die Einhaltung des richtigen Mischungsverhältnisses.
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Viele Träger von Zahnprothesen führen dauernd eine Ersatzprothese
mit. um nach einigen Stunden oder je nach Bedarf eine Auswechslung vornehmen zu
können. Im allgemeinen muß es bei einem einfachen Xhspiilell der herausgenommenen
Prothese verbleiben, da in der Waschkabine meist keine Gefäße zur Verfügung stehen
und die Rücksichtnahme auf Mitbenutzer deren Gebrauch zur Prothesenreinigung nicht
gestatten würde.
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Die Mitnahme einer Ersatzprothese erfolgt meist eingeschlagen in
ein Tuch, und derjenige Prothesenträger, der auf volle Hygiene bedacht ist, muß
in seiner Mappe bzw. in seinem Reisegepäck verschiedene lose Utensilien, wie Wasserglas,
Schale, Staubdeckel, Pflegemittelbehalter und Reinigungsbürste, mitführen, deren
unzweckmäßige Handhabung mit dazu beiträgt, das Tragen einer Zahnprothese zur Last
ztl machen.
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Die Erfindung erleichtert dies wesentlich durch ein
Gefäß, dessen
Art und Handhabung speziell auf die Erfordernisse einer Zahnprothesenpflege, ihrer
Aufbewahrung und ihrer Mitnahme zugeschnitten ist.
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Das neue Gefäß für Zahnprothesen ist in an sich bekannter Weise mit
einem Nachfüllbehälter für Prothesenpflegemittel kombiniert. Gemäß dem Grundgedanken
der Erfindung ist die gestaltungsmäßige Kombination von Gefäß und Nachfüllbehälter
derart, daß der Nachfüllbehälter als Haltegriff des Gefäßes ausgebildet ist. Hierdurch
erhält der Nachfüllbehälter neben seiner Aufgabe, die flüssige oder pulverförmige
Pflegesubstanz aufzunehmen, eine weitere zusätzliche Funktion, nämlich indem er
auch noch dazu dient, die manuelle Handhabung des Gefäßes insbesondere beim schüttelnden
Reinigen der Prothese zu erleichtern.
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Gegenüber den bekannten Prothesengefäßen, die keinen Haltegriff besaßen,
ist das erfindungsgemäße Gefäß selbst bei feuchten Fingern griffest, was insbesondere
für ältere Leute wichtig ist, da viele Prothesen dadurch entzweigehen bzw. zumindest
ihre Klammern od. dgl beschädigt werden, daß die Prothesenschale heim Abspülen aus
der Hand gleitet.
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Wenn es auch von besonderem Vorteil Ist, den gleichzeitig als Nachfüllbehälter
dienenden Haltegriff an der Seitenwandung des Gefäßes anzuordnen, so könnte er aber
auch z. B. in tangentialer Richtung an einer Stelle des Gefäßdeckels vorgesehen
sein.
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Wenn auch die erfindungsgemäße Prothesendose in ihrer einfachsten
Ausführungsform durch die Ausrüstung mit einem Haltegriff, der gleichzeitig Nachfüllbehätter
ist, etwas sperriger wird, so sind doch die mit der leichteren manuellen Handhabung
verbundenen Vorteile gewichtiger, zumal ein Nachfüllbehälter sowieso vorhanden sein
muß und oft nehen dem Gefäß mitgeführt wurde. Die Gefahr, daß ungewollt Pflegemittel
aus dem gleichzeitig als Haltegriff dienenden Nachfüllbehälter in das Gefäß gedrückt
wird, tritt
auch hei der einfachsten Ausführungsform der Erfindung
nicht auf. da die Mündung des Nachfüllbehälters sowieso mit einem Verschluß, z.
B. einer Schraul)-kappe. ausgeriistet ist.
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F3esondere Vorteile liefert eine Weiterbildung der Erfindung, bei
der der als Handgriff ausgebildete Nachfüllbehälter lösbar ist und in die Wandung
des Gefäßes auswechselbar eingesetzt ist. Dies hat nicht nur den Vorzug, daß der
Haltegriff bei entsprechender Ausgestattung der Gefäßdose einfach in die Dose mit
hineingelegt werden kann, wenn man das Gefäß in der Nlappe oder Handtasche oder
etwa in der Rocktasche mitführen will, vielmehr hat dies auch den Vorteil. daß der
Nachfüllbehälter nach Aufbrauch seines Inhalts einfach durch einen neuen vollen
ersetzt werden kann.
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Es ist von N'orteil, als Haltegriff eine Sprühflasche zu verwenden,
deren Inhalt bei ihrer Betätigung in das I'rothesengefäß eintreten kann. Die Sprühflasche
kann beliebiger an sich bekannter Art sein. Zweckmäßig besteht die Sprühflasche
aus elastischem Material, vorzugsweise aus weichmacherfreiem elastischem Kuststoff,
wie z. B. Polyäthylen. In diesem Falle braucht nämlich die Sprühflasche nicht mit
einem Treibmitte) gefüllt oder mit einem Sprühventil ausgestattet zu sein, vielmehr
kann dann einfach durch I) ruck auf die elastische Flasche, die gleichzeitig Hlategriff
des Gefäßes ist, ein Teil des flüssigen oder pulverförmigen Flascheninhaltes in
das Gefäß gedriickt werden. I) ann ist auch eine besondere Beachtung des richtigen
Wischungsverhaltnisses nicht mehr erforderlich, da einfach mehrere Male kräftig
auf den elastischen flaschenhaltegriff gedrückt zu werden braucht, um in Verbindung
mit dem stets gleichen Prothesendosenvolumen das richtige Mischungsverhältnis zu
erzielen.
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Bei auswechselbarem Haltegriffbehälter kann die Verbindung mit dem
Dosengefäß z. B. durch Bajonettverschluß oder mit Vorteil durch Schraubverschluß
hergestellt sein. Da der Flaschenhals des Pflegemittelnachfüllbehäters im allgemeinen
sowieso mit einem Gewinde od. dgl. für seine Schraubkappe ausgestattet ist, laraucht
die Dosenwandung lediglich ein entsprechendes Gewindeloch zu besitzen. Damit sich
die herausgesprühte Flüssigkeit bzw. das herausgeblasene Pulver richtig in das Doseninnere
ergießt, erhält der Haltegriffbehälter zweckmäßig eine zum Gefäß hin geneigte Lage.
Auch ist es möglich, die Form des lIaltegriffl) ehälters der Gefäßform anzupassen.
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Wird ferner noch das Gefäß mit einem in seinem Innern angebrachten
Spiegel ausgerüstet, der vermittels eines Scharniers angelenkt sein kann, so wird
gleichzeitig auch noch der Mangel behoben, daß nicht üherall ein Spiegel zur Erleichterung
und Kontrolle des Einsetzens bzw. Auswechselns der Zahnprothese vorhanden ist und
das Aufstellen eines Taschenspiegels Schwierigkeiten macht. Da die Zahnprothese
zum Zwecke der Hygiene und Desinfektion zweckmäßig auch bei der Mitführung nur als
Ersatzprothese in einem feuchten Milieu liegt, wird zwischen Spiegel und Dosenfach
am besten ein Zwischendeckel angeordnet, der vermittels eines Scharniers angelenkt
sein kann und das Prothesenfach möglichst feuchtigkeitsdicht abschließt.
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Um auch lei Mitführung in der Tasche im Dosenfach eine desinfizierende
feuchte Atmosphäre zu
sichern, kann im Prothesenfach eine saugfähige Einlage, z.
B. aus Schaumstoff. vorgesehen sein.
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In den Zeichnungen sind zwei vorzugsweise Ausfürhurngsformen schematisch
dargestellt.
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Fig. I zeigt ein dosenförmiges Prothesengefäß 1, in dessen Seitenwandung
2 ein als Haltegriff 3 ausgebildeter Prothesenpnegemittelbehälter eingesetzt ist,
der die Form einer durch Druck zu betätigenden Spruhflasche besitzt, die vermittels
ihres Halsgewindes 4 in eine entsprechende Gewindeöffnung der Dosenseitenwandung
2 eingeschraubt ist. Das eigentliche Dosenfach kann durch einen Zwischendeckel 2
abgedichtet werden. Im Dosendecke) 6 ist ein beliebig einstellharer Dosenspiegel
7 angeordnet.
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Fig. 2 zeigt den hier etwas anders geformten, ebenfalls als Pflegemittelbehälter
ausgestalteten Halte griff 3 aus der Gefäßwandung 2 herausgeschraubt und im Dosenfach
eine eingelegte Prothese.